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Aus unserem Live-Forum vom 12.01.-31.01.2009
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Die Region und ihre Steinbrüche
von Waldemar am 19 Jan. 2009 21:15

In der heutigen Stuttgarter Zeitung kann man unter der Überschrift "Erligheim bangt um seine Kirschblütenpracht" lesen, dass auch andere Gemeinden ihre liebe Not mit Steinbrucherweiterungen an ihren Ortsrändern oder in Landschaftsschutzgebieten haben.

Die Region weist einfach vorsorglich Gebiete zur "Rohstoffsicherung" aus und blockiert damit die Entwicklung der Kommunen. Während in Erligheim, Mundelsheim und Löchgau die Bürgermeister klar Stellung beziehen und die Interessen ihrer Gemeinden und Bürger vertreten, sieht das in Magstadt, wie üblich, anders aus.

Wie in dem Artikel betont, sind Enteignungen der notwendigen Flächen in Privatbesitz nicht möglich. In Magstadt aber wird darüber gesprochen, dass der Steinbruch halt das Vielfache für die notwendigen Flächen zahlt als für Ackerflächen üblich ist.

RE: Die Region und ihre Steinbrüche
von Klaus am 26 Jan. 2009 22:55

Ex-Landrat Maier und Bürgermeister Merz haben den Magstadter Steinbruch zum Star unter den Entnahmestellen für Muschelkalk gemacht. Damit avanciert der Magstadter Steinbruch zum größten im Großraum um Stuttgart. Aus dem Steinbruch Ezel mit 36 Hektar wird der Steinbruch NSN mit 89 Hektar. Die Nähe zur Grossbaustelle Stuttgart 21 ist ideal.

Jetzt wird mit der neuen Steinbruchstrasse in Form der Südtangente begonnen.

Die seither ökologisch so hoch bewertete 280 Meter lange und 50 Meter hohe Falkenwand wird für die Erweiterung des Steinbruchs in die Luft gesprengt werden. Die Falken natürlich nicht, die werden "umgesiedelt".

Der Bau der im Planfeststellungsverfahren verschwiegenen Feldwegbrücke BW 16, nahe der Eisenbahn Richtung Talmühle-Durchlass lässt den Schluss zu, dass sich das Monster schließlich nicht nur nach Süden in das Breitlaub, sondern auch nach Norden in die Landschaft frisst und am Ende über 100 Hektar Fläche beansprucht. Dem Steinbruch folgt eine lukrative Deponie.

Wegen der Erhaltung der Falkenwand und des Seelochs wurde dem Steinbruch als Ausgleich ein Aussichtsberg (482 Meter ü.N.N.) genehmigt. Bürgermeister Dr. Merz hat 33 Tage nach seinem Amtsantritt eine Höhe von 495 Meter zugelassen und damit das Auffüllvolumen zusätzlich um eine Million Kubikmeter erweitert. (Erlös für die Firma NSN um die 10 Millionen Euro). Ein Grossteil davon wurde durch den Ort transportiert. Proteste der Bevölkerung interessierten nicht.

Die Firma NSN hat auf die genehmigten Höhen unkontrolliert noch hunderttausende Kubikmeter draufgepackt.

Nach dem Fall der Falkenwand wird nun auch das seither ausgesparte "Seeloch" aufgefüllt werden, damit sich die Sache zulasten des Umfelds auch so richtig lohnt. So ergibt sich eine Verdoppelung des Auffüllvolumens. Berg und Schlucht bringen es zusammen auf rund 20 Millionen Auffüllgebühren. Wer kann da dem Verlangen widerstehen, die Falken ausfliegen zu lassen?

Die Steinbruchstrasse beschädigt das schön gelegene Magstadter Wohngebiet Erbachaue schwer. Das steht dem Westrand des Wohngebiets Mühlbergle noch bevor, wenn sich der Steinbruch zur Eisenbahnlinie hin in die Landschaft vorschiebt.

Den landschaftlich schönen Übergang zum Heckengäu und Schwarzwald zerstört dann dieser Moloch zwischen Schafhauser und Renninger Strasse.

Magstadter, statt aus dem Ort ungehindert in die freie Landschaft hinauszuspazieren, geht halt im Ortszentrum flanieren, denn dort, "soll unser Ort schöner werden"!

Gier und unverantwortliches Handeln lassen, wie bei der Finanzkrise, grüßen.

RE: Die Region und ihre Steinbrüche
von Emma am 27 Jan. 2009 10:19

Wieso interessieren diese unglaublichen Vorgänge nicht die Presse? Die sind doch sonst hinter jedem noch so kleinen Skandälchen her. Was läuft hier eigentlich?

RE: Die Region und ihre Steinbrüche
von Kurt am 27 Jan. 2009 18:32

Ohne Lobby geht man einfach unter. Die Anwohner an der Südtangente sollten dieses bei den anstehenden Wahlen in Magstadt bedenken. Leider ist das Machwerk dann noch nicht fertig, denn mancher Anwohner kann sich immer noch nicht vorstellen was auf ihn zukommt.

