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Aus unserem Live-Forum vom 17.09.-24.10.2010
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.
Stärkerer Bahnlärm auch in Magstadt
von Thomas am 22 Oct. 2010 18:24
Während alle Welt von Stuttgart 21 spricht, denkt niemand hier in Magstadt an die Auswirkungen. Im Rheintal ist die Hölle los! Die Bahnstreckenanlieger wehren sich vehement mit Recht gegen die Lärmbelastung durch den Güterzugverkehr. Inzwischen können auch die Magstadter mit dem Güterverkehr fast locker mithalten. Alleine letzte Woche fuhren an einem Tag über 70 Güterzüge rund um die Uhr an Magstadt vorbei. Das ist erst der Anfang. Da die Rheintalstrecke aufgrund der massiven Proteste – ganz anders als in Magstadt – entlastet werden soll, stellt sich die Frage: wie?

Im Bereich von Oberndorf/Rottweil/Villingen-Schwenningen soll die Bahnstrecke 2-gleisig auf Teilstücken (Ausweichmöglichkeiten) ausgebaut werden. Dann können aus der Schweiz über Singen via Böblingen, Magstadt, Renningen die Güterzüge nach Stuttgart, sprich Güterbahnhof Kornwestheim, rollen. Da die Bahn im Rheintal den Neubau von Schienenwegen bis zur Inbetriebnahme des Gotthard-Tunnels wahrscheinlich nicht schaffen wird, ist die Bahnstrecke an Magstadt vorbei doch eine ideale Möglichkeit für die Bahn. Effektiver Lärmschutz? Darauf können die Magstadter nicht hoffen.

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Beispiel: Stuttgart 21

Witwenverdichtung und Gartenvernichtung
von Lena am 15 Oct. 2010 20:55
"Man muss sich immer fragen, ob ein Neubaugebiet sinnvoll ist oder nicht, und wenn es nicht sinnvoll ist, ob es Alternativen gibt" erklärt der Magstadter Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz in der neuesten Ausgabe des Stadtanzeigers.

Das sagt ein Schultes, der im Gegensatz zu allen seinen Kollegen in neun Jahren kein Wohn- oder Gewerbegebiet zustande gebracht hat. In einem "Leuchtturmprojekt" will er aber jetzt der "Entdichtung" ganzer Ortsteile begegnen und zukünftige Leerstände sogar vorausberechnen. Für solche Forschungen will Merz Geld beim Land beantragen.

Besonders angetan haben es ihm die nach dem Krieg entstandenen Siedlungen. Dort verdichten sich angeblich Witwen und Witwer in für sie viel zu großen Wohnungen auf viel zu großen Gartenflächen zu einem gemeindeschädlichen Konglomerat von Fehlnutzern innerhalb der kommunalen Infrastruktur.

Das soll sich ändern. Eine "Wiederbelebung" von dort angeblich leerstehenden Häusern soll schnell angestrebt werden. Fördermittel werden dafür beim Land beantragt, obwohl der Bürgermeister die für die Ortskernsanierung bereitgestellten Gelder noch gar nicht ausgeschöpft hat.

In der Brunnen-, Brauerei-, Garten-, und Mühlstraße und im Schoenenberger-Areal sind die städtebaulichen Visionen des Bürgermeisters "evident", wie er zu sagen pflegt. Aus purer Ratlosigkeit hat er hinter seinem verkehrsbehindernden Felsbrockentrio auf dem von ihm sehr unwillig abgeräumten Grundstück des früheren "Adler" ein Gemeindewappen aus Blumen anlegen lassen. Nächstens wird er beginnen, die ohnehin enge Einfahrt von der Plangasse zur Krautstraße entgegen dem ursprünglichen Sanierungsplan zu verschmälern. Nach Jahren der Untätigkeit wird er sich womöglich dann der Steppenlandschaft nördlich vom Bahnhof zuwenden.

Nach vielen Misserfolgen sollen jetzt ausgerechnet in Magstadt "beispielhafte Maßnahmen und Handlungsempfehlungen herausgearbeitet werden, die von anderen Städten und Gemeinden übernommen werden können".

Warten wir ab, welche weiteren Fisimatenten Bürgermeister Merz seinen Magstadtern noch zumutet.

