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Aus unserem Live-Forum vom 01.01.-06.03.2012
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Magstadt - Schrumpfgemeinde will Schulerweiterung bauen
von susanne am 03 Mar. 2012 13:43
In dem langen Siedlungsband der Industriestädte und Industriegemeinden von Holzgerlingen bis nach Weissach hat sich keine Kommune so zwischen die Stühle gesetzt wie Magstadt. Magstadt plant nicht, es lässt sich überplanen und ist so auch zum Tummelplatz der Verkehrsplaner geworden. So problematisch deren Lösungen im Straßen- und Eisenbahnbau auch sein mögen, sie bringen unbestreitbar auch strukturelle Verbesserungen und schaffen zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die anderen Kommunen haben diese zum Vorteil ihrer Bürger geschickt genutzt. Mit steigender Einwohnerzahl haben sie heute darum auch ein vielfältiges Angebot an Schulen.

Magstadt dagegen läuft seit Jahren Gefahr, trotz ausgedehnter und ansehnlicher Schulanlagen auf der vierklassigen Grundschule sitzen zu bleiben und unnütze Räumlichkeiten und Gebäude unterhalten zu müssen. Der unflexible Schultes und die Eltern der Schüler müssen jetzt die Konsequenzen aus seiner Außenseiterposition ausbaden. Die Gemeinde soll schrumpfen, aber er tut so, als ob er trotzdem seine gefährdete Schule erweitern müsse. Sinkende Einwohnerzahlen und stagnierende Gewerbeansiedlungen führen zwangsläufig zu geringerem Steueraufkommen in Magstadt.

Wie die Sindelfinger Zeitung am 1. März 2012 berichtet, mahnte Bürgermeister Dr. Merz den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann an, klare Vorstellungen des Landes zum Thema Gesamt- und Gemeinschaftsschulen zu entwickeln. Er dachte dabei sicher in erster Linie an Versprechungen zur Finanzierung seiner Pläne. Aber Kretschmann muss kostenbewusst Handeln und sparen. Dabei sollte Merz selbst dringend Vorstellungen über die "Entwicklung seiner künftigen Gesamtschulden" entwickeln.

In Magstadt drängt sich nämlich so langsam die Vermutung auf, dass Merz zwar in einem ganzen Sammelsurium von Projekten für Magstadt "Riesenchancen" sieht. Mit einer Menge von Gutachtern und Planern ist er dabei, Luftschlösser zu entwerfen. Die Verwirklichung darf dann der künftige Nachfolger umsetzen.

RE: Magstadt - Schrumpfgemeinde will Schulerweiterung bauen
von Manfred am 03 Mar. 2012 14:02
Was ich mir wünsche, dass nicht nur immer von Jahr zu Jahr geplant wird. Es sollte ganz klar ein mittelfristiger Finanzplan wenigstens auf Sicht von 5 Jahren aufgestellt werden, in dem die Umsetzung konkreter Maßnahmen mit Haushaltsjahr genannt ist. Die Bürger könnten dann zwischen Wunschdenken im Gemeindeentwicklungsplan und der Realität unterscheiden. So besteht der Eindruck, der Bürgermeister befindet sich in einem ständigen Wahlkampf und will die Bürger nur ruhigstellen.

RE: Magstadt - Schrumpfgemeinde will Schulerweiterung bauen
von Gerda am 05 Mar. 2012 19:22
In der Sindelfinger Zeitung lese ich von den Sorgen des Bürgermeisters Merz wegen seiner Gesamtschule. "Aber wenn wir zwei Jahre hintereinander nicht genügend Fünftklässler haben, ist die Schule weg", äußert sich Merz mehr als besorgt.

So weit hat er es gebracht mit seinem dusseligen Dauerbrenner: "Magstadt muss schrumpfen!" Da werden auch die Schülerzahlen schrumpfen!

So weit dürfe es aber nicht kommen, sagte der CDU-Gemeinderat Joachim Barsch. "Wir brauchen die Schule, um die Attraktivität der Gemeinde hochzuhalten." LOGISCHE FOLGE DIESER FORDERUNG: WIR BRAUCHEN MEHR SCHÜLER.

Seit Beginn der neuen Gemeinderatsperiode 2008 ist die CDU-Fraktion im Gemeinderat allein mit ihrer Forderung, das Gebiet "Metzlesbach" im Norden der Waldstraße dem Wohnungsbau zu erschließen. Schon im Jahr 1975 wurde diese Fläche vom damaligen Bürgermeister Bohlinger im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen, nachdem das Wohngebiet "Seele-Stützweg" völlig überbaut war. Der Ortsplaner Kleinhans, heute für die Gemeinde tätig, hat im Gemeinderat die hohe Qualität des Gebiets "Metzlesbach" hervorgehoben, nicht zuletzt wegen des eindrucksvollen landschaftlichen Hintergrunds und der direkten Anbindung an Stuttgart über die Hölzertalstraße.

Eine schnelle Verbindung zur Universität Stuttgart, zur Innenstadt und vor allem zum Hauptwachstumsgebiet der Landeshauptstadt im Süden, im Raum um den Flughafen auf den Ostfildern, das sind eindeutige Standortvorteile. Sie gelten auch für das größte Gewerbegebiet des Ortes im Hölzertal.

Aber Bürgermeister Dr. Merz hat gleich nach Eintritt in sein Amt die Planungen seiner Vorgänger weggewischt. Er beschäftigt sich lieber mit B-Ware. Statt vor einen eindrucksvollen landschaftlichen Hintergrund platziert er kleine Wohngebiete entlang der Süd- und Osttangente, die Bestandteile des "Magstadter Verkehrskonzepts" sind. Im Gemeindeentwicklungsplan von 2003 spricht Merz vom Vorrang der "Attraktivierung" des Ortskerns und von einer "behutsamen Ortsrandabrundung".

Die wichtigsten Forderungen in der Leitbildersammlung des Gemeindeentwicklungsplans sind für Merz:

MAGSTADT SOLL SEINEN DÖRFLICHEN CHARAKTER BEWAHREN und

MAGSTADT SOLL KEINE GEWERBEGEMEINDE WERDEN.

Was ist seither geschehen? Merz hat die Schwierigkeiten des Bauens im Bestand im Ortskern unterschätzt. Es gibt kein Planen in Quartieren, sondern es wird an einzelnen Stellen herumgedoktert. Die Pläne seines Vorgängers fürs Schoenenbergerareal hat er zuungunsten des Wohnungsbaus verändert. Am südöstlichen Ortsrand brachte er mühselig ein kleines Gewerbegebiet zustande. Gebaut ist bis heute nichts.

Dicke Bretter zu bohren ist die Sache des Bürgermeisters nicht. Er macht es sich lieber bequem, organisiert Feste und hat viel Zeit in die Umgestaltung des Gemeinderats gesteckt. Schon Dreiviertel des Gremiums sind fügsame Mitläufer. So verhallen die Mahnungen des entschiedenen und informierten Gemeinderats Barsch im Sitzungssaal, sie können nichts bewirken. Merz ist auch die Meinung der Mehrheit der Bürgerschaft nicht wichtig. Er arbeitet im Sinne der Obrigkeit, die ihm auch die juristischen Fallen zum Abwürgen des Bürgerentscheids geliefert hat.

So wird Magstadt seinen DÖRFLICHEN CHARAKTER bewahren und sich folgerichtig mit einer DORFSCHULE begnügen müssen.

Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen - Teil 4 und Schluss
von Gelbbauchunke am 28 Feb. 2012 08:17
Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen - Teil 4 und Schluss

Das Firmengeflecht um die Neusser Werhahn-Bank hat es geschafft. Steinbruch und Deponie der Firma NSN dürfen sich nicht nur nach Süden bis zur Schafhauser Straße, sondern auch nach Norden in die Magstadter Ackerfluren in Richtung der Eisenbahnlinie ausdehnen. Umfassende Zugeständnisse seitens des Regierungspräsidiums, des Regionalverbands, des Landratsamts und nicht zuletzt der Gemeinde Magstadt waren die Voraussetzung.

Aber nicht nur das. Die Betreiberfirma NSN bekommt nun konsequenterweise auch zwei Straßenanschlüsse, einen im Norden an der Ihinger Straße und einen im Süden an der Schafhauser Straße. Der nach Norden sollte vor zwei Jahren aus Kostengründen noch wegfallen. Den im Süden haben die beteiligten Behörden und der Geschäftsführer der Firma, Herrn Ulmer, bis vor einigen Wochen ganz einfach totgeschwiegen. Er führt zu den wichtigsten Baustellen, auch zu der von Stuttgart 21. Vom Häckselplatz über die künftige Recyclinganlage Fischer (früher Kronimus) fährt man einen Kilometer auf der Schafhauser Straße (L 1189) bis zum Beginn der Steinbruchstraße (Südumfahrung von Magstadt).

Bis heute behaupten der Magstadter Bürgermeister und der Landrat, die Südausfahrt sei lediglich eine Notausfahrt für den Fall, dass auf der B 464 ein Stau entstehe. Mann kann nur den Kopf schütteln. Etliche Gemeinderäte haben früher schon Feste am Steinbruchsee gefeiert. Haben sie denn nie die Verkehrsführung im Steinbruch selber und im Außenbereich studiert? Im Gegensatz zur Magstadter Verwaltung können der Geschäftsführer der Firma NSN, Herr Ulmer und seine Konzernleitung vorzüglich planen und noch besser rechnen.

Der Weg vom Schotterwerk über die Ausfahrt Ihinger Straße, Auffahrt auf die B 464 bis zur Abfahrt Schafhauser Straße und bis zum Kreisverkehr, der an die Südtangente anbindet, ist kurvenreich und mit Steigungen belastet. Er ist 3,4 Kilometer lang und muss 120 Höhenmeter überwinden. Wer fährt schon nach Norden aus dem Steinbruch hinaus, wenn er nach Süden will?

Der Weg vom Schotterwerk über das Breitlaubeck am Häckselplatz auf die Schafhauser Straße nach Süden ist bis zur Südtangente nur 2,4 Kilometer lang und meidet die Auf- und Abfahrt über die B 464. Über die Baumreuten des FFH-Gebiets östlich des Breitlaubwalds trifft er in der Gegend des Recyclingwerks Fischer auf die Schafhauser Straße. Bis zum Anfang der Südumfahrung sind nur 60 Höhenmeter zu überwinden. Staus wie auf der B 464 sind über die Südausfahrt nicht zu erwarten. Eine solch gute Verkehrsanbindung und solch kurze Strecken zur Stuttgarter Milliardenbaustelle kann kein Konkurrent vorweisen.

Welche Auffahrt werden die Lastwagen von Steinbruch aus auf ihrem Weg nach Stuttgart also nehmen? Das Landratsamt hat früher schon bewiesen, dass selbst wenn es wollte, es unfähig ist, die Vorgänge im Steinbruch überhaupt zu kontrollieren. Wieder einmal wendet die Behörde die übliche Salamitaktik an. Sie muss ja auch als unterste Naturschutzbehörde walten und behauptet, die Südausfahrt des Steinbruchs werde ein ökologisch ganz harmloses und nur in Notfällen genutztes Schottersträßchen, und das mitten durch das FFH-Gebiet.

Es hat sich halt auf allen Ebenen herumgesprochen, beim Regierungspräsidium, beim Regionalverband, beim Landratsamt: Bürgermeister Dr. Merz erzählt seinem Gemeinderat immer wieder die unglaublichsten Geschichten! Von diesem wird doch alles geschluckt!

RE: Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen - Teil 4 und Schluss
von Mike am 01 Mar. 2012 21:57
Da hat aber Magstadt noch einmal Glück gehabt. Von Nordwesten her läuft nämlich der Ratberggraben, eine tiefe geologische Verwerfung zwischen Muschelkalk und dem Keuper (Schilf- und Buntsandsteine) durch die Ortschaft.

Erst im westlichen Mühlbergle und in der Rotstraße liegt darum der Muschelkalk. Die Vorkommen reichen in 50 Meter Tiefe hinab und in das Grundwasser hinein. Muschelkalk ist heute der wichtigste und unentbehrliche Zuschlagstoff zur Betonherstellung.

Es ist unser Glück, dass nicht der ganze Ort auf dem Muschelkalk sitzt, sonst hätte Bürgermeister Dr. Merz auch noch unsere Wohngebiete an den Steinbruch NSN verhökert. Bei dem Stil, wie er die Firma NSN dauerhaft bedient hat, hätten dann die Magstadter nicht nur schrumpfen, sondern für immer verschwinden müssen.

Merz hätte keine Hemmungen gehabt, uns Magstadter, wie in Braunkohlengebieten üblich, Ruck-Zuck mit Sack und Pack umzusiedeln. Kirche und Rathaus wären verschwunden und wie heute auch, wäre die Auffüllung des "fürchterlichen Lochs" das beste Geschäft geworden.

RE: Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen - Teil 4 und Schluss
von Bernd am 03 Mar. 2012 22:09
Merz wickelt seine Gemeinderäte wieder um den Finger und lässt mal nur wieder die halbe Wahrheit raus. So hat er Sie auch bei der Anhörung zur Bauschutt-Recyclinganlage getäuscht.

Eine Hand wäscht die andere! Ganz einfach:

Merz boxt die Schotterzufahrt im Norden vom Häckselplatz zur Schafhauser Str. durch, die im laufe des Genehmigungsverfahren dann als asphaltierte Strasse schlussendlich durchgeht und dann im täglichen Einsatz zur Hauptzufahrt des Steinbruchs wird.

Auf der Gegenseite bekommt er die alte Zufahrt zum Steinbruch und kann seine ach so geliebte Tankstelle verwirklichen. Alle sind dann zufrieden und haben ihr Ziel erreicht.

Ach übrigens, die Verlierer des Ganzen sind wir Magstadter: an der Südausfahrt der B464 nach Magstadt eine hässliche Tankstelle, an der Westausfahrt eine hässliche Recyclinganlage und südlich um Magstadt herum donnernde Kipper-Lkw,s im Minutentakt.

Hurra, Magstadt wird so attraktiv in den nächsten Jahren. Durch die ausbleibenden Zuzüge neuer Bewohner brauchen wir gar nicht über eine Erweiterung der „Gesamtschule“ nachdenken, brauchen wir dann einfach nicht mehr!!

Merz hat Magstadt gerichtet und wird dafür sorgen, dass es so bleibt.

Merz-Festspiele
von Marianne am 03 Mar. 2012 18:53
Die Sportlerehrung 2011 wurde im Magstadter Mitteilungsblatt wieder für die Selbstdarstellung des eitlen Bürgermeisters Dr. Hans-Ulrich Merz missbraucht.

Wieder präsentiert sich der Schultes in 16 verschiedenen Posen und Gruppen. Er stellt damit seinen bisherigen Rekord ein.

Weit und breit gibt es keine Illustrierte, in der sich ein beamteter Ortsvorsteher als Selbstdarsteller so der Bevölkerung aufdrängen kann.

Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen - Teil 1
von Gelbbauchunke am 23 Feb. 2012 21:01
Im Jahr 2001 wurden von der Europäischen Kommission Lücken im Schutzgebietsnetz von Baden-Württemberg festgestellt. Das Land musste darum eine Nachmeldung von FFH-Gebieten abgeben. FFH-Gebiete sind keine gewöhnlichen Lebensräume von Pflanzen und Tieren, sondern tragen die Bezeichnung Fauna-Flora-Habitat (FFH), weil sie durch Einzigartigkeit und europäische Bedeutung hervortreten.

