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BM – Emotionspflege oder kompetente Sitzungsleitung?
Von Uta Spellenberg

Gemeinderatssitzungen ziehen in Magstadt seit einiger Zeit ein den Besucherraum füllendes Publikum an. Die Gemeinderäte tauschen ihre Ansichten und Kenntnisse nicht unter sich aus, sondern vor aufmerksamen Zuhörern. Das ist höchst erfreulich und begrüßenswert. Bei der Gemeinderatsdiskussion sollten die Räte freilich ihre Aussprache in ihrem Kreis ungestört führen können, was im Zuhörerbereich Ruhe und Disziplin voraussetzt.

Genau daran hat es hier öfters schon gefehlt. Aus den Reihen der Gemeinderäte wurden Zwischenrufe und Unruhe, durch lautes Murren oder heftiges Beifallklatschen hervorgerufen, schon mehrmals zurückgewiesen und getadelt. Die Gemeinderäte übernehmen in dieser Rolle freilich die Aufgabe, die laut Geschäftsordnung (allgemein in Baden-Württemberg gültig) dem Hausherrn bei solchen Sitzungen zugeteilt ist, also dem Bürgermeister. Von ihm hörte man zu den Vorfällen: Bei solchen Themen seien die Leute halt sehr emotional.

Wie versteht der Bürgermeister seine Rolle?
Sucht er die sachliche und nur den gewählten Gemeinderäten vorbehaltene Aussprache?
Oder begrüßt und genießt er die Emotionen, die im Verhalten der Zuhörer laut werden?

Eine kompetente Sitzungsleitung hat die Arbeit des Gemeinderats, ungestört von außen, zum obersten Ziel. Beifalls- und Missfallensäußerungen aus den Reihen der Zuhörer im Sitzungsraum dienen diesem Ziel nicht. Die Geschäftsordnung jedenfalls gibt dem Bürgermeister als Versammlungsleiter die Mittel dazu in die Hand, das oberste Ziel der Sitzung durchzusetzen.

15. Mai 2008