RE: Die Region und ihre Steinbrüche
von Frieder am 27 Jan. 2009 19:02

Eins sollte auch noch erwähnt werden, dass Ganze geschieht mit dem Segen von öffentlichen Behörden und notfalls noch mit richterlicher Unterstützung wenn es mal klemmt. Warum führen wir nicht gleich das Gesetz des Dschungels ein?

RE: Die Region und ihre Steinbrüche
von Mathias am 27 Jan. 2009 20:21

Die Anwohner der Südtangente werden bestimmt nicht vergessen, warum diese Tangente eigentlich gebaut wird und wer für die negativen Auswirkungen verantwortlich ist. Momentan ist diese Tangente noch nicht vorhanden. Wenn diese Tangente dann fertig gestellt ist, werden die Auswirkungen auch praktisch wahrnehmbar. Zusammen mit dem zunehmenden Güterzugverkehr und einigen Verkehrsverlagerungen, wird das ganze Ausmaß der Belastungen sichtbar werden. Die dann vorhandene Unzufriedenheit wird ein dauerhafter Störfaktor sein, was die Politiker und Behörden im Moment wohl noch unterschätzen.

Frisches Geld auf den Spieltisch
von Dieter am 21 Jan. 2009 21:33

Unter diesem Titel schreibt J.H. Müller einen Leserbrief in der SZ vom 21.01.2009. Wenn Müller im Ergebnis auch richtig liegt, so ist es der Lösungsweg zu diesem Ergebnis nicht.

Ein Beispiel hierzu:
Wenn 2006 die BaFin (Finanzaufsicht) und die Bundesbank bei Prüfungen zu dem Ergebnis kommen, dass Tochtergesellschaften von öffentlichen Banken über Beteiligungsgesellschaften im Ausland und auch im Inland sogenannte ABS (verbriefte US-Hypotheken) erwerben, und diese Geschäfte nicht zu beanstanden seien, so mutet das etwas seltsam an. Diese Art von Geschäften gehört nicht zu dem Aufgabenbereich öffentlicher Banken. Das wurde auch jetzt bei den Prüfungen dieser Banken deutlich.

Es war schlicht und ergreifend die Gier nach höheren Renditen, die die Vorstände dieser Banken solche Geschäfte tätigen ließ. Mit der Gründung von Auslandsgesellschaften entzog man sich auch der Kontrolle dieser Geschäfte durch die Finanzaufsicht.

Dass die Verbriefung solcher faulen Hypotheken, aufgrund der kaum vorstellbaren Verschuldung der US-Konsumenten und fragwürdiger Beleihungsgrundsätze, die Voraussetzungen für eine Blasenbildung hatten, ist schon seit Anfang 2000 bekannt. Gerätselt wurde lediglich über den Zeitpunkt, wann diese Blase platzt. Das größte Problem scheint mir zu sein, dass die verantwortlichen Bankmanager nicht für diese Art von Geschäften haften.

Unsere Behörden arbeiten zum größten Teil nicht effizient. Das gilt nicht nur für den Finanzbereich. Die Finanzkrise in Deutschland ist zum größten Teil hausgemacht. Ein Blick nach Japan zeigt, die dortigen Banken sind von der globalen Finanzkrise nur am Rande betroffen. Hier spielen lediglich konjunkturelle Probleme eine Rolle. ABS gibt es bei japanischen Banken fast nicht.

HomePage http://www.szbz.de/no_cache/nachrichten-amp-neuigkeiten/artikel-detail-kreisbb/news/Frisches%20Geld%20auf%20den%20Spieltisch.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=315&cHash=182b0765c8

RE: Frisches Geld auf den Spieltisch
von Lars am 27 Jan. 2009 19:28

Viele selbsternannten "Finanzexperten" äußern sich zwar, haben aber keinen Durchblick. Die Auswirkungen der Finanzkrise werden erst nach und nach sichtbar werden. Bei uns aufgetretene Verluste in Höhe von hunderten Milliarden, werden aber nicht über Nacht ungeschehen gemacht. Hier zeigt sich, wie leistungsfähig unser Aufsichtssystem ist. Auch hier kann, wie bei öffentlichen Stellen üblich, der Staat nicht haftbar für seine mangelhaften Leistungen gemacht werden. Dieses marode System fordert geradezu zu solchen Aktionen, wie geschehen, heraus. Verluste werden jetzt auf viele Schultern verteilt, d.h. die Verantwortlichen haben kein Risiko und probieren es mit fremdem Geld einmal aus oder man hat einen schlauen und gutbezahlten Job bei einer Behörde wo kein Leistungsnachweis verlangt wird. Der Rest der arbeitenden Bevölkerung darf sehen wo er bleibt.

Hoffnung
von Joe am 25 Jan. 2009 13:32

Was war das für ein herrliches Bild, als der grauenhafte DabblJu (George Walker Bush) mit seinem Clan im Helikopter endlich das Weite gesucht hat. Endlich ist diese unselige Ära zu Ende. Viele Menschen haben darauf seit Langem gewartet.

