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Aus unserem Live-Forum vom 20.07.-16.08.2009
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

"Das zwielichtige Unterführungsbauwerk"
von Albert am 13 Aug. 2009 15:16
"Das zwielichtige Unterführungsbauwerk sei in erster Linie eine Umgehungsstraße," so bezeichnet Christine Baur-Fewson vom Regierungspräsidium im März 2006 die Südtangente im Magstadter Gemeinderat. Diese Aussage hat sie bei der Erörterungsverhandlung zur Südtangente im Januar 2007 vehement abgestritten. Aber das waren ihre Worte! Nicht nur in der Presse wurde sie - richtig - zitiert, auch vor Ort Anwesende haben sie gehört. (Anscheinend wurde die Frau von ihren Oberen zurückgepfiffen).
Drei Kreisel innerhalb dieses zwielichtigen Unterführungsbauwerks, eine 35 Meter lange Brückenkonstruktion, Kilometer zu verbauender Straßenbelag und Kosten für Ausgleichsmaßnahmen sollten angeblich kostengünstiger sein, als die ursprünglich geplante Unterführung am Bahnübergang Maichinger Straße.
Volksver d u m m u n g pur!
In der Erörtungsverhandlung zum zwielichtigen Unterführungsbauwerk wurde wie beiläufig erklärt, die Kosten beider Planungen verhielten sich neutral.
Wieder Volksver d u m m u n g pur!
Die Kostenexplosion der S-Bahn macht uns jetzt allen klar, wie wir an der Nase herumgeführt werden und wie Behörden mit unseren Steuergeldern, die sie ja selber nicht aufbringen müssen, umgehen.
Liebe Deutsche Bundesbahn (mit oder ohne Ansprechpartner),
man balbiert euch granatenmäßig über den Löffel, ihr müsst für sämtliche Fehlplanungen und -einschätzungen im Magstadter Rathaus und im Regierungspräsidium Stuttgart herhalten, weil ihr angeblich nicht so ganz auf der Höhe des aktuellen Standes seid. Bis zu einem gewissen Grad seid ihr daran selber schuld, weil ihr bis heute keinen zuständigen "Mister S 60" gekürt habt.
Andererseits können die "Fehlplaner" auch froh sein, dass dem nicht so ist, denn dieser "Mister S 60" hätte wahrscheinlich schon längst bemerkt, dass die Bahn für lokale Süppchenkocher ein ideales Opfer zum Ausnehmen ist.
Jetzt ist aber sowieso kein Geld mehr für den dritten Bauabschnitt vorhanden. Denen, die derzeit furchtbar aufgebracht nach einer Verlängerung bis Magstadt schreien, an deren Nicht-Realisierung sie ihren Anteil haben, könnt ihr, liebe Bahnler, den Ball zurückgeben. Erklärt ihnen einfach, ihr zieht euer Prestigeobjekt S 60 durch, wenn die Kosten im Rahmen bleiben und endlich ein maßvoller Umgang mit Bahngeldern gegeben ist.
Sie sollen sich mal überlegen, ob sie immer noch, statt einer solide geplanten, billigeren Unterführung am Bahnübergang Maichinger Straße, lieber ein zwielichtiges Unterführungsbauwerk in Form einer Natur fressenden, Steuergelder fressenden, vollkommen überflüssigen und nur dem Steinbruch nützenden Südtangente, bevorzugen!

RE: "Das zwielichtige Unterführungsbauwerk"
von Joe am 13 Aug. 2009 20:34
Hand auf‘s Herz, ihr Krokodilstränenheuler,
Albert hat Recht.
Gebt es doch endlich zu!

RE: "Das zwielichtige Unterführungsbauwerk"
von Gerhard am 13 Aug. 2009 23:49
Ja, liebe Bahnler, da habt Ihr echt ein Durchblickproblem. Der Magstadter Bürgermeister sprach von einer "geschenkten Straße". So was macht natürlich gierig!. Ein paar in Magstadt hatten schon die Dollarzeichen in den Augen. Spätestens seit der Finanzkrise wissen wir, was das heißt. So ein Unterführungsbauwerk für eine verkappte Umgehungsstraße kostet natürlich auch eine Stange Geld. Ein paar Kreisel davor und dahinter sind auch nicht umsonst. Der Bürgermeister in Magstadt kann halt die Wünsche seiner vorgeordneten Behörden prima verkaufen. Die weisen natürlich sämtliche Verdächtigungen weit von sich. Von wegen Lobby usw.. Alles nur zum Wohle der Magstadter. Dass die ganzen Projekte jetzt so teuer sind, liegt auch an den laufenden Sonderwünschen, Erweiterungen und Änderungen von Gemeinden, der Wirtschaft, dem Kreis, dem Land. Aber wer bezahlt alle diese Sonderwünsche? Als Bahn würde ich keinen Cent dafür rausrücken. Das schöne Geld wäre im Fuhrpark und Schallschutz bei der Bahn besser angelegt. Mängel bei der Sicherheit und lärmgestresste Bürger an den Bahnlinien, dafür sollte die Bahn das jetzt hinausgeworfene Geld ausgeben.

