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Aus unserem Live-Forum vom 29.12-10.02.2011
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.
Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Rudolf am 05 Feb. 2011 17:45
... berichtet die Sindelfinger Zeitung aus der Gemeinderatssitzung vom 1. Februar.

Lediglich Brigitte Armbruster, die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler war dagegen.

Ihr Mentor hatte wegen seines "Maulkorberlasses" mangels Mehrheit im Rat plötzlich kalte Füße bekommen.

Frau Armbruster hat im Magstadter Mitteilungsblatt wenig zu berichten. Es ist bedauerlich, dass die größte Fraktion im Gemeinderat keinerlei Versammlungen abhält, in der sie ihr Programm für Magstadt mit der Bürgerschaft diskutiert. Darüber hinausgehend gäbe es allenfalls zu berichten, wie sich die Freien Wähler in Baden-Württemberg darüber streiten, ob sie überhaupt Politik machen und in den Landtag wollen.

Den Freien Wählern im Magstadter Gemeinderat fehlt das Rückgrat, das sie einst ausgezeichnet hat: Unternehmer, Kaufleute, Handwerker, Freiberufler und Bauern, kurz gesagt die Gruppe der Realisten in unserer Gesellschaft.

Ihr vom Bürgermeister handverlesener "Haufen" kommt blass daher. Die Freien Wähler in Magstadt müssen darum in Magstadt den früheren Bürgermeister und Exlandrat Bernhard Maier über Sinn und Zweck ihrer angeblich unpolitischen Gruppierung dozieren lassen. Als ihr Wortführer hat er das in seinem Glacis Magstadt auch weidlich ausgenutzt.

Bei CDU, SPD und auch den Grünen besteht begründetes Interesse, die Bürger über die Aktivitäten ihrer Parteien im Magstadter Mitteilungsblatt zu berichten. Die Freien Wähler haben nichts zu berichten, über sie berichten andere.

RE: Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Gertrud am 05 Feb. 2011 20:32
Unter "unschöne Diskussionen" Frau Armbruster, verstehen Sie wahrscheinlich Kritik. Es ist nicht immer damit getan bloß Schlagzeilen und heiße Luft zu produzieren, etwas Tiefgang und sinnvolle Umsetzung gehören auch dazu. Wenn Sie solche Diskussionen nicht ertragen wollen oder können, dann dürfen Sie kein politisches Amt annehmen.

RE: Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Julia am 05 Feb. 2011 21:10
Aber, aber,
wer hat denn da etwas gegen die Bürgermeisterpartei, die Freien Wähler. So weit ich weiß hat die Brigitte als Stellvertreterin des Bürgermeisters zum ersten Mal in ihrer Tätigkeit als Kommunalpolitikerin anders abgestimmt als der Bürgermeister.

Mutig, mutig! Bitte so weitermachen!

RE: Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Horst am 05 Feb. 2011 22:10
Eigentlich reicht es schon, wenn sich die Gemeinde Magstadt ihr Mitteilungsblatt von den Abonnenten bezahlen lässt. Dafür erwartet der Abonnent dann aber auch einen Mehrwert gegenüber jetzt. Anzeigenblätter mit Bekanntmachungen der Gemeinde erhält der Bürger in anderen Gemeinden umsonst. Für im Mitteilungsblatt enthaltene Werbung zahlt wohl kein Abonnent, sondern der Anzeigenkunde des Blatts. Damit sollte es dann genug sein. Es kann einfach nicht sein, das sich die Gemeinde ihre Bekanntmachungen von den Bürgern bezahlen lässt. Die Verlage von kostenlosen Blättern sind froh, wenn sie mit interessanten Informationen ihre Leser zum Lesen ihres Blatts veranlassen können, damit diese auch die Anzeigen beachten.

Jetzt werden praktisch noch Informationen im redaktionellen Teil inhaltlich begrenzt. Auch eine realistischere Information über die Gemeinderatssitzungen wäre wünschenswert statt der weich gespülten Mitteilungen der Gemeinde. Mancher Gemeinderat und der Bürgermeister würde sich dann vielleicht Entscheidungen nicht so einfach machen wie jetzt.

RE: Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Emma am 08 Feb. 2011 12:28
Könnte es nicht ganz banale Gründe für die von Rudolf ins Spiel gebrachten "kalten Füße" des Bürgermeisters geben? Vielleicht haben einige Abonnenten des Mitteilungsblattes ihr Abo deshalb gekündigt, weil ihnen die kommunalpolitischen Ergüsse einfach auf den Zeiger gehen und sie des Lesens überdrüssig sind.

Kalte Füße sind für den Magstadter Bürgermeister kein Grund zum Revidieren seiner Beschlüsse. Er fühlte wahrscheinlich nicht einmal, wenn er welche bekäme, geschweige denn bekommen müsste.

Die Ursache für den Versuch einer Lockerung der weit übers Ziel hinausgeschossenen Z e n s u r des Magstadter Mitteilungsblatts könnte vielleicht der Rückgang im Umsatz durch Leserschwund sein.

RE: Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Walter am 10 Feb. 2011 16:36
Warum die Aufregung über das Magstadter Mitteilungsblatt, das wegen seiner immer länger werdenden Geschichten immer teurer wird?!?

Ich habe das mit einem wenig zeitgemäßen Outfit daherkommende "Blättle" schon vor einiger Zeit abbestellt und kommen stattdessen mit dem farbig hübsch aufgemachten "Neues aus Magstadt" gut zurecht. Es vermittelt mir kurz und bündig die nötigen Informationen und wird pünktlich und gratis in meinen Briefkasten gesteckt.

Was will man mehr!

RE: Mehr Artikel für das Magstadter Mitteilungsblatt ...
von Irene am 09 Feb. 2011 21:38
Vor einigen Jahren kam ich aus Norddeutschland nach Magstadt. Das Magstadter Mitteilungsblatt mit seinen kommunalen Nachrichten half mir und meiner Familie, uns etwas besser im Ort zu orientieren. Die umfangreichen Vereinsnachrichten, die jeweils nur einen kleinen Teil der Bürger betreffen, finde ich allerdings nicht angemessen, die Nachrichten der politischen Parteien dagegen zu spärlich vertreten. Gibt es hier aus der Arbeit des Gemeinderats nicht mehr zuberichten, als ein offizielles Statement von Ergebnissen der Gemeinderatsbeschlüsse. Ich kenne das anders.

Wenn der Magstadter Bürgermeister in einer Ausgabe gleich 13-mal abgelichtet ist, finde ich das nicht gerade besonders informativ. Eine derart auffällig Reklame in eigener Sache, muss das sein? Für ein kostenpflichtiges Mitteilungsblatt alles etwas dünn.

Ergänzende Planfeststellung zur B 464 - Erörterungsverhandlung
von Erhard am 08 Feb. 2011 18:19
Vom Regierungspräsidium (RP) rückten an: der Leiter und Moderator der Verhandlung, drei vom RP als Experten der Gewässer- und Verkehrsplanung und der Landschaftsökologie beauftragte Herren, die übrigen sechs Vertreter waren Damen aus den Abteilungen Straßenbau und Landschaftsplanung im RP. Ein Straßenbauingenieur war nicht dabei. Zu diesen 12 Behördenvertretern kamen als Vertreter öffentlicher Belange zwei Vertreter der Stadt Sindelfingen, der Magstadter Bürgermeister und sein Hauptamtsleiter, dazu drei Vertreter des Landratsamts Böblingen.

Den 13 Einwendungen zum ergänzenden Planfeststellungsverfahren für die B 464 traten also 17 Behördenvertreter gegenüber.

Frau Baur-Fewson vom RP informierte zum Beginn über den Zweck der Verhandlung. Die "Ertüchtigung" der B 464 mittels Knotenpunkten war zwingend geworden, weil die B 464 viel mehr Verkehr aufnehmen muss als vor rd. 15 Jahren angenommen worden war.

Falsch berechnete Verkehrszahlen
Dazu ergriff der Verkehrsplaner Schröder das Wort und spulte Verkehrszahlen ab. Selbstverständlich habe man die Spitzenverkehrsaufkommen eingerechnet, was Einwender bezweifelt hatten. Er setzte sie mit 25 – 28.000 Kfz täglich an. Warum im Gegensatz dazu seit Jahren die informierte Presse von 38 – 40.000 Kfz geschrieben hatte, blieb ein Rätsel.

Auf diesen Punkt wiesen die Maichinger Landwirte hin. Ihnen war vom Richter beim Verwaltungsgericht Mannheim vor einem Jahrzehnt mit herablassender Geringschätzung bedeutet worden, wie sie sich unterstehen konnten, die von der Planung prognostizierten Zahlen als viel zu niedrig zu beurteilen und deswegen eine vierspurige statt der geplanten zweispurigen Straße zu fordern.

