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Aus unserem Live-Forum vom 25.10.-28.11.2010
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung
von Waldemar am 19 Nov. 2010 19:14

Uf de schwäbische Eisebahne ...

Früher hot‘s ghoißa, der Luile hot Goißa zum den Ratberg abfressa.

Aber obwohl der Exgemeinderat Walter Steegmüller mit dem Schultes sehr eng befreundet ist, hat der sich‘s anders überlegt. Der Weg zum Vermarkten der zickigen Viecher vom Mühlbergle bis zum Renninger Südbahnhof ist ihm zu weit.

Erst nach Jahren bohrend-verbohrten Nachdenkens ist dem Merz jetzt wieder einmal ein "Leuchtturmprojekt" eingefallen. Ein anderer Ex-Gemeinderat, Hermann Wanner, soll jetzt die Geißen halten, er weiß auch wo, nämlich im Erbachgrund, da wo eigentlich der Storch zwischenlandet. Der hat lange Füß, wenn‘s dort grad nass wird.

Aber der Merz hat nach Wasser bohren lassen. Hatte doch sein Gemeinderat die Wiesen am Erbach als ungeeignet für eine Bebauung gefunden. Die wenigen verbohrten Gemeinderäte und -rätinnen, welche bei der Umgestaltung des Gemeinderats übriggeblieben sind, haben dem Projekt jetzt begeistert zugestimmt. Will doch das Duo Merz/Wanner damit "generationenübergreifendes Wohnen in Verbindung mit einer Art von Tierhaltung realisieren". Diese vor 50 Jahren noch normale Wohnform ist heute etwas Exklusives und angeblich in regulären Wohngebieten nicht mehr möglich.

Bürgermeister Merz hält das Gebiet in den Erbachwiesen auch aus einem anderen Grund "für geradezu prädestiniert als kleine Arrondierungsfläche für die Ortsrandgestaltung", weil es keinerlei Erweiterungsmöglichkeit hat. Erst vor Kurzem hat er ja wieder einmal wissen lassen, dass er unseren Ort unter allen Umständen schrumpfen lassen will.

Wie alles, was der Bürgermeister bekanntlich macht, hat auch dieses Unterfangen wieder einen Haken. Der aus der Landwirtschaft stammende, studierte Ökonom und praktizierende diplomierte Heckengäuwanderführer Wanner muss seine Geißen vermarkten. Den Bahnhof kann er angeblich noch fußläufig mit dem zickigen Geißbock erreichen, ansonsten wird der Ortsbus empfohlen. Wegen des strengen Geruchs müsste er aber dort draußen bleiben, vermutlich gilt das auch bei der S-Bahn.

Auf Gemeindekosten wird nun Merz zum Anbinden des Tieres an den hintersten Wagen einen Haken anschweißen lassen. Verhandlungen mit dem Regionalverband sollen deswegen bereits im Gange sein.

Dem Geißenhalter sei dringend empfohlen, seinen Tieren ein intensives Lauftraining angedeihen zu lassen. Die S 60 fährt nämlich, sollte sie endlich fertiggebaut sein, verflucht schnell an. Wie im Liedchen darf es keinesfalls am Ende heißen ... findet er bloß Kopf und Seil an dem hintera Wageteil!

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung
von Elke am 20 Nov. 2010 14:29

Schon interessant, wenn plötzlich Gemeinderäte die vormals noch der Meinung waren, dass man da nicht bauen kann (weil zu feucht), nun plötzlich einmütig zustimmen.

Was hat diesen Sinneswandel verursacht? War es das nette Wort "Alternativ" ?

Letztendlich dient das Ganze aber doch nur wieder einem: Herr Merz bekommt nun Häppchenweise ´doch was er will: Das Baugebiet Seele/Metzlesbach wird noch unwahrscheinlicher. Und der von ihm gewünschten Bebauung kommt er wieder einen Schritt näher. Als nächstes findet er ein Projekt um den Gollenberg abzutragen, wieder ein ganz tolles, wo ja keiner der Spielverderbern sein will ...

Wie das im Erbach dann aussehen wird, darauf können wir gespannt sein: Möglichst bis 5 Meter an den Bach hin etc.

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung

von Albert am 20 Nov. 2010 19:51

Was ER in sei‘m Schädel hat ,das setzt er durch.

Dass der Bedenkenträger, Gemeinderat Kohler, im Gegensatz zu seinem früheren Abstimmungsverhalten jetzt für eine Bebauung der Erbachaue stimmen wird, war zu erwarten. Alles andere hätte einen schon gewundert. Was zählen schon seine früheren Argumente, die er gegen die Bebauung damals vorgebracht hat, gegen die Ehre, jeder Schnapsidee, die sein Herr und Meister sich ausdenkt, zuzustimmen.

Von der CDU, die auch Räte in ihren Reihen hat, die vor vier Jahren dagegen waren, war nichts anderes zu erwarten. Man stimmt doch nicht gegen die Pläne eines Parteivetterles. Und das Frankole freut sich, dass vielleicht der eine oder andere Bauplatz dabei rausspringt. Will der etwa bauen? Wenn ja, mit Hosenknöpf?

Man ist versucht zu glauben, dass die Magstadter Gemeinderäte, sobald sie die Begegnungsstätte betreten, am Eingang ihre Gehirne ausschalten, so sie denn welche haben.

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung
von Till am 21 Nov. 2010 17:53
Der Magstadter Gemeinderat:
in der Tat
desolat!

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung
von Anna am 21 Nov. 2010 11:01

Als Heimatvertriebene sind meine Vorfahren 1947 nach Magstadt eingewiesen worden, mittellos!

Schon in den Fünfzigerjahren konnte die Gemeinde einen Bauplatz im Steußler zuweisen. Ein Kniestockhäuschen wurde gebaut, von den Einheimischen misstrauisch beäugt, von den Architekten als biedere Normalkost verachtet. Ein Garten lieferte Obst und Gemüse und ein Kleintierstall Fleisch, Eier und Milch.

Im Häuschen wurde zunächst der Dachstuhl nicht ausgebaut, dafür reichten Verdienst und Lastenausgleich nicht aus. Verwandte und Nachbarn halfen aber bei den Bauarbeiten mit. Später kamen Dachläden und abschnittweise Zimmer für die Kinder dazu. Die Alten wechselten in die kleinere Wohnung ins Dach, meine Schwester mit ihrer Familie zogen ins Erdgeschoss und pflegte meine Eltern bis zu ihrem Tod. Heute erfüllt das etwas erweiterte Haus die Wünsche der Enkel und Urenkel. Ein gelungenes, Generationen übergreifendes Wohnen!

Kürzlich war ich auf Besuch in Magstadt. Meine Verwandtschaft erzählte mir, dass der Bürgermeister ihre Wohnlage verdichten wolle, die Häuser vergrößern, die Einwohner verdoppeln und die Gärten verkleinern. Das sei für die Gemeinde wirtschaftlich und notwendig. Die überholte Wohnform im Grünen müsse verschwinden.

