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von Ewald Thoma am 08 Jul. 2006 17:18
Vostand des Bürgervereins Gartenstadt in Leonberg

Bald ist es endlich geschafft. Die schon vor dem Krieg geplante Querspange von Böblingen nach Leonberg wird gebaut. Zwar (noch) nicht als voll ausgebaute Autobahn, aber als kreuzungsfreie Verbindung der beiden Autobahnen, teilweise schon vierspurig mit der Option des weiteren Ausbaus.
Der Weg dazu ist politisch hochinteressant. Ein Magstädter Bürger hat die Historie in einem Forumsbeitrag der Magstädter Initiative ‘Bürger für Magstadt‘ sehr schön zusammengefasst. Der Link dazu ist unten eingestellt. Es lohnt sich, den Beitrag zu lesen.

Fazit: Nachdem der direkte Weg einer vollen Autobahnverbindung zwischen Gärtringen und dem Leonberger Dreieck politisch nicht durchsetzbar war, haben die im Raum BB maßgeblichen Politiker eine Salami-Taktik gewählt. Sie setzten darauf, dass die Anliegerorte ihren innerörtlichen Verkehr loshaben wollen und propagierten das ganze nicht mehr als Fernverbindung sondern als Entlastung für den innerörtlichen Verkehr.

Hier in Leonberg hat diese Taktik hervorragend funktioniert. Der Westanschluss wurde uns als Mittel verkauft, die Autobahn als Leonberger Ortsumgehung nutzen zu können. Auch in Magstadt und anderen Orten hat dies wunderbar funktioniert. Noch bei der Erörterungsveranstaltung des Regierungspräsidiums zur Planfeststellung wurden skeptische Bürger beruhigt - es gäbe zwischen Leonberg und Böblingen so viel Ampeln, dass die Strecke als Querverbindung der beiden Autobahnen völlig unattraktiv sei. Der Durchgangsverkehr zwischen Leo-West und BB würde unter 10% betragen. Der Leonberger Gemeinderat wurde mit Hilfe der Leonberger Verwaltungsspitze unter Druck gesetzt und hat schließlich dem vierspurigen Ausbau und dem Warmbronner Ohr zugestimmt. Hätte er das nicht getan, wäre das gesamte Projekt noch einmal ins Gefahr geraten, da der Aufstieg von der A 8 bis Renningen später nur schwer hätte ausgebaut werden können.

Nun werden zügig weitere Nägel mit Köpfen gemacht. Noch bevor die B 464 gebaut wird, werden alle geplanten ampelgesteuerten Kreuzungen mit untergeordneten Straßen so umgeplant, dass man die ganze Strecke kreuzungsfrei durchfahren kann. Wie es weitergeht kann man sich leicht denken....

Am Ende haben wir de facto ein weiteres Autobahndreieck am westlichen Stadtrand mit allen zugehörigen Belastungen (v.a. weitere Luftschadstoff- und Lärmbelastung). Da wäre ja sogar der ursprüngliche Plan der Fortführung der A 81 am alten Dreieck zumindest für Leonberg noch die bessere Lösung gewesen.

Ein Lehrstück dafür wie der Bürgerwille mit allen Regeln der Kunst ausgehebelt wurde.

Ich frage mich, wo die vielen Gemeinderäte sind, die genau dieses Szenario heftigst verneint haben und deswegen dem vierspurigen Ausbau zugestimmt haben? Die müßten sich doch nun eigentlich total verar... vorkommen und der Verwaltung und dem RP die Bude einrennen? Sie hätten sogar noch eine gute Chance zumindest den kreuzungsfreien Ausbau zu verhindern: Dazu ist nämlich zumindest teilweise eine erneute Planfeststellung erforderlich, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Regierungspräsidiums hervorgeht:

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1192908/index.html

Vielleicht könnte sich ja die Stadt Leonberg als betroffene Gemeinde auch mal äußern!

Für uns Bürger ist das ganze jedenfalls eine Bestätigung, dass bei jedem größeren Straßenbauvorhaben höchstes Mißtrauen gegen irgendwelche vollmundigen Beteuerungen verantwortlicher Politiker angebracht ist. Taktieren, Tarnen und Täuschen - das ist die Devise.