Auf Magstadter und Renninger Markung hat das Land also das FFH-Gebiet 7319-341 nachgemeldet. Es umfasste neben dem Wald westlich der B 295 auf Renninger Gebiet auch das zu Renningen gehörende Waldstück Breitlaub. In den Achtzigerjahren wollte Renningens damaliger Bürgermeister Bernhard Maier diesen Wald in einen 36 Hektar großen Steinbruch verwandeln, weil er für Renningen einen ansehnlichen Gewinn erwartete. Vor allem wegen ungelöster Verkehrsprobleme stieß er mit diesen Plänen in Magstadt auf heftigen Widerstand.

Auf Magstadter Markung erstreckte sich das nachgemeldete FFH-Gebiet über den von Hecken umsäumten "Erschelgraben" und die fruchtbaren Böden des "Schlegdorn". Unterhalb des Kronimus-Geländes hatte der Landkreis schon Jahre davor über 60 000 DM zusammen mit dem BUND in Biotop-Tümpel für Amphibien investiert. Auch das ganze Steinbruchareal zwischen Ihinger und Schafhauser Straße gehörte zu dem FFH-Gebiet. Auf dem Magstadter Gebiet war der Steinbruch inzwischen erschöpft und sollte aufgegeben werden.

Mit dem Gemeinderatsbeschluss vom 20. April 2004 hat Bürgermeister Dr. Merz die Nachmeldung des Regierungspräsidiums aufheben lassen. Seine Begründung dafür: Die Erweiterung des Steinbruchs NSN werde dadurch erschwert. Er war gegen ein EU-Schutzgebiet und hat es in einer mit der Gemeinde Renningen abgestimmten Aktion am selben Tag torpediert. Im Renninger Gemeinderat stimmten nur die beiden Gemeinderäte der Grünen dagegen.

Am 21. Juni 2004 musste der Gemeinderat folgendes zur Kenntnis nehmen: Das Ministerium nahm die Flächen des Breitlaubs und der Trasse der B 464 aus dem Schutzgebiet heraus. Die Steinbruchdeponie samt Falkenwand und See, Erscheleinschnitt und Schlegdorn behielten aber ihren Status als besonders geschütztes FFH-Gebiet.

Damit gab sich Merz nicht zufrieden. Bernhard Maier war inzwischen Landrat im Kreis Böblingen geworden, daneben gehörte Maier dem Regionalverband an und führte dort das große Wort. Zusammen mit dem Landratsamt und dem Verband Region Stuttgart arbeitete der Magstadter Bürgermeister nun intensiv daran, im Interesse des Schotterwerks NSN auch das noch bestehende FFH-Gebiet der Steinbruchfläche, soweit erforderlich, diesem einzuverleiben. (Fortsetzung folgt)

RE: Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen - Teil 1
von Gaby am 02 Mar. 2012 17:56
Liebe Gelbbauchunke,
die Laichzeit naht, und ich höre Deine Unkenrufe. Ich teile Deine Sorgen und rate Dir, auf dem Weg zu den drei aufwändigen Krötentunnels möglichst einen Riesensprung zu machen. Du läufst sonst Gefahr, von den Nachtfahrern in der Steinbruchausfahrt platt gemacht zu werden.

Was Deine Fragen zu dem "Gestaltungsprozess" im und um den Steinbruch angeht, so kann ich Dir als begleitende Literatur ein Buch von Josef-Otto Freudenreich empfehlen. Titel:

"Wir können alles. Filz, Korruption & Kumpanei im Musterländle"

Steinbruchanlieger, Magstadter im Westen, aufgepasst!
von Gertrud am 02 Mar. 2012 16:04

Heute steht eine "öffentliche Bekanntmachung des Landratsamtes in Böblingen" über die Erweiterung des Steinbruchs im Mitteilungsblatt. Wer durch die Erweiterung betroffen ist, sollte sich die Planungsunterlagen auf dem Rathaus ansehen, die dort im 1. Stock im Flur ausliegen. Die Einspruchsfrist von einem Monat ist sehr kurz.

http://www.buergerforum-magstadt.de/Infos57.html

Hermann Wanner: "Eiskalte Einsichten in die Natur!"
von Eugen am 27 Feb. 2012 10:51
Die Sindelfinger Zeitung schließt sich jetzt auch wieder dem Personenkult in der Untertützerszene von Bürgermeister Dr. Merz an. In der Ausgabe vom 22. Februar 2012 berichtet sie über eine der wöchentlich im Magstadter Mitteilungsblatt angezeigten Wanderungen mit dem "diplomierten Heckengäuwanderführer" Hermann Wanner.

Selbst bei grimmiger Kälte zieht es den Regierungsdirektor a.D. und ehemaligen Gemeinderat (CDU) mit seinem spärlich besuchten Lerngang hinaus ins Hölzertal, wo er mit ihnen im Schnee nach Mäusespuren sucht. Zuvor hatten die Wanderer auf dem Gollenberg erfahren, dass das Hölzertal nicht im Heckengäu, sondern im Keupergebiet liegt. Das ist wohl eine Entschuldigung dafür gewesen, dass Wanner im Hölzertal sozusagen fremdgeht. Sein Trost an die Lerngangsteilnehmer: Auch am Gollenberg gibt es Hecken.

Warum zieht es den Ökospezialisten Wanner aber immer nach Osten ins Hölzertal? Die fürs Heckengäu typischen Steinwälle aus Lesesteinen oder die Schlehenheckenriegel kommen doch im "Erschel", im "Rot" und in den "Breitlaubbaumreuten" vor! Der Westen des Orts war darum ursprünglich als großflächiges FFH-Gebiet ausgewiesen und bot dem Spaziergänger eine abwechslungsreiche und intakte Landschaft.

Dort findet man heute allerdings nicht nur kaum sichtbare Mäusespuren, sondern monströse Straßenbauwerke, Resultat regierungsseitig zugegebener Fehlplanungen. Der heutige Heckengäuführer Wanner war als Gemeinderat in zwei Amtsperioden mit dabei, als dieses fehlgeplante Unikum gegen den Willen eines Teils der Magstadter Bevölkerung durchgesetzt wurde.

Im Westen von Magstadt wäre auch der Besuch der "Totstattquelle" besonders zu empfehlen. Diesem Naturdenkmal gräbt der Steinbruchbetrieb seit Jahrzehnten das Wasser ab. Es sammelt sich im Steinbruchsee und wird in den Erschelkanal bzw. Erschelgraben abgepumpt. Die Quelle liegt im Einzugsgebiet der Cannstatter Mineralquellen. Schafhauser Bauern, deren Äcker auch dazugehören, müssen deswegen besondere Auflagen bei der Feldbestellung erfüllen.

RE: Hermann Wanner: Eiskalte Einsichten in die Natur!
von Theo am 27 Feb. 2012 22:26
Für Herrn Wanner ist die "Dotschetquelle" doch ein bissle arg weit weg. Er wird sich mit seinen lernbegierigen Wandersleuten eher der Erbachquelle im südöstlichen Ortsrand zuwenden. Die liegt zwar auch im Keuper (der diplomierte Wanderführer kennt sich mit dem Muschelkalk vielleicht besser aus), dafür ergeben sich dort Einblicke in die willkürliche Vernichtung der Erbachaue durch die Südumfahrung. Die verlängerte Gottlieb-Daimler-Straße ist gar nicht ans Kanalnetz angeschlossen. Über einen Straßengraben läuft das Dreck- und Salzwasser direkt in den seither noch glasklaren Erbachbrunnen.

Nun mag Herr Wanner an dieser Naturzerstörung nicht beteiligt sein, ist sie doch dem "Magstadter Verkehrskonzept" des hiesigen Bürgermeisters Dr. Merz zu verdanken. Aber Wanner hat mit Merz zusammen noch eins draufgesetzt. Wanner hat mit seinem "Leuchtturmprojekt generationenübergreifendes Wohnen" dem Bürgermeister buchstäblich aus der Patsche geholfen. Der Gemeinderat hatte die Bebauung der Feuchtwiesen ursprünglich als "B l ö d s i n n" abgelehnt. Jetzt darf sich Wanner dort die aussichtsreichsten Bauplätze für sein Projekt aussuchen. Nach bisheriger Gepflogenheit war dies durchweg den Baulandvorbesitzern vorbehalten.

Der sonderbare Öko-Fan Wanner ist im Hölzertal für sich selbst und dem Bürgermeister zuliebe unterwegs. Einmal aus Dankbarkeit für die ungewöhnlichen Methoden für seine Baulandbeschaffung, in die sogar die LBBW, finanziell angeschlagen, zur Planung und Finanzierung eingeschaltet ist. Zum Zweiten soll Hermann Wanner auf seinen Touren im Hölzertal wahrscheinliche "im Auftrag" von Merz Stimmung für die Schließung der Hölzertalstraße machen. Schließlich ist der mitten in der Schuldenkrise nicht mehr so sicher, ob er die Mittel bekommt, seine Gemeinde mit einer weiteren landschaftszerstörenden Straße (Osttangente) zu umzingeln und einzupferchen.

Der Bürgermeister hat vermutlich einen Nebeneffekt einkalkuliert. Der CDU-Mann Wanner bringt seine CDU-Fraktion im Gemeinderat in große Verlegenheit, die sich für die Erhaltung der Hölzertalstraße einsetzt. Mit Wanners Hilfe kann Merz die CDU im Gemeinderat nun ad absurdum führen.

Merz macht FFH-Gebiet zu Steinbrüchen - Teil 3
von Gelbbauchunke am 26 Feb. 2012 14:29
Schon einmal haben einige unscheinbare Wörtchen im Textteil des Regionalplans auf dem Magstadter Rathaus für Aufregung gesorgt.

Der Gemeinderat hatte sich vom damaligen Steinbruchbesitzer Ezel mehrmals die Zusage geben lassen, seinen Betrieb nach Erschöpfung der Muschelkalkvorkommen auf Magstadter Gebiet stillzulegen. Aber der Gemeinderat hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Im Jahr 1998 hatten der Gemeinderat und Bürgermeister Benzinger die damalige Fassung des Regionalplans zur Verabschiedung vor sich liegen. Sie stellten mit Empörung fest, was in den Textteil vom Regionalrat Bernhard Maier hineingezaubert worden war: Der Regionalverband gibt seine Bemühungen auf, den Steinbruch in das Universitätsgut hinein zu erweitern, "wegen der langfristigen Sicherung von Forschungsergebnissen. Ergänzend hierzu wird der Bereich Breitlaub als Bereich zur Sicherung von Rohstoffvorkommen ausgewiesen."

Bürgermeister Benzinger erklärte dazu im Gemeinderat, eine Erweiterung der Abbaufläche sei "in den zwei offiziellen Anhörungsrunden zum Regionalplan nie zur Debatte gestanden". Deshalb sei die Gemeinde Magstadt auch nicht dazu gehört worden. Den Renninger Steinbruch Kaufmann ließ Bernhard Maier schließen wegen des nahen Wohngebiets "Kindelberg". Gemeinderat Rudolf Franko sagte laut Sindelfinger Zeitung vom 10. September 1998: "Das ist ein erhebliches Ärgernis. ... Da wird man durch die Hintertür geleimt."

Was nun die Falkenwand angeht, so entging einigen Gemeinderäten in der Sitzung am 6. November 2007 die unscheinbare Veränderung im Regionalplan nicht. Der Gemeinderat lehnte den Abbau der Wand und des Geländes bis zur Ihinger Straße ab. Bürgermeister Dr. Merz aber brachte die schwerwiegende Änderung im Regionalplan am 4. Dezember 2007 erneut zur Sprache. Die Sindelfinger Zeitung berichtete davon am 7. Dezember 1997 unter der Überschrift "Steinbrucherweiterung muss in die Pläne". Dazu, so der Bürgermeister, "sind wir laut Baugesetz verpflichtet".

Wieder einmal wurde in den Regionalplan durch die Hintertür eine unscheinbare Norderweiterung eingeschleust. Die Änderung musste nun in Landschafts- und Flächennutzungsplan übernommen werden, wo sie dort wegen des größeren Maßstabs deutlicher sichtbar war. Die Mehrheit im Gemeinderat und der Bürgermeister stimmten dem zu und nahmen so ihren Beschluss vom 6. November zurück. Dem Abbau und der folgenden Verfüllung des Seelochs und der Fläche im Norden steht nun nichts im Wege. Die Firma NSN erwartet ein 30-Millionen-Euro-Geschäft.

Jahrzehntelang war die seltene Falkenwand gerühmt und schließlich auch geschützt worden, mit europäischer Absegnung zum Schluss. Wer war es, der den Bürgermeister in die Pflicht nahm, dieses Schutzgut Falkenwand im FFH-Gebiet doch noch wegsprengen zu lassen?

Worauf begründet sich die Erkenntnis, dass der Gemeinderat bei so schwerwiegenden Entscheidungen dem Bürgermeister einfach parieren muss? Fortsetzung folgt.

Merz macht FFH-Gebiete zu Steinbrüchen -Teil 2
von Gelbbauchunke am 25 Feb. 2012 14:09
Im Spätjahr 2007 wurden Landschaftsplan, Flächennutzungsplan und Regionalplan im Magstadter Gemeinderat behandelt. Es ging um Änderungen und deren Fortschreibung. In der Sitzung vom 6. November 2007 haben Gemeinderäte herausgefunden, dass die drei über den Bereich des Steinbruchs NSN vorliegenden Pläne nicht übereinstimmten. Es ging dabei um die 50 Meter hohe Felswand, wo die geschützten Wanderfalken ihre Nistplätze haben. Im Landschaftsplan und im Flächennutzungsplan war diese Wand als Schutzgebiet gesichert. Im übergeordneten und maßgebenden Regionalplan hingegen war die Fläche bis zur Ihinger Straße zum Abbruch freigegeben.

Im kleinen Maßstab des Regionalplans war dies ein minimaler Unterschied. Man ging wohl davon aus, dass er deswegen den Gemeinderäten nicht ins Auge springen würde. Für die Firma NSN spielte die Diskrepanz aber eine wichtige Rolle, denn sie verschaffte der Firma die Möglichkeit, sich nicht nur im Süden bis zur Schafhauser Straße auszudehnen, sondern auch im Norden bis zur Ihinger Straße und darüber hinaus zur S 60 und der Renninger Straße.

In dem Ackergelände zwischen Ihinger Straße und S 60 wurde dann eine zunächst ungenehmigte Feldwegbrücke errichtet. Sie soll den Landwirten als Zufahrt zu ihren Grundstücken dienen. Für diese Zufahrt war ursprünglich die zum Feldweg zurückgebaute Ihinger Straße vorgesehen. Die wurde durch die neue Feldwegbrücke überflüssig und kann damit verschwinden.

Der im Regionalverbandsplan aufgetretene kleine Unterschied eröffnet dem Schotterwerk NSN den Zugriff bis zur Ihinger Straße. Ein nahezu unerschöpfliches, Millionen Euro schweres Betätigungsfeld bis ins nächste Jahrhundert erschließt sich für die Firma NSN. Sie könnte Abbauflächen auch nördlich der Ihinger Straße erwerben und so dem Pachtpreisdiktat der Gemeinde Renningen entkommen. Die verpachtet nämlich das Gelände des Breitlaubwalds an die Firma und bestimmt dabei die Preise.