Inzwischen ist die damalige Einschätzung der Landwirte amtliche Realität und man kann dem Argument der Landwirte, die Gerichtskosten seien ihnen vom Land zurückzuerstatten, nur zustimmen.

Darum stand die Frage im Raum: Wie konnten die Experten zu solchen total falschen Ergebnissen kommen? Herr Schröder holte zu einem längeren, wohlgesetzten Vortrag aus über sich verändernde Rahmenbedingungen, servierte allgemeine Floskeln über Prognosen und blieb alles in allem doch recht wolkig. Weder er noch das RP referierten darüber, dass ihnen Fehler unterlaufen sind. Bei solchen krassen Fehlleistungen hätten bei beiden Parteien normalerweise Konsequenzen gezogen werden müssen. Vielleicht hat im RP auch abgefärbt, dass es inzwischen noch das Schulwesen verwaltet, sodass es Herrn Schröder noch eine weitere Chance gab, nach dem Prinzip ‘learning by doing‘?

Kommunale Aufblähung
Herr Feyrer beschrieb die Entwässerungsprobleme entlang der B 464 im Erschelgraben. Die Straßenbaupläne haben in der Gemeinde Magstadt zu großen und teuren Kanalisationsaufgaben geführt. Interessant war die Einstufung dieser Aufgabe durch den Planer und die Gemeinde. Das Problem für die Planer waren die schnell fließenden Wassermassen von der B 464 her. In der Diktion des Magstadter Bürgermeisters hörte man nur von "hundertjährigen Hochwassern". Die eine Seite sieht das Problem sachlich, die andere bläht es zu einem Drama auf.

Streit um Ausgleichsmaßnahmen
Spannend wurden die jeweiligen Argumente zu diesem Teil der Planung. Die Landwirte wehrten sich gegen den Flächenverlust, der bis zu Gefährdung der Existenz eines Betriebs gehen kann. Sie konnten auch sehr genau beschreiben, was auf den Flächen, auf denen sie ein Leben lang gearbeitet haben, wächst, wachsen soll und was nicht. Ich erfuhr zum ersten Mal, wie sehr die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts z.B. Pferde gefährden kann. Laut Naturführer enthält die Pflanze giftige Alkaloide. Dazu das RP: Weideunkräuter können wir nicht beobachten. Aber auf die Landwirte hören, das könnte doch die Aufgabe des RP sein! Dass den Angaben der Landwirte zu trauen ist, hat sich doch deutlich erwiesen.

Manche Ausgleichsvorschläge der Planung sind so widersprüchlich, dass eine Abstimmung unausweichlich wird und juristischer Klärung bedarf. Die Juristin weigerte sich wiederholt, für irgendetwas zuständig gewesen zu sein und musste sich den Vorwurf der "Arroganz" von einem Einwender gefallen lassen. Ihre Replik, das war eine "andere Abteilung", ließ das Lager der Einwender in Gelächter ausbrechen. Ein Einwender spottete, wie immer wieder nur zu hören sei: "Ich war‘s nicht". "Wie im Kinderschüle" kommentierte ein anderer.

Ein erlösendes Urteil gab der Landschaftsökologe Trautner ab beim leidigen Dauerstreit um den Ersatz von dem Straßenbau geopferten Obstbäumen durch neue "Streuobst"-Pflanzungen, wo hinterher keiner die Bäume pflegt und das Obst im Herbst aufliest. Es müssen nicht unbedingt Obstbäume sein, andere große Bäume sind als Ausgleich auch möglich, so Herr Trautner.

Herr Trautner war völlig unbeeindruckt von den Erkenntnissen des Bürgermeisters Merz aus Magstadt über Krötenwanderungen im Erschelgraben. Der dritte Wanderungstunnel führe die Kröten direkt auf die Steinbrucheinfahrt und unter die Räder der Steinbruchlaster, so Dr. Merz. Die Kröten wandern nur nachts, da ist mit 10 - 15 Fahrzeugen zu rechnen, außerdem gebe es Ausweichflächen für die Kröten.

Der Abstand zwischen bodennaher Ortskenntnis bei den Landwirten und Schreibtischwissen bei der Bürokratie blieb ständig präsent. Die Praktiker redeten von konkreten Lösungen an Böschungen und Wegen im Zusammenhang mit Amphibien und fanden die Planungsvorgaben eher absonderlich. Die Dame vom RP darauf: Das Merkblatt ist für uns verpflichtend. Den Landwirten begegnen die Amphibien in Pfützen und im Schotter, dem RP auf Merkblättern.

Ein wunder Punkt

Eine altbekannte Floskel durfte natürlich im Reigen der Auskünfte der Behörden nicht fehlen und tauchte mehrmals auf. Sie lautet: Das ist nicht Teil des Verfahrens. Genau da ist der Hund begraben, und das Verfahren hat einen wunden Punkt, der besser nicht zur Sprache und ans Tageslicht kommen soll.

RE: Ergänzende Planfeststellung zur B 464 - Erörterungsverhandlung
von Gerold am 09 Feb. 2011 21:55
Es ist bei solchen Verfahren immer die gleiche Strategie. Diese Veranstaltungen haben lediglich eine Alibifunktion und sind für die Vertreter der Behörden eine lästige Pflichtübung, auf die man lieber verzichten würde. Für die Einwender kommt bei solchen Erörterungen kaum etwas heraus. Während sich die Bürger und Einwender Gedanken machen und in der Regel die Verhältnisse und den Bedarf Vorort gut kennen, werden sie mit ihren Wortmeldungen und Einwendungen regelmäßig schnöde abgewiesen. Dabei ist es den Behördenvertretern oft nicht klar, dass das Bildungsniveau in der lokalen Region über dem Bundesdurchschnitt liegt, ein großer Teil der Einwendungen und Anregungen durchaus fundiert sind. Diese Leute sind in der Regel, auch aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit, sehr flexibel und ideenreich. Das würden sich die Bürger auch von ihren Behördenvertretern wünschen. Während die anwesenden Bürger in ihren beruflichen Tätigkeiten leistungs- und erfolgsorientiert arbeiten müssen, kann das von den Behördenvertretern nicht unbedingt gesagt werden. Wenn ich in den Zeitungen oder auch in den Foren die Argumente und Antworten dieser Behördenvertreter lese, fällt mir oft nicht mehr viel ein. Eigentlich disqualifizieren sich diese Leute trotz vereinzelt guter Ansätze mit ihren Antworten und Argumenten oft selbst.

Das Werk der Zerstörung
von Eleonore am 08 Feb. 2011 11:29
Liebe Forumsleute,
der Bagger beginnt gerade mit dem Aushub der verlängerten Gottlieb-Daimler-Straße.
Das Werk der Zerstörung der Erbachaue nimmt seinen Lauf.

Im Bürgerinteresse
von Heinz am 23 Jan. 2011 13:17
So sieht es aus (Link zur Homepage unten), wenn der Bürgermeister und sein Gemeinderat hinter den Bürgern stehen.

HomePage
Regierungspräsidium Freiburg schmettert A3-Trassenplanung der Bahn ab

RE: Im Bürgerinteresse - ist die ortsnahe B 464 nicht!
von Dipl-Ing. Reinhold Kienle am 27 Jan. 2011 19:53
Im Interesse ihrer Ortschaften haben Magstadter und Maichinger Bürger und ihre Gemeinderäte die ortsnahe B 464 abgelehnt. Aber das Regierungspräsidium sprach ein Machtwort. Mit der Pistole auf der Brust (Böblinger Zeitung vom 8. September 1988) und der Faust in der Tasche stimmte der Gemeinderat gezwungenermaßen der Trasse 3a zu. Nur die Gemeinderäte Hans Breitmayer und Ernst Steegmüller stimmten dagegen, Ernst Eberle, ebenfalls von den Freien Wählern, enthielt sich der Stimme.

Regierungspräsident Bulling - vor seiner Amtsenthebung - und Renningens Bürgermeister Maier - vor seiner Amtseinsetzung als Landrat - drohten beide, die ortsnahe Trasse müsse gebaut werden, sonst werde gar keine Straße gebaut. Im Dezember 1998 schrieb der Magstadter Bürgermeister beschwichtigend im Mitteilungsblatt, die B 464 3a diene ausschließlich der Verkehrsentlastung von Magstadt. Vier Jahre später erhob er mit seinem Gemeinderat Einspruch gegen den vierspurigen Ausbau der B 295 bis zur Abzweigung Warmbronn. Das Regierungspräsidium wies ihn sofort ab.