Jetzt lese ich in der Sindelfinger Zeitung, der Bürgermeister wolle in den Erbachwiesen eine kleine Siedlung mit Stallungen und großen Grünflächen bauen. Ich dachte, das sei für junge Familien, aber ein Anruf ergab, da wollen betuchte Pensionäre Ackerbau und Viehzucht betreiben und vom Glück des Landmannes träumen. Für meine Begriffe eine verblasende Idee, und ich staune, was der Bürgermeister im Steußler abschaffen und am Erbach zulassen will.

Welch verquere Strategie steckt hinter der Bebauung der Erbachwiesen? Einer undefinierbaren Senioreninteressentengruppe stellt der Bürgermeister überraschend üppige Bauplätze zur Verfügung - für junge Familien hat er keinen Platz.

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung
von Gertrud am 24 Nov. 2010 12:30

Ich würde einfach mal vermuten, in den Erbachwiesen zu bauen wird ganz schön teuer. Entweder das Haus hat keinen Keller, dann kann logischerweise auch kein Wasser im Keller sein oder der Keller wird in einer wasserdichten Wanne gebaut, dann wird das ganz schön teuer und stellt langfristig ein Risiko dar, wie andere Bauten schon gezeigt haben. Die vorgesehenen Versickerungsbecken für die geplante Südtangente sind aber auch nicht ganz ohne.

Wollen die Bewohner dann ihre Ruhe haben, dann wird noch ein Lärmschutz fällig. Den zahlt natürlich nicht die Bahn oder das Land für seine Südtangente, sondern die privaten Bauherren selbst. Schließlich waren Bahn und Land mit ihren Planungen vor der Gemeinde mit ihrem Bebauungsplan da. Und zu guter Letzt: Jeder in Magstadt kennt die Mängel der Kanalisation am Erbach, das hat schon die geplante Südtangente und die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets (auch hier wird es Lärm geben) gezeigt.

Ich wünsche den Bauherrn gutes Gelingen, viel Geld, dauerhaft starke Nerven und eine robuste Gesundheit! Aber vielleicht motivieren die Bauinteressenten Bürgermeister Merz, doch Bauplätze im Seele/Metzlesbach zur Verfügung zu stellen. Dort gibt es keine Wasser- und Kanalprobleme und ein Lärmschutz ist auch nicht nötig.

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen unter besonderer Berücksichtigung der Tierhaltung
von Heike am 25 Nov. 2010 19:32

Auf dem Weg zum Kindergarten bin ich im Oktober in der Uhlandstraße gestürzt. Auf Gehweg und Straße lag eine Menge zerquetschter Äpfel von einem überhängenden Baum herum, auf ihnen bin ich ausgerutscht.

Ich rappelte mich auf und war froh, ich hatte mich nicht verletzt. Der Baum stand in einem verwilderten Gartenstück der "Villa". Der Kontrast zu dem dahinterstehenden, stattlichen Gebäude war augenfällig.

Der Anblick machte mich neugierig, hatte ich doch im Sommer auf einem Pressefoto die Familie Wanner mit Anhang auf einer idyllischen Wiese mit Hunden vor der stilvollen Südseite der "Villa" spielen sehen.

RE: Generationenübergreifendes, alternatives Wohnen mit Tierhaltung
von Bettina am 28 Nov. 2010 17:56

Liebe Heike,
gut, dass Du Dich informiert hast.
Hermann Wanner, der Heckengäu-Naturführer der "Heckengäu-Gemeinde Magstadt" und langjähriger früherer CDU-Gemeinderat, wird von Bürgermeister Dr. Merz mit allerlei sonderbaren Initiativen in den Medien groß herausgestrichen. Den Bürgermeister treiben verschiedene Gründe: Magstadt liegt zwar nicht im Heckengäu, aber Merz brauchte Aktionismus und Festivitäten, um seine an Erfolgen arme Amtszeit etwas aufzumöbeln.

Nachtragend und überzogen selbstbewusst will er außerdem alle Beschlüsse des Gemeinderats aus der vergangenen Legislaturperiode, in denen er als Bürgermeister unterlegen war, kippen: Den verlorenen Bürgerentscheid, den Erhalt der Hölzertalstraße, den Erhalt des Baugeländes Metzlesbach, die Ablehnung seiner Baugebiete am Erbach und Gollenberg ("B-Ware" waren sie im damaligen Gemeinderat genannt worden).

Als Vehikel zur Durchsetzung "seiner" problematischen Baugebiete in den nassen Erbachwiesen und am Nordhang des Naturdenkmals Gollenberg dienen die Pläne des Ehepaars Wanner. Der Flächennutzungsplan soll für solche Zwecke geändert werden. "Wunderbar", befand die Gemeinderätin Armbruster (FWV), seien die Wannerpläne, die so programmatisch daherkommen, aber vor allem problematisch sind.

Problematisch, weil das "Nebenprodukt" der Wannerpläne, ein kleines Baugebiet, die endgültige Festschreibung des als Baugebiet vorgesehenen Gewanns Metzlesbach infrage stellt. Seit Jahren will dort die CDU-Fraktion ein 11 Hektar große Fläche, seit Jahrzehnten im Flächennutzungsgebiet ausgewiesen, zurecht auch bebauen - ohne Erfolg. Dabei hatte der Gemeindeplaner Kleinhans das damals als ein "Superwohngebiet" beurteilt.

Die Aktion Wanner kann der hier kritisch-analytisch vorgehenden CDU-Fraktion nur Zwietracht bringen, ihre planerischen Absichten werden sabotiert durch sie und vermutlich zugunsten der Wünsche des Bürgermeisters aufgegeben.

Wenn Herr Wanner schon mit seinen Wandergruppen durch Streuobstwiesen ziehen will und womöglich über die mühsame Verwertung des Mostobstes philosophiert, hätte er zu Besen und Schaufel greifen und das vermanschte Obst vor seinem Gartenzaun entfernen können. Als große Aktivität lässt sich das zwar nicht vermarkten, aber es fällt auch kein Fußgänger auf die Nase.

Durchfahrverbot für Lkw in Magstadt?
von Peter am 11 Nov. 2010 23:22

Wenn hier der Begriff Durchfahrtsverbot oder Durchfahrverbot im Forum eingegeben wird, meldet die Suchmaschine 15 Themen. Auf der Webseite des BF sind es noch mehr, teilweise aus dem Jahr 2008. Umso erfreulicher ist es, wie der Verein Lebens-Wertes Magstadt im Mitteilungsblatt in einem sehr langen Beitrag berichtet, dass sich eine Abordnung dieses Vereins mit Bürgermeister Dr. Merz an der Spitze und Gemeinderäten, sich dieses Themas annimmt. Etwas sehr spät, die Vorstellung beim Landratsamt in Böblingen.

Ich kann mich noch erinnern, da wollte Bürgermeister Dr. Merz den Steinbruchlastern nicht einmal einen Umweg zumuten, da pro Lkw-Fuhre Mehrkosten in Höhe von 5-6 Euro entstehen würden. Auch Tempolimits mit 30 km/h waren nicht möglich, obwohl dieses um uns herum überall geschieht. Über die Schadstoff- u. Lärmwerte an den Stein-Bruchlasterrouten durch Magstadt braucht kein Wort verloren werden, den diese Werte sind schlicht und ergreifend kriminell. Auch die Umleitung über das Mahdental/B295/Ihinger Straße ist plötzlich in der Diskussion und hoffähig.