Zwischen Renninger und Schafhauser Straße entsteht so auf 1,8 Kilometer Länge ein Betriebsareal von weit über 100 Hektar. Die Steinbruchmanager haben vorzügliche Arbeit geleistet und ihrer Firma Möglichkeiten erschlossen, die vor einem Jahrzehnt niemand erahnen konnte.

Die Perspektiven der Gemeinde Magstadt sind demgegenüber düster. Ihre Westflanke wird über viele Jahrzehnte zur Steinbruch- und Deponiewüste. Bisher hatte diese unversehrte Landschaft als Tor zum Heckengäu und zum Schwarzwald gegolten. Fortsetzung folgt.

Verkehrskonzept mal anders
von Dieter am 23 Feb. 2012 20:36
Die Herrenberger gehen offensichtlich einen professionellen Weg bei der Gestaltung ihrer Innenstadt und der Verkehrsströme. Wohltuend hebt sich der städtebauliche Wettbewerb von den in Magstadt geplanten und zum Teil schon umgesetzten Maßnahmen ab. Hier wird nicht nur gekleckert, sondern es wird geklotzt. 2020 ist dort das zeitliche Limit und Ziel.

In Herrenberg wurde eines richtig erkannt, zu einem Ziel gehört auch ein zeitlicher Termin. In Magstadt gibt es eine wunderbare farbige Broschüre namens Gemeindeentwicklungsplan mit über sechzig so schön unverbindlichen Absichtserklärungen.

Weiteres unter dem Link: "Wohin mit dem Verkehr?"
(Link gelöscht1)

Hauptausfahrt des Steinbruchs wird als Notausfahrt deklariert
von Hugo am 10 Feb. 2012 09:54
Der Schwindel geht weiter. Es ist schon etwas Besonderes, wenn das Land Baden-Württemberg und die Bundesbahn einem privaten Unternehmen für 10 Millionen Euro eine Steinbruchstraße zur Milliardenbaustelle Stuttgart 21 bauen! Bei schwindsüchtigen Haushaltsmitteln für Verkehrsbauten ist das eine für den Laien unerklärliche Exklusivität und eine verdeckte Subvention. Eine Ermunterung und Gebrauchsanleitung für andere Unternehmen, sich auch in diesem öffentlichen Selbstbedienungsladen kostenlos zu bedienen.

Die Planung für die S 60 in Magstadt war bereits genehmigt, als das finanziell starke Firmengeflecht NSN das Schotterwerk erwarb. Die Planung wanderte in den Papierkorb. Mit dem sogenannten "Magstadter Verkehrskonzept" führte das Regierungspräsidium die Steinbruchstraße als Südumfahrung von Magstadt ein und tarnte sie als Teilstück der kürzesten Verbindung Calw-Stuttgart.

Seit einem Jahrzehnt verkündet der Geschäftsführer Ulmer vom Steinbruch NSN laut, nach Fertigstellung der B 464 werde, kein Steinbruch-LKW mehr die Magstadter Ortsdurchfahrt nutzen. Seit zwei Monaten ist die B 464 in Betrieb. Der Magstadter Gemeinderat echauffiert sich nun, weil die Steinbruchlaster wie eh und je durch den Ort fahren, und befürchtet weiter, dass bei zu erwartenden Staus auf der B 464 die Ortsdurchfahrt wieder zum Ausweg wird.

Ein Antrag des Gemeinderats an das Regierungspräsidium auf Sperrung der Ortsdurchfahrt für Steinbruchverkehr kann dort wegen Überlastung zurzeit nicht bearbeitet werden. Das wird so bleiben bis zum Herbst. Bis dahin ist die Steinbruchstraße (Südtangente) fertig. Auf ihr können die Steinbruchlaster ihre Hauptanfahrtsziele bequem erreichen.

Es fehlt jetzt nur noch der Hauptanschluss des Schotterwerks an das Verkehrsnetz vom Häckselplatz her bis zur Schafhauser Straße. Sie wird schon seit Wochen im Gemeinderat zur Notausfahrt heruntergeredet. Auch Landrat Bernhard spricht von einem Schotterweg für Notfälle.

Warten wir‘s ab. Das Firmenkonsortium um die steinreiche Werhahnbank hat schon schwierigere "Notfälle" elegant zu lösen vermocht.

RE: Hauptausfahrt des Steinbruchs wird als Notausfahrt deklariert
von Heiner am 10 Feb. 2012 12:52
Bei nächsten Stau auf der Straße, auf der ich dann gerade stehe möchte ich auch eine Notausfahrt in Schotterausführung. Dann kann ich den Stau auch umfahren. Einfach Klasse die Idee.

Ja wo sammer denn!!!!

Was sollen die sagen, die auf die B 464 müssen. Die haben auch keine Schotterstrasse zum ausweichen.

Gleiches Recht für alle, basta!

RE: Hauptausfahrt des Steinbruchs wird als Notausfahrt deklariert
von Frieder am 15 Feb. 2012 18:08
Landrat Bernhard und Bürgermeister Dr. Merz haben erwartungsgemäß eine Lösung gefunden, um dem Schotterwerk NSN auf Magstadter Markung im FFH-Gebiet Breitlaub eine direkte Südausfahrt auf die Schafhauser Straße und damit auf die Südtangente zu genehmigen. Verharmlosend wird von einem (vorläufigen) Schottersträßchen für Notfälle geredet. Mit Notfällen sind konkret Staus auf der B 464 gemeint.

Der Bürger erfährt also erst nach der Fertigstellung des sogenannten "Umgehungssträßchens" B 464 bis zur Ausfahrt Ihinger Straße, dass auf der Bundesstraße zwischen A 8 und A 81 mit Staus gerechnet wird. Sie kann die zu erwartenden Verkehrsströme nicht aufnehmen. In Staus aber darf der Steinbruchverkehr auf keinen Fall hineingeraten. Das wird teuer. Darum hat Bürgermeister Merz im "Magstadter Verkehrskonzept" die Steinbruchstraße (Südtangente) ersonnen. Auf ihr umfahren die Steinbruch-LKWs den Stau auf Bundesstraße und Autobahnen.

Ihren erheblichen Einfluss auf die Verkehrsplanungen in Magstadt hat die Firma NSN im Sommer 2010 vorgeführt. Damals wollte das Regierungspräsidium die Auffahrt auf die B 464 an der Ihinger Straße ganz aufgeben und aus der Planung streichen. Die immensen Kosten dieser Auf- und Abfahrtsbauwerke sollten wohl gespart werden. Optimal für den Steinbruch sind eine Nord- und eine Südausfahrt. Die Firma NSN konnte sich dem starken Regierungspräsidium gegenüber durchsetzen, die Auffahrt blieb erhalten.

Abzuleiten aus diesem Vorgang ist jedenfalls, dass die Hauptzufahrt zum Steinbruch für die Planer im Regierungspräsidium auch an einer anderen Stelle als der Ihinger Straße möglich war. Da sie gleichzeitig an der Planung der Südumfahrung arbeiteten, bleibt eigentlich nur der Schluss übrig, dass der Weg der LKWs aus dem Steinbruch zur Schafhauser Straße hin und zur Südumfahrung führen würde. Über die Südtangente sind die wichtigsten Baustellen in Stuttgart und Sindelfingen/Böblingen flüssig zu erreichen.

Kann denn jemand erklären, wo sonst die Firma NSN nach Rückbau der Ihinger Straße zum Feldweg und Wegfall der Steinbruchausfahrt an der Ihinger Straße das Straßennetz hätte erreichen können? An Hubschraubertransport war ja wohl nicht gedacht.

Bei der Einweihung des Schotterwerks im Jahr 2003 war klar, wie dessen Verkehr zu Baustelle Stuttgart 21 laufen wird. Darum haben damals Regierungspräsident Udo Andriof und Regionalverbandspräsident Bernd Steinacher samt Gemahlinnen, die Sektgläser in der Hand, einander zufrieden zugeprostet.

RE: Hauptausfahrt des Steinbruchs wird als Notausfahrt deklariert
von Richard am 17 Feb. 2012 09:46
Geschäftsführer Ulmer vom Steinbruch NSN war seit dem Jahr 2002 mehrmals in Gemeinderatssitzungen anwesend. Die bei der Genehmigung des neuen Schotterwerks vom Gemeinderat geforderte Verkehrslenkung für die Steinbruch-LKWS über den Ihinger Hof trug man ihm wiederholt vor. Vergeblich. Bürgermeister Dr. Merz sah in der unter seinem Amtsvorgänger Benzinger erhobenen Forderung lediglich einen "Wunsch". Ulmer vertröstete auf die Fertigstellung der B 464. Sie werde dann von den Steinbruch-LKWS benutzt und die Ortsdurchfahrt gemieden.

Die Fertigstellung der B 464 ist nun eingetreten. Steinbruch-LKWs sieht man im Ort immer noch. Nie hat Ulmer auch nur ein Sterbenswörtchen darüber verloren, dass ab Herbst 2012 für diese LKWs die Südtangente bereitsteht. Das Wort Südtangente kam ihm noch nie über die Lippen, obwohl sie in iher Hauptfunktion eine Steinbruchstraße ist. Zu der Südtangente braucht man freilich eine Auffahrt.

Dieter Beuter, Vorstand des Vereins Lebens-Wertes Magstadt, hat nach der Inbetriebnahme der B 464 noch einmal versucht, ein Durchfahrtsverbot oder wenigstens eine Geschwindigkeitsbegrenzung für LKWs innerhalb der Ortschaft beim Regierungspräsidium durchzusetzen. Er muss sich ziemlich düpiert vorkommen, wenn er heute aus der Presse erfährt, das Regierungspräsidium könne den Antrag wegen Arbeitsüberlastung im Augenblick nicht prüfen.

Regierungspräsident Schmalzl hält am Kurs seines Vorgängers Andriof fest und richtet sich bis zum baldigen Ende seiner Amtszeit nach dem Motto:

WAS GEHEN MICH DIE MAGSTADTER BÜRGER UND IHR GEMEINDERAT AN - WIR BIETEN IHREM SCHULTES JEDE HILFE AN UM SIE RUHIG ZU STELLEN.

RE: Hauptausfahrt des Steinbruchs wird als Notausfahrt deklariert
von Bernhard am 19 Feb. 2012 21:13
Man sollte doch als Gemeinderat und Bürgermeister nur mal nach Ehningen schauen. Das dortige Schotterwerk Baresel hat früher alle LKWs kerzengerade durch den Ort Richtung Stuttgart fahren lassen.

Das hatte aber sein Ende als die Umgehungsstrasse für das Schotterwerk gebaut worden ist. Ab diesem Zeitpunkt sind die LkWs um den Ort gefahren, weil gleichzeitig LKW-Durchfahrtsschilder aufgestellt worden sind.

Warum können in Magstadt keine LKW-Verbotschilder aufgestellt werden, jetzt nachdem eine Bundesstrasse plaziert worden ist???

Heute ist es so, dass die LKWs des Steinbruch Baresel jeden Tag genauso in den Stau auf der Bundesstrasse B14 bei Ehningen stehen müssen wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch.

Wenn die NSN mit Ihrem Herr Ulmer einen Notausgang will, dann bitte auf Ihrem Gelände durch das zukünftige Abbaugebiet Breitlaub!! Das ist Herrn Ulmer aber zu Schade dafür. Da gehn ihm tausende von Tonnen Material, welches er dann nicht verkaufen kann, durch die Lappen.

An alle Gemeindräte kann ich nur appellieren, für Herrn Ulmer seine "Schotterstrasse" nicht schon wieder wertvolle Natur herzuschenken.

Mietet doch einen Stäbler-Bus und fahrt nach Ehningen zu Bürgermeister Unger und lasst Euch das vor Ort zeigen.

Lasst aber den Merz hier, der versteht den Herrn Unger sowieso nicht. Der Unger baut ein Neubaugebiet nach dem anderen und bringt ständig neue Gewerbebetriebe nach Ehningen.

RE: Hauptausfahrt des Steinbruchs wird als Notausfahrt deklariert
von Klüngel am 19 Feb. 2012 22:34
Hallo Hugo,
die Subvention sieht mir eher nach einer verdeckten Beihilfe aus, die nach EU-Recht nicht erlaubt ist. Es ist aber wie mit einem Eisberg, die meiste Masse ist unter dem Wasser und deshalb nicht sichtbar. Nur ab und zu –wie beispielsweise augenblicklich bei einem früheren Staatsunternehmen- fordert die EU eine Rückerstattung. Dabei geht es freilich um andere Beträge und nicht wie beim Steinbruch um Peanuts. Bei solch "gut getarnten" Aktionen wäre der Aufwand zum Nachweis einfach zu groß und damit bei diesem Betrag nicht mehr rentabel.

Mit solchen Mängeln müssen die Bürger eben leben, es sei den, sie werden in Massen aktiv und stimmen mit den Füssen ab, dann wird gelegentlich mal etwas erreicht.

Der Steinbruch und seine sogenannte Notausfahrt für den regulären Betrieb
von Narrensprung am 17 Feb. 2012 12:04
Als das modernste Schotterwerk in der Bundesrepublik wurde das Magstadter der Firma NSN im Jahr 2003 bei seiner Einweihung gerühmt. Zehn Millionen Euro hatte es gekostet. Die Finanzierung war kein Problem. Zusätzliches Deponievolumen wurde sofort nach dem Amtsantritt von Dr. Merz im Gemeinderat genehmigt. Der Höhenzug, der dadurch zustande kam, überstieg die ursprünglichen Genehmigungen beträchtlich und reichte für die Bezahlung des Betriebsgebäudes. Dazu kamen Überschüsse aus der nicht genehmigten Auffüllung, die das Landratsamt ohne Anstand nachträglich genehmigte. Dem Gemeinderat wurde zugebilligt, davon Kenntnis nehmen zu dürfen, mehr nicht.

Das Schotterwerk strebt nach einer ausgeklügelten Logistik, um im Geschäft gut abzuschneiden. Die Zufahrt zu den Baustellen muss so kurz und flüssig wie möglich gehalten werden, und das wurde sie auch. Bernhard Maier, in seinen diversen Ämtern als Renninger Bürgermeister, Böblinger Landrat und Regionalrat beim VRS animierte den VRS-Chefplaner Dirk Vallée schon 1997 dazu, den Magstadtern eine Südumfahrung anzudrehen. Genau genommen sind diese Machenschaften unerlaubte, verschleierte Subventionierungen/Begünstigungen gegenüber anderen Steinbrüchen, die den Wettbewerb aushebeln. Ist so etwas erlaubt? Zwar waren in Magstadt im Zusammenhang mit der S 60 andere Pläne beschlossen und genehmigt, aber die wurden dann eben nach 2002 Makulatur. Weiter stellt sich die Frage, wie es mit dem Umweltschutz so nahe am Ortsrand aussieht. Der ganze Dreck wird über den Ort geweht!