Beim Landkreistag in Böblingen 1991 hatte sich Ministerpräsident Teufel noch einmal mit deutlichen Worten für die A 81 Leonberg-Gärtringen eingesetzt. Landrat Heeb, damals noch SPD, hatte sich schon 1981 vom energischen Verfechter der seit 1934 geplanten Autobahn Leonberg-Gärtringen zum entschiedenen Gegner gewandelt, genau wie sein Nachfolger Maier. Erwin Teufel wurde wegen seiner lobenswerten Bemühungen von den Bürgermeistern hart angegriffen. Bürgermeister Benzinger sandte ein Schreiben nach Stuttgart, "um solche Diskussionen im Keim zu ersticken" (Böblinger Zeitung vom 17. Oktober 1991). Auch die Gemeinderäte Bort (FWV) und Franko (SPD) stimmten in die Schimpfkanonade laut mit ein.

Ministerpräsident Teufel gab sich geschlagen und erklärte darum später im Jahre 1998 im Maichinger Bürgerhaus, die B 464 3a sei ein "Autobahnersatz". Das war eine ehrliche Darstellung des Sachverhalts.

Bald zeigten sich zwischen Böblingen und Sindelfingen die Konsequenzen der fehlenden Autobahnspange Leonberg-Gärtringen. Der Verkehr nahm bis auf 100 000 Fahrzeuge täglich zu. Die alte Bundesstraße B 14 wurde zum Provisorium als Autobahn A 831 und schließlich die echte A 81 ab Stuttgart-Vaihingen. Sie muss jetzt sechsspurig ausgebaut werden und soll einen Deckel bekommen. Die B 464, so hat das Regierungspräsidium wissen lassen, muss aber vorher fertig sein als Umfahrung der staugefährdeten Baustelle. Ministerpräsident Oettinger musste vor kurzem zugeben: die Aufgabe der A 81 Leonberg-Gärtringen war ein "historischer Fehler".

In Salamitaktik und klammheimlich ging das Regierungspräsidium an die Veränderung der seit 1998 zweispurig planfestgestellten B 464. Alle Brücken, an denen untergeordnete Straßen über die Bundesstraße hinweg verlaufen, wurden entgegen der Planung vierspurig gebaut, die erste Brücke davon an der Straße zwischen Darmsheim und Maichingen. In einer nicht öffentlichen Sitzung teilte im Jahr 2006 Baudirektor Heyd vom Regierungspräsidium dem Maichinger Ortschaftsrat mit, was jeder sehen konnte: Die erste fertiggestellte Brücke ist vierspurig. Die Ortschaftsräte waren empört.

In Magstadt entstand ohne Planfeststellungsbeschluss überraschend das Brückenbauwerk B 16. Nicht weit von der Eisenbahnlinie gelegen erlaubt es die Aufgabe der Ihinger Straße. Damit kann sich der Steinbruch der Firma NSN jetzt auch weit nach Norden ausdehnen.

Zum dritten Mal nun ändert zu dieser Zeit Ex-Landrat Maier seine Meinung. Er macht kein Hehl daraus, dass er die Ablehnung der "Bodenseeautobahn" vor mehr als 25 Jahren für falsch hielt und hält (Stuttgarter Zeitung vom 15. September 2006). "Insofern seien eben die Prognosen der alten Planungen schon längst wieder überholt!"

1990 hatten er und Herr Ciolek vom Regierungspräsidium entlang der B 464 viele Ampeln angeordnet und damit ihr großspuriges Versprechen verknüpft, so werde jedes Überschwappen des Autobahnverkehrs auf die B 464 ausgeschlossen. Die gegenwärtige Planung lässt alle diese Signalanlagen wieder verschwinden.

Zur "Ertüchtigung" der Bundesstraße werden alle Knotenpunkte, wie bei Autobahnen üblich, kreuzungsfrei ausgebildet. Bei der Erörterung der Einsprüche zu dem ergänzenden Planfeststellungsverfahren am 19. Januar 2011 hat der Leiter der Versammlung, Herr Rengers vom Regierungspräsidium, auf Anfrage immerhin eingeräumt, dass die mit Drohungen erzwungene ortsnahe B 464 nicht "alternativlos" ist.

Eine zu späte, teure und für den durch die ortsnahe Trasse schwerbeschädigten Ort niederschmetternde Erkenntnis des Regierungspräsidiums Stuttgart und seiner Referate.

RE: Im Bürgerinteresse - ist die ortsnahe B 464 nicht!
von Oskar am 28 Jan. 2011 22:07
Die Magstadter brauchen keine Narrenzunft - sie haben den Verein B 464 Trasse 3a!

RE: Im Bürgerinteresse - ist die ortsnahe B 464 nicht!
von Adelheid am 01 Feb. 2011 12:23
Lieber Oskar,
da hilft alles Jammern nichts mehr.

Magstadt wurde mit Sack und Pack verkauft.

RE: Im Bürgerinteresse - ist die ortsnahe B 464 nicht!
von Nils am 29 Jan. 2011 15:10
Wie gut wären Politiker eigentlich wirklich, wenn sie sich als Unternehmer, Freiberufler oder Handwerker bewähren müssten?
Ich meine, dass die Politiker genauso den Karren an die Wand fahren würden. Die Parteiangehörigkeit dürfte da so ziemlich egal sein. Um es deutlich zu sagen: Diese Leute leiden in der Regel unter einer schweren Form der Selbstüberschätzung. Dieses Phänomen pflanzt sich oft in vielen öffentlichen Verwaltungen fort. In der Politik ist das ein großer Vorteil, denn hier kann viel versprochen werden, ohne das die Folgen – zumindest finanziell – selbst getragen werden müssen. Schuld sind sowieso immer die anderen.

In der Wirtschaft mit dem Wettbewerb geht das natürlich nicht mehr so einfach. Hier zeigen sich sehr schnell anhand von Ergebnissen, ob man richtig handelt. Politiker sind im Schönreden ganz groß, ganz im Sinne von "Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten ...". Im Wettbewerb an den Märkten ist das anders, da hilft Schönreden nichts mehr. Fressen oder gefressen werden, ist hier die Überlebensfrage.

Das größte Problem hätten Politiker bestimmt damit, dass sie ihre Verluste begrenzen müssten und es an den eigenen Geldbeutel ginge.

Wer einen Blick auf die Entwicklung der Staatsverschuldung über viele Jahre wirft, wird mir da sicher zustimmen. Hier wird offenbar, Politiker betrachten Geldausgeben wahrscheinlich schon alleine als eine besondere Leistung, egal ob sinnvoll oder nicht sinnvoll, der Nachschub kommt ja über Steuer- und Abgabenerhöhungen und trotzdem nimmt die Verschuldung ständig zu.

Lokale Beispiele für schlechtes Wirtschaften sind die S60 und die B464. Besser wäre es da übrigens auch gegangen.

RE: Im Bürgerinteresse - ist die ortsnahe B 464 nicht!
von Edwin am 01 Feb. 2011 10:22
Ohren statt Ampeln!
Die Verkehrsspange zwischen B 295 und B 464 ist der Ersatz für die Autobahn A 81 Leonberg-Gärtringen.

Um dem zu erwartenden Bundesstraßenverkehr gewachsen zu sein, werden im südlichen Teil an der B 464 an allen Auf- und Abfahrten die Ampeln aufgegeben. Dafür werden an der Darmsheimer, der Döffinger und der Schafhauser Straße Doppelohren gebaut, an der Ihinger Straße Ohr und Rampen, um den Verkehr zu beschleunigen.

Aber man staunt: Im nördlichen Bereich an der B 295 in Renningen sollen trotz der 40 000 Fahrzeuge täglich die Ampelanlagen erhalten bleiben, um den Verkehr zu bremsen.

Wie wäre es, wenn Bürgermeister Merz seinen Gemeinderäten erklären würde, warum um Renningen herum in Zukunft langsamer gefahren wird als in Magstadt?

RE: Im Bürgerinteresse - ist die ortsnahe B 464 nicht!
von Steffen am 02 Feb. 2011 19:17
Hallo Edwin,
selbst wenn Bürgermeister Dr. Merz zu den in Renningen erhaltenen "verkehrsberuhigenden Ampeln" eine Antwort parat hätte, würde er schweigen. Er müsste sonst nämlich einräumen, wie sehr die Magstadter samt ihrer Verwaltungsspitze seit Jahrzehnten vom früheren Renninger Bürgermeister und späteren Landrat Bernhard Maier zum Narren gehalten geworden sind.

Der langjährige "verkehrspolitische Sprecher der Freien Wähler" im Regionalverband hat mit Weitblick im Renninger Becken erfolgreiche Strategien entwickelt. Auf der Entwicklungsachse Stuttgart-Weil der Stadt ist in Renningen ein Siedlungs- und Gewerbeschwerpunkt entstanden.