Interessant ist die Erkenntnis, dass der Lieferverkehr für das Gewerbegebiet Ost keinesfalls von diesen Maßnahmen betroffen ist. Wieso auch, der Verkehr biegt ja vor der Wohnbebauung ab, wenn es richtig gemacht wird.

Der Beitrag enthält lauter Einsichten und Forderungen, die von den Anwohnern der geplanten Tangenten und auch vom Bürgerforum immer wieder vorgebracht wurden. Das Thema Durchfahrverbot war in einer Gemeinderatssitzung im Sommer 2005 schon ein Thema. Weiter bemüht hat man sich aber nicht.

Seltsam, wie sich die Zeiten doch ändern! Hätten die Lebens-Werten und der Verein B 464 Trasse 3a sich doch mal früher für solche Punkte starkgemacht und nicht immer alles abgebügelt.

RE: Durchfahrverbot für Lkw in Magstadt?
von Dietmar am 17 Nov. 2010 19:36

Den schlimmsten Teil der durch den Ort fahrenden Lastkraftwagen stellen die Schotter- und Deponietransportkolonnen aus dem Steinbruch NSN dar, und genau diese haben sich Gemeindeverwaltung und Gemeinderat selber beschert. Sie haben sich 1998 vom Bürgermeister der Stadt Renningen nicht nur deren Breitlaubsteinbruch aufzwingen lassen, sondern auch den damit verbundenen Verkehr.

Dem Gemeinderat war Anfang 2001 nicht wohl bei der Genehmigung des Schotterwerks. Er knüpfte diese an Bedingung, dass die Steinbruchlaster nach Stuttgart über den Ihinger Hof zur B 295 nach Renningen zu fahren hätten. Ähnlich reagierte 2001 der Verband Region Stuttgart bei der Behandlung des Bauantrags, indem er "die hohe Belastung der Ortslage von Magstadt" anmahnte und ergänzte, an einer Engstelle im Kurvenbereich, die zugleich Kreuzung mehrerer Straßen sei, entstehe ein sehr hohes Verkehrsaufkommen (L 1185, L 1189, K 1005).

Zur Entlastung sei die B 464 geplant. Allerdings sei wegen knapper Haushaltsmittel des Bundes und des Landes mit einer schnellen Realisierung nicht zu rechnen. In der Zwischenzeit seien von der Gemeinde nach Verhandlungen mit dem Antragsteller Maßnahmen zur Teilentlastung wichtig.

Im März 2002 trat Dr. Merz als Bürgermeister sein Amt in Magstadt an. Über ein Jahrzehnt im Ort ansässig, kannte er den unerträglichen Durchgangsverkehr und die dicke Luft in der Ortsmitte. Aber anstatt auf die Firma NSN wegen einer Verkehrsentlastung auf der Ortsdurchfahrt einzuwirken, stand ganz unvermittelt bereits 1-2 Monate später im Gemeinderat ein verhängnisvoller Punkt zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung, bei dem der Firma NSN ein zusätzliches Auffüllvolumen von einer Million Kubikmetern durch Erhöhung des Geländehorizontes genehmigt wurde.

Aus diesem zusätzlichen Deponiegeschäft ergaben sich für NSN Einnahmen von gut 10 Millionen Euro, so konnte nun das "modernste Schotterwerk Deutschlands" gebaut werden. Eingeweiht wurde es bereits im Frühjahr 2003 im Beisein des Regierungspräsidenten Andriof mit Sektempfang und großem Fest.

Über den zusätzlichen Verkehr von 200 000 Fahrvorgängen, die meisten mitten durch Magstadt, hat Merz kein Wort verloren. In seinem Grußwort kündigte er an, "ab 2006 würden keine Steinbruchlaster mehr durch Magstadt fahren. Dann sei, bevor die erste S-Bahn komme, die Südumfahrung fertig!"

Schon im Oktober 2002 hatte er nämlich die bereits genehmigte Planung seines Vorgängers Benzinger zu den Akten gelegt, welche eine Unterfahrung der S-Bahn an der Maichinger Straße vorgesehen hatte. Im sogenannten "Magstadter Verkehrskonzept" des Renninger Bürgermeisters und späteren Landrats Bernhard Maier wurde dafür die Südtangente von Magstadt als eindeutige Steinbruchstraße zur Baustelle Stuttgart 21 durchgesetzt. Angeblich sei dieses Ersatz-Vorhaben kostenneutral, nachweislich hat diese Änderung aber wesentlich zu den Baukostensteigerungen der S 60 auf das Doppelte des Kostenvoranschlags beigetragen. Auch für die Verzögerungen dürften diese Änderungen mit verantwortlich sein. Das ist also der Grund, warum Magstadt immer noch auf die S-Bahn wartet.

Der Steinbruch NSN wurde für Merz und die Magstadter Vereine immer wichtiger. Trotz vielfältiger Umweltbelastungen durch dieses Unternehmen, betrieb die Firma NSN eine geschickte Imagepflege und brachte es fertig, bis 2008 weitere 400 000 Kubikmeter schwarz auf der Deponie aufzufüllen. Die Folge: weitere rund vier Millionen Euro Erlöse und ein lächerliches Bußgeld von gerade 6000 Euro. Solche Bagatellen, erklärte der Bürgermeister dem Gemeinderat, seien dem Gemeinderat bloß ‘mitzuteilen‘, wegen einer Genehmigung brauchte er sich deshalb den Kopf nicht mehr zu zerbrechen. Aus den Reihen der Gemeinderätinnen und -räte kam kein wirksamer Widerspruch zum zusätzlichen Verkehr.

Bürgermeister Dr. Merz brachte also rund 1,4 Mio. Kubikmeter Erdmaterial auf den Weg, die 280 000 Fahrvorgänge verursachten. Zusammen mit dem üblichen Schotterwerksverkehr sind bei angenommenen 300 Lastwagen täglich in der Ära Merz bisher zwei Millionen Lastwagen durch Magstadt gerollt.

Eine respektable Leistung!

RE: Stärkerer Bahnlärm auch in Magstadt
von Meister Geppetto am 25 Oct. 2010 19:43

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Alleine letzte Woche fuhren an einem Tag über 70 Güterzüge rund um die Uhr an Magstadt vorbei. Das ist erst der Anfang.
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Über 70 Güterzüge an einem Tag? Das sind von 0-24 Uhr alle 20 Minuten ein Zug...

RE: Stärkerer Bahnlärm auch in Magstadt
von Gudrun am 10 Nov. 2010 19:30

Beispiel gefällig?

Heute 16.32 Sindelfingen Frohnäcker: Güterzug Richtung Sindelfingen
Heute 16.38 Bahnübergang Magstadt: Güterzug Richtung Sindelfingen

Zur Zeit stehe ich fast jeden Morgen und jeden Abend am Bahnübergang im Stau, obwohl meine Fahrzeiten unterschiedlich sind.