Jetzt bekommt die Firma NSN eine kurze Verbindung zur Milliardenbaustelle Stuttgart 21 vom Land gebaut. Aber wenn wundert es, in Stuttgart wird ja auch mitten im Schloßgarten ein Bahnhof gebaut. Die Verdreifachung der Steinbruchwüste trifft den Magstadter Westen mit Wucht, dazu kommen die Landschaftszerstörungen durch das Monstrum B 464. Jetzt kommt die Erbachaue auch noch dran. In und um Magstadt bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Dafür dürfen die Magstadter in Zukunft nach Maichingen doppelt so weit fahren wie bisher. Nichts ist unmöglich! Liebe Magstadter, so sehen die Macher von heute aus. Gnadenlos!

Nur noch ein paar Monate, und der Geschäftsführer Ulmer wird seine Steinbruchlaster auf der vor 15 Jahren konzipierten Südtangente rollen lassen, nachdem durch den Steinbruch die Hölzertalstraße zusammengekarrt wurde. Von einer Lösung der Verkehrsprobleme durch die B 464 wird er nicht mehr reden. Was bis zur Fertigstellung der Südtangente zur Entlastung der geplagten Magstadter hätte geschehen können, dem sind die Behörden und der Bürgermeister ausgewichen. Die Wahrheit über die Südumfahrung wurde den Bürgern nicht gesagt.

Die LBBW-Immobilien Kommunalentwicklung baut die Wannersiedlung
von Peter am 12 Feb. 2012 18:36
Schon einmal hat Bürgermeister Dr. Merz in seiner Not die LBBW-Immobilien Kommunalentwicklung nach Magstadt geholt. In der Bürgerversammlung vor dem Bürgerentscheid 2008 forderte er von dort eine Moderatorin an. So ganz gewachsen war sie der Aufgabe nicht. Sollten doch die Rededuelle mit gleichen Waffen geführt werden. Dass die Rednerin Armbruster sich die Gemeinderätin Sabine Schmidt mit einem besonderen Kabinettstückchen auf die Bühne holte, damit sie mit ihrem Dreisäulentempel herumkicken konnte, das hat die Moderatorin doch glatt übersehen müssen. Genützt hat es nichts. Merz hat verloren.

Inzwischen ist die LBBW schwer angeschlagen durch die Schuldenkrise. Ihre Immobilien-Sparte hat riesige Verluste gemacht. Sie musste viel Personal abbauen. Die Moderatorin von einst arbeitet vielleicht gar nicht mehr bei der LBBW. Aber wieder wird die LBBW hierher geholt, für die Wannersiedlung.

Sie wird dort die Wirtschaftlichkeit prüfen, nach Optimierungen suchen, die Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer eruieren, das Bebauungsplanverfahren begleiten, das Baugebiet erschließen, Investoren suchen.

Wie war es bloß möglich, dass in Magstadt so große Baugebiete wie das Mühlbergle I und II ohne die LBBW oder Konsorten entstehen konnten? War es damals nicht die Mannschaft auf dem Magstadter Rathaus, die das ganze in der Hand hatte? Die arbeitete sogar ganz ohne extra Honorar!

RE: Die LBBW-Immobilien Kommunalentwicklung baut die Wannersiedlung
von Holger am 12 Feb. 2012 21:10
Früher war das so geregelt:
Ob Steußler, Esslinger Weg, Seele-Stützweg, Käppele, Hanfländer oder Mühlbergle I und II, Bürgermeister und Gemeinderat waren sich nicht zu schade, mit den Grundstücksbesitzern selber zu verhandeln, zu planen und die Bauplätze zu verteilen. Diese Vorgehensweise war mit viel Arbeit und gegenseitigem Vertrauen verbunden und immer erfolgreich. Die Finanzierung der Bauvorhaben übernahm meist die örtliche Volksbank oder die Filiale der Kreissparkasse Böblingen. Jeder Bauwillige hatte der Gemeinde einen Finanzierungsnachweis vorzulegen.

Heute ist es ganz verzwickt:

Die Magstadter Volksbank ist am Ort nicht mehr gefragt. Es gibt keine Bauplätze. Darum baut sie, sonst gut im Geschäft, für sich selber Wohnblöcke mit Mietwohnungen in Renningen. Der Bürgermeister holt dagegen die Landesbank (LBBW) aus Stuttgart. Erst vor Jahresfrist hat diese mit Wohnprojekten Millionenverluste u.a. in Rumänien gemacht. Die LBBW hängt in der Schuldenkrise am Tropf des Bundes/Landes und soll es jetzt mit ihrem abgespeckten Bürokratenapparat in Magstadt versuchen. Mit dem Projekt generationenübergreifendes Wohnen nebst Tierhaltung will sie jetzt in Magstadt richtig Geld verdienen.

Wichtig für Bürgermeister Merz: Schultes und Gemeinderat werden mit der Bausache nicht belastet.

"Leuchtturmprojekt" Wannersiedlung
von Mathias am 12 Feb. 2012 12:28
Die Erbachaue ist ökologisch betrachtet ein hochwertiges Gebiet. Ausgerechnet dort soll der diplomierte Heckengäuführer Hermann Wanner sein Leuchtturmprojekt vom generationenübergreifenden Wohnen verwirklichen dürfen. Vielleicht wird ja auch nichts daraus. Dann hat der Bürgermeister den Gemeinderat eben doch zur Bebauung der feuchten Wiesen überlistet. Im Jahr 2008 hatte das Gremium das noch abgelehnt. Jetzt kann er in den Bogen der Südtangente "zur Abrundung" hineinbauen. Der Ortsrand dort ist ja ohnehin schon beschädigt. Da kann Merz nicht mehr viel kaputt machen.

Genauso hat er es ja auch entlang der Osttangente vor. Seine Pläne hat der Neuling im Amt flugs in seinem Gemeindeentwicklungsplan untergebracht. Im Gemeinderat wurden diese Tangentensiedlungen als B-Ware bezeichnet. Der Ortsplaner Kleinhans jedenfalls hatte die Kriterien für die jeweiligen Wohnbauflächen deutlich benannt und dem Gebiet Metzlesbach den Vorrang gegeben. Darum will auch heute noch die CDU-Fraktion hier bauen.

Aber die dezimierte CDU ist heute von Merzfreunden unterwandert. Wie kann sie da als Fraktion immer noch von dem seit 30 Jahren geplanten Wohnbaugebiet "Metzlesbach" träumen?

Schrumpfen mit Merz
von Dieter am 11 Feb. 2012 15:42
Unter den Bürgermeistern im Kreis ist der Magstadter Schultes eigentlich der einzige ernsthafte Niedergangsideologe, vertritt er doch konsequent die "Reine Lehre vom Schrumpfen". Nach zehn Jahren Amtszeit begreift er immer noch nicht, was seine Gemeinde, unmittelbar an die Landeshauptstadt angrenzend, zwischen Bosch und Daimler liegend, wirklich bieten könnte.

Aber die Schätze zu heben, die der Ort zu bieten hätte, erfordert viel Arbeit. Aufkauf von Baugelände und dessen Umwandlung in Bauplätze ist eine anstrengende Sisyphusarbeit. So etwas meidet der Magstadter Bürgermeister. Den größten Teil seiner Zeit hat er mit dem Arrangement von Festlichkeiten und der Umgestaltung des Gemeinderats verbracht. "Feschdla" halten die Magstadter bei Laune. Fügsame Gemeinderäte erlauben ihm, seinen zweifelhaften Eigensinn so richtig auszuleben, und so ist ein einst vom Gemeinderat entschieden abgelehntes, aber vom Bürgermeister gewünschtes Wohngebiet in den feuchten Erbachwiesen wieder auf der Tagesordnung (Gemeinderatssitzung am 7. Februar 2012), als Wannersiedlung.

Wirtschaftsförderung in Magstadt
von Möchtegern am 10 Feb. 2012 13:34
Wer auf der Webseite der Gemeinde Magstadt nach einem Gewerbebauplatz nachschaut, findet folgenden Eintrag:

Gewerbebauplätze
Keine Gewerbeimmobilien der Gemeinde Magstadt vorhanden !!
Artikel vom 09.06.2008
Leider stehen derzeit keine gewerblichen Bauplätze von der Gemeinde Magstadt zur Verfügung.

Private Immobilienverkäufe siehe auch unter "Förderung & Standort" – Gewerbeimmobilienbörse Region Stuttgart

Sind die Gewerbeplätze im Gewerbegebiet "Östl. der Bahnhpfstraße IV" schon alle verkauft? So ist, laut Gemeindewebseite, unserer Wirtschaftsförderer Bürgermeister Dr. Merz auf Zack!

Ein Kommentar erübrigt sich.

http://www.magstadt.de/2292_DEU_WWW.php?&publish[id]=74942&publish[start]=

S 60 - Maichinger Ortschaftsrat erwägt Klage gegen Bundesbahn
von Manfred am 09 Feb. 2012 11:45
Im Maichinger Ortschaftsrat ist man bereit, sich im Interesse der Bürger auch mit der Obrigkeit anzulegen und für sie nicht nur Beifall zu klatschen.

So war es bei der ortsnahen B 464 3a. Die Stadtverwaltung Sindelfingen hatte den direkt Betroffenen in Maichingen zugestanden, sie sollten das Sagen haben. Der Ortschaftsrat hatte sich mit den Landwirten solidarisch erklärt, deren Höfe tangiert und deren Felder zerschnitten werden sollten. Bei solchen Bedingungen wagten sich die Bauern trotz des hohen finanziellen Aufwands bis vor den Verwaltungsgerichtshof in Mannheim, im Vertrauen auf fundierte Argumente und gute Juristen.

Letztendlich wurden sie aber vom Oberbürgermeister Rücker (SPD) im Stich gelassen. Sie mussten die Zeche bezahlen. Der OB setzte seine tolle Karriere im diplomatischen Dienst fort und verließ darum Sindelfingen.

Im Jahr 2006 berichtete Baudirektor Konradin Heyd vom Regierungspräsidium dem Ortschaftsrat in Maichingen über die Fertigstellung der ersten Brücke des "Umgehungssträßchens" zwischen Maichingen und Darmsheim. Entgegen jahrelangen Ankündigungen war sie vierspurig gebaut worden. Heyd: Was da in der nicht öffentlichen Sitzung verraten wurde, das bräuchten die Räte die Bürger nicht wissen zu lassen. Die Ortschaftsräte waren empört. Den Tageszeitungen war danach zu entnehmen, dass sie vom "Ende der Demokratie" sprachen und vermuteten: "Der Schwindel geht weiter!" Zumindest die zweite Annahme hat sich bestätigt, denn die B 464 ist unterwegs zum vierspurigen Autobahnersatz für die A 81 Leonberg-Gärtringen.

Baudirektor Heyd ist inzwischen Abteilungspräsident beim Regierungspräsidium Stuttgart. Er übt die Fachaufsicht im Straßenwesen in elf Landkreisen aus. Auch er hat Karriere gemacht.

In diesen Tagen wird vom Ortschaftsrat die Bundesbahn heftig gerügt. Sie lehnt Verbesserungen des Lärmschutzes im Wohngebiet Grünäcker ab und geht mit Salamitaktik vor. Angeblich hatte es im Jahr 2008 Erfolg versprechende Verhandlungen gegeben, es sollte eine 700 Meter lange und 3,5 Millionen Euro teure Lärmschutzwand entstehen. Im Jahr 2011 hat die Bundesbahn aber lediglich eine "Schienenschmierung" installiert, und die Räte und Rätinnen müssen befürchten, selber die Angeschmierten zu sein.

2008 war unter den mit der Bundesbahn verhandelnden Politikern der unweit der S 60-Bahnlinie wohnende CDU-Bundestagsabgeordnete Clemens Binninger. Es macht seit Jahren eine gute Figur, sieht er doch aus wie der Wulff. Es hieß auch schon, er sei durchaus ministrabel und werde von Frau Merkel sehr geschätzt.

Alle drei Fälle zeigen deutlich den geringen Handlungsspielraum eines Ortschafts-, eines Gemeinde- oder eines Stadtrats, wenn er es mit Koryphäen aus der Verwaltungsbürokratie oder den unberechenbaren Parteien zu tun hat. Aber den Maichingern muss bescheinigt werden, dass sie den Mut haben, ihr Maul aufzumachen.

Anders ist es in Magstadt. Dort steht am vorläufigen Ende der Endlosbaustelle B 464 ein Transparent des Bürgermeistervereins Trasse B 464 3a. Seine Aufschrift: "HURRA" und "DANKE" für die (vermeidbare) Verschandelung unserer Landschaft. Die Gemeinderäte Sabine Schmidt und Harald Kohler sind die Vorstände dieses Vereins zur Unterstützung jedmöglicher Obrigkeit.

RE: S 60 - Maichinger Ortschaftsrat erwägt Klage gegen Bundesbahn
von Gertrud am 09 Feb. 2012 12:07

Ohne Worte!

HomePage Das große Sterben?
http://www.szbz.de/nachrichten/news-detail/sindelfingen-zwei-frauen-sterben-bei-frontalunfall-auf-der-neuen-b-464-645892.html?tx_ttnews%5Bnewsmaxitems%5D=10&tx_ttnews%5Bswords%5D=B464&cHash=a4d990fb8d49e0a2ee8129a2c9b98a84
Links gelten nur für einen begrenzten Zeitraum!

RE: S 60 - Maichinger Ortschaftsrat erwägt Klage gegen Bundesbahn
von Detlef Reppenhagen am 10 Feb. 2012 06:51
"Ohne Worte" hat mich etwas provoziert. Demokratie lebt vom gesprochenen Wort. "Ohne Ergänzungen" wäre besser formuliert.

Aus der "Ferne" (Weil der Stadt) betrachtet, bietet die neue Straße ("danke") etwas Entlastung des Fernverkehrs etwa Nord-Süd. Das heißt, durch das Würmtal fahren morgens weniger Autos. Verkehr wird also verlagert, nicht neu konzipiert.

Erst, wenn wir begreifen, daß neue Straßen neuen Verkehr anziehen, sind wir zu anderen Konzepten bereit.

Dieser Satz stammt nicht von mir, aber von meiner Partei.

Die Verkehrsproblematik in Magstadt war von Anfang an eine einzige Fehlplanung, leider.

HomePage http://www.detlef-reppenhagen.de

Hölzertalstraße ein neuer Steinbruch?
von Jürgen am 05 Feb. 2012 14:12
Übersät von Rissen und Beschädigungen, so präsentiert sich die L 1189 (Hölzertalstraße) von Magstadt bis zur Autobahnbrücke. Neben den Schildern "Achtung Straßenschäden" ist jetzt noch eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h dazu gekommen.

Lassen die Behörden diese Straße mit Absicht verkommen, um die Widerstände für die geplante Osttangente zu brechen? Fest steht, die Straße ist in keinem verkehrstüchtigen und verkehrssicherem Zustand. Die zurzeit im Bau befindliche Südumfahrung (L 1189 neu), endet an den Buchen in Magstadt. Die weiterführende Verbindung bis zur Autobahn zeigt jetzt auch schon teilweise Abnutzungserscheinungen und müsste für den aufzunehmen Verkehr der Hölzertalstraße noch ertüchtigt werden. Außer einigen gelegentlichen Fragen im Magstadter Gemeinderat gibt es bisher nichts hierzu.