Flexibilität hat Maier in seiner Heimatgemeinde stets bewiesen. War er anfangs gegen die Eingemeindung seines Heimatorts Malmsheim nach Renningen, übernahm er wenig später in der vereinigten Kommune gleichwohl das Zepter und machte in einer stürmischen Entwicklung aus ihr eine wohlausgestattete Stadt.

Ihm gelang eine vorbildliche Sanierung der Ortskerne in Malmsheim und in Renningen und dazu die großzügige Auslegung von Wohn- und Gewerbegebieten. Um weitere Vorteile für seine Gemeinde Renningen herauszuholen, machte er sich schließlich taktisch klug auch an die Überplanung der Nachbargemeinde Magstadt.

Auf Renninger Markung liegt das Versuchsgut Ihinger Hof. Für die Autobahn A 81 hätten auf dessen Gelände Flächen abgegeben werden müssen. Die Autobahn A 81 Leonberg-Gärtringen hätte das Versuchsgut Ihinger Hof beschädigt und das Waldstück Breitlaub von der Renninger Markung abgetrennt. Maier fand Verbündete beim Regionalverband und der Universität Hohenheim. Die ortsnahe Trasse B 464 3a wurde durchgesetzt.

In Magstadt waren unterdessen für den Steinbruchbetrieb die Abbauflächen auf Magstadter Markung erschöpft. Der Gemeinderat war erleichtert, sollten doch kurzfristig das Schotterwerk und die Deponie geschlossen werden. Aber Maier hatte in der Zwischenzeit über die Gründung einer Stiftung die Verpachtung des Breitlaubs an das Schotterwerk eingefädelt. Für Renningen wurde es ein glänzendes Geschäft. Der Gemeinderat in Magstadt konnte beim Regionalverband nur noch vorbringen, er sei zu diesen Vorgängen nicht gehört worden. Magstadt blieben Luftverschmutzung und Lastwagenverkehr auf Jahrzehnte erhalten. Im Jahr 2008 dann wurde die Steinbruchfläche von 36 auf 100 Hektar erweitert.

Die Gemeinde Renningen schloss zur selben Zeit ihren letzten Steinbruch, um das Wohngebiet um den Südbahnhof aufzuwerten. Auch sie führte 100 Hektar Gelände einer gewerbsmäßigen Nutzung zu. Auf ihm baut die Firma Bosch ihr Forschungszentrum.

Um dem erweiterten Steinbruchbetrieb NSN eine konkurrenzlos kurze Verbindung zur Baustelle Stuttgart 21 zu verschaffen, initiierte Bernhard Maier sein "Magstadter Verkehrskonzept". Seine Südtangente durchschneidet als Steinbruchstraße die Gemeindefläche von Magstadt, kein Markstein bleibt in Magstadt auf dem andern.

Bürgermeister und Gemeinderäte in Magstadt waren zu keiner Zeit in der Lage, den Schachzügen Maiers etwas entgegenzusetzen. Es gelang ihnen nicht, die Belange des Orts zu verteidigen.

Auch ein über ein Jahr sich hinziehendes 900-Jahrjubiläum kann nicht darüber hinwegtäuschen:

"In Magstadt gibt es nichts zu feiern!"

Bürgermeistergeschäft
von Karle am 20 Jan. 2011 21:53
Kein Warten auf den Lückenschluss
Sauer auf die Prüfungsanstalt
Muss man Bauern unter Artenschutz stellen?
Die Gemeinde selbst muss am meisten drauflegen

Das waren so die Themen laut den Zeitungen, mit den sich der Magstadter Bürgermeister diese Woche beschäftigte. Ein weites Feld!

B 464 und der Lückenschluss sind ein ewiges Thema. Wer glaubt noch an einen baldigen Vollzug bei diesem Projekt?

Ja mit den Gehältern und Löhnen ist das so eine Sache. Wer blickt schon durch bei dem Tarif-Wirrwarr. Nicht das ich den fleißigen Mitarbeitern der Gemeinde die etwas höher ausgefallene Bezahlung nicht gönne, aber wie sieht es denn mit dem Besitzstand aus Herr Bürgermeister? So einfach kürzen geht doch nicht, besonders wenn dann eine höhere Qualifikation verlangt wird. Oder?

Den Bauern geht es bei dieser Behördenwillkür ganz dreckig. Wie wäre es den mit einer Umsiedlung? Schließlich wollen die Bauern doch keine Straße bauen und wer was will, soll auch zahlen. Also liebes Land, reis dich mal am Riemen und regele das endlich ordentlich.

Wenn ich mal Zeit habe, dann bedauere ich die arme Gemeinde. Aber da sieht unser Bürgermeister, wie es uns Bürgern mit den Behörden geht. Es ist wie überall, so auch bei den Behörden: Die Oberen hacken nach unten und nach der Gemeinde kommt halt niemand mehr. Aber gehören wir nicht alle zur Gemeinde? Also zahlen alle Bürger die Zeche.

RE: Bürgermeistergeschäft
von Regina am 21 Jan. 2011 11:46
Hallo Karle,
das ist wie der Kampf der Neger im Tunnel: Alles liegt im Dunkeln.

Wenn die Bürger die Verflechtungen und Befindlichkeiten immer kennen würden, die manchen Gemeinderatsbeschlüssen zugrunde liegen, dann würden sie –mit Verlaub- glatt abkotzen.

Märchenstunde

Es war einmal ein Bürgermeister, der wollte einer höher gestellten Landesbehörde, wie schon öfter, zudiensten sein. Also tat er sein Möglichstes, damit eine Straßenmeisterei von einem anderen Ort in seinen Ort umziehen konnte. Leider vergaß er bei diesem Geschäft, das nicht alle von diesem Umzug begeistert waren. Sein Landkreis war von diesen Plänen nicht sehr angetan, zumal diesem dadurch Kosten entstehen. Auch die Bauern, die Land abgeben sollten, sind damit nicht einverstanden, weil sie schon laufend für andere Vorhaben geschröpft wurden.

Für das Land ist das aber ein prima Geschäft! Kassiert es doch einen guten Preis für Bauland für die bisherige Straßenmeisterei und braucht den armen Bauern für den neuen Platz nur ein Nasenwasser zu zahlen. Da ein Bauer eine weitere Scheuer brauchte, stellte er fix einen Bauantrag für eine Scheuer auf seinem Acker, auf dem die Straßenmeisterei gebaut werden sollte. Bürgermeister und Gemeinderat hatten für ein solches Ansinnen aber absolut gar kein Verständnis und lehnten ab.

Wenn das so weiter geht, dann rückt der Zeitpunkt immer näher, wo die hiesigen Bauern als "Bauern ohne Land" dastehen und auf den besten Äckern sich irgendwelche Baulichkeiten befinden.

Soweit die Märchenstunde.

RE: Bürgermeistergeschäft - Tempolimit gefordert
von Horst am 25 Jan. 2011 18:53
Nicht nur in Leonberg, sondern auch in Magstadt werden die Planungen für die Tangenten und die Güterzugstrecke mit heißer Nadel gestrickt. An einigen Punkten bestimmter Wohngebiete werden die Lärmwerte gerade noch eingehalten oder, wie bei der Bahnstrecke, einfach großzügig überschritten. Ausschlaggebend ist nämlich, die Werte werden berechnet. Hier wird recht großzügig verfahren. Die Berechnungen sind stark vereinfacht und meistens zeigen die Verkehrsbelastungen, d.h., wie viele Fahrzeuge tatsächlich nachher unterwegs sind, erhebliche Abweichungen zu den Planungen. Dabei soll die Verkehrsmenge, aufgrund derer die Berechnungen vorgenommen werden, doch langfristig nicht überschritten werden.

Welche Problemen sich nachher für die Anwohner ganzer Stadtteile ergeben können, zeigt die Situation in Leonberg. Ein Bericht in der Leonberger Zeitung:

Der Schatz im Silbersee im Steinbruch NSN
von Karle am 12 Jan. 2011 21:25
Zu dem Schatz am Silbersee kann durchaus noch nächstens einer "im Silbersee" dazu kommen.

Seit zwei Jahren ist die 50 Meter hohe Falkenwand "abbaureif". Der Bürgermeister hat nämlich den Gemeinderat dazu vergattert, die Steinbrucherweiterung bis zur Ihinger Straße zu akzeptieren. Das Gremium "musste zustimmen!"

Damit kann die Senke um den Silbersee unter der mächtigen Falkenwand doch noch aufgefüllt werden. Als Ausgleich für den Verzicht auf diese Auffüllung hatte die Firma Ezel im Gegenzug 1993 den Grundstock zum Gebirgszug mit einer Million Kubikmetern Deponiematerial zugestanden bekommen. Jetzt nimmt die Firma NSN von neuem zehn Millionen Euro ein. Das Seeloch wird jetzt doch aufgefüllt. Die Rochade mit den Wanderfalken hat sich gelohnt!