Heute wird nicht mal mehr auf den Hauptverkehrszeiten Rücksicht genommen.

RE: Stärkerer Bahnlärm auch in Magstadt
von Steffen am 16 Nov. 2010 18:29

Nicht mehr als 40 Güterzüge werden auf der Strecke Böblingen-Renningen künftig fahren. Die Gäubahnstrecke Böblingen-Tuttlingen bleibt eingleisig. Das von den Franzosen nach Kriegsende abmontierte zweite Gleis wird nicht ersetzt.

Solches versprach Dr. Dirk Vallée, der Chefplaner des Regionalverbandes und Erfinder der Südtangente (Steinbruchstraße NSN - Stuttgart 21), in ihrer Festhalle den vertrauensseligen Magstadtern.

Zweifel an seinen Aussagen waren von Anfang an angebracht, denn schon früher fuhren öfter einmal mehr als 40 Züge am Tag und heute sind es 70 Züge. Der Bau der S 60 war ein unrentables Nebenprodukt einer forcierten Güterstrecke und wurde zurückgestellt, als sich die Baukosten verdoppelt hatten.

Die Gäubahn wird jetzt zweigleisig ausgebaut. Das ist sinnvoll. Denn das viele Milliarden verschlingende Projekt Stuttgart 21 wird den bedeutsameren Ausbau der Rheinschiene von den Häfen Rotterdam, Bremen und Hamburg nach Basel um viele Jahre weiter verzögern. Als Notlösung wird dann der Bypass von Kornwestheim über Renningen, Böblingen und Tuttlingen in die Schweiz hochfrequentiert werden, denn in der Schweiz ist der Basistummel am Lötschberg heute schon und der Basistunnel am Gotthard in Bälde befahrbar. Die Masse des Güterverkehrs über die Alpen nach Oberitalien wird dort auf die Schiene verlagert.

Das defizitäre S 60-Projekt hat gegenüber dieser wichtigen Verbindung keinen Vorrang. Der internationale Güterverkehr ist wichtiger als der Personennahverkehr.

Der einstige Chefplaner Dirk Vallée hat vor Jahren an der Technischen Hochschule Aachen eine wohldotierte Professur erhalten.

Ganz anders, als der heutige Wissenschaftler versprach, droht den Magstadtern zusätzlich zu Belastungen aus West-, Süd- und Osttangenten nun aber ein mordsmäßiger Bahnlärm. Der Krach der täglich und nächtlich verkehrenden Steinbruchrumpler der Firma NSN wird überlagert vom Stakkato der ausgeschlagenen Achsen des altertümlichen Güterwagenpotenzials der Deutschen Bahn.

Demografischer Wandel in Magstadt
von Jürgen am 27 Oct. 2010 18:40

Demografischer Wandel in Magstadt

Nachdem jetzt zwei Referenten im Gemeinderat zum demografischen Wandel gesprochen haben, wissen wir, was für Belastungen in Zukunft auf uns Bürger zukommen sollen.

Die Vorträge der Referenten vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und von Ökokonsult waren recht beeindruckend. Es gab Vorschläge und Anregungen. Alle haben aber eins gemeinsam, in der Praxis sind diese nur schwer umsetzbar. Einmal stehen, wie immer, nur sehr begrenzte Finanzmittel zur Verfügung und die Rechte von privaten Grundstückeigentümern sind zu beachten. Also eine Generationenaufgabe. Aber wir stecken bereits früher als angenommen schon im demografischen Wandel seit 2007/2008 drin. Seit diesem Zeitpunkt geht die Konstellation von Geburten, Arbeitsfähigen und Ruheständlern eindeutig in eine negative Richtung.

Die heutige Gruppe der 40-60jährigen (Babyboomer der 60ziger Jahre) scheidet in den nächsten 10-15 Jahren aus dem Erwerbsleben aus, während geburtenschwache Jahrgänge ins Arbeitsleben eintreten.

Auch für Magstadt befürchten die Referenten nachlassende Steuereinnahmen durch weniger Erwerbstätige bei gleichbleibenden Kosten oder sogar Kostensteigerungen. Die Gemeinde ist deshalb gezwungen, Steuern und Abgaben zu erhöhen.

Wie kann dem entgegengewirkt werden, damit diese ökonomischen Mehrbelastungen pro Bürger bei dem anstehenden Einwohnerschwund ausgeglichen werden können.

Hier gab es folgende Vorschläge und Anregungen:

► Magstadt muss attraktiver werden.

► Der Wohnraumbedarf soll durch die Innenentwicklung im Ort und nicht durch teurere Erschließung von Neubaugebieten geschehen.

► Vermehrt seniorengerechte Wohnraumangebote und Umzugshilfen.

Gründe:

► Die Auslastung von Schulen und Kindergärten wird immer problematischer.

► Der Bezug der Wassermenge wie die anfallenden Abwassermengen nehmen ab, die Kosten laufen aber weiter und müssen von weniger Einwohnern getragen werden.

Soweit zur Problematik. Natürlich ist es ein Unterschied, ob eine Alleinstehende 80-jährige ein Haus bewohnt oder eine junge Familie mit Kindern. Es wird bei den "Alten" zu viel Wohnraum pro Person gegenüber Familien prognostiziert, bei zunehmender Tendenz in der Zukunft. Auch fallende Immobilienpreise und leer stehende Wohneinheiten werden angenommen. Gegensteuert soll ganz allgemein durch eine steigende Attraktivität der Gemeinde, um Neuzuzüge zu fördern oder auch nur den gegenwärtigen Einwohnerstand zu halten.

Mein Kommentar:

Nach der Historie stellt sich die Frage: Hat Magstadt genug intelligente Lösungen um die Attraktivität zu steigern. Vergessen sollte nicht werden, wir stehen in einem Wettbewerb mit anderen Standorten. Böblingen hat IBM und HP, Sindelfingen Daimler, Weissach Porsche, Renningen-Malmsheim künftig Bosch und Ehningen IBM. Aber es geht nicht nur um große Unternehmen, sondern auch um mittlere und kleinere Betriebe. Wird Magstadt zur Schlafgemeinde für das Umland oder verfügen wir selbst über eine gesunde Mischung aus kleinen und mittelgroßen Betrieben. Für eine Ansiedlung von Großunternehmen ist es für Magstadt zu spät. Die Entwicklung in der Infrastruktur war hier trotz B 464 und S 60 nicht zielführend genug. Auch eine Süd- und Osttangente tragen nicht gerade zu einer verbesserten Lebensqualität in den Wohngebieten der Randlagen (Tangenten, Zugstrecke) bei.