RE: Witwenverdichtung und Gartenvernichtung
von Steffen am 17 Oct. 2010 12:28
Geld zu beantragen ist zweifellos nötig. Wir werden demnächst im Mitteilungsblatt eine Anzeige der Gemeindeverwaltung lesen, in der sie eine neue Arbeitsstelle auf dem Rathaus ausschreibt, den Witwenzähler (es könnte auch eine Frau infrage kommen). Auch damit betritt die Gemeinde Neuland, denn die genauen Voraussetzungen, das Berufsprofil also, für dieses Amt sind noch kaum erkennbar.

Bis auf zehn zählen zu können, wird sicher dazugehören, aber allein nicht ausreichen. Denn von der Zahl der Witwen hängt ja das zur Verfügung gestellte Bauland oder Wohnprojekt ab, nach welchem junge Familien oder Singles oder Paare mit und ohne Haustiere suchen. Da wird man über die Vermehrung des Baulands nachzudenken haben. Möglich wäre es zum Beispiel, dem Witwenzähler eine DVD des klassischen Films "Arsen und Spitzenhäubchen" zur Verfügung zu stellen. Sollte der Witwenzähler nicht im Besitze eines dazugehörigen Players sein, wäre dem mit den zu erwartenden Landesmitteln gewiss abzuhelfen.

Die neuartigen Methoden der Baulandvermehrung setzen bei der Durchführung natürlich weiteres Personal und selbstverständlich dessen Anonymität voraus. Der Witwenzähler fände im Polizisten und Gemeinderat Müller hier einen Helfer, der auf dem Gebiet der Anonymität - siehe Plakateklauer oder Storch auf dem "Adler" - über einschlägige Erfahrung verfügt.

Die Gemeindeverwaltung kann sich zu ihrem Leuchtturmprojekt nur gratulieren.

RE: Witwenverdichtung und Gartenvernichtung
von Bernd am 17 Oct. 2010 15:25
Witwenverdichtung und Gartenvernichtung

Bürgermeister Dr. Merz bezieht seine Kenntnisse und Reglementierungsanweisungen zu Verkehrs- und Siedlungsplanungen alle aus dem unerschöpflichen Fundus des Regierungspräsidiums, das von jeder Mitwirkung des Bürgers freilich nichts hält, sie negiert und abweist auf allen Ebenen.

Zum unerschöpflichen Fundus trug auch der Regionalverband bei. Seine Koryphäen Dr. Bernd Steinacher und Dr.-Ing. Dirk Vallée haben in Magstadt mit ihren Planungen tiefe und schwerwiegende Spuren in der Landschaft hinterlassen. Beide Herren sind fast gleichzeitig überraschend abgetreten.

Die Nachfolger Kiwitt und Wopperer führen deren Kurs der Bauland-Nichtbeschaffung unbeirrt fort, und während sie von den Nachbargemeinden dabei weitgehend ignoriert werden, finden sie in Magstadt eifrig Gehör. Die Schrumpfungs- und Verdichtungstheorien sollen sich nicht mehr nur auf innerörtliche Sanierungsgebiete beschränken. Mit einem guten Grund: Die Arbeit im meist vor 1900 gebauten Bestand ist schwierig, weil sie Geduld und vertrauensvolles Verhandlungsgeschick verlangt. Schnelle, marktschreierisch nutzbare Erfolge stellen sich nicht ein. Das kann über Generationen gehen und viele Jahrzehnte sind nötig, bis solche Quartiere neu organisiert und gestaltet sind.

Das erklärt vielleicht, warum jetzt die in der Nachkriegszeit einheitlich und bescheiden gebauten, in der Regel gelungenen Siedlungen ins Blickfeld der Planungstheoretiker geraten. Doch auch hier müssen Planungsansätze mit den individuellen Vorstellungen der Eigentümer im Einklang sein. An flächendeckenden Abbruch der Gebäude wie in den Ortskernsanierungsgebieten ist hier nicht zu denken, gute Bebauungsplanänderungen erfordern also noch weit mehr Geschick.

Sollte die Entscheidung über Flächenverbrauch und Wohnflächenanspruch nicht sowieso den Bürgern und Grundstücksbesitzern überlassen bleiben? Wir leben in einem freiheitlichen Staat, in dem das Eigentum nicht den oft abstrusen und kuriosen Ideen von Planwirtschaftlern geopfert werden darf.