Was hat eigentlich Magstadt davon?

RE: Der Schatz im Silbersee im Steinbruch NSN wird gehoben
von Alfred am 12 Jan. 2011 22:46
Bürgermeister Dr. Merz lässt keinen Zweifel, dass er die Hölzertalstraße entgegen dem Bürgerentscheid zum baldmöglichsten Zeitpunkt im kommenden Frühjahr zumacht - auf dem Papier.

Wir werden diese Straße aber noch Jahre brauchen, denn die Fertigstellung der Steinbruchstraße (Südtangente) steht in den Sternen. So leicht sind die zehn Millionen Euro für die nachträglich zulasten von Magstadt gedachte Straße nicht locker zu machen. Wird doch hier die Eisenbahn zum Straßenbau verdonnert, muss ihre Finanzmittel zweckentfremden und das auch noch für ganz private Zwecke, nämlich die der Firma NSN.

Der Erdaushub aus dem Tiefbahnhof Stuttgart 21 - über eine Million Kubikmeter! - wird in Bälde nach Westen abgefahren werden müssen. Die in Finanznöten steckenden Bauherren von Stuttgart 21 werden sich sagen: "Warum denn in die Ferne schweifen, liegt das Gute doch so nah?" Zumindest ein Teil des Aushubs könnte auf dem nächsten Weg in Magstadt statt in Hirsau abgeladen werden.

Für die Bundesbahn eine naheliegende, billige Lösung, wenn sie schon für Magstadt teure Umgehungen bauen soll.

Für den Steinbruch NSN viele Millionen Auffüllgebühren. So wäscht hier eine Hand die andere.

Für Magstadt bleibt dann der Verkehr und Dreck!

RE: Der Schatz im Silbersee NSN wird gehoben
von Emanuel am 20 Jan. 2011 21:02
Offensichtlich kann der Steinbruch vom NSN machen, was er will.

Ihre Manager sind so einfallsreich und flexibel wie die Futtermittelindustrie und werden so wenig kontrolliert wie diese. Hauptsache, der Schotter stimmt so oder so.

Aus Bequemlichkeit und Unvermögen heraus macht es sich unsere aufgeblähte Bürokratie in den zahlreichen Behörden leicht und verlässt sich auf

"die freiwillige Selbstkontrolle der Wirtschaft!"

RE: Der Schatz im Silbersee NSN wird gehoben
von Thomas am 20 Jan. 2011 21:22
Auch bei den Auseinandersetzungen um den "Porschehof im Mönchsloh" hat sich gezeigt: Die "Betonköpfe" im Landratsamt und im Regierungspräsidium können Bürger und Gemeinderäte einfach übergehen.

Es war die bessere Einsicht der Familie Porsche, den Bauantrag zurückzuziehen, die zur Aufgabe des Projekts führte. Darum gilt auch nach dem vermeintlichen Erfolg der Naturschützer der Spruch auf einem ihrer Plakate: Was nutzt uns ein Gemeinderat, wenn er nichts zu sagen hat!

... von Steinbrüchen und Gemeinderatsrechten (KOMMUNALVERFASSUNGSSTREIT)
von P. Lautenschläger am 21 Jan. 2011 13:13
Hallo,
in Sachen Steinbruch haben wir in Weinheim so unsere eigene Erfahrung. Am Wachenberg sahen etliche Bürger die Stadtkulisse in Gefahr.

Weiter meine ich es ist darauf hinzuweisen, daß die Vorgänge in Weil der Stadt zwischenzeitlich in juristischen Fachzeitschriften auf massive Kritik gestossen sind (VwBlBW 2010, 464 ff).

Die Umgehung des Gemeinderates durch die Verwaltung wird aktuell auch vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe (Aktenzeichen 6 K 1487/10) im Rahmen eines Kommunalverfassungsstreits angegriffen/problematisiert.

Nicht alle Gemeinderäte lassen sich also alles gefallen.

www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&docid=MWRE100002449&psml=bsbawueprod.psml&max=true

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RE: ... von Steinbrüchen und Gemeinderatsrechten (KOMMUNALVERFASSUNGSSTREIT)
von Dieter am 21 Jan. 2011 19:10
Hallo Herr Lautenschläger,
ein ausgezeichneter Beitrag mit prima Links. Wir in Magstadt haben im Westen den Steinbruch und im Osten das Hölzertal. Im Westen haben wir schon tiefe Löcher und Abraumhalden, im Osten soll jetzt das Landschafts- und Naturschutzgebiet Hölzertal mit Umgehungsstraßen angezapft und am Rande eines FFH-Gebietes entlang gebaut werden. Im Süden wird der Ort durch den Ausbau der Bahnstrecke rund um die Uhr mehr Güterzüge haben. Die rechtlichen Beschreibungen sind eigentlich eindeutig, leider scheren sich die Vorhabenträger und Bewilligungsstellen nicht darum.

Wenn das so weiter geht, werden wir hier bald keine Bevölkerung, sondern eine Entvölkerung haben, aber auch ein sozialer Brennpunkt der besonderen Art wäre denkbar.

RE: Der Schatz im Silbersee im Steinbruch NSN
von Hugo am 14 Jan. 2011 20:20
Lieber Karle,
im Rekultivierungsplan von 1993 wurde im damaligen Steinbruch Ezel dem Landratsamt Böblingen der erwähnte Gebirgszug zugestanden. Der Landrat betrieb damals nämlich die Deponie und ließ sich als Eratz für das "Seeloch" unter der Falkenwand, das wegen der seltenen Falken ausgespart werden musste, die Auffüllung von gut einer Million Kubikmeter Bauaushub gegen den Breitlaubwald hin genehmigen. Das widersprach zwar dem Vorsatz, das alte Geländeprofil wieder herzustellen, aber was soll‘s?

Nach seinem Amtsantritt von Bürgermeister Dr. Merz wurden gleich noch mal eine Million Kubikmeter draufgepackt, ohne dass die Auswirkungen auf Magstadt berücksichtigt wurden. Vom Ihinger Hof her weht jetzt keine Schwarzwaldluft mehr über Magstadt, sondern Feinstaub.

Warum der Landkreis in seiner prekären Haushaltslage das lukrative Deponiegeschäft nicht weiter betrieb, liegt auf der Hand. Mit der Firma NSN trat im Magstadter Steinbruch ein leistungsfähiges Firmenkonsortium an. Es konnte mit dem Erlös aus der Deponie nicht nur ein modernes Schotterwerk für die Großbaustellen wie Stuttgart 21 bauen, sondern bietet mit der finanzstarken Werhahn-Gruppe in Neuss im Hintergrund die Gewähr für technisches Know-how und bestmögliche Verbindungen zur Politik. Das sind gute Voraussetzungen, um die großen Verkehrsbauten in unserem Raum gut bedienen zu können.

Die Magstadter Verwaltung hat den auf ein Jahrhundert ausgerichteten strategischen Planungen der Steinbruchlobbyisten nichts entgegenzusetzen.

RE: Der Schatz im Silbersee im Steinbruch NSN
von Gundula am 15 Jan. 2011 18:32
Die Bürger haben beim Bürgerentscheid gezeigt, dass sie doch nicht alles einfach hinnehmen.
Dieser Bürgerentscheid hat gezeigt, was die Bürger von Magstadt wollen.
An Stuttgart 21 hat man gesehen wie "Aktiv" die Bürger werden können, und das man dies nicht unterschätzen sollte.

Unterschätze nie deine Gegner....

RE: Der Schatz im Silbersee NSN wird gehoben
von Manfred am 20 Jan. 2011 20:49
Mein lieber Hugo,
dass die Magstadter Gemeindeverwaltung zum Steinbruch NSN nichts zu sagen hat, stimmt so nicht. Ihr Vorsitzender, Bürgermeister Dr. Merz, hätte angesichts des lästigen Verkehrs schon einmal etwas Kritisches verlauten lassen können.

Aber der Schultes hat in neun Jahren über das Schotterwerk und seine Deponie nur gelobhudelt. Als unterster Dienstgrad im großen Netzwerk der Steinbruchlobby hat er sich nicht gescheut, mit seinen Gemeinderäten auf die vier Millionen Euro werte illegale Auffüllung im Steinbruch hinaufzusteigen, um den Räten dort klar zu machen, dass sie hier nichts mehr zu genehmigen hätten. Die Firma NSN soll ihre weiter steigenden Deponiemassen halt möglichst nicht im nachhinein dem Landratsamt anzeigen, sondern besser vor ihren anhaltenden Aktivitäten.

Für die Firma NSN mit der milliardenschweren Werhahn-Bank im Rücken sind die paar Millionen nur Peanuts.