Die Gemeinde geht davon aus, dass eine aus ihrer Sicht mögliche Innenentwicklung kostengünstiger ist als die Erschließung von Neubaugebieten. Innenentwicklung ist aber durch die neuen Energiespargesetze (Stichwort: Klimawandel) inzwischen nicht mehr billig. Dämmungsmaßnahmen bei alten Gebäuden sind sehr kostspielig (spezielle Fachbetriebe), oft aber auch gar nicht möglich, beispielsweise bei Fachwerk und strukturierte Fassaden. Also abreißen (Kosten) und möglichst mit mehr Wohneinheiten (verdichten) neu bauen. Oft fehlt es hier dann aber an Parkplätzen (Tiefgarage teuer) und Grünflächen. Im Visier hat man aber auch die Wohngebiete aus den 60ziger Jahren. Hier dürfte aber die bessere Auslastung von Wohneinheiten eine Generationenaufgabe sein. Schnelle Lösungen mit spürbaren Erfolgen sind dort kaum zu erwarten. Ob bis dahin dann junge Familien oder überhaupt Familien mit Kindern nach Magstadt kommen oder bleiben?

Die Probleme sind vielschichtig. Ob die Gemeinde mit innovativen, intelligenten und praktikablen Lösungen aufwarten kann, um im harten Wettbewerb mit den Umlandgemeinden zu bestehen?

Auch hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Richard am 28 Oct. 2010 19:10

In der Gemeinderatssitzung vom 26. Oktober haben gleich zwei "Experten", der Bürgermeister und der Gemeinderat unisono, festgestellt:

Magstadt muss attraktiv werden. Das heißt im Umkehrschluss: Magstadt ist unattraktiv geworden.

Wie konnte das der Gemeinde passieren? Ist doch Magstadt unmittelbarer Anlieger Stuttgarts und sitzt zentral im industriellen Speckgürtel der Landeshauptstadt und von Böblingen/Sindelfingen. Fünf Jahrzehnte entstanden an dem günstig gelegenen Standort Magstadt ansehnliche Gewerbegebiete und bedarfsgerechte Wohngebiete, in landschaftlich exzellenten Lagen. Die Bevölkerungszahl verdreifachte sich auf 9000 Einwohner.

Wie konnte dieser Abstieg passieren, in einem Ort, der in der Kategorie Holzgerlingen, Renningen oder Rutesheim einzuordnen war, der bald vom Kindergarten bis zum Friedhof hervorragende kommunale Einrichtungen vorweisen konnte? Vermutlich wird nun Magstadt bald nur noch eine Grundschule haben.

Die Antwort ist einfach: Die Magstadter Verwaltung war bequem und hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Bürgermeister und Gemeinderat haben sich die Zukunft nicht erarbeiten wollen, Bund, Land oder Kreis sollten es richten. So konnten Landratsamt und Regierungspräsidium unserem Ort alles aufdrücken, was die andere Gemeinden mit mehr Initiative und guten Ideen nicht haben wollten. Magstadt ist zum Lastesel für sein Umland geworden.

In Magstadt ist und wird die B 464 am Ortsrand genau so unvollständig bleiben, wie die S 60 in Maichingen, mit allen Konsequenzen, die eine Ersatzautobahn halt so mit sich bringt. Der Straßenverkehr im Ort steigt ständig, für den Schienenverkehr mussten wir den seitherigen abgelegenen Bahnhof als einzige S-Bahnhaltestelle akzeptieren. Der Steinbruch vom NSN wurde von 36 auf 100 Hektar erweitert. Anstatt Gewerbesteuereinnahmen bringt er dem Ort nur Dreck und Schwerlastverkehr. An unseren schönsten Wohngebieten vorbei führt die Schotter- und Deponiestraße, die Südtangente, auf dem bequemsten Weg zur Baustelle Stuttgart 21.

Die Steigerung der Baukosten für die B 464 und die S 60 auf rund das Doppelte der veranschlagten Kosten, werden zu weiteren Verzögerungen führen. Schließlich sollte die S 60 schon 2002 und die B 464 zur Fußballweltmeisterschaft 2006 in Betrieb gehen. Die gutgläubigen Gemeinderäte/innen lassen sich auch weiter vertrösten. Bei den zuständigen Behörden von Land und Bahn hat sich herumgesprochen, dass man mit den Magstadtern so etwas machen kann. Der Bürgermeister wird es im Gemeinderat schon richten. Auch sein wichtigstes Gewerbegebiet will er von der idealen Verbindung, der Hölzertalstraße, abhängen und der zukunftsträchtige Gewerbestandort an der B 464 will BM Merz von seinen vorgeordneten Stellen für eine für Magstadt nichtsnutzige Ansiedlung privilegieren lassen.

Auf keinen Fall dürfen nach Meinung von Bürgermeister Merz Neubaugebiete ausgewiesen werden, so wie das unsere Nachbargemeinden tun. Im ohnehin zu dicht bebauten Ortskern wird das "allgemeine Ziel der sinnvollen Nachverdichtung des Ortsgebiets" zum Gesetz. Das Sammelsurium von 57 Leitbildern im Gemeindeentwicklungsplan von 2006 ist bis jetzt eine Utopie geblieben. Es wurden keine sinnvollen und nützlichen Planungen durchgeführt.

Eine schwierige Frage also: Wie soll Magstadt bei solchen Vorgehensweisen attraktiv werden?

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Gudrun am 28 Oct. 2010 19:47

Ich suche in Magstadt ein Einfamilienhaus mit 4 bis 6 Zimmern, 100 bis 140 qm und 300 bis 500 qm Grundstück.

Dazu bekomme ich im Immobilienscout sage und schreibe EIN Angebot (Neubau in der Brühlstraße) !

In Renningen/Malmsheim finde ich 17 zur Auswahl.

Das sind die Fakten.

Und zu der vielgepriesenen "Wohnraumverdichtung":

Ich arbeite nicht hart und verdiene tagein tagaus gutes Geld, um dann in einem Häuschen mit grünem Handtuch vor der Tür zu landen.

Da kann ich nur sagen: ADIEU Magstadt, egal ob 10 oder 100 Vereine!

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Waldemar am 29 Oct. 2010 18:03

Gewiss nicht, weil es an geeigneten Flächen gefehlt hätte, um zu einer Stadt wie Holzgerlingen, Renningen oder Rutesheim aufzusteigen.

So wurden 1975 im Flächennutzungsplan Mühlbergle und Metzlesbach je etwa 10 Hektar Bauland ausgewiesen. Das Mühlbergle war vor dem Amtsantritt von Bürgermeister Merz 2002 überbaut, seitdem ist nichts mehr geschehen, obwohl der Planer Kleinhans dem Gebiet Metzlesbach eine ausgezeichnete Lage bescheinigt hat.

Wer aber glaubt Merz habe zwei Referenten im Gemeinderat lange Reden gegen Neubaugebiete halten lassen, weil der Bürgermeister keine Neubaugebiete will, liegt falsch. Bei allem was Merz macht, hat der frühere Gemeinderat Jäckel (BfM) richtig erkannt, ist ein Haken. Also die Frage, wo ist hier der Haken? Merz will Baugebiete, die zusammen sogar größer sind als das geplante Neubaugebiet Metzlesbach. Die sogenannten Alternativstandorte liegen nur an anderen Stellen im Osten der Siedlung. Am Nordhang des Gollenbergs und in den Feuchtwiesen an der Erbachquelle will er neue Siedlungsflächen schaffen. So jedenfalls ist es im Gemeindeentwicklungsplan 2006 verankert, aber vom Gemeinderat abgelehnt worden. Der war wohl der Ansicht, dass sich entlang der geplanten Ortsumfahrungen nicht die begehrten Bosch- und Daimler-Ingenieure als Neubürger ansiedeln werden.