So geht das nicht! Ist die Südumfahrung im Herbst 2012 vielleicht fertig, gibt es auf der Strecke vom Ortsende Magstadt in Richtung Autobahn dann vermutlich dauernd irgendwelche Baustellen. Die Hölzertalstraße dann als Ausweichstrecke in dem jetzigen desolaten Zustand ist keine Alternative.

Den Magstadtern wird aus überregionalen Interessen immer mehr zugemutet. Ich vermisse einen energischen Auftritt der Gemeinde gegenüber dem Land, damit die Hölzertalstraße endlich in einen ordentlichen befahrbaren Zustand gebracht wird.

HomePage Die Hölzertal-Straße verkommt
http://www.szbz.de/nachrichten/news-detail-kreis-bb/die-hoelzertal-strasse-verkommt-647166.html?tx_ttnews%5Bpointer%5D=10&cHash=a595389e63c3c23914f40cb9ff0fc096
Anmerkung: Links gelten nur für einen begrenzten Zeitraum!

RE: Hölzertalstraße ein neuer Steinbruch?
von Thorsten am 05 Feb. 2012 16:36
Eigentum verpflichtet. Dieser Grundsatz aus unserem Grundgesetz scheint nur für den privaten Bereich zu gelten. Die öffentliche Hand hat hier offenbar Narrenfreiheit. Sie lässt ihr Eigentum vergammeln, dabei könnten durch eine fachgerechte Pflege Folgeschäden vermieden und Kosten gespart werden. Hier hört es mit der Geldverschwendung keinesfalls auf. Wird noch der Verschleiß an Fahrzeugen und werden die Folgekosten durch Unfälle gerechnet, ergibt sich eine traurige Bilanz. Können wir uns das eigentlich noch leisten, in einer Zeit, da die finanziellen Ressourcen knapp sind?

Ein neuer Asphaltbelag sorgt außerdem für einen geräuscharmen Verkehr und für weniger Kraftstoffverbrauch. Dass dadurch auch die Schadstoffe in der Luft reduziert werden, ist eine positive Begleiterscheinung.

RE: Hölzertalstraße ein neuer Steinbruch?
von Michael am 06 Feb. 2012 22:07
Der Bau der Südumfahrung ist kein Ersatz für die Hölzertalstraße. Interessant ist schon, wie die weiterführende Kreisstraße, die schon besteht, bei künftig mehr Verkehr so einfach zu einer Landesstraße heraufgestuft wird. Nur auf dem Papier bei dieser Ausbaustufe wird das wohl nicht gehen, schließlich wurde diese Straße in der Vergangenheit als Kreisstraße nicht für diesen Zweck und diese Belastung geplant und gebaut.

Die Behörden sind doch sonst nicht so großzügig in ihrem Anforderungsprofil, aber hier spielen wahrscheinlich andere Dinge eine Rolle, die sich dem "normalen Bürger" nicht erschließen.

Am "Adlereck" sind die Steine weg - wann wird die Straße breiter?
von Helga am 27 Jan. 2012 22:24
Nach dem Abbruch des Gasthauses "Adler" hätte das Regierungspräsidium die Straße am Rathauseck gerne verbreitert. Bürgermeister Dr. Merz konnte aber die Mehrheit im Gemeinderat überreden, den Engpass zu erhalten. Aber nicht genug damit, seine Macht und seinen Eigensinn wollte er auch optisch dargestellt sehen, darum ließ er am Gehwegrand drei Felsbrocken abladen. Die Herren vom Regierungspräsidium zogen unverrichteter Dinge davon.

Mit diesem Schildbürgerstreich wurde Magstadt noch berühmter, als es wegen seiner Verkehrsprobleme schon war.

Da war doch die Geschichte herumgegangen, wie sich in Anatolien zwei türkische Gastarbeiter treffen. Der eine erzählt, er wohne ihn Magstadt. Darauf der andere: "O ja, ich kennen, scharfes Eck!" Vielleicht stimmt die Geschichte nicht, dann ist sie halt ein Witz über das absonderliche Magstadt.

Sicher ist aber, der Bürgermeister hat es dabei belassen: Die meisten Pkws und alle Lkws müssen wie früher bei häufigem Gegenverkehr anhalten und wieder anfahren. Magstadt ist mit dem Stuttgarter Löwentor Spitze bei der Luftverschmutzung in der Region geblieben, die zulässigen Grenzwerte werden weit übertroffen.

Auch nach der Fertigstellung der B 464 fahren jetzt die Steinbruchlaster noch durch den Ort. Warum müssen sie denn am Rathauseck immer noch anhalten und beim Anfahren eine Dieselwolke hinausblasen? Wann, Herr Bürgermeister, machen Sie endlich Schluss mit diesem für die Bewohner und das Ansehen der Gemeinde schädlichen und lächerlichen Engpass?

RE: Am Adlereck sind die Steine weg - wann wird die Straße breiter?
von Joe am 28 Jan. 2012 12:33
Man kann sich aufhalten wo immer man will. Sagt man, man käme aus Magstadt, kommt sofort die Bemerkung bzw. die Frage: "Wer ist denn für den Schwachsinn an eurem Rathauseck verantwortlich?"

Das gibt einem die Gelegenheit, Ortsfremden den Niedergang einer demokratischen Magstadter Kommunalpolitik zu erläutern .

Bei den Rathaussteinen war es so:
Nach Abriss des Adlers mit seinem verwaisten Storchennest am Rathauseck gab es einen Antrag im Gemeinderat, die Straße davor zu verbreitern und so den Engpaß zu beseitigen. Der Magstadter Bürgermeister erklärte im Gemeinderat, dass das Regierungspräsidium nicht mehr bereit sei, auch nur einen Cent mehr in diese Straße zu stecken, weil man ja die Südtangente bekäme. Der Antrag zur Verbreiterung der Straße wurde mit der, wie üblich, ausschlaggebenden Stimme des Schultes abgelehnt. (Sein Vorgänger war da souveräner, der hatte es als studierter Verwaltungswissenschaftler nicht nötig, seine Anträge mit seiner eigenen Stimme durchsetzen zu müssen)

Dann wird bekannt, dass das RP , entgegen der Aussage des Bürgermeisters vor seinen Gemeinderäten, sehr wohl bereit sei, die Straße zu verbreitern. Und so präsentiert der Schultes den angereisten RPlern seinen Gemeinderatsbeschluss, der besagt, dass seine Mehrheit im Gemeinderat für die Beibehaltung der Engstelle sei. So sind ihm, wie immer, nach allen Seiten hin, die Hände gebunden.

Die Rathaussteine hat er dann ohne Einbindung des Gemeinderats von seinen Steinbruchfreunden hinklotzen lassen.

Ein weiteres Beispiel ist die Vorgehensweise bei der Abstimmung zur Ansiedlung der Firma Fischer, die Gemeinderätin Garschke dazu bewogen haben, die Falschaussagen und Tricksereien in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung anzuprangern.

So läuft das hier.

RE: Am Adlereck sind die Steine weg - wann wird die Straße breiter?
von Martin am 28 Jan. 2012 18:04
Während der ADAC Leitplanken auf seine Wirksamkeit und Risiken untersuchen lässt, wurden am Adlereck einfach scharfkantige Steinblöcke zur Risikoerhöhung für den Verkehr hingeklotzt. Das Risiko für und bei einem Unfall wurde also bewusst erhöht. Über eine solche Politik sollten die Verantwortlichen in Magstadt einmal nachdenken. Warum wurde das Eck nicht einfach entschärft? Eine Verkehrsberuhigung bei niedrigen Geschwindigkeiten für die 100 Meter wäre möglich. Der Verkehr wäre langsam aber flüssiger gewesen, die Luft weniger mit Schadstoffen in diesem Bereich belastet.

Das zeigt, wie notwendig eine gute Ausbildung ist, egal bei welcher Tätigkeit.

RE: Am Adlereck sind die Steine weg - wann wird die Straße breiter?
von Lutz am 01 Feb. 2012 19:23
Am Rathausengpass wurde am vergangenen Wochenende von einem Sattelschlepper wieder einmal ein PKW eingeklemmt. Der Sachschaden ist erheblich. Warum berichtet die Presse nicht über die Unfälle an einer solch gefährlichen Stelle?

Ein Schalk, der Böses dabei denkt.

von Jägersitzen im Hölzertal
von Richard am 30 Jan. 2012 09:08
Wenn ein neuer Bürgermeister in der Gemeinde sein Amt antritt, muss er Prioritäten setzen.
So war es auch beim Amtsantritt von Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz in Magstadt.

Als erstes hat er die Jägerprüfung gemacht. Schließlich kam er ja aus dem Leonberger Umweltamt, und sein Chef, OB Dr. Ortlieb, ist passionierter Jäger. Der war auch auf der teuersten Jagd im Landkreis Böblingen mit illustren Jagdgenossen unterwegs in Magstadt.

Vorbilder verpflichten und Merz hat ihm nachgeeifert. Schon nach wenigen Jahren soll ihm ein Meisterstück gelungen sein. Mit einem Schuss hat er angeblich zwei Wildsäue erledigt.

Bald hat er auch die Jagd auf störende Gemeinderäte eröffnet. Seither ist es ihm gelungen, ein gutes Dutzend Skalps ihm unliebsamer Diskussionsgegner zu erbeuten. Jetzt herrscht eine beängstigende Ruhe auf den Jagdfluren im Rathaus.

RE: von Jägersitzen im Hölzertal
von Klaus am 31 Jan. 2012 18:26
Bei unserem Nachbar Leonberg geht es im Gemeinderat nicht so ruhig wie in Magstadt zu. Dort sind Diskussionen erlaubt. Dort ist die politische Zusammensetzung des Gemeinderats auch etwas vielfältiger als in Magstadt. Das hat für frischen Wind gesorgt. Warum in Magstadt oft eine Scheuklappenpolitik betrieben wird, ist nicht so richtig nachvollziehbar.

Bürgermeister und Verwaltung sollen doch froh sein, wenn Ideen zur Gemeindeentwicklung aus der Bürgerschaft kommen. Ideen zu sammeln, um die Besten dann umzusetzen, hat doch eindeutig Vorteile. Stattdessen sehen sich die Bürger hier mit Aktionen konfrontiert, die noch nicht einmal für einen Teil der Bürger Vorteile bringen.

Der Bürgermeister hätte in dem aktuellen politischen Umfeld die Möglichkeit, sich positiv von der großen politischen Richtung abzusetzen. Warum tut er das nicht?

RE: von Jägersitzen im Hölzertal
von Ludwig am 31 Jan. 2012 23:03
Die Abschussliste des Bürgermeisters Dr. Hans-Ulrich Merz bei der Hatz auf Gemeinderäte von 2002 bis 2012 ist lang.
1. Fleischmann, Hartmut CDU RWA
2. Dr. Lenz, Norbert Grüne RWA
3. Krauß, Hermann Grüne NMA
4. Kreß, Wilfried BfM NMA
5. Stähle, Gerhard BfM NMA
6. Jäckel, Hans-Joachim BfM NMA
7. Endler, Klaus BfM NMA
8. Breitmeyer, Steffen BfM NMA
9. Wohlfeil, Iris Grüne NMA
10. Brendle, Jan FWV NA
11. Frey, Klaus FWV NA
12. Wolff, Joachim FWV NA
13. Strecker, Armin CDU RWA

Darunter sind zwei stellvertretende Bürgermeister (CDU).

Eine solche Strecke ist bundesweit einmalig, das hat noch nicht einmal Merkel geschafft.

NA = nicht angetreten
NMA = nicht mehr angetreten
RWA = Rücktritt während der Amtszeit

RE: von Jägersitzen im Hölzertal
von Joe am 01 Feb. 2012 19:15
Nr. 14 Egon Steegmüller FWV (RWA)

Invasion von Jägersitzen im Hölzertal
von Berta am 27 Jan. 2012 18:44
Bürgermeister Merz betreibt die Schließung der Hölzertalstraße einzig und allein für die Zufriedenstellung seiner Jagdgenossen!

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dann wäre er somit geliefert.

Denn das Magstadter Hölzertal wird zugepflastert mit Jägerhochständen, dass es eine Art hat. Selbst auf der (ortsauswärts) linken Straßenseite steht ein gewaltiges Bauwerk, von welchem aus man über die Straße und über die Köpfe der vorbeischleichenden (Tempo 50 mittlerweile) Verkehrsteilnehmer hinwegballert .

Begreift Pro-Verkehrskonzept-Eiferer, dass da ganz andere Interessen als eure popelige Verkehrsberuhigung im Spiel sind und von je her waren.

Neues aus Magstadt: "Sind voll handlungsfähig"
von Eugen am 20 Jan. 2012 22:55
Das sieht man dem Flecken an. Vieles wird seit Jahren vor sich hergeschoben. Der schlagende Beweis war die letzte Gemeinderatssitzung, über die in der Sindelfinger Zeitung berichtet wurde. Aber eine verrottete Kanalisation, die unter der Erde liegt, ist nicht sichtbar. In Magstadt geschieht immer vieles Jahre zu spät oder auch gar nicht. So präsentiert man vermeintlich gute Finanzen und will damit auch noch glänzen, obwohl sich bei genauerem Hinsehen erhebliche Mängel zeigen.

Geld wäre da, besonders wenn nicht durch absurde Planungen unnütze Ausgaben tätigen und damit Chancen vertun würden.

Schade!

RE: Neues aus Magstadt: Sind voll handlungsfähig
von Michael am 21 Jan. 2012 15:31
Unser Kämmerer war bisher nicht in der Lage, einen übersichtlichen Haushalt nach neuem Recht zu präsentieren. Andere Kommunen machen das schon seit 2010. Hier gibt es dann auch eine aktuelle Bewertung des Gemeindevermögens. Es würde mich nicht wundern, wenn neben dem "geringen Schuldenstand" (Wasserwerk?) das vorhandene Gemeindevermögen zu Verkehrswerten auch entsprechend mager ausfällt. Marode Infrastruktur hat halt keinen großen Wert.

RE: Neues aus Magstadt: Sind voll handlungsfähig
von Berta am 22 Jan. 2012 17:14
Über diesen Ausspruch kann man sich nur wundern!

Es muss schon sehr schlimm um die eigene Souveränität stehen, wenn man so ein Geseiere von sich geben muss.

RE: Neues aus Magstadt: Sind voll handlungsfähig
von Gerda am 27 Jan. 2012 15:03

Wer voll handlungsfähig ist, schiebt nicht seit Jahrzehnten einen Investitionsstau vor sich her. Das soll nicht heißen, dass alles in einem Jahr gemacht werden muss, aber einige grundsätzliche Dinge harren eben schon ewig einer Umsetzung. Volle Handlungsfähigkeit sieht anders aus. Eine solche Aussage ist schlicht und ergreifend ignorant.

Architektenwettbewerb anstatt Investorensuche am Planbach
von Jürgen am 22 Jan. 2012 23:58
Die Stadtentwicklung Südwest GmbH (STEG) hat im Jahr 2002 für den Magstadter Ortskern nach umfangreichen Erhebungen Sanierungspläne vorgelegt, die vom Gemeinderat genehmigt wurden. Bis heute arbeitet die STEG bei den Planungen mit. Aber von ihren fundierten Vorschlägen wird nichts verwirklicht.