Die dafür nötigen zusätzlichen 80 000 Lastwagenfuhren durch Magstadt hindurch sind für die Bürger freilich keine solche Kleinigkeit, so wenig wie der wachsende Gebirgszug im Steinbruch, der die Landschaft verunstaltet.

Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Heinz am 31 Dec. 2010 10:06
Vor dem zweiten Weltkrieg lag der Magstadter Marktplatz am Schnittpunkt zweier Landesstraßen und einer Kreisstraße um den Marktbrunnen herum. Heute ist er ein Engpass geworden.

Die schweren Zerstörungen durch den Fliegerangriff 1944 legten die Flächen nördlich vom Marktplatz in Schutt und Asche. Ohne viel Aufhebens entwarf darum der damalige Kreisbaumeister den unteren Marktplatz für den sich in den nächsten Jahrzehnten stürmisch vergrößernden Ort. Unter der eindrucksvollen Kulisse der Kirche gruppierten sich nach einigen Jahren neben dem unversehrt gebliebenen Alten Schulhaus der wieder aufgebaute "Hirsch", zwei Banken und sechs Ladengeschäfte. Dem wachsenden Autoverkehr wurde mit einer damals ausreichenden Zahl von Parkplätzen Rechnung getragen.

Bei der Ortskernsanierung ab den Siebzigerjahren war das leider anders. Entlang der Maichinger Straße wurden neben vielen Wohnungen auch etliche Läden und Gaststätten errichtet, für deren Kunden aber so gut wie keine Parkplätze geschaffen. Wie sich bald zeigte, war das ein schlimmes Manko für deren Geschäftsentwicklung.

Trotz solcher ernüchternder Erkenntnisse streitet seit Jahren Bürgermeister Dr. Merz mit seinen Gemeinderäten mit der ihm eigenen Starrköpfigkeit über kommunale Projekte herum. Er will seinen umworbenen Investoren zu billigen Projekten und hohen Gewinnen verhelfen und bewerkstelligt das mit der drastischen Verminderung der gesetzlich geforderten Stellplatzzahl. Das Resultat ist, dass die Autos statt auf privaten Stellplatzflächen auf der Straße geparkt werden müssen. Dort sind sie für Dr. Merz durchaus erwünschte Verkehrshindernisse und solche Parkplätze werden dazu noch vom Bürger mit dessen Steuergeldern finanziert.

Nach dem Abbruch der Betriebsgebäude im Schoenenbergergelände verlagern sich neuerdings die geschäftlichen Aktivitäten in Magstadt hin zum EDEKA-Markt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich an Mühlstraße und Maichinger Straße der Schwerpunkt des Handels und Wandels in Magstadt herausbildet. Dieses neue Zentrum kann städtebaulich betrachtet dem oberen Marktplatz am Marktbrunnen und dem Platz unter der Kirche in keiner Weise das Wasser reichen. In dem neuen Zentrum steht ja alles wie Kraut und Rüben durcheinander. Aber wen interessiert das heute noch, die Menschen wandern einfach den - anderwärts knappen - Parkplätzen nach!

Die Plätze beim EDEKA-Markt können momentan auch beim größten Schneechaos angefahren werden, weil dort nachts ein Schaufellader die Schneemassen von Wegen und Stellplätzen wegschafft. Vor der Volksbank dagegen kann man viele ältere Leute mühsam auf Eis und Schnee herumstapfen und herumrutschen sehen. Wer das beobachtet und vergleicht, der hat keinen Zweifel, wohin der Hase läuft.

RE: Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Gertrud am 04 Jan. 2011 10:00
Die Magstadter machen im "Taubendicht" wirklich alles verkehrt.

Ihr Abwasser muss in die Kläranlage im Westen abfließen. Um das enge, sanierungsbedürftige innerörtliche Kanalnetz erst recht Belastungen auszusetzen, erweitern sie den Ort im Osten mit immer neuen Wohn- und Gewerbegebieten.

Im Norden liegen die Hauptwohngebiete. Ihren EDEKA-Markt haben die Magstadter im Süden gebaut. Zum Einkaufen müssen die Magstadter durch den Rathausengpass. Der Schultes will par tout sogar das Ortsinnere noch mehr verbarrikadieren. Was tun?

Die EDEKA-Kunden gehen mit dem Einkaufkörbchen zu Fuß oder sie nutzen mit dem Auto die in einigen Jahren fertigen Ortsumgehungen. Vom Mühlbergle fährt man über die B 464 zur Schafhauser Straße und dann schnurstracks den Buckel runter. Schon steht man vor der Pforte zum EDEKA-Markt.

Zum Bahnhof geht man am besten von hier aus zu Fuß, denn Parkplätze gibt es dort keine.

Vom Seele-Stützweg geht es auf der Osttangente zur Alten Stuttgarter Straße, von der auf die Südtangente und weiter auf die Gottlieb-Daimler-Straße, durch die Bahnhofstraße in die Maichinger Straße hinein und flugs findet man sich auf dem Parkplatz des Supermarkts ein.

Die Magstadter umgehen also ständig sich selber und haben so seit vielen Jahren geplant. Aber das hat seinen Sinn: die teuren Straßen müssen letztendlich ja auch benützt werden.

Geld für Straßenbau, deren Unterhalt und der Mehrbedarf an Sprit und Fahrzeit spielen doch keine Rolle.

RE: Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Giesela Karow am 05 Jan. 2011 19:24
Sehr geehrter unbekannter Schreiber des Bürgerforums,

ich gehe, da ich ein positiv denkender Mensch bin, davon aus, dass Sie in Ihrem Beitrag vom 04.01.2011 den Edeka Markt Karow für seine vorbildliche Parkplatzpflege loben wollen.

Der Ordnung halber muss aber noch erwähnt werden, dass für die tägliche Räumung Herr Walter Steegmüller gegen Rechnung (an Firma Karow Schäfer) von November – März beauftragt ist.

Da er für die großen Schneeberge nicht das richtige Gerät hatte, wurde von mir noch ein ortsfremdes Unternehmen beauftragt die inzwischen 20 Stellplätze mit einem Schaufellader freizumachen, sodass unsere Kundschaft (zu der hoffentlich auch Sie gehören) wieder problemlos parken kann.

Dieser Winter kostet uns alle viel Zeit, Energie und in jedem Fall auch viel Geld, was wir aber nur hinnehmen und jeder so gut er kann, auch bewältigen müssen.

Es ist ja in diesem Forum üblich keinen Namen zu nennen, was ich aber so nicht machen möchte.,

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches gesundes 2011

Gisela Karow-Schäfer

RE: Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Erika am 06 Jan. 2011 10:20
Sind Sie in den letzten Tagen auch über das blanke Eis auf dem Behindertenparkplatzes vor der Volksbank gegangen?

Nicht geräumt, nicht gestreut - eine Schande!

RE: Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Rudi am 08 Jan. 2011 20:25
Lieber Heinz,
ohne Parkplätze gehen die Geschäfte schlecht, das ist eine Binsenweisheit. Der EDEKA-Markt handelt danach!

Die Gemeinde Magstadt macht keine Anstalten, die jüngst gefallenen Schneemassen vom kleinen unteren Marktplatz wegzuräumen. Das ist eine betrübliche Tatsache.

Tatsache ist auch: Die Gemeinde hätte Personal und Geräte, um den Platz für die Geschäftswelt besser befahrbar und begehbar zu machen.

Wer das nicht glaubt, kann sich die Parkplätze südlich und nördlich der Festhalle ansehen. Pünktlich zum Silvesterball, dem letzten "großartigen" Höhepunkt der 813-Jahrfeier, ist dort großflächig pico bello geräumt worden. Der höhere Zweck muss es gewesen sein, der die Gemeindeverwaltung hier aktiv werden ließ.

Aber die glaubwürdige Bewährung der Verwaltung muss sich im Alltag herausstellen, Tag für Tag, überall - nicht nur vor einem Sylvesterball.

RE: Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Siegmund am 09 Jan. 2011 16:34
Es ist schon eigenartig, das dann Zeit ist um den Gehweg vor den Privatparkplätzen einer Massagepraxis von der Gemeindeverwaltung zu räumen.

RE: Das Magstadter Geschäftszentrum verlagert sich zum EDEKA-Markt
von Gundula am 15 Jan. 2011 18:25
Vielleicht ist dies der Bonus einer Gemeinderätin ?

Neujahrsempfänge
von Gertrud am 10 Jan. 2011 19:21
Es ist interessant, manchmal auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Die Neujahrsempfänge im Landkreis sind dazu eine gute Gelegenheit, wenn die Bürgermeister eine Bilanz für ihre Gemeinde ziehen und oft auch einen Ausblick für die Zukunft geben.