So wie nach dem verlorenen Bürgerentscheid zur Schließung der Hölzertalstraße, arbeitet sich der Schultes ehrenkäsig und hartnäckig seither daran ab, auch die Niederlage mit seinen problematischen Alternativstandorten zu revidieren. Lautstark unterstützen werden ihn dabei seine Anhänger im Wohngebiet Seele/Stützweg. Diese werden sich doch nicht nach der Schließung der Hölzertalstraße in ihrer seitherigen Idylle den Verkehr zu einem Neubaugebiet aufhalsen lassen!

Das kalkulierte Nebenprodukt dieser Aktion: Dem Bürgermeister bleibt die Natur pur an seinem Wohnstandort in der Waldstraße erhalten.

Jetzt liegt es nur noch an der stellvertretenden Bürgermeisterin Brigitte Armbruster (FWV), den Vormann Harald Kohler bei den Freien Wählern, umzustimmen. Hatte der sich doch vor vier Jahren unterstanden zu behaupten, es sei "B l ö d s i n n" in das Feuchtgebiet in der Erbachaue Häuser hineinzubauen.

Mein Vorschlag: Er findet sicher einen guten Grund, der Revisions-Sitzung fernzubleiben. Im von Merz vor Jahresfrist umgestalteten Gemeinderat bekommt dieser jeden auch ohne ihn einen entsprechenden Beschluss durch, selbst wenn der Alternativstandort auf dem Mond läge!

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Walter am 30 Oct. 2010 17:12

Im Kommentar der Sindelfinger Zeitung zu der Gemeinderatssitzung vom 26. Oktober wird dem Magstadter Gemeinderat ein Versäumnis vorgeworfen. Die Räte/innen hätten sich bei den Referenten, welche über Sinn und Unsinn von Neubaugebieten auslassen durften, erkundigen müssen, aus welchem Umfeld sie kommen. Sie waren, was ihre langen Vorträge zu einer schrumpfenden Bevölkerung angeht, offensichtlich von Bürgermeister Dr. Merz dazu angeheuert worden, um ihm wegen seiner bisherigen Untätigkeit in Sachen eines neuen Wohngebietes jeweils ein Feigenblatt zu geben.

Der Statistiker, der Ökoconsult-Mann, der Bürgermeister, die stellvertretende Bürgermeisterin Armbruster und der SPD-Franktionsführer Franko, sie alle waren sich nach anderthalbstündiger Redezeit und anschließender Diskussion darin einig:

Ja keine Neubaugebiete! Nur die CDU-Fraktion hielt wacker dagegen.

Die Magstadter Bürger müssen den Gemeinderäten/innen weiter ein schwerwiegendes Versäumnis vorwerfen. Im Vorfeld der beiden Referate hätten sie an Dr. Merz eine wichtige Frage stellen müssen: Wieso hat Bürgermeister Dr. Merz, welcher in der Sitzung klar gegen die Erschließung eines neuen Wohngebietes plädierte, vor einigen Wochen Grundstücksbesitzer in den Erbachwiesen mit dem Vorschlag angeschrieben, dort ein Baugebiet erschließen zu wollen? Hat der Schultes im Einverständnis mit dem Gemeinderat gehandelt?

Sollten die Gemeinderäte/innen davon gewusst haben, so waren die beiden Vorträge und die anschließende Diskussion eine paradoxe Inszenierung eines Schmierentheaters.

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Emma am 31 Oct. 2010 10:39

Liebe Leute,

das einzig Wichtige für den Bürgermeister ist doch, dass bei ihm im Norden nichts gebaut wird. Das schöne Naherholungsgebiet direkt vor seiner Haustüre, wo man vom Klofenster aus die Wild s ä u e beobachten kann, ist doch ein entscheidender Punkt. Deshalb kann sich jeder glücklich schätzen, der einen Bürgermeister in seiner Nachbarschaft hat. Da passiert in Richtung Witwenverdichtung und Gartenvernichtung am Wenigsten.

Und noch etwas:

Wenn sich der Magstadter Bürgermeister was in seinen Kopf gesetzt hat, wird das durchgezogen!

Demokratie, Transparenz und Gedöns sind nicht sein Ding. Er ist im Ort der Bestimmer und wehe, es gibt Widerspruch. Das fordert ihn geradezu heraus und es spornt ihn umso mehr an, Menschen, die nicht seiner Meinung sind, klar zu machen, wer hier das Sagen hat.

Wenn er sich "Gedanken" macht, wieviel Witwen alleine in ihren Häusern leben (was ist eigentlich mit den Witwern?) und wie man diese Alten davon überzeugt, dass sie gefälligst in seine geplanten "Altersresidenzen" ziehen sollten, damit er vor seiner Haustüre kein Baugebiet ausweisen muss, zeugt das von einer unendlichen Fürsorge gegenüber seinen Untertanen.

Seid davon überzeugt - der Mann weiß, was (für sich) zu tun ist.

Aber dennoch gibt es da Menschen in seiner Gemeinde, die seine Aktivitäten durchschauen, auch wenn er noch so viele Referenten und Gutachten daherbringt.

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Steffen am 31 Oct. 2010 10:12

Bei seinem Amtsantritt 2002 hat sich Bürgermeister Dr. Merz der Theorie des Regionalverbandes Stuttgart verschrieben. Die Bevölkerung schrumpft. Merz hat sich nicht die Mühe gemacht, individuelle Ziele für Magstadt zu entwickeln und diese den statischen Berechnungen und Vorgaben des Regionalverbandes entgegenzusetzen. Für solche Verhaltensweisen brauchen wir genaugenommen keine Stelle für einen Bürgermeister, sonders es genügt lediglich ein Verwaltungsbeamter, der diese Vorgaben einfach ausführt.

Im Gegensatz zu den Bürgermeistern im Landkreis Böblingen in der gleichen Ausgangslage blieb Merz untätig und hat sich geweigert neue Wohngebiete zu erschließen. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde ihm jetzt bestätigt, wie richtig er mit seinem Vorgehen liege, womöglich wäre er auf seinen Bauplätzen sitzen geblieben. Das dürfte in unserer Nachbarschaft einiges Erstaunen auslösen, denn dort streitet man mit dem Regionalverband schon wieder um neue Wohnbauflächen.

In den acht Jahren seiner Amtszeit sind in Magstadt pro Jahr durchschnittlich 10 Personen mehr weg- als zugezogen. Wegen der unverständlichen Untätigkeit ist es nicht gelungen, den Einwohnerschwund aufzuhalten oder gar einen Zuwachs wie im Umland zu erzielen. Dieser Misserfolg müsste die Gemeinderäte sehr nachdenklich machen. Wenn man bedenkt, was fähige Bürgermeister und Kommunalverwaltung bei solchen Standortvorteilen für Entwicklungen anstoßen und erzielen, dann verharrt Magstadt doch im Stillstand.

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Bernd am 02 Nov. 2010 19:07

Bürgermeister Merz kann mit den Standortvorteilen von Magstadt nichts anfangen.

