03. März 2007
@Oliver

Verkehrte Standortwahl im Hölzertal
Das Hölzertal ist ein Landschaftsschutzgebiet
GR-Sitzung 27.02.2007

Der Schöpfer des hiesigen Gemeindeentwicklungsplans (GEP) hat vor dieser gesetzlichen Regelung keinen Respekt gehabt. Seine Erfindung der Osttangente kommentierte er selbst mehrfach als Eingriff in eine „Tabuzone“. Ein Eingriff in eine Tabuzone ist aber etwas nicht Erlaubtes. In eigenen Worten hat BM Dr. Merz damit ausgedrückt, dass er eine Untat, etwas Schändliches vorhat.

In der GR-Sitzung warfen die Worte des vom BM zum Planer bestellten Herrn Kleinhans auf dieses Vorgehen ein weiteres Mal ein recht zweifelhaftes Licht. Das im Hölzertal für Gewerbe und Industrie vorgesehene Areal nannte er mehrmals einen „hochsensiblen Bereich“, „ein krasses Aufeinanderstoßen von Gewerbe und Landschaft“, einen markanten Punkt mit „sehr großer Fernwirkung“. Daraus war herauszulesen, dass dort ein Industriegebiet nicht hingehört. Es ist von ziemlicher Ironie, dass Kleinhans die tröstliche Bemerkung anhängte, die in Zukunft dort vielleicht acht, zehn und zwölf Stunden arbeitenden Beschäftigten könnten sich dann an dem Blick in die Landschaft stärken. Diese segensreiche Möglichkeit hat derselbe GEP den bestehenden Wohnlagen im Süden und Osten bedenkenlos zerstört. Genauso bedenkenlos, wie mit dem Landschaftsschutz umgesprungen wurde, hat man im Süden und Osten Wohngebäude und Gewerbe und Straßendämme in die bisher freien Talauen hineingepfercht („verkauft“ wurde das mit dem Schlagwort der Verdichtung).

Bewährte Standorte fürs Wohnen hat man abgewertet, neue Standorte wählt man verkehrt.