Die Sindelfinger Zeitung berichtet über Magstadt und Holzgerlingen. Besonders Holzgerlingen eignet sich für einen Vergleich mit Magstadt. Während der Bericht aus Holzgerlingen eine gewisse Dynamik ausstrahlt, kann das bei dem Bericht aus Magstadt nicht gesagt werden.

Magstadt: Schultes zeichnet kein rosiges Bild

Holzgerlingen: Das Wachstum stößt an seine Kapazitätsgrenzen

RE: Neujahrsempfänge
von Steffen am 10 Jan. 2011 21:54
Bravo Herr Reichert, diese Kritik war schon lange fällig. Während der Magstadter Musikverein eine ausgezeichnete musikalische Leistung auf der Bühne bot, verwechselten eine Reihe von Besuchern den Neujahrsempfang mit einer Veranstaltung in einem Bierzelt. Der Genuss der musikalischen Darbietung wurde so erheblich getrübt. Auch der Dirigent, der vor einem Musikstück mit auch leiseren Passagen durch ein Zeichen um Ruhe bat, wurde nicht erhört.

Es ist schon bedauernswert, dass sich ein Teil der Besucher einfach nicht zu benehmen weiß. Für die Kommunikation bleibt auch noch nach dem offiziellen Teil genügend Zeit.

RE: Neujahrsempfänge
von Noris am 12 Jan. 2011 21:56
Wer als Bürgermeister jeden seiner 400 Unterstützer auf dem Cannstatter Volksfest mit zwei Liter Freibier versorgen lässt, damit das Göckele besser hinunter rutscht, der weckt bei seinem Anhang, was den Neujahrsempfang angeht, eben keine Erwartungen auf die "großartige" Neujahrsrede des Schultheißen, auch nicht auf anspruchsvolle Musik. Da stehen halt andere Dinge im Vordergrund. So ist das halt.

RE: Neujahrsempfänge
von Eugen am 13 Jan. 2011 13:03
Ihr glaubat garnet, wieviel Leit zu‘ra Verastaltung ganget, weil‘s do Ebbes omasoscht geit!
Do mutiert oftmals selbscht der Reichschte zoma "F...klemmer", der mit de Fiaß scherrt, als ob‘s d‘s letzscht Mol wär. Ond manch Oiner entwickelt im Wettbewerb om den Zugriff auf die allererschte Brezel des Biffets einen oheimlicha Kampfgeischt.

Ond d‘r Schultes moint, dia kommat älle wega ehm!

RE: Neujahrsempfänge
von Siegmund am 15 Jan. 2011 18:21
Die Besucheranzahl spricht für sich.
Es werden jedes Jahr weniger, das würde mir als
Bürgermeister zu denken geben.

Desaster für die "Gesicherten Planungen" des Dr. Merz
von Steffen am 07 Jan. 2011 19:02
Die S 60 endet in Maichingen und die B 464 endet in Magstadt.
Zum Jahresende 2010 berichtete die Sindelfinger Zeitung über Bürgermeister Merzens "zwei Unvollendete":
"Für die S 60 sieht es derzeit nicht so aus, als sollten die Pendler im nächsten Jahr (2012) eine Woche vor Heiligabend ein Weihnachtsgeschenk erhalten." Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG, der das versprochen hatte, ist längst nicht mehr im Amt!

Für die B 464 "ist das Ende nicht in Sicht". Der neu erfundene dritte Bauabschnitt von der Ihinger Straße bis nach Renningen soll jetzt erst zusammen mit der Verknüpfung der B 464 mit der B 295 gebaut werden. Im Sommer aber ließ das Regierungspräsidium verbreiten, noch 2010 werde mit der Unterführung der B 464 unter der S 60 begonnen. Für den sogenannten "Lückenschluss" in Renningen gibt es aber bis heute noch keine endgültige Planung oder eine Planfeststellung. Laut Sindelfinger Zeitung wurde diese "mehrere Jahre lang vergessen"!
Denk ich an Magstadt in der Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht!

Ordnung, Recht und Gemeinsamkeit
von Uwe am 06 Jan. 2011 10:34
Letzteres wird von Politikern dann reklamiert, wenn diese aufgrund ihrer Politik vor einem Scherbenhaufen stehen. Kein Wunder, regieren die Verantwortlichen doch mit einer ungebrochenen Inflation an Gesetzen und Verordnungen, die zudem noch ständig geändert werden. Erwartet wird ganz selbstverständlich, dass die Bürger und die im Wirtschaftsprozess befindlichen Unternehmen sich ständig mit dieser Thematik beschäftigen und diese lückenlos beachten. Das wird auch im neuen Jahr nicht anders sein.

Die Folgen erleben wir jeden Tag. Finanzkrisen, Steuer- und Abgabenerhöhungen, Entwertung der Kaufkraft von Ersparnissen, Renten- und Lohnbezügen, um nur ganz allgemein ein paar Punkte zu nennen.

Die immer von der Politik propagierte Selbstvorsorge und Eigenverantwortlichkeit des Bürgers wird durch die zuvor genannten Punkte geradezu absurdum geführt. Auch der Begriff des Sozialen ändert sich ständig in seinen Inhalten. Wurde hier ursprünglich die Unterstützung von in Not geratenen Bürgern verstanden, so wird heute darunter immer mehr der Anspruch auf das Geld anderer Leute gesehen. Die Politik stellt den Begriff "Allgemeinwohl" über das Wohl des Einzelnen. Eine kleine Gruppe von "Herrschenden" regelt inzwischen bis ins kleinste Detail die "freiheitliche" Lebensgestaltung des Bürgers.

Ein freiheitliche und rechtsstaatliche Entfaltung des einzelnen Bürgers ist aber nur gegeben, wenn dieser mit Sicherheit und ohne großen Aufwand feststellen kann, wie seine Freiheiten und Rechte gestaltet sind. Womit wir wieder am Anfang bei der Inflation von Gesetzen und Verordnungen wären.

Hierbei spielt auch die unterschiedliche Rechts- und Freiheitsanwendung gegenüber dem Bürger und dem Staat selbst eine Rolle. Eigentlich sollte der Staat hier eine Vorbildfunktion ausüben, tut dieses aber nur sehr eingeschränkt. Auch Versprechen und Zusagen von Politik und Bürgern werden unterschiedlich gewichtet. Während politische Versprechen meistens nicht eingehalten werden, wird dem Bürger ein solches Verhalten nicht zugestanden.

Jeder Bürger sollte sich deshalb im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten, hier ist dann wirklich Gemeinsamkeit gefragt, bemühen, die weitere Fortsetzung des Weges in den Schuldenstaat und der fraglichen Einschränkung von Freiheiten zu verhindern und mehr Transparenz und nachhaltige Einhaltung von politischen Versprechen zu fordern.

RE: Ordnung, Recht und Gemeinsamkeit
von Birgit am 06 Jan. 2011 19:33
Hallo Uwe,
das Wort "Gemeinsamkeit" passt prima zu der Überschrift in den Neujahrsgrüßen von Bürgermeister Dr. Merz im Sindelfinger Stadtanzeiger. Immer, wenn es darum geht, Leistungen umsonst zu erbringen oder Belastungen zu ertragen, wird der "Geist der Gemeinsamkeit" beschworen. Grundsätzlich ist Gemeinsamkeit eine Tugend, die in unserer Zeit zu kurz kommt. Auf der anderen Seite fühle ich mich doch manchmal recht ausgenutzt, wenn so gar nichts zurückkommt oder nicht mal meine Belange berücksichtigt werden.

Wäre das nicht ein guter Vorsatz für Bürgermeister Merz im neuen Jahr?

RE: Die Zukunft der Hölzertalstraße
von Hans-Joachim Jäckel am 01 Jan. 2011 12:11
Fünf Jahre lang war ich als "BfM-ler" im Gemeinderat. Seit März 2010 wohne ich in Malmsheim und verfolge gelegentlich Renninger Gemeinderatssitzungen. Anders als in Magstadt versucht der Vorsitzende Gräben zu schließen und somit bahnt sich kein neuer Streit an.

Der Magstadter Vorsitzende bemüht sich wohl zu wenig und scheint die Grabenkämpfe amüsiert zu verfolgen. Hier war ich zum Schluss der Ansicht, dass der Gemeinderat, widersprüchlich zur Gemeindeordnung, nur eine vorgeschriebene Alibi-Funktion hat, denn der Bürgermeister macht ja doch war er will.

So lehnte er den Regierungspräsidiums-Vorschlag ab, die feinstaubträchtige Engstelle am Rathaus zu erweitern und ließ hinterher den Gemeinderat nur Pro-Form abstimmen.