Er hat bis heute nicht realisiert, dass unser Ort 19 Kilometer von Stuttgart, neun Kilometer von Böblingen, sechs Kilometer von Sindelfingen und drei Kilometer von Renningen entfernt ist. Dort wird mit den unterschiedlichsten Projekten Wachstum generiert und um Arbeitsplätze gerungen.

Bürgermeister Merz hat es in Magstadt durch Nichtstun geschafft, den vom Statistischen Landesamt prognostizierten Bevölkerungsschwund signifikant zu steigern. Von 2004 bis 2010 hat die Magstadter Bevölkerung nicht wie vorgesehen um 76 Personen, sondern um 177 Personen abgenommen.

Es deutet alles darauf hin, dass durch ihn dieser Negativtrend beibehalten wird!

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Micha am 05 Nov. 2010 21:36

Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?

Naja also diese Frage beantwortet sich doch zu 100 % von selbst!

Angenommen ich suche mir eine Wohnung / Haus, und ich fahre an einem schönen Sonntag durch das Land und komm vom Maichingen über Magstadt nach Renningen.

1. Ich steh immer an der Bahn, egal wann ich komm.

2. die Häuser sind total runter gekommen.

3. Grün ist es um Magstadt rum ohne Ende, nur in Magstadt?

4. Eine Kneipe an der anderen, "Saufen" " die" hier alle?

5. Engstelle = Stau

Also unter dem Strich würde ich nie wieder freiwillig herziehen. Alle Orte herummachen DEUTLICH mehr her.Wenn die Kneipendichte abnehmen würde bzw. die ganzen Spielotheken. Weil das zieht dubioses Publikum an, und da lass ich doch meine Kinder nicht aufwachsen. Aber das will man sicher nicht hören, da es ja Gewerbeeinnahmen sind.
Es ist meiner Meinung nach, mit eines der "Magstadt Problemen".

Also falls es jemanden mal interressiern sollte, was ich meine, einfach mal Maichingerstr. runterfahren, durch die Engstelle, richtung Renningen, nebenbei mal Kneipen zählen, langsam fahren, am besten mal als Beifahrer und es einfach mal wirken lassen. Und sich dann die Frage stellen : Will ich hier wohnen?

Sollen meine Kinder zwischen Kneipen aufwachsen?

Und dann komm ich nach Renningen, da werde ich von modernen Bushaltestellen begrüßt, Bäumen, CAFFEEs nicht KNEPEN!!! Schöne Gehwege, alleine die Schulen kann man optisch nich mal annähernd miteinander vergleichen.

Jetzt müssen die Zuständigen einfach sehr schnell reagieren, sonst sind wir 100% die nächsten Abwanderer.

MfG
Ein 30 jähriger noch Magstadter.

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Albert am 06 Nov. 2010 14:34
Hallo Micha,
bring doch diese Ausführungen mal bei deinem Bürgermeister vor. Der wird dir antworten, wenn sein Verkehrskonzept umgesetzt sein wird, dann wird alles besser.
Und erst wenn die Südtangente gebaut ist, werden die drei Rathaussteine überflüssig???!!!

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Manfred am 06 Nov. 2010 19:20

Hallo Albert,

kann schon sein, dass das unser Bürgermeister dem Micha so antworten würde, nur auf seinen Tangenten kann keiner wohnen. Sind wir mal realistisch: Die Südtangente wird doch nicht von und für Magstadt gebaut. Und wer will schon an so einer Tangente wohnen? Wenn er es schafft, tatsächlich den Verkehr aus dem Ort fernzuhalten, dann sind die demografischen Probleme, die er im Gemeinderat hat vortragen lassen, noch lange nicht gelöst. Die Erfordernisse an den geänderten Wohnbedarf haben sich aufgrund des demografischen Wandels geändert. Da hilft lamentieren auch nicht weiter. Lösungen sind gefragt. Wenn Magstadt von den Gewerbeansiedlungen der Umlandgemeinden profitieren will, muss es mehr tun, als nur Tangenten bauen und die Felsbrocken an der Engstelle vom Rathaus entfernen.

Heute las ich in einem Bericht der Region Heilbronn-Franken, dass dort die Altersgruppe von gut ausgebildeten Leuten im Alter von 18-25 Jahren die Region verläßt, da die Kinderbetreuung außerhalb Heilbronns nicht im benötigten Umfang vorhanden ist. Auch die vorhandenen Schulen und eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur spielen eine Rolle. Hochwertige Arbeitsmöglichkeiten hat Magstadt sowieso nicht zu bieten.

Ja, das wird ein hartes Stück Arbeit, Magstadt attraktiv zu machen!

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Micha am 06 Nov. 2010 22:37

Hi Albert, naja ist die Frage WANN soll das umgesetzt sein.
Erste Ergebnisse in 10 Jahren ist mir definitiv zu spät.
Das wird sich sicher noch raus zögern. Und von dem Verkehrskonzept wird die Schule auch net schöner. Ob die Umfahrungen die Infrastruktur von Magstadt so
deutlich verbessern, das sich mittelständische Unternehmen um "uns" schlagen werden, bezweifle ich.
Es gibt nicht mal ne Tankstelle an den Hauptstraßen. Ich glaube die Aral hat auch "nur" bis um 8 offen.

Zum Thema demografischen Wandel : Ist es nicht so, das oben im Blumenviertel
viele Wohnungen leer stehen? Zumindest behauptet das die Mundpropaganda.

@Manfrad, deine letzten 2 Sätze sagen alles aus.

Naja ich hoffe einfach das beste für Magstadt, und hoffe auf schnelle Umsetzung der Umfahrungen.

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Albert am 08 Nov. 2010 11:03

Hallo Micha,
ich glaube, du hast die Ironie in meinem Beitrag nicht ganz verstanden.
Aber egal.

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von blubber am 09 Nov. 2010 15:17

Naja, nur weil Cafe drauf steht, ist nicht Cafe drin (gilt aber auch fuer Bistros )

Aber du hast natuerlich recht, die einzige Spielspelunke, die mir im Moment in Renningen einfaellt hat dann auch noch Magstadt im Namen...

Dagegen fallen mir in Magstadt ohne Nachzudenken 5 oder 6 ein.

Mit der Suedtangente sollte sich der BM aber langsam beeilen, denn spaetestens wenn die 464 bis zur Ihinger Str. geht wird der letzte merken, dass das zur Verkehrsberuhigung ausreicht und nur noch Steinbruchlaster durch den Ort brummen.

Gruss, ein Ex-Magstadter (nicht ohne Grund)

RE: Warum ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr?
von Ewald am 16 Nov. 2010 16:47

Nicht bloß wegen des Durchgangsverkehrs.
Die Terminversprechungen von Bürgermeister Merz zur Fertigstellung der B 464 waren alle falsch. Wohl um ein Jahrzehnt zu optimistisch, wenn man an den Zusammenschluss mit der B 295 in Renningen denkt.

Nicht bloß wegen des Ausbleibens der S-Bahn.
Die Bahn hat im Moment kein Geld. Bürgermeister Merz hat auch noch keine Parkplätze am abgelegenen Bahnhof.

