Böblinger Zeitung vom 19.10.2006
150 Einwendungen gegen Südumfahrung
Magstadt/Stuttgart - Das Regierungspräsidium Stuttgart hat im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für die Ortsumfahrung Magstadt das Anhörungsverfahren abgeschlossen.
Bei der öffentlichen Anhörung und Beteiligung von Behörden und Verbänden sind rund 150 Einwendungen von Bürgern und rund 40 Stellungnahmen von Fachbehörden und Naturschutzverbänden eingegangen. Nun ist das Regierungspräsidium (RP) als Straßenbaubehörde zur Stellungnahme aufgefordert. Danach wird das RP die Erörterungsverhandlung durchführen. Dies ist laut einer Pressemitteilung der Behörde voraussichtlich Anfang 2007 der Fall
Gegenstand der Planfeststellung ist der rund 2,3 Kilometer lange Neubau der Landesstraße Landesstraße 1189/Ortsumfahrung Magstadt, mit der der Verkehr künftig südlich um Magstadt herumgeleitet werden soll. Die Maßnahme ist mit 7,4 Millionen Euro veranschlagt. Der westliche Abschnitt, die so genannte Südwesttangente, biegt von Schafhausen kommend 400 Meter vor Magstadt nach Süden ab und endet an der neuen Kreuzung mit der L 1185 (Maichinger Straße). Daran schließt die so genannte Südosttangente an. Sie erstreckt sich östlich der Maichinger Straße, unterquert die Bahnstrecke in Höhe des Gewerbegebietes Süd und schließt 100 Meter östlich der Randbebauung von Magstadt an die K 1005 (Alte Stuttgarter Straße) an. Das Bauvorhaben umfasst auch den Rückbau des Bahnübergangs in der Maichinger Straße sowie die Verlängerung der Gottlieb-Daimler-Straße bis zur Anbindung an die neue Ortsumfahrung von Magstadt.
Viele Einwendungen richteten sich gegen die Planungen für den nördlichen Teil der Südosttangente von der Unterquerung der Bahnlinie bis zum Anschluss an die K 1005. Die Einwender fordern zumeist, dass die neue Straße dort zum Schutz der angrenzenden Wohnbebauung vor Verkehrslärm und Schadstoffen ortsferner als bislang geplant verlaufen solle. Einige Einwender schlagen sogar vor, auf diesen Streckenabschnitt ganz zu verzichten und dafür den Bahnübergang in der Maichinger Straße auszubauen. Daneben wird von Einwendern auch die Überplanung des Kleingartengebiets unmittelbar nördlich der Bahnlinie und die "Zerschneidung" der Erbachaue beanstandet. In den Stellungnahmen der Behörden und Verbände wurden Auflagen zum Schutz des Bodens während der Bauphase gefordert oder auf die Lage verschiedener Versorgungsleitungen hingewiesen.
Diese Straßenbaumaßnahme steht im engen Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der Bahnstrecke Böblingen - Renningen zur S-Bahnlinie 60, im Zuge dessen der Bahnübergangs Maichinger Straße in Magstadt beseitigt werden soll. Deshalb plant das RP, wenige Wochen nach der Erörterungsverhandlung zur Südumfahrung auch den Erörterungstermin für den dritten Planabschnitt der S 60 von Magstadt nach Renningen durchzuführen.