So wurden die zwei Kindergärten in der Marienstraße zu Einem zusammengeschlossen. Auch hier wurde der Gemeinderat nur hinterher informiert.

So übersah er großzügig wie die Betreiber im Steinbruch ca. VIER extra Millionen kassieren konnten, weil sie viel zu hoch aufgefüllt wurde. Nun hört man, dass der Gemeinderat darüber überhaupt nicht meht zu befinden hat.

So wird er sich offensichtlich NICHT an den Bürgerentscheid von 2008 zur Offenhaltung der Hölzertalstraße halten.
Hier bemängelte ich mehrfach öffentlich, dass es keine Untersuchung gibt, wie die Verkehrsströme sein werden, ohne Hölzertalstraße. Kann die Alte Stuttgarter Straße den zusätzlichen Verkehr von der Hölzertalstraße plus Süd- und Südosttangente überhaupt verkraften? Und dann weiter Richtung Gatter, wenn der Maichinger Verkehr dazu kommt?

Herr Reppenhagen spricht von einem übermächtigen Bürgermeister. Das wird dem Bürgermeister schmeicheln und ist wohl auch richtig. Berechtigte Dienstaufsichtsbeschwerden wurden fadenscheinig abgeschmettert und als MdL Paul Nehmet sogar von einem ´fast schon Eklat´ sprach, als der Bürgermeister das Resultat des Bürgerentscheids 2008 in seiner eigenen Art kommentierte, zeigte das keinerlei Konsequenzen.

Eine auffällig niedrige Wahlbeteiligung bei seiner Wiederwahl sprechen auch eine eigene Sprache und zeigt die Politikverdrossenheit, besonders in Magstadt. Was nützt denn ein Bürgerentscheid, was nützen denn Einwendungen, was nützt denn eine Klage wenn die bestellten Gutachter auch gleichzeitig die Planer sind. Man kann ja doch nichts machen, weder in der kleinen Politik und schon gar nicht in der Großen. Fazit, man geht nicht zur Wahl.

Weitere Kritikpunkte, auch heute noch aktuell und nicht nur zur Hölzertalstraße, habe ich in meiner Schlussrede 2009 zusammengefasst. Suchen Sie, hier im Forum, unter Impressum Inhalt Suche "Hans Jäckel" , Nr. 7

RE: Bürgermeisters Dr. Merz Leuchtturmprojekte
von Emma am 29 Dec. 2010 12:05
Der Stuttgarter Stadtrat Roggenbauch käme erst garnicht nach Magstadt, wenn er erführe, was für ein unglaublicher Unsinn hier geplant wurde. Da würde sich manch ein Magstadter S-21 Gegner und gleichzeitiger Magstadter Verkehrskonzept-Befürworter wundern, was ihm Stadtrat Roggenbauch zum seinem St.Florian- Verhalten zu sagen hätte.

RE: Bürgermeisters Dr. Merz Leuchtturmprojekte
von Alfred am 29 Dec. 2010 20:43
Als Protestant und Sportsfreund habe ich mir nach dem Festzug im Sommer zwei Fragen gestellt:

Warum haben die Magstadter ihre Kirche nicht im Dorf gelassen?
Sie haben sich mit dem Modell im Maßstab 1: 10 eine so bewundernswerte Mühe gemacht, das muss doch irgendwie auch weiterhin zur Geltung kommen. Das Mordstrumm darf doch nach seinem einstündigen Auftritt im Festzug jetzt nicht auf Nimmerwiedersehen in einer Scheune verschwinden!

Darum mein Vorschlag: Das Modell der Johannes-Täufer-Kirche von 1511 soll im Sitzungssaal des Gemeinderats aufgestellt werden. Das Bauwerk muss man dort um seine mittelalterliche Festungsanlage mit einem Unterbau ergänzen. Hoffentlich reicht die Stockwerkshöhe aus.

Dann kann der Bürgermeister mit seinem Gemeinderat zur Tat schreiten und die in den Workshops ausgedachte Freitreppe vom unteren Marktplatz hinauf zum spätgotischen Chor in die Ringmauern einarbeiten lassen.

Aus der Wehrkirche wird eine Wallfahrtskirche. Bürgermeister Merz und Pfarrer Heugel sollten sich allerdings diese wahrhaftig ökumenische Großtat vorher vom Vatikan absegnen lassen.

Vermisst habe ich beim Festzug das Modell der Multifunktionshalle für Handballer, Kegler und Bogenschützen. Von diesen Sportlern liefen so viele durch den Ort, dass es nicht schwer gewesen wäre, das ebenfalls in Workshops erfundene Phantom als vier Meter langes Modell zum Festplatz zu schleppen. Das wäre für dieses Projekt dann das ihm gebührende Staatsbegräbnis erster Klasse gewesen.

RE: Bürgermeisters Dr. Merz Leuchtturmprojekte
von Dieter am 29 Dec. 2010 18:41
Leuchtturmprojekte?
In der Böblinger Zeitung gab es letzte Woche einen Bericht unter der Schlagzeile: Kämmerer prophezeit mittelfristig Steuererhöhung und Schulden, die Sindelfinger brachte eine Schlagzeile:

Noch ein Jahr ohne Kredit

Bei diesen Erwartungen sind wohl keine Leuchtturmprojekte mehr möglich, es sei denn, die Gemeinde erhöht Steuern und Abgaben in ungeahnter Höhe. Will Bürgermeister Merz so die Schmerzgrenze der Belastbarkeit der Bürger testen?

Es sieht ganz so aus, als sollen Grundsteuer und Gewerbesteuer weiter erhöht werden. Es genügt der Gemeinde keinesfalls, wenn wieder die Gewinne der Unternehmen und Gewerbetreibenden steigen und dadurch höhere Steuereinnahme generiert werden. Nein, es sollen nun auch noch die Steuersätze angehoben werden. Diesen Komfort in der Einnahmengestaltung gibt es im privaten und privatwirtschaftlichen Bereich nicht. Dort müssen Ausgaben und Kosten an die vorhandenen Einnahmemöglichkeiten angepasst und an die Investitionen und Ausgaben strenge Anforderungen gestellt werden. Wird das nicht beachtet, droht sehr schnell die Pleite.

In Magstadt gibt es Zukunftsinvestitionen, die sein müssen und Luxusinvestitionen, die überflüssig sind.

Zukunftsinvestitionen sind beispielsweise die neue Kindertagesstätte oder auch die Ausstattung/Unterhalt der Schule, Unterhalt/Verbesserungen von Versorgungseinrichtungen und Infrastruktur. Erst wenn diese vorhandenen Punkte abgearbeitet sind, kann überhaupt an neue Projekte gedacht werden. Aber dafür dürften die erforderlichen Mittel bei dem Stau von bisher unterbliebenen Maßnahmen auf längere Sicht wohl nicht vorhanden sein.

RE: Bürgermeisters Dr. Merz Leuchtturmprojekte
von Jürgen am 29 Dec. 2010 22:50
Bei den Luxusinvestitionen wäre der Begriff Lobbyinvestitionen aussagekräftiger. Diese Projekte sind für den überwiegenden Teil der Magstadter Bürger nutzlos, dienen also nur einer kleinen Gruppe oder auch nur überregionalen Gruppeninteressen. Von "Allgemeinwohl" also keine Spur.

Unser Kämmerer hat bisher nur Steuern genannt um die Einnahmesituation der Gemeinde zu verbessern. Daneben gibt es aber auch noch weitere nette Abzockermöglichkeiten, die nicht gleich so auffallen:

Kindertagestättenbetreuung, Frischwassergebühr, Abwassergebühr, Feuerwehrabgabe, Friedhofsgebühr, Anliegerbeiträge als Wiederholung wenn Straßen und Gehwege gerichtet werden, Gebühren der Bücherei, der künftige Ortsbus, wenn er denn kommt.

Bei der Lizenzgebühr, die die ENBW an die Gemeinde zu entrichten hat, wird ja schon der höchst mögliche Betrag gefordert, der natürlich Eingang in den Strompreis findet.

Daneben gibt es noch eine Reihe von Leistungen der Gemeinde, für welche die Gemeinde die Preise frei festsetzen kann. Wettbewerb gibt es hier nicht.

Ein Argument wird in diesem Zusammenhang immer gerne verwandt: Wir sind auch nicht teurer oder sogar etwas billiger als andere Gemeinden im Kreis Böblingen. Das ist so wie bei den Spritpreisen: Die Vorreiter in den Preiserhöhungsrunden wechseln, aber insgesamt geht es mit den Preisniveau nach oben! Anders ist es bei den Gemeinden auch nicht. Gegenüber der allgemeinen Preissteigerungsrate bei den Lebenshaltungskosten steigen die öffentlichen Abgabepreise sowieso stärker. Mit welcher Berechtigung eigentlich?