In Magstadt baut der Bürgermeister, was er will, und das darf auch das Gegenteil von dem sein, was die STEG angestrebt hat. Beispiele sind die Bebauung des Schoenenberger-Areals und die Ecke Kraut-/Planstraße. Dort haben die Investoren die vorhandenen städtebaulichen Pläne ganz nach ihrem Gusto für ihre Zwecke und ihren Profit zurechtgebogen. Merz hat sie dafür im Gemeinderat tatkräftig unterstützt. Die Ergebnisse sind zu besichtigen und geben Anlass zur Forderung, in Zukunft anders vorzugehen.

Für den Platz am Planbach zwischen Planstraße und Neuer Stuttgarter Straße hat die STEG seinerzeit einen Architektenwettbewerb vorgeschlagen. Dieses Quartier verlangt sehr sorgfältige Planungen. Die Kirche mit ihrem mächtigen Dach und dem Turm überragt es. Der Bach wartet auf eine naturnahe Aufwertung. Wie könnte der Platz den oberen und unteren Marktplatz passend ergänzen?

Die Stadt Renningen war mit ihrem Stadtteil Malmsheim in einer ähnlichen Situation. Zeitlich parallel zum Vorschlag der STEG in Magstadt folgte die Stadt Renningen ihrem Stadtplaner und schrieb einen Architektenwettbewerb für das Ortszentrum in Malmsheim aus. Das Projekt des ersten Preisträgers wurde gebaut und kann sich heute sehen lassen.

In Magstadt hat die Gemeinde seither nur einige Altbauten im Areal an der Plan gekauft. Über die Hochwassergefahren am Planbach wurde viel diskutiert, doch der Bach läuft immer noch in seinem trostlosen Bett.

Nach dem Vorschlag der STEG wären in einem Wettbewerb von einer Reihe von Architekten grundsätzliche städtebauliche Überlegungen auszuloten gewesen und es wären Resultate in vielfältiger Art erarbeitet worden. Merz übergeht diese Chance und bestellt stattdessen einen "Landschaftsplaner". Der soll als Generalübernehmer sogar die Kanalisationsplanung übernehmen und für die Brückenstatik verantwortlich sein.

Das Vorgehen ist ungewöhnlich und in einer anderen Gemeinde undenkbar. Was verfolgt Merz dabei?

Er sieht in einem Wettbewerbssieger ein Hindernis, denn er will nicht dessen Ideen beim Gestalten und Bauen folgen müssen. Er will den Investoren entgegenkommen und ihnen freie Hand lassen. Sie sollen sich nicht am Ergebnis eines Wettbewerbs orientieren müssen, der sie womöglich an der profitablen Ausschlachtung der Baugrundstücke hindert. Sie sollen sich auch nicht zu eng den Vorschlägen zu einer sorgfältigen Gestaltung durch den Preisträger beugen müssen. Gestalterische Missgriffe sind deshalb vorprogrammiert.

Nicht zuletzt erspart sich auch die Magstadter Verwaltung Arbeit, wenn sie Wettbewerben aus dem Weg geht und statt dessen Investoren die Arbeit überlässt. Für anspruchsvolle Projekte braucht man großes Verhandlungsgeschick und muss sich erst ein Instrumentarium für ihre Ausführung schaffen. An beidem fehlt es in Magstadt.

Genau diese Lösung hat die Stadt Renningen gewählt. Als kein Investor den 1. Preis des Architektenwettbewerbs bauen wollte, hat die Renninger Stadtbaugesellschaft das Projekt auf schnellstem Weg einfach selber realisiert.

RE: Architektenwettbewerb anstatt Investorensuche am Planbach
von Hilde am 24 Jan. 2012 23:41
Der zweite Architektenwettbewerb in Magstadt nach demjenigen für die Turn- und Festhalle wurde für den Kindergarten zwischen Brunnenstraße und Planbach in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts ausgeschrieben. In den folgenden Jahrzehnten gab es viele weitere Architektenwettbewerbe in Magstadt. Sie haben das Gesicht des Ortes geprägt.

Gewonnen hat den Kindergartenwettbewerb damals das renommierte Stuttgarter Architektenbüro Eisenlohr und Pfennig. Preisrichter war u.a. der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart.

Schade, dass dieser schöne Kindergarten abgerissen wurde.

Brigitte Armbruster (FWV) will ein Bächlein
von Gertrud am 20 Jan. 2012 13:42
Die Bürgermeisterstellvertreterin will laut Sindelfinger Zeitung vom 19. Januar unbedingt "ein Bächlein in der Bachstraße". Der Tiefbauplaner wollte ihr den Unsinn ausreden, aber die Enttäuschung bei der Brigitte sitzt tief im Innern. Die Sache muss in die Klausurtagung des Gemeinderats.

War doch die Brigitte schon dabei, als man den Ortskernsanierungsplan der STEG beschloss. Darin hat Bürgermeister Benzinger das "Wohnen am Erbach" propagiert. Der Erbach sollte durch eine Aue inmitten der geplanten Wohnbebauung auf dem Schoenenbergergelände plätschern. Das hätte eine hohe Wohnqualität ergeben.

Doch die Brigitte war auch dabei, als Bürgermeister Dr. Merz später den EDEKA-Markt dort ansiedelte. Aus der grünen Aue wurde ein Parkplatz für 100 Autos.

Dann sollte der Erbach an der Einmündung der Mühlgasse in die Maichinger Straße freigelegt werden, später an der Einmündung der Bachgasse in die Alte Stuttgarter Straße. Ernsthaft wurde im Gemeinderat über die Alternativen zum "Wohnen am Erbach" diskutiert. In Magstadt ist nichts so alternativlos wie in Berlin, nichts außer der Meinung von Merz!

Brigitte Armbruster wird ihr Wässerchen in der Bachgasse nicht machen können. Der Schultes hat, schlau wie immer wieder, eine Alternative angeboten. Das Wasser vom Reihenbrunnen soll durchs Schulgässle laufen. Dann trocknet s Brünnele an der Kirchenmauer halt aus!

Ist das nicht alles zum Heulen? Da könnte einem zuletzt das Wasser aus den Augen laufen.

RE: Brigitte Armbruster (FWV) will ein Bächlein
von Lothar am 21 Jan. 2012 15:06
Armbruster wie auch Merz konnten noch nie Prioritäten richtig setzten. Das Bächlein vom Marktplatz durch die Schulgasse in die Mühlstraße ist wohl ein Witz. Es wird genauso zu einer Abfallrinne verkommen, wie sein Vorbild in der Böblinger Bahnhofstraße, dass jetzt nur noch in Ausnahmefällen aus dem unteren See wegen zu hoher Kosten gespeist wird. Dafür hat die Stadtreinigung ordentlich Geschäft. Aber vielleicht sorgt ja eine höhere "Gewalt" für das Versiegen der Quelle im Westen von Magstadt für den Brunnen am Marktplatz und am Backhäusle. Die Erweiterung des Steinbruchs scheint ja kurz vor der Genehmigung zu stehen.

RE: Brigitte Armbruster (FWV) will ein Bächlein
von Sonja am 21 Jan. 2012 17:46
Mit der B 464 gibt es zwar eine gewisse Entlastung, Fernlastzüge fahren, aus irgendwelchen Gründen auch immer, weiterhin durch den Ort, ohne das Magstadt ihr Ziel ist. Wird die B 464 von den Fernfahrern etwa nicht zur Kenntnis genommen? Vielleicht liegt es an den Navis, vielleicht aber auch an den nicht transparenten Verkehrslenkungsmaßnahmen am Ortseingang im Westen von Magstadt.

Wo sind die Verkehr[BAD]perten, die offensichtlich noch nicht einmal eine fachgerechte Verkehrsführung schaffen.

Mich wundert aber inzwischen nichts mehr, aber wenn Bächlein die gesamten "Planungskapazitäten" beanspruchen, kann das auch nicht anders ein.

Held(en) - Geschichten III - 25 Jahre Gemeinderat Franko
von Irene am 20 Jan. 2012 22:03
Jetzt ist auch der Rudi dran,
Verhinderer der Autobahn!

RE: Held(en) - Geschichten III - 25 Jahre Gemeinderat Franko
von Katja am 21 Jan. 2012 16:35
Der Böblinger Bote schreibt über die Ehrung des SPD-Fraktionsvorsitzenden. Seit 1984 gehört er dem Gemeinderat an. Über sich sagt er, "für seine Ziele zu kämpfen, habe er unter Schultes Bohlinger gelernt, der, was aus der sozialdemokratischen Ecke kam, zunächst einmal abgetan habe".

Bürgermeister Bohlinger gehörte zu den Freien Wählern (FWV) und als Wähler dieser im Gemeinderat stark vertretenen Gruppierung kann man das so nicht stehen lassen.

Bohlinger war von 1948 bis 1986 im Amt. In diesen 38 Jahren hat er die ersten drei Jahrzehnte lang zu allen damaligen Fraktionsvorsitzenden der SPD eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gepflegt und mit seinem Gemeinderat erfolgreich gearbeitet.

Er hat die vom Krieg verwüstete Gemeinde wieder aufgebaut und die zu den 2800 Einwohnern neu dazugekommenen 1800 Heimatvertriebenen schnell integriert. Die Einwohnerzahl stieg in seiner Amtszeit auf 9000 Einwohner. Alle Neubaugebiete für den Wohnungs- und Gewerbebau tragen seine Handschrift, auch die Ortskernsanierung zwischen Brauerei und Maichinger Straße.

Für den leider früh verstorbenen Erich Bohlinger sind die Worte von Rudolf Franko wirklich am Platz: MANCHMAL ERREICHT MAN MEHR ALS MAN SICH ERTRÄUMT!

RE: Held(en) - Geschichten III - 25 Jahre Gemeinderat Franko
von Tom am 21 Jan. 2012 17:27
Liebe Irene,
eines ist sicher: Unter Bürgermeister Bohlinger wäre das kostspielige und deplatzierte Straßenmonster der ortsnahen B 464 nicht gebaut worden. Zusammen mit Oberbürgermeister Brumme (CDU) aus Böblingen ist er unerschütterlich zu der Ergänzungsstrecke der A 81 Leonberg-Gärtringen gestanden. Er hat nicht verstehen können, warum die Bodensee-Autobahn A 81 nicht in einem Zug von Leonberg nach Singen gebaut wurde.

Die Ost-Erweiterung von Magstadt ist ein teures Unterfangen
von Peter am 19 Jan. 2012 22:13
Die Kanalisation zum Erbach hin und der verdolte Erbach selbst sind sträflich unterdimensioniert. Das ist bekannt, denn im Bereich der Bachstraße kam es vor Jahrzehnten immer wieder zu Überschwemmungen.

In der Hauff- und Schubartstraße liefen oft bei Gewittern die Keller voll. Ein teures Rückhaltebecken in der Erbachstraße schuf keine Abhilfe gegen den dortigen Rückstau. Darum liegt in der Gottlieb-Daimler-Straße ein Kanal mit einem Durchmesser von 1,20 Metern. Er hat seither für die Regenwasserrückhaltung offenbar ausgereicht.

Bürgermeister Merz hat diese prekäre Abwassersituation jetzt noch erheblich verschlimmert, indem er zunächst die Abwasser aus seinen Straßenbauten, das sind, Südtangente und verlängerte Gottlieb-Daimler-Straße, noch hinten anhängt, und darüber hinaus das vergrößerte Gewerbegebiet am Bahnhof und jetzt noch seine Wannersiedlung. Kein Wunder, dass Merz immer wieder die Gefahren des Jahrhunderthochwassers beschreibt, ja neuerdings die Gefahr eines Jahrtausendhochwassers an die Wand malt.

Jetzt muss darum die Gemeinde in der Maichinger, der Mühl- und der Bachstraße, über die Krautstraße bis zum Planbach einen neuen Kanal verlegen. Das wird teuer. Die Gesamtkosten dürften bei drei Millionen Euro liegen.

Haben wir in Magstadt keine günstiger gelegenen Baugebiete, um unsere Abwässer billiger zum Planbach und zur Kläranlage zu leiten?

RE: Die Ost-Erweiterung von Magstadt ist ein teures Unterfangen
von Hugo am 20 Jan. 2012 20:22
Was ist der Unterschied zwischen Erbach und EDEKA?

Der Erbach muss von Süden nach Norden durch die enge Ortsmitte mit zu geringen Kanalquerschnitten in den Planbach geschleust werden. Für viele Millionen Euro muss sein Kanalquerschnitt erweitert werden, damit der Bach besser fließen kann.

Zum EDEKA-Markt muss der Bürger aus den Hauptwohngebieten von Norden nach Süden durch die enge Ortsmitte geschleust werden. Bürgermeister Merz will zusätzlich zu seiner Felsbarriere am Rathauseck noch weitere Schikanen bauen, damit der Verkehr nicht mehr flüssig fließen kann.

RE: Die Ost-Erweiterung von Magstadt ist ein teures Unterfangen
von Manfred am 21 Jan. 2012 13:14
Es gibt keine Gemeinde, in der das Wasser den Berg hinauf läuft.

Aber es gibt eine Gemeinde, in der ein Kanal mit 120 cm Durchmesser in einen Kanal mit 80 cm Durchmesser hineinläuft. Es ist die Erbachverdolung in Magstadt.

RE: Die Ost-Erweiterung von Magstadt ist ein teures Unterfangen
von Rolf am 21 Jan. 2012 14:54
Seine Unterstützer im Ort sagen: Der Merz kann alles. Da findest du keinen, der nicht glaubt, dass der Uli das Wasser auch den Berg hinauf laufen lassen kann. Notfalls holt er dazu die Feuerwehr.

Die Steinbruchstraße kostet mehr als 9,2 Millionen Euro
von Rudolf am 14 Jan. 2012 16:49
In seiner Aktentasche hat Bürgermeister Merz bei seinem Amtsantritt das "Magstadter Verkehrskonzept" eingeschleppt. Die unter seinem Amtsvorgänger Benzinger erarbeitete und schon genehmigte Unterfahrung der Eisenbahn mit zwei Kreisverkehren am Bahnübergang Maichinger Straße wanderte ganz schnell in den Papierkorb. Forciert wurde dafür die Magstadter Südumfahrung.

In Magstadt dominieren die Interessen der Firma NSN die Verkehrsplanungen. Für die Fahrten ihrer Steinbruch-LKWs zu den Großbaustellen in Stuttgart befürchtet sie Staus auf Bundesstraßen und Autobahnen. Darum wünschte man sich eine konkurrenzlose Direttissima in die Landeshauptstadt.

Gleichzeitig plante die Bundesbahn die S 60 und kam wegen ihrer finanziellen Klemme nicht recht voran. Im exzellenten Netzwerk zwischen Landesregierung, Steinbruchinteressen und Bundesbahn gelang es nun, auch die Bahn an den Kosten für die Südtangente zu beteiligen. Die S 60 wurde als Bestandteil des "Magstadter Verkehrskonzepts" mit der Südtangentenplanung verquickt.

Die Bahnunterführung an der Maichinger Straße hätte zwei Kreisverkehre, 250 Meter Straße und eine Unterfahrung erfordert. Für die Südtangente wurden vier Kreisverkehre, 1500 Meter Straße und zwei Unterführungen notwendig. Eine Unterführung braucht man am Magstadter Bahnhof, die darf aber nicht für Kraftfahrzeuge zugängig gebaut werden. Also werden die Park & Ride-Flächen auf der Südseite der Gleise nur über die Schafhauser Straße, den dortigen Kreisverkehr und dann den Kreisverkehr an der Maichinger Straße anfahrbar sein - ein unmöglicher Umweg, der bis heute nicht beseitigt worden ist.