Die Gesellschaft braucht keine Polarisierer und Spalter, die dermaßen von sich und ihrem Wirken überzeugt sind, dass ihnen jegliches Unrechtsbewusstsein abgeht. Auf diese Spezies Mensch können wir gerne verzichten.

Neujahrsempfang in Magstadt
von Konrad am 12 Jan. 2009 23:16
Schwätze kann er halt unser Bürgermeister.

Erfreulich beim Neujahrsempfang, dass auch andere Themen, als das Magstadter Verkehrskonzept, jetzt berücksichtigt werden.

Vielleicht hat die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise ja auch ihr Gutes. Jetzt treten Grundwerte wieder mehr in den Vordergrund, die bisher vernachlässigt wurden.

Einen breiten Platz in der Ansprache an die Bürgerschaft nahmen die künftige Bildungspolitik und deren Folgen, besonders für Magstadt, ein. Bravo, Herr Bürgermeister!

Erziehungs- Betreuungs- und Bildungsthemen gehören zu den ureigensten Grundvoraussetzungen dieser Gesellschaft, wenn diese künftig erfolgreich bestehen will.

RE: Neujahrsempfang in Magstadt
von Sigi am 15 Jan. 2009 23:09

Was bekommt ein Renninger von diesem Ereignis mit?
Magstadt hat Schwierigkeiten mit Strassenplanungen und der S-60.

> Magstadt hat Probleme mit Wohn- und Gewerbegebieten, seine Ortskernsanierung kommt nicht recht voran.

> Magstadt klagt über zweifelhafte Entwicklungen seiner Schule.

> Magstadts Gemeinderat ist trotz Bürgerentscheids voller feindseliger Auseinandersetzungen.

> Magstadts Bürgermeister anerkennt den Bürgerentscheid überhaupt nicht und hat die Gemeinde gespalten. Seine Erfolgsbilanz nach sieben Jahren sieht eher dürftig aus.

Darum ein Vorschlag aus Renningen: Kommt doch zu uns und schließt euch Renningen an! Unser früherer Bürgermeister und heute Ex-Landrat Maier hat eure Markung mit Strassen, S-60, Steinbruchstrasse und Deponie ohnehin überplant, also seid ihr bei uns gut aufgehoben. Wir haben Umgehungsstrassen, drei Bahnhöfe, weiterführende Schulen, sogar in Malmsheim eine fast abgeschlossene Ortskernsanierung. Bei uns baut die Firma Bosch, wir nehmen über elf Millionen Euro Gewerbesteuer im Jahr ein.

Lasst euch eingemeinden! Dann seid ihr eure Sorgen los.

RE: Beschädigung des Bürgermeisters?
von Horst am 13 Jan. 2009 17:36

Die Leserbriefschreiber Böttcher, Kohler und H.J. Müller behaupten im selben Ton und wiederholt, die Gemeinderatsmehrheit einer "Anti-Merz-Koalition" aus BfM, CDU und Grün würde bei den anstehenden Verkehrsprojekten ständig bremsen, verzögern und verhindern, und deswegen verschwinde der Verkehr nicht aus dem Ort.

Die ständigen Wiederholungen machen keine Wahrheit aus dieser Behauptung. Zu ihrer Widerlegung halten wir uns am besten an zwei klare Aussagen des Bürgermeisters in der Bürgerversammlung im November 2008.

Erstens: Die Pläne für die B 464 sind zwei Jahre lang in Stuttgart liegengeblieben und nicht nach Berlin geschickt worden (Stuttgarter Zeitung Ende Nov. 2008). Darum lässt der Bürgermeister nun von zwei Vereinen Unterschriften für ein Protestschreiben sammeln.

Zweitens: Der Einspruch gegen die S-60 ist erst kürzlich zurückgezogen worden. Gegen Magstadter Bürger geschürte Verdächtigungen sind falsch. Der Eigentümer des Bahnhofs hatte nämlich Schallschutz für sein Anwesen gefordert, und bei ihm handelt es sich offensichtlich um den Betreiber der Stahlhandelsgesellschaft, der das Bundesbahngelände östlich vom Bahnübergang gepachtet hat. Dieses Gelände wäre für die Anlage der 200 notwendigen Park-and-ride-Plätze notwendig, aber zum Kauf dieses Geländes von der Bundesbahn konnte sich Bürgermeister Dr. Merz, ohnehin kein begnadeter Verhandlungskünstler, noch nicht entschließen.

Schwierig wird die ganze Lage, weil S 60 und die Südumfahrung wohl vor der B 464 fertig sein werden.

Verzögerungen beim Bau der B 464 hat es also durch Stuttgarter Behörden und bei der S-60 durch den Einspruch des Bahnhofeigentümers gegeben. Mit einer Anti-Merz-Koalition im Gemeinderat, die angeblich bremst und verhindert, hat das also überhaupt nichts zu tun.