RE: "Das zwielichtige Unterführungsbauwerk" mit viel Bahnlärm
von Ralph am 16 Aug. 2009 10:11
Da wiehert der Amtsschimmel mal wieder! Bisher konnte die Bahn noch nicht einmal die Fördermittel des Bundes für die sogenannten "Flüsterbremsen" an Güterwaggons abrufen. 10 Millionen hatte der Bund bereits letztes Jahr bereitgestellt. Jetzt hat das Bundesverkehrsministerium erst Richtlinien erarbeitet, die noch von der EU genehmigt werden müssen. Die Bürokratie lässt sich genüsslich Zeit und die Betroffenen an den Bahnlinien dürfen leiden. Da ist die Schweiz schon sehr viel weiter. Dort gibt es die "Flüsterbremsen" schon.

Bei uns schafft man noch nicht mal einen kleinen Anfang. 10 Millionen sind nicht viel, den rund jeder zweite Güterwagen, der durch oder in Deutschland fährt, stammt aus dem Ausland. Wenn die "Flüsterbremsen" wirken sollen, müssen auch die verriffelten Schienen geschliffen werden. Kleinstmaßnahmen bringen hier nichts, wenn die restlichen Schrottwaggons weiterhin über die Schienen rollen. Viel Arbeit also, bis der Lärm endlich wirksam reduziert wird.

Aber es liegt nicht nur an der schwachbrünstigen Finanzierung und an der lahmen Bürokratie. Mit der Weiterentwicklung von Bremssystemen scheint es niemand eilig zu haben. Schon seit den siebziger Jahren wird an der Entwicklung der "Flüsterbremse" (K-Sohle) herumexperimentiert. Wenn das in diesem Tempo weitergeht, erleben vielleicht unsere Enkelkinder die Segnungen von weniger Bahnlärm durch technisch verbesserte Bremssysteme.

Es ist alles eine Frage der Priorität. Die Bahn sollte für ihre ureigensten Zwecke die vorhandenen Finanzmittel besser einsetzen. Eine Südosttangente mit einem teuren Brückenbauwerk gehört jedenfalls nicht dazu. Bisher wollte die Bahn möglichst schnell an die Börse gehen. Dafür bedarf es guter Ertragszahlen. Das wurde durch den Aufschub notwendiger Investitionen und Sparmaßnahmen bei den laufenden Betriebskosten erreicht. Der dadurch verursachte Maßnahmen-Stau wird sich aber nicht dauerhaft unter der Decke halten lassen. Wenn die Bahn wirklich private Investoren beteiligen will, muss auf die Dauer dieses nicht transparente Finanzsystem eines Verschiebebahnhofs der öffentlichen Hand sowieso beendet werden.

RE: "Das zwielichtige Unterführungsbauwerk"
von Mickey am 14 Aug. 2009 11:09
Als Schlussfolgerung aus vorigen Beiträgen ergibt sich folgende Erkenntnis:
Die Deutsche Bundesbahn zahlt dem Magstadter Steinbruch eine Straße, damit dessen Laster bequem nach Stuttgart 21 kommen. Den Gewinn streicht der Steinbruch NSN alleine ein (abzüglich aller sonstigen Ausgaben).
Das Magstadter Volk blickt‘s nicht und haut sich verbal so richtig die Hucke voll.
Die Drahtzieher lachen sich in‘s Fäustchen, denn sie haben die Leute richtig eingeschätzt. Das St.Florians-Prinzip zeigt durchschlagende Wirkung.
Als Ablenkung und zur Kühlung der Gemüter wird ein Feschtle nach dem anderen veranstaltet und dazu kräftig die Pressetrommel gerührt, nach dem Motto:
Panem et circenses - Brot und Spiele.
Sauber!! Man muss neidlos anerkennen, die Steinbruchler, d.h. eigentlich mehr ihre begeisterten "Fans" haben‘s echt drauf.