Nach aller Erfahrung stellen sich Kostenabrechnungen beim Eisenbahn- und Straßenbau als doppelt so teuer heraus wie die Kostenvoranschläge. Man muss annehmen, dass die Lösung Merz ein Mehrfaches der Lösung Benzinger kosten wird.

Über Baukostensteigerung haben sich die maßgebenden Planer nie Gedanken gemacht. Das war Renningens damaliger Bürgermeister Bernhard Maier, Regionalrat im Regionalverband, der Direktor des Verbands, Bernd Steinacher und sein Chefplaner Dirk Vallée. Sie ließen sich die exorbitant teure Variante Südumfahrung einfallen. Im Jahr 2002 behauptete gar Bernhard Maier, die Südtangente sei kostenneutral gegenüber der Bahnunterführung an der Maichinger Straße.

Ist es da ein Wunder, wenn heute nicht nur Griechenland, sondern längst auch die Bundesrepublik Deutschland in der Schuldenfalle festsitzt? Vielleicht schafft es jetzt der Mangel an Geld in der Finanzkrise, sorgsam mit den Finanzmitteln in den öffentlichen Haushalten umzugehen. Vielleicht muss es aber noch schlimmer kommen, bis Vernunft einkehrt.

RE: Die Steinbruchstraße kostet mehr als 9,2 Millionen Euro
von Gisela am 19 Jan. 2012 15:09
Lieber Rudolf,
Deinen Ausführungen liegt wohl ein Artikel der Sindelfinger Zeitung von Anfang Januar zugrunde.

Welchen starken Einfluss die Firma NSN mit ihrem Steinbruch auf die Magstadter Verkehrspläne hat, ist an zwei weiteren bemerkenswerten Projekten festzustellen. Mit dem einen hat sich der Gemeinderat in Magstadt, mit dem zweiten vorsorglich der Lokalredakteur Reichert beschäftigt.

Wie sollen die Steinbruch-LKWs der Firma NSN vom Magstadter Häckselplatz auf die eigens für sie gebaute Steinbruchstraße zu den Stuttgarter Bahnhof- und Tunnelbaustellen kommen? Es ist schon erstaunlich, wie im Gemeinderat dazu herumgedruckst und -getrickst wird. Die Rede ist von einem "Schlupfloch" aus dem zu erweiternden 70 Meter tiefen Steinbruch. Ein "harmloser Notausgang" sei das, benutzt nur bei Staus auf der B 464. In Wirklichkeit wird daraus ihr Hauptanschluss.

Wie eine Spinne ins Netz hat sich das Schotterwerk NSN zentral und höchst vorteilhaft in das erweiterte Straßennetz westlich der Landeshauptstadt gesetzt. In Richtung Stuttgart läuft der Verkehr über die Magstadter Südumfahrung. Nach Renningen-Leonberg und ins Unterland läuft er über die B 464. Nach Weil der Stadt geht es zumindest vorläufig noch über den Ihinger Hof, nach Sindelfingen-Böblingen über die Südtangente durchs Maichinger Landhausgebiet auf die Konrad-Adenauer-Straße. Dort hin kann auch die B 464 genutzt werden.

So fehlt nur noch der kürzeste Weg ins Heckengäu und nach Calw, und damit beschäftigt sich schon die Sindelfinger Zeitung. Angeblich hatte bereits die vormalige CDU/FDP-Regierung das für den LKW-Verkehr zu schmale westliche Stück der Schafhauser Straße (L 1189) in den vordringlichen Bedarf aufgenommen. Die total zusammengefahrene Straße sollte nicht saniert, sondern neu gebaut werden. Jetzt, unter der neuen Regierung, muss das Regierungspräsidium den Generalverkehrsplan überarbeiten. Eine Prognose über den Baubeginn wagt man dort nicht mehr. Schließlich trat vor über zwei Jahren in Darmsheim Tanja Gönner zum Spatenstich an, doch seither ruht der Bau am Darmsheimer Tunnel.

Sollte das Straßenstück vom Breitlaub bis Schafhausen doch gebaut werden, so hat nicht nur der Steinbruch die ganze Palette in alle Himmelsrichtungen mit seinen Verkehrsanschlüssen abgedeckt, sondern es entsteht eine konkurrenzlose kurze Verbindung Calw-Stuttgart. Ein guter Teil des Schwarzwaldverkehrs wird diese Trasse ungeachtet der Ortsdurchfahrten in Ostelsheim und Schafhausen nutzen. Er führt vorbei an den schönsten Magstadter Wohngebieten und Sportanlagen.

Für den Bürger ist es unerklärlich, wie ein in Magstadt lästiges und unergiebiges Schotterwerk einen so gravierenden Einfluss auf Verkehrsprojekte ausüben kann. Solche Allmacht lässt sich nur mit außergewöhnlich engen Kontakten des Steinbruchfirmenverbands zur hohen Politik erklären.

Am entwidmeten östlichen Stück der L 1189 werden die Magstadter keine Freude haben. Anstatt über den Maichinger Buckel kommen sie über den viel steileren Schafhauser Buckel in den Ort. LKWs müssen es über die B 464 oder von Osten über die Gottlieb-Daimler-Straße versuchen. Die Bahnunterführung an der Schafhauser Straße wird beim Bau des zweiten Gleises der S 60 nämlich noch niedriger werden, LKWs kommen da nicht mehr durch.

RE: Die Steinbruchstraße kostet mehr als 9,2 Millionen Euro
von Hans am 20 Jan. 2012 10:55

Das Bürgermeisteramt beschäftigt seit Jahrzehnten dieselben Planer, für die Siedlungsentwicklung einen Städteplaner und für die Kanalisation und Wasserversorgung ein Büro für Tiefbau.

Es ist ausgeschlossen, dass diese beiden Spezialisten die Auswirkungen der städtebaulichen Planungen auf die Tiefbauplanungen nicht kennen. Auch die horrenden Kosten, die durch verfehlte Dispositionen entstehen, sind ihnen bekannt. Sie müssten das dem Bürgermeister aber sagen, bevor der seine unüberlegten Projekte startet.

Es gibt nur einen Grund, warum sie es nicht tun: Sie möchten in Magstadt im Geschäft bleiben.

Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter
von Werner am 08 Jan. 2012 12:53
Die Ehepaare Wanner und Sloboda suchen Mitstreiter für das Mehrgenerationenprojekt "Gemeinsame Lebenswege Magstadt". So berichtet der Böbinger Bote jetzt vor einigen Tagen. Er bringt ein idyllisches Foto dazu: Die zwei Ehepaare sitzen und zwei Hunde liegen auf einem gemütlichen Sofa, auf dem Tischchen davor sind die Projektpläne ausgebreitet.

Mit wem aber soll den da noch gestritten werden? Mit dem Bürgermeister bestimmt nicht. Aus verschiedenen Gründen hat doch der dieser Planung Pate gestanden. Endlich nach 10 Jahren, nimmt er damit einen ersten Anlauf Bauland für den Wohnungsbau aufzukaufen. Aber wie so oft bei unserem Bürgermeister, ist ein Haken dran. Er macht es nicht im von der CDU-Fraktion seit 20 Jahren favorisierten "Metzlesbach" mit mächtiger Lochwaldkulisse, sondern in den nassen Erbachwiesen.

Der Gemeinderat hat sich von Merz überzeugen lassen, dass das "kein B l ö d s i n n" ist und auch die CDU-Fraktion hat schließlich ihrem Mitglied und Exgemeinderat Wanner für sein Projekt ihren Segen gegeben. Mithilfe eines CDU-Mannes hat der Schultes die Pläne der CDU-Fraktion durchkreuzt!

Mit dem Gemeinderat muss also auch nicht gestritten werden, auch nicht mit den Ortsrandbewohnern im Steußler und Esslinger Weg. Diese Bewohner haben nichts zu vermelden und werden nicht gehört. Vor ihre eingeschossigen Häuser werden die zweieinhalbstockigen der Baugenossenschaft "Gemeinsame Lebenswege Magstadt" hingeklotzt. Auch sie wollen nicht streiten, ist doch ihr "Stilles Tal" durch die Steinbruchstraße schon jetzt zerstört. Bürgermeister Merz kann sogar den Schallschutz durch die Neubauten für den früheren Ortsrand für sich reklamieren.

Wenn gestritten werden muss, so deutet es Doris Wanner an, dann allenfalls um interne Belange unter den Siedlern selber. "Die Jungen gehen nicht die Verpflichtung ein, uns Ältere zu pflegen. Sie können von uns aber auch nicht erwarten, dass wir jederzeit ihre Kinder betreuen."

Sechs Jahre sind die Wanners und Slobodas auswärts auf Suche nach einem Objekt zur Verwirklichung ihres Traums gewesen. Zur Freude des Bürgermeisters sind sie zurückgekommen nach Magstadt. Merz könnte jetzt für diese Initiative in der seitherigen Hochwasserrückhaltezone billiges Bauland zusammenbekommen.

RE: Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter
von Sabine am 08 Jan. 2012 18:11
Eine großartige Vision von generationsübergreifendem Zusammenleben. Wie häufig in unserer heutigen Gesellschaft anzutreffen, ist die Einstellung zur Hilfe verloren gegangen. Dabei stellt die Unterstützung anderer Mitmenschen oft keine sonderliche Belastung für den Hilfeleistenden dar. Alleine durch Gedankenlosigkeit und Egoismus mancher Mitmenschen wären viele Belastungen vermeidbar. Davon finde ich in den Aussagen der Initiatoren allerdings wenig. Es erhebt sich also die Frage, ob die ganze Inszenierung nicht nur wegen einer Baugenehmigung und billigem Bauland vorgenommen wird. Billig muss das Bauland deshalb sein, weil das Baugelände nicht gerade ein idealer Ort zum Bauen ist und höhere Kosten als üblich verursacht.

Den Bürgern kann das im Grunde egal sein, wenn direkt noch indirekt keine öffentlichen Gelder für die Bebauung eingesetzt werden. Anders sieht es schon mit den Anwohnern aus, die künftig mit einer höheren Bebauung vor ihrer Nase leben müssen. Bei den vorgesehenen Hochwasserschutzmaßnahmen mit meterhohen Spundwänden spielt das aber auch keine Rolle mehr. Die Grundstückseigentümer erhalten vermutlich etwas mehr Geld, als es für saure Wiesen üblich ist und für die Bürger wird der Weg in die Natur halt etwas weiter.

RE: Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter
von Hilde am 10 Jan. 2012 11:15
Hallo, Werner,
ich habe den Artikel im Böblinger Boten auch gelesen. Durch ihn wurde ich wieder einmal daran erinnert: In der Beliebtheitsskala liegen Politiker (auch Kommunalpolitiker) ganz weit hinten. Dahinter liegt noch der Journalist. Dem geht es im Wettkampf der Medien untereinander finanziell nicht besonders gut. Gönnen wir ihm darum, dass er sich ein kleines Zubrot verdienen kann mit den groß bebilderten Personeninterviews aus dem Umfeld des Magstadter Bürgermeisters.

Der Böblinger Bote wird wohl seine Bilderbuchserie fortsetzen, um schön der Reihe nach die Entourage von Bürgermeister Merz hochzujubeln.

Mal sehen, wer der/die Nächste ist.

RE: Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter
von Gertrud am 10 Jan. 2012 12:59
Es ist nicht zu fassen, was für Geisterfahrer auf der Sozialtour im Ökotrip unterwegs sind, um sich einen billigen Einfamilienhausplatz im Grünen zu ergattern.

RE: Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter - Held(en)geschichten
von Berta am 11 Jan. 2012 14:59
Wenn‘s um das eigene "Gerschtle" geht, ist selbst einem Naturführer schnurzegal, ob er in ein wertvolles Hochwasserfeuchtgebiet hineinbaut und dafür den Hauffsträßlern eine Meter hohe Betonwand mit davorliegenden Steinquadern in Drahtkisten beschert.

Wird die ganze F...idee auch noch als ökologisch und gesellschaftlich sinnvolles Projekt verkauft, steht der Verwirklichung nichts mehr entgegen.

Dabei lässt sich der akademisch gebildete Naturführer vom Magstadter Schultes so einseifen, dass ihm nicht einmal auffällt, wie er als Steigbügelhalter für die endgültige Zerstörung der Erbachaue benutzt wird.

Wie üblich:

Eigennutz geht vor Gemeinnutz!
(und do hilft‘s au nex, wenn m‘r no so lang studiert hot)

RE: Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter - Held(en)geschichten
von Anita am 12 Jan. 2012 17:34
und ruck zuck wird aus einem "Mehrgenerationenhaus" ein normales Mehrfamilienhaus mit einer etwas höheren "Umlage".

RE: Wanner sucht für seine Vision Mitstreiter - Held(en)geschichten
von Rita am 13 Jan. 2012 22:17
"Viele Leute, mit denen wir sprechen, sagen: Eure Idee ist toll! Aber sie trauen sich einfach nicht mitzumachen." Das erzählt Frau Wanner enttäuscht dem "Böblinger Boten".

Das Projekt Wanner könnte demnach scheitern.

Für den Bürgermeister ist das kein Problem. Die Projektinitiatoren haben ihm dann eben nur sehr "nützliche zugearbeitet". Mit ihrem "Leuchtturmprojekt" haben sie es geschafft, den Gemeinderat umzustimmen. Denn noch im Jahr 2008 hatte der Gemeinderat eine Wohnbebauung dort entschieden abgelehnt. Begründung: es sei ein "Unsinn", in die nassen Erbachwiesen hineinzubauen.

Das Projekt Merz kann auf jeden Fall gebaut werden.

Aber den Geburtshelfer sollte man nicht ganz mit leeren Händen dastehen lassen, sondern ihn öffentlich ehren. Die entstehende Ortsrandsiedlung sollte darum auf jeden Fall "Wanner-Siedlung" genannt werden.

Neujahrsempfang: Merz schilt Landräte und Kreissparkasse
von Ewald am 09 Jan. 2012 23:04
Vor seiner Neujahrsansprache hat Bürgermeister Dr. Merz den Leiter der Magstadter Kreissparkasse, Herrn Knödler für die Filmarbeiten zu seiner vorgezogenen 900-Jahrfeier geehrt.

In der anschließenden Neujahrsansprache hat er dann die Böblinger Kreissparkasse gescholten. Sie würde im Interesse einer guten Geschäftsentwicklung für Neubaugebiete in den Gemeinden plädieren. Das geht dem Schrumpfideologen Merz gewaltig gegen den Strich. In dieser Sache beschränkt er sich schon ein Jahrzehnt aufs Nichtstun.

Weil der Calwer Landrat Riegger Gewerbe- und Wohngebiete im Nachbarkreis fördert, schimpft er auch ihn und wirft ihm ruinösen Wettbewerb vor.

Merz fühlt sich wohl mit seinem Ökoconsultberater Flaig wegen Untätigkeit und Versäumnissen in Magstadt brüskiert.

Warum hat er das nicht schon längst seinem Vorgesetzten, dem Böblinger Landrat Bernhard mitgeteilt? Der ist schließlich Aufsichtsratsvorsitzender der Böblinger Kreissparkasse.

