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Wie man hört, war das Thema die K 1006, Beseitigung des Bahnübergangs in Magstadt im Zuge des Neubaus der B 464. Es ging um das Einverständnis der Gemeinde zur "unwesentlichen Änderung" für die K 1006.
Die Bahnstrecke der S 60 wird zweigleisig geplant, daher sind Änderungen bei Brückenbreiten, bei Zu- und Abfahrten an der B 464 und bei Begleitwegen notwendig. Das ist rasch erklärt und in der Tat unwesentlich. Aber da gibt es offensichtlich "noch ein anderes Problem".
Baubeginn für die Beseitigung des Bahnübergangs ist nämlich offiziell Ende 2008. Landrat Maier kündigte 1999 die Fertigstellung für 2002 - 2003 an, 2005 sagte er dem Gemeinderat, spätestens 2007 sei es so weit. Aber was passiert bis dahin, wenn
- ab April 2008 der Güterverkehr auf der S 60 Strecke zum Bau eines zweiten Gleises eingestellt wird
- die Riesenbrücke für die B 464 begonnen wird zwischen Schützenverein und Ihinger Straße
- die Fahrbahn der B 464 in der Tiefe angelegt wird, wie derzeit am Renninger Wäldle zu besichtigen ist ???
Ja, soll dann der ganze Baustellenverkehr, Aushub zum Steinbruch und Schotter vom Steinbruch auf die Baustellen zusätzlich zum jetzt schon unerträglichen Verkehrsaufkommen über Ihinger und Renninger Straße und die kurze, enge Spange zwischen diesen fließen? Ein halber Hügel muss abgetragen und überbaut werden.
Nun kennt jeder am Ort, welche Belastung diese Routen des Steinbruchverkehrs heute schon für die Einwohner im Westen der Gemeinde bedeutet. Und das soll sich jetzt vervielfachen?
Fragen: Wird der Verkehr überhaupt noch fließen können oder nur noch Stau und Stocken auf der Straße sein? Wie kommt der Aushub auf die nächstgelegene Deponie, den Betrieb NSN? Durch Magstadts Westen?
Was passiert, wenn die Fahrbahn der B 464 unter den Bahngleisen hindurch gebaut wird? Wird die Straße nach Renningen dann noch befahrbar sein? Die neue B 464 muss tiefer als die Renninger Straße gelegt werden.
Wie werden wir dann nach Renningen fahren? Über die Ihinger Straße nicht, die ist total blockiert während der geplanten Bauvorhaben. Über den Eierpass - hahaha! Da lachen die Hühner, auch wenn sie dort keine Eier mehr legen.
Ja, wem dämmert es da allmählich, dass uns im Westen der Gemeinde auf Jahre eine Verkehrskatastrophe bevorsteht? Es dämmert auf jeden Fall dem Steinbruch, dessen Betriebsverkehr wegen Staus nicht mehr zügig abzuwickeln ist. Wenn der Steinbruch aber vor einem Problem steht, dann nimmt sich der Landrat dessen an. Was dem Landrat wichtig ist, übernimmt der Bürgermeister am Ort. Der wiederum findet einen Verbündeten im Ortspolizisten, einem leidenschaftlichen Steinbruch-Fan. Und so verwandelte sich die "unwesentliche Änderung" der Gemeinderatsitzung - wie man von gut unterrichteter Seite hört - plötzlich in dem temperamentvollen Beitrag des Gemeinderats Müller in den Super-GAU. Alle hörten diese Einschätzung, und keiner widersprach. Er fuhr fort: So kann es nicht gehen. Das ist nicht mehr zumutbar. Seine Informationen waren bisher umgekehrt. GRin Armbruster konnte ihn nur noch unterstützen. Welche Informationen er bisher hatte, weiß man nicht. Alle Baumaßnahmen und Pläne sind seit langem bekannt, ebenso der Zusammenhang im Rahmen des "Verkehrskonzepts". Offenbar hat sich über die Ausführung bisher niemand Gedanken gemacht.
Seit Jahren ist der Verkehr das wichtigste Thema in der Gemeinde. Es wurde uns ein geniales Konzept vorgestellt, und nie wurde versäumt, es als "gesicherte Planungen" auszugeben. Die B 464 war stets fester Bestandteil der "gesicherten Planungen", und auch als der Bauträger, das Regierungspräsidium, in Renningen im Sommer 2006 ein Planungsloch, einen Lückenschluss und daher ein leider nötiges Provisorium eingestehen musste, kamen den Erfindern und Anhängern der Verkehrskonzepte und sicheren Planungen keine Zweifel.
Seit der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend wissen wir endlich, was der eigentliche Sinn der Bezeichnung des "Gesamtkonzeptes" für den Verkehr in und um Magstadt ist. Dieses Gesamtkonzept ist nicht nur in der Lage, mit "unwesentlichen Änderungen" fertig zu werden, es umfasst noch mehr, es schließt nämlich den Super-GAU gleich mit ein. Man plant und plant und den Super-GAU gleich mit. In der Tat, so sicher wurde noch nirgends geplant.
Zu diesen gesicherten Planungen darf man gratulieren!