Das große Schweigen zum Steinbruch- und Deponieverkehr der NSN
von Willi am 31 Jul. 2009 15:48
In der Rubrik "Themen" des Bürgerforums wird unter der Überschrift "Magstadter Planungslöcher" auch über die Entwicklung im Steinbruch Interessantes berichtet. Geschäftsführer Ulmer fordert wieder einmal die Fertigstellung der B 464, um seine 500 Schwerlaster pro Tag aus dem Ort zu bekommen. Da müssten die geplagten Bürger noch lange warten!
Was NSN Geschäftsführer Ulmer und der Bürgermeister Dr. Merz vehement verschweigen: Sie brauchen nicht die B 464, sondern die Südtangente, um auf dem schnellsten Weg zur Baustelle Stuttgart 21 zu gelangen. Dort wartet über viele Jahre das große Geschäft für das Schotterwerk und die Deponie der Firma NSN!

RE: Das große Schweigen zum Steinbruch- und Deponieverkehr der NSN
von Kurt am 04 Aug. 2009 21:20
Hier herrscht nur noch Schweigen. Warum die Gemeinderäte so lammfromm waren, das begreife, wer will. Auf der einen Seite soll der Durchgangsverkehr aus dem Ort, auf der anderen Seite werden Überfüllungen im Steinbruch von gut 400.000 Kubikmeter zugelassen. Dass das gut 35-40.000 Lkw‘s sind, die da durch den Ort fuhren, soweit denkt wohl niemand. Wie war das noch bei der Amtseinführung des Gemeinderats und der Wahrung von Gesamtinteressen?

RE: Das große Schweigen zum Steinbruch- und Deponieverkehr der NSN
von Gertrud am 05 Aug. 2009 08:30
Hallo Kurt,
Deine Zahlen sind schon beeindruckend, aber nicht ganz korrekt. Es sind nämlich doppelt so viele Fuhren. Die Laster fahren ja nicht nur zum Steinbruch und laden ab, die Laster fahren auch zurück. Also haben wir 70.000 bis 80.000 Lkw‘s.

RE: Das große Schweigen zum Steinbruch- und Deponieverkehr der NSN
von Richard am 06 Aug. 2009 23:13
Wie man in der Zeitung sehen konnte, standen alle Gemeinderäte schön aufgereiht auf dem Plateau des Steinbruchs. Ob sie sich der Tragweite bewusst waren, dass die Höhe des Plateaus so nicht genehmigt war? Mit einem privaten Bauherrn hätte man nicht die Nachsicht gehabt.

RE: Das große Schweigen zum Steinbruch- und Deponieverkehr der NSN
von Bernhard am 07 Aug. 2009 17:38
Sicher werden auch einige der Steinbruchlaster über die B 464 fahren. Wenn es alle wären, dann wäre die Südosttangente völlig überflüssig. Wenn erst mal die Baustelle für Stuttgart 21 in Betrieb geht, die B 464 fertig ist und der Steinbruch Fertigbeton liefern darf, dann geht es hier auf der Südosttangente zu wie in einem Bienenstock. Es herrscht dann Schichtbetrieb auf dieser Strecke wie beim Daimler in seinen besten Zeiten. Hier haben sich Steinbruchlobbyisten, die Lebenswerten und einer paar Politiker gefunden. Das ist die pure Machtausübung zum Nachteil der künftig Betroffenen. Wo sind die neuen Besen, mit denen man diesen Stall mal richtig auskehren kann.

RE: IHK warnt vor einem Verkehrskollaps
von Gudrun am 21 Jul. 2009 12:21
Hallo Dieter,
nachdem in diesem Forum schon über den Pendelverkehr bei der im Bau befindlichen S 60 diskutiert wurde, fördert die IHK-Studie noch eine andere Information zutage. Auf Seite 14 wird für die S 60 zwischen Böblingen und Renningen ein Termin bis 2015 genannt.
Dieser Termin könnte durchaus realistisch sein. Alle von politischer Seite ins Spiel gebrachten Termine für die Fertigstellung von 2010 oder 2011 sind wahrscheinlich nur zur Beruhigung der Volksseele gedacht. Schließlich sollte die B 464 auch schon einige Jahre betriebsbereit sein.
Spezielle Kreise, die die B 464 seit Jahren "anschieben" wollen, produzieren hier mit ihren Aktionen nur viel heiße Luft. Erreicht wurde bisher nichts. Die Probleme lassen sich vielleicht unter dem Begriff "Unvermögen" zusammenfassen.