Nicht bloß wegen der dürftigen Schullandschaft.
Die Werkrealschule sorgt auch in anderen Gemeinden für Unmut.

Nicht bloß wegen fehlender gemeindeeigener Gewerbe- und Wohnbauplätze.
Der Schultes kann jederzeit interessierte Einwohner auf Plätze in den Nachbargemeinden verweisen. Er will ja unsere Gemeinde noch mehr schrumpfen lassen, als das Statistische Landesamt es prognostiziert.

In erster Linie ist Magstadt keine attraktive Gemeinde mehr, weil der Schultes ständig damit beschäftigt ist, Intrigen auszuhecken, mit denen er Gemeinderat und Bürger durcheinanderbringt. In zweiter Linie, weil er mit seinem handverlesenen Hofstaat von einem Fest zum andern taumelt, obwohl es, wie oben beschrieben, in Magstadt nichts zu feiern gibt.

In Magstadt können die Bürger nur noch beten, dass es besser wird, und darauf hoffen, dass der Bürgermeister endlich beginnt, ernsthaft an der Weiterentwicklung der Gemeinde zu arbeiten.

Vermutlich wird diese Mahnung bei dem von seinen Schnapsideen so sehr wie von sich selbst eingenommenen Ortsvorsteher nichts bewirken. Landratsamt und Regierungspräsidium werden ihm ständig versichern, dass er für sie ein ganz toller Hecht ist, und hoffen, dass er es als ihr Erfüllungsgehilfe bis zu seiner Pensionierung auch bleiben will. Die Fraktion der Freien Wähler und der SPD werden erleichtert zustimmen, als willige Unterstützer des rathäuslichen Nichtstuns werden sie ihre Mehrheit im Rat kaum einbüßen.

Welcher vernünftige Mensch will schon seine wertvolle Zeit in so einem solchen Gremium verplempern? In Magstadt fehlt es gegenüber anderen Gemeinden deshalb überwiegend an Niveau. Darum ist es nicht mehr attraktiv!

RE: Demografischer Wandel in Magstadt
von Sybille am 02 Nov. 2010 09:51

Der Artikel in der Sindelfinger Zeitung liest sich wie ein Abgesang auf Magstadt, zwar nüchtern ausgedrückt, aber eben doch Abgesang. Wer hier die Flinte ins Korn wirft, macht etwas falsch und wird schon deshalb nie ein positives Ergebnis erreichen. Der demografische Wandel hat auch andere Entwicklungen gezeigt. Beispielsweise wird der Bedarf für kleinere Wohneinheiten größer.

Bürgermeister Merz beklagt, dass ältere Mitbürger große Wohnflächen belegen, aber kleinere Wohneinheiten gibt es nicht genügend. Wie will er das auflösen, ohne das es zu einem Nachfrageüberhang bei kleineren Wohneinheiten kommt. Auch die neue S-Bahn und die Industrieansiedlungen in den Nachbargemeinden werden für Nachfrage nach Wohnraum sorgen. Wer die Situation so statisch wie seine beiden referierenden Statistiker sieht, der wird wohl kaum eine dynamische Entwicklung erreichen können und sollte sich lieber in die neuen Bundesländer versetzen lassen. Dort kann er dann den Kopf hängen lassen und dem Einwohnerschwund frönen, obwohl mehr Motivation gefragt wäre.

RE: Demografischer Wandel in Magstadt
von Thorsten am 02 Nov. 2010 15:35

Ich als Bürgermeister hätte mich schwer getan, vor meinem Gemeinderat solche Belegungsraten älterer Bürger in Häusern zu nennen. Statistiker als Referenten zu bemühen, ist der falsche Ansatz. Ein Statistiker erhebt Daten aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart. Das ist alles! Das Zahlenmaterial wurde zudem noch falsch interpretiert und schon gar nicht wurden Lösungen aufgezeigt, wie die Probleme zu lösen sind. Ein Fazit hätte jedoch gezogen werden müssen:

Wir brauchen attraktive Wohnungen für Senioren, damit attraktive Lösungen für die "Fehlbelegung" mit 1-2 Personen in Häusern angeboten werden können.

Wie können Senioren motiviert werden das selbst bewohnte Haus zu verkaufen, um sich eine schöne und altersgerechte Wohnung zuzulegen? In der Regel bleibt bei einem Kauf einer Wohnung und dem Verkauf des selbst bewohnten Hauses ein erheblicher Betrag übrig, mit dem das Alterseinkommen aufgebessert werden kann.

Da aber ein bedarfsgerechtes Angebot für diese wachsende Altersgruppe in Magstadt nicht vorhanden ist, kommt es eben zu "Fehlbelegungen". In meinen Augen eine glatte Fehlplanung in der hiesigen Kommunalpolitik. Die demografische Entwicklung ist schließlich seit gut 2 Jahrzehnten bekannt. Lamentieren, wie geschehen, hilft hier nicht weiter.

Interessant war, dass gerade von einer Gemeinderätin, die beruflich im Bankwesen tätig ist, in dieser Richtung gar kein Vorschlag kam. Was ist davon zu halten? Stattdessen wird der Verdichtung gehuldigt. Eine total am Bedarf vorbeigeplante Politik.

Ich habe da erhebliche Bedenken, dass bei einem solchen Verhalten die aufgezeigten Probleme gelöst werden können.

Magstadt. Müllerstadt statt Keplerstadt
von Bernd am 05 Nov. 2010 20:58

Aus Anlass der 813-Jahrfeier haben sich in Magstadt wieder einmal Ortshistoriker den Kopf darüber zerbrochen, ob Johannes Kepler nicht doch in Magstadt geboren wurde. Mit einem monumentalen Denkmal ehrt schließlich Weil der Stadt auf seinem Marktplatz seinen berühmten Sohn.

Der Beweis konnte wieder nicht erbracht werden. Magstadt braucht aber dringend ein personifiziertes Denkmal, reine Muschelkalksteine sind für Bürgermeister und Gemeinderat wohl nicht mehr up to date. Schließlich soll unser Ort ja nach jüngsten Erkenntnissen wieder attraktiv werden.

Weil man also dringend ein Denkmal braucht, hatte die CDU-Fraktion vorgeschlagen, den Silcher-Platz in Walther Schoenenberger-Platz umzutaufen und diesem dort ein Denkmal zu setzen. Welchem Magstadter Gemeinderat ist denn noch der Name von Liederkomponist Friedrich Silcher (1789-1866) geläufig?

Die Umwidmung in Schoenenberger-Platz hat nicht geklappt. Im Ort geht jetzt das Gerücht um, die SPD-Fraktion wolle einen Antrag stellen. Nicht dass sie die schrumpfende Johannes Kepler-Schule in Peter Müller-Schule umbenennen wollte. Nein, sie will die bereits im Heimatmuseum in Lebensgröße aufgebaute stolze Gestalt des Ortspolizisten Müller in Bronze gießen lassen und auf dem Peter-Müller-Platz zur Verschönerung der etwas unterschiedlich ausgefallenen Häuserfront des Schoenenberger-Areals so bald als möglich enthüllen lassen.