Der Magstadter Bürgermeister ist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.

RE: Neujahrsempfang: Merz schilt Landräte und Kreissparkasse
von Joe am 10 Jan. 2012 10:58
Weil dieser Mann außerhalb Magstadts nicht viel zu melden hat, nutzt er halt die Gelegenheit der Neujahrsansprache im Kreise seiner Untertanen.

Neujahrsansprachen von Bürgermeistern dienen eh nur der Selbstbeweihräucherung. Und was taugt schon eine Rede, wenn darin keinerlei kritische Aspekte vorkommen.

Da muss dann halt irgendjemand mit irgendeinem Thema herhalten. Mal ist‘s der Daimler, mal die Kreissparkasse, mal die Landräte - absolut beliebig, Hauptsache man kann Eindruck schinden.

Glaubwürdiger wird er deshalb nicht, macht er mit den Gescholtenen doch das Jahr über Geschäfte oder trifft sich in sonstigen Runden.

RE: Neujahrsempfang: Merz schilt Landräte und Kreissparkasse
von Richard am 10 Jan. 2012 19:12
"Zuerst lockt man die Firmen mit billigen Gewerbebauplätzen und jetzt will man noch die Mitarbeiter abwerben, zum Preis von mehr Verkehr und Abgasbelastung", schimpfte Magstadts Bürgermeister und stellte fest: "Der Wettbewerb der Kommunen und Regionen wird zunehmend ruinöser - und das auf Kosten künftiger Generationen!"

Zitat aus der SZ v. 9.1.2012

Diese Aussage in seiner Ansprache muss wohl jeder erst einmal auf sich wirken lassen, zeigt sie doch, die Globalisierung in einer der größten Exportwirtschaften der Welt ist in Magstadt noch nicht angekommen. Ein bekannter Spruch sagt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Was in der Wirtschaft schon lange gilt, muss endlich auch in die Bürostuben des Amtsschimmels einziehen. Eine verstaubte Bürokratie passt schon lange nicht mehr zu einem Land, welches schon fast die Hälfte seines Bruttosozialprodukts exportiert und damit rund jeder zweite Arbeitsplatz vom Außenhandel abhängt.

Populistische Äußerungen dürften wohl in einer Stammtischrunde ankommen, aber mit einer echten Bürgerbeteiligung hat Bürgermeister Merz wohl nichts am Hut. Auslassungen zur Abstimmung im Saal, wie lange das Duo, wenn es nach der neuen Landesregierung ginge, spielen dürfe, sind unterstes Niveau. Damit entwertet er den einen oder anderen guten Ansatz und wirkt wenig glaubwürdig.

RE: Neujahrsempfang: Merz schilt Landräte und Kreissparkasse
von Peter am 10 Jan. 2012 23:11

Den Landrat im Kreis Calw wegen besserer Straßen- und Bahnverbindungen zu rügen, das ist typisch für Merz. Vielleicht denkt er einmal nach, wie die Daimler-Mitarbeiter aus dem Schwarzwald nach Sindelfingen kommen und wider zurück. Falls er das aber nicht weiß, sollte er sich einmal bei einem Daimler-Schichtwechsel Vorort informieren, wie viele Busse mit CW-Kennzeichen dort unterwegs sind.

Was diese Rüge soll, ist schlicht unerklärlich.

RE: Neujahrsempfang: Merz schilt Landräte und Kreissparkasse
von Matthias am 12 Jan. 2012 10:11
Mit der demografischen Entwicklung als Argument verbreitet Dr. Merz viel Unsicherheit bei seinen Bürgern. Dass Wohnungen und Häuser leerstehen, kann, wie auch heute schon, tatsächlich in ein paar Jahrzehnten auch sein. Dieses Szenario ist aber nur die halbe Wahrheit. Der demografische Wandel bringt auch einen sich ändernden Bedarf an Wohnraum hervor. Nicht mehr großflächige Wohnungen oder Häuser werden benötigt, sondern kleine Wohneinheiten. Im Gesamtbedarf gerechnet, könnte sich stückzahlmäßig sogar eine leichte Erhöhung ergeben. Die Krux liegt hier in der bedarfsgerechten Zusammensetzung des Wohnungsbestands. Dabei spielt nicht nur der demografische Wandel eine Rolle. Der Bedarf an kleineren Wohneinheiten steigt auch bei jungen Leuten aufgrund eines Wandels in der Gesellschaft.

Es ist Aufgabe der Politik ihre Bauplanungen an die sich ändernden Lebensgewohnheiten der Bevölkerung anzupassen und nicht einfach eine allgemeine Schrumpfkur zu verordnen.

RE: Neujahrsempfang: Merz schilt Landräte und Kreissparkasse
von Michael am 12 Jan. 2012 19:33
Der Magstadter Bürgermeister ist von seiner Schnapsidee, alles müsse schrumpfen, nur sein Gehalt nicht, fest überzeugt, so fest, dass er mit diesem Thema die Spitzenleute zweier Kreise und ihr wichtiges Geldinstitut in seiner Neujahrsbotschaft anzugreifen wagt.

Den Calwer Landrat Helmut Riegger wird das Gegeifere aus Magstadt wenig kümmern. Er will den großflächigen Agrarlandkreis Calw besser an den Industriekreis Böblingen heranführen und versucht, Gewerbe anzusiedeln und günstige Wohnstandorte auszuweisen.

Der Böblinger Landrat Roland Bernhard ist da besser dran. Darum kann er auf zwei Hochzeiten tanzen. Als Aufsichtsratsvorsitzender der Böblinger Kreissparkasse hat er nichts dagegen, wenn die nach Neubaugebieten ruft. Als Landrat muss er auch für neue Ideen aufgeschlossen sein. In drei seiner Kreisgemeinden, Magstadt, Mötzingen und Nufringen, sind die Verwaltungen mit Schrumpfungstheorien der Firma Öko-Consult befasst. Die Firma zählt gegen Gebühr leere Wohnungen und rechnet den Leerstand zu düsteren Zukunftsvisionen hoch.

Erfahrene Bürgermeister wie der Holzgerlinger Wilfried Dölker bleiben lieber auf Erfolgskurs. Bürgermeister Merz hingegen wird zum lautstarken Vorkämpfer des Schrumpfens. Er kann auf diese Weise seine Versäumnisse kaschieren und will sich in seiner zweiten Amtszeit in Magstadt kein Bein mehr ausreißen.

In Nufringen tanzt die Bürgermeisterin Ulrike Binninger auch auf zwei Hochzeiten. Nurfringen hat sich gut entwickelt in den letzten Jahren. Aber warum soll sie sich für die laufende Ortskernsanierung im früheren Bauerndorf nicht auch eventuelle Landeszuschüsse ergattern?

Eine solche ganz unfanatische Doppelideologie macht sich auch ihr Ehemann Clemens Binninger, CDU-Bundestagsabgeordneter, zu eigen. Er hat sich von der Magstadter CDU-Fraktion für seine Wahlkämpfe zwar fleißig Plakate kleben lassen. Aber über deren heiß umstrittenes Thema, Erhalt der Hölzertalstraße, hat er nie ein unterstützendes Wort gefunden, so wenig wie der Landtagsabgeordnete Paul Nehmet (CDU). Seitdem Bürgermeister Merz in einer Gemeinderatssitzung 2008 den Landtagsabgeordneten mächtig abgebürstet hat, Nehmet bezeichnete das als einen Eklat, haben beide CDU-Repräsentanten zur Straßenschließung beharrlich geschwiegen, genau wie zum Bürgerentscheid in Magstadt mit seiner satten Mehrheit für den Erhalt der Straße.

Das Ehepaar Binninger, so kann sich darum Merz bestätigt fühlen, liegt von seinen Ansichten gar nicht so weit entfernt.

Broschüre 500 Jahre Ev. Kirchengemeinde
von Josefle am 10 Jan. 2012 13:51
Hallo Mitstreiter,
leider gehöre ich keiner Kirche mehr an, so daß ich auch von dort keine Informationen mehr erhalte. Ich habe jedoch gehört, daß unser vermeintlicher Ortshistoriker Dieter Beuter wieder zu geschlagen und einen (abgeschriebenen?)Artikel in der Broschüre - oder gar die gesamte Broschüre erstellt hätte.

Kann mir da jemand Auskunft geben. Danke

RE: Broschüre 500 Jahre Ev. Kirchengemeinde
von Nicole am 10 Jan. 2012 19:23
Ich weiß nicht, ob ich mich mit solchen Sachen eigentlich noch beschäftigen soll. Für mich sind solche Dinge einfach nicht sehr spannend, wenn Sie keinen Mehrwert bringen, weil sie schon längst bekannt sind. Schade um die vertane Zeit.

RE: Broschüre 500 Jahre Ev. Kirchengemeinde
von Renate am 11 Jan. 2012 22:56
Liebes Josephle,
Du bist unzureichend informiert. Die Ev. Kirchengemeinde hat im letzten Jahr zwei Broschüren mit dem Titel "500 Jahre Johannes-Täufer-Kirche in Magstadt" herausgegeben.

Für die erste Broschüre hatte man Herrn Dieter Beuter für deren Planung und Organisation gewinnen können, und er hat auch den geschichtlichen Hauptbeitrag verfasst. Mit viel Fleiß hat er zumeist Bekanntes über die Magstadter Kirche zusammengetragen.

Am Schluß hat er dabei nicht wie bei seinem letztjährigen Festvortrag "900 Jahre Magstadt" die Quellenangaben vergessen. Damals kursierte im Ort die kuriose Geschichte: Ein Professor habe mit seinen Studenten den Festvortrag analysiert mit dem Ergebnis, Herr Beuter habe nicht zwei Drittel, sondern nur ein Drittel aus Dr. Fritz Heimbergers Buch "800 Jahre Magstadt" wörtlich abgeschrieben.

Besonders lesenswert ist in der zweiten Broschüre der Vortrag von K. Philippschek: "Die Johannes-Täufe-Kirche und ihre steinernen Zeugen". Mit Sorgfalt und dem gründlichen Wissen des Historikers bettet er die Besonderheiten unserer Kirche in den historischen Rahmen ihrer Entstehungszeit ein, unter besonderer Berücksichtigung von Kirchen-, Bau- und Kunstgeschichte.

Wieviel Gewerbesteuer zahlt die Straßenmeisterei?
von Heinz am 04 Jan. 2012 13:19
Wieviel Gewerbesteuer zahlt die Straßenmeisterei?

Die größte Gewerbesteuerzahlerin im Ort ist wohl die Volksbank Magstadt. Sie baut nicht weit vom Renninger Südbahnhof zwei Häuserblocks mit Mietwohnungen. Zwei Gründe sprechen dafür: Zunächst hat es Bürgermeister Dr. Merz in zehn Amtsjahren nicht geschafft, Wohnbauland für seine Bürger aufzukaufen; dann sind die Mieterlöse in der Stadt Renningen viel höher als in der immer weiter zurückfallenden, vom Bürgermeister zum Schrumpfen verurteilten Gemeinde Magstadt.

Bis heute ist es Merz nicht gelungen, auch nur einen Gewerbetreibenden aus Magstadt auf einem von ihm bereitgestellen Bauplatz anzusiedeln. Er hat den Steinbruchbetrieb auf 100 Hektar Abbaufläche erweitert, im ehemaligen Kalkofensteinbruch die Firma Recycling-Fischer mit etwa 3 Hektar bedient und die Straßenmeisterei des Landkreises an die B 464-Auffahrt an der Schafhauser Straße hingezaubert. Den Bauplatz mit 1,7 Hektar mußten die Magstadter Grundstücksbesitzer bei 5 Euro pro Quadratmeter praktisch an den Landrat verschenken.

Im Steinbruch NSN arbeiten sieben Personen, bei Fischer in Magstadt eher weniger und in der Straßenmeisterei wohl auch kein Magstadter. Laut Bericht der Sindelfinger Zeitung vom 22. Dezember 2011 soll die Gewerbesteuer in Magstadt von 1,5 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 2,5 Millionen Euro im Jahr ansteigen. Die Steuerkraftsumme pro Einwohner soll mitsteigen. Vom 25. Platz, dem vorletzten im Kreis, will Magstadt auf den 10. Platz vorrücken. Anzumerken ist dabei, dass vor 50 Jahren Magstadt mit Holzgerlingen hinter den Städten Sindelfingen und Böblingen einen Spitzenplatz im Kreis besetzt hatte. Die Gemeinde Renningen rechnet schon vor der Ansiedlung der Firma Bosch mit 8 Millionen Euro Gewerbesteuer.

Die Zahlen belegen deutlich, dass die im Magstadter Westen verschleuderten Flächen so gut wie nichts einbringen. Am Knoten der B 464 und der Schafhauser Straße war schon vor 20 Jahren goldrichtig ein Gewerbegebiet geplant. Dr. Merz hat die Weiterplanung verhindert, um die Flächen zum Vorteil des Landrats nicht verwerten, sondern entwerten zu können.

Die Frage ist: Wie kann ein Gemeinderat eine so unsinnige Bau- und Bodenpolitik ihres Bürgermeisters mittragen?

RE: Wieviel Gewerbesteuer zahlt die Straßenmeisterei?
von Dieter am 04 Jan. 2012 14:06
In diesem Forum wurde schon öfters die "Stadthalterfunktion" des Bürgermeisters angesprochen, was heißen will, es werden nur schwach die eigenen Interessen der Magstadter wahrgenommen. Bürgermeister Merz hat sich auch schon öfters mit einigen Gefolgsleuten gegen einen Wettbewerb mit anderen Kommunen ausgesprochen. Interessant in diesem Zusammenhang ist aber, dass bei Preisanhebungen der kommunalen Dienstleistungen ständig auf die Preise anderer Kommunen Bezug genommen wird. Ob es sich nun beispielsweise um Kindergartenbeiträge, den Wasserpreis, Friedhofgebühren oder die Feuerwehr handelt, um nur einige zu nennen.

Wie Steuermehreinnahmen ohne Anhebung der Hebesätze bei der Gewerbesteuer generiert werden sollen, dazu wird keine Erläuterung gegeben. Bei stagnierender/sinkender Einwohnerzahl und ohne Neuansiedlung von Gewerbebetrieben werden die Gewerbesteuereinnahmen sich mehr oder weniger nach der Konjunkturentwicklung richten, da es keine neuen Steuerzahler gibt. Also eine allgemeine Trendentwicklung, nicht mehr oder weniger.

Auch in Magstadt hat man sich schon öfters gegen Wettbewerb unter den Kommunen ausgesprochen. Fehlender Wettbewerb führt aber zu mangelhaften Dienstleistungen und überhöhten Preisen, da kein Anreiz zu besserer Leistung und preiswerterer Leistung besteht. Es gibt nur wenige Verwaltungsbeamte, die betriebswirtschaftlich handeln. Oberste Maxime sind verwaltungsrechtliche Vorschriften. Gerade diese statischen Vorschriften behindert aber ein günstiges Angebot für die Bürger. Die Preise und Leistungen der Kommune haben monopolartigen Charakter und sind für die Bürger weniger günstig.

Kommen noch Strukturschwächen in der kommunalen Planung hinzu, geschieht genau das, was Heinz in seinem Beitrag so treffend beschrieben hat.