RE: IHK warnt vor einem Verkehrskollaps
von Bernd am 22 Jul. 2009 19:25
Dieter trifft den Nagel auf den Kopf. Wir brauchen nicht einfach nur Verkehrswege. Die Methoden, mit denen der Staat Verkehrswege ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzt, sind nicht hinnehmbar. Die vorhandenen Bestimmungen der Bundesimmissionsschutzverordnung sind eine Farce. Hier wird mit Mittelwerten, also mit Durchschnittswerten gerechnet. Die Deutsche Bahn erhält noch einen Sonderbonus für ihre Schienenwege, da dieser Lärm angeblich als nicht so störend empfunden wird. Bei Verkehrsvorhaben werden diese Werte noch schöngerechnet. Was übrig bleibt, sind einseitige Belastungen für die betroffenen Bürger. Das betrifft nach Erhebungen heute bereits 15% aller Bürger, die direkt betroffen sind. Gerichte wie der Staat halten diesen Anteil, wie man sieht, als vernachlässigbare Restgröße. Es wird alles getan, besser behindert, damit die Betroffenen nicht entlastet werden. Schon hier wird der Verfassungsgrundsatz der Gleichbehandlung ausgehebelt. Da hilft es wenig, wenn Schutzbestimmungen erlassen werden, deren Grenzwerte realitätsfern berechnet werden und deren Werte, wissenschaftlich nachgewiesen, viel zu hoch festgelegt sind. Wird wirklich einmal etwas getan, sind Vorlaufzeiten von vielen Jahren, oft auch Jahrzehnten, üblich. Der Staat verlangt von seinen Bürgern unmittelbar die strikte Beachtung von Gesetzen, er selbst ist aber ein schlechtes Vorbild.

Die Verantwortlichen sind sich nicht bewusst, welches Bruttosozialprodukt hier im Großraum Stuttgart erwirtschaftet wird und welche Steuereinnahmen daraus resultieren. Die Verkehrsstruktur dagegen ist liederlich, umweltfeindlich und hinderlich. Die Bezahlung der Mitarbeiter von Vorhabenträgern sollte nach Zielerreichungen und nach dem Leistungsergebnis erfolgen. In der privaten Wirtschaft ist das schon lange üblich. Termin- und Kostenüberschreitungen, sowie unausgereifte Planungen wären dann wohl die Ausnahme.

RE: IHK warnt vor einem Verkehrskollaps
von Jürgen am 26 Jul. 2009 15:10
Es ist nicht nur der Lärm, welcher von dieser Güterzugstrecke ausgeht. Viele Anwohner in der Nähe dieser Strecke sind sich kaum bewusst, wie viele Gefahrguttransporte täglich in der unmittelbaren Nähe ihrer Häuser vorbeifahren. Was da passieren kann, haben wir in Viareggio/Italien vor einigen Wochen gesehen. Wie ich gehört habe, soll der unfallauslösende Güterwaggon sogar aus Deutschland gewesen sein. Gibt es eigentlich für so einen Notfall in Magstadt entsprechende Pläne. Wie sieht es mit den Zugangsmöglichkeiten für die Einsatzfahrzeuge zum Unfallort an der Bahnstrecke aus und wer ist im Katastrophenfall überhaupt zuständig?
Darüber findet man nirgends Informationen. Mit Forderungen nach besseren Verkehrswegen alleine ist es nicht getan. Die Randbedingungen, wie die Sicherheit und der Schutz, für die Anwohner müssen auch stimmen.
Mich würde interessieren, wie die Magstadter Feuerwehr in einem Katastrophenfall wie in Viareggio unter den hier gegebenen Bedingungen agiert. Ist sie überhaupt dann zuständig?

RE: IHK warnt vor einem Verkehrskollaps
von Lothar am 26 Jul. 2009 15:20
Man mag sich nicht vorstellen, was bei einem Unfall von einem Gefahrgutwaggon passiert, wenn dann gerade noch die S-Bahn vorbeifährt!

RE: IHK warnt vor einem Verkehrskollaps
von Rudolf am 28 Jul. 2009 23:19
Alles hat zwei Seiten. Verkauft wurde uns nur die S-Bahn. Ganz nebenbei wird die Buslinie mit sieben Haltestellen in Magstadt gestrichen. Es soll zwar einen Ortsbus geben, das möchte ich aber erst sehen und den Gesamt-Fahrpreis kennen. Fest steht, wir bekommen eine S-Bahn mit nur einem Haltepunkt. In Renningen wird die S-Bahn dann noch "geflügelt" und "gekuppelt", was die Fahrzeit dann um 15 Minuten verlängert.

In der Stuttgarter Zeitung von heute fand ich den nachstehenden Leserbrief aus Leonberg. Die dort erwähnte Bahnlinie läuft auch an Magstadt vorbei. Die gleichen Probleme werden in ähnlicher Weise auch hier auftreten, zumal Magstadt nur eine Sparausführung bekommt, was teilweise den Umfang der Lärmschutzwände und die Anzahl der Haltepunkte betrifft. Außerdem wird der Güterverkehr auf der Schiene zunehmen.

Hier der Leserbrief:
Güterzüge bringen künftig viel mehr Krach ins Neckartal
Zum Thema Güterverkehr auf der Schiene

Endlich mal mit Esslingen ein Landkreis im Raum Stuttgart, der sich vorausschauend für seine Bürger einsetzt und sich nicht von der Bahn über den Tisch ziehen lässt. So sinnvoll der Bau der Schnellfahrtstrecke nach Ulm auch ist, so sicher wird er für viele Bürger auch unangenehme Nebenwirkungen haben. Eine dieser Wirkungen ist, dass auf den bestehenden Strecken durch den Wegfall des Personenfernverkehrs Kapazitäten für den Güterverkehr frei werden und somit die Lärmbelastung der vielen Anwohner im Neckartal erheblich steigen wird.

Wer‘s nicht glaubt, gehe in das Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz. Die Bürger dort können ein Lied davon singen, wie die Belastung nach der Eröffnung der Schnellfahrtstrecke Frankfurt-Köln zugenommen hat. Es ist gut, dass der Landkreis Esslingen der Bahn gegenüber bewusst "böswillig" ist, den Versprechungen der Bahn misstraut und Lärmschutz nicht nur für die neue, sondern auch für die bestehende Strecke fordert.

Ein solches Verhalten hätte ich mir auch im Landkreis Böblingen gewünscht. Hier hat man sich von der Bahn bei der Planung der S 60 regelrecht einlullen lassen. Man hat nur auf den Vorteil einer neuen S-Bahn-Linie geschaut und die damit verbundenen gravierenden Nebenwirkungen nicht einmal im Ansatz gesehen. Abgesehen davon, dass das Projekt bereits heute ein finanzielles und planerisches Desaster ist, hat man ignoriert, dass die Strecke vor allem dem wachsenden Güterverkehr in Richtung Schweiz und dem künftigen Gotthard-Basis-Tunnel dienen wird. Und es gibt auch - wie im Landkreis Esslingen - eine Nebenwirkung von Stuttgart 21: Die frühere Güterzugstrecke über Stuttgart-West nach Vaihingen soll im Zuge von Stuttgart 21 stillgelegt werden. Damit ist klar: der Güterzugverkehr in Richtung Schweiz kann diese Strecke nicht mehr benutzen und wird somit künftig ausschließlich über Leonberg laufen.

Die Esslinger sind hier schlauer als die Böblinger: Sie verlangen nun im Rahmen der Planfeststellung ihres Teils von Stuttgart 21 einen Lärmschutz an der bestehenden Strecke. Das hätten unsere Kreis-Verantwortlichen für unsere bestehende Strecke auch tun sollen. Leider ist dies nicht geschehen. Die Folgen müssen wir Anwohner nun tragen.

Ewald Thoma, Leonberg

RE: Neues Feindbild - die CDU
von Hubertus am 22 Jul. 2009 09:30
Der Magstadter CDU bleibt nichts erspart.
Erst trat die fahnenflüchtige Sabine Schmidt bei ihr auf, die Vorsitzende des Strassenbeschleunigungsvereins B 464 Trasse 3a. Dann gesellte sich dazu der Brutus Dieter Beuter, Oberguru des Hölzertalschließungsvereins Lebens-Wertes Magstadt. Das Wahlprogramm ihrer Magstadter CDU ist für beide Makulatur. Genauso wie für ihren gemeinsamen Boss im Rathaus.
Es gibt keine Schonzeit. Die Jagd ist eröffnet. Weidmanns Heil, Herr DR. Merz!

RE: Neues Feindbild - die CDU
von Alma am 22 Jul. 2009 12:59
Bürgermeister Merz hat bisher außer einem gespaltenen Ort, einer Schönenberger-Areal-Brache und einem, von den meisten Bürgern abgelehnten, duppeligen Verkehrskonzept noch nichts hingebracht.
Stillstand allüberall!!
Es muss heißen Weidmanns Nicht-Heil, damit diese Böcke-Schießerei endlich aufhört.