RE: Witwenverdichtung und Gartenvernichtung
von Dieter am 18 Oct. 2010 19:21
In Magstadt wird eine recht seltsame Kommunalpolitik betrieben. Auf der einen Seite ist der Aufwand zu groß um bereits 50 Jahre alte Bebauungspläne zu überarbeiten, auf der anderen Seite sollen jetzt die "Reserven" in bereits bestehenden Wohngebieten genutzt werden, als neue Baugebiete zu erschließen. Bisher ist es jedenfalls so, dass Baugesuche für Doppelhäuser oder auf zusätzliche Einfamilienhäuser auf genügend großen bereits bebauten Grundstücken mit um die 12 Ar abschlägig beschieden wurden. Auf Reihenhausbebauungen auf solchen reichlich groß bemessenen Grundstücken wurden abgelehnt.

Eltern, die ihren Kindern ein weiteres Haus in den Garten stellen wollen, durften das nicht. Die Kinder sind dann aus Magstadt weggezogen.

Also alles nur Show?

Magstadt besser meiden
von Rolf am 11 Oct. 2010 23:10
Genau so lautete am vergangenen Wochenende eine Überschrift im Böblinger Boten. Das Regierungspräsidium lässt nämlich in diesen Tagen an der "verengten Rathausecke" den Belag der Landesstraße L 1185 und am Kindergarten der L 1189 sanieren. Die schweren Steinbruchlaster waren es vor allem, die beiden Straßen schwer zugesetzt haben.

Genau für diesen Steinbruchverkehr, warten seine Betreiber die bevorstehende Fertigstellung der B 464-Brücke über der Ihinger Straße ab, denn dann, wird er seinen Weg wieder durch den Ort nehmen. Das Regierungspräsidium hat die "beengten Verhältnisse" auch nach dem Abriss des "Adlers" mithilfe des willigen Bürgermeisters Dr. Merz sogar zementieren lassen. Wenn demnächst wieder mehr Lärm, Dreck und dicke Luft zu erwarten sind, steht das in krassem Gegensatz zu den Versprechen an die Bevölkerung.

Genau die Route für die Steinbruchrumpler, die von der SPD vor den Gemeinderatswahlen entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss von 2001 gefordert wurde, wird nun seit einigen Monaten für die Zu- und Abfahrten zur Firma NSN genutzt. Aber Ex-Landrat Bernhard Maier hielt dies jahrelang für unmöglich. Die Forderung der SPD wurde abgelehnt.

Es zeigt sich jetzt, wie voreilig es war, dass die SPD auf Wahlplakaten die Magstadter Durchgangsstraßen den Bürgern gepflastert und von Bäumen gesäumt, zum Flanieren einladend, vorgezaubert hat. Das war eine Fata Morgana für Gutgläubige. Man kann nur staunen, wie viele Menschen dieser Gattung in Magstadt immer noch hoffen, dass es besser wird.

RE: Magstadt besser meiden
von Emma am 12 Oct. 2010 12:01
Der Bürgermeister hat doch seinen Gemeinderat vor der Entscheidung, das Rathauseck zu erweitern, wissen lassen, dass das RP in die Landesstraße am Rathaus keinen Cent mehr investiert. Diese Antwort erhielten Gemeinderäte und Bürger, die eine Aufweitung des Engpasses verlangt hatten. War das also garnicht wahr?

Die Abstimmung ging natürlich mit der Bürgermeisterstimme gegen eine Aufweitung aus. Als das RP dann, angeblich hinterher, (möglicherweise hat ja das RP von "seiner eigenen Aussage" nichts gewusst) einen Vorschlag brachte, den Gehweg einen Meter weiter rauszusetzen, wurde es vom Bürgermeister darauf hin gewiesen, dass er an einen Gemeinderatsbeschluss gebunden sei, der eine Aufweitung der Engstelle ablehne.

Und jetzt erneuern sie sogar den Belag der SPD-Flaniermeile, zwar nicht mit Pflastersteinen, aber immerhin. Da müsste man doch bei der Gelegenheit den Vorschlag des RP aufnehmen und die Engstelle mit den Steinbruchsteinen erweitern, genau wie von denen angeboten.

Die Klage gegen die Gemeinde wegen der Feinstaubbelastung könnte dann vielleicht auch an Wirkung verlieren.

RE: Magstadt besser meiden
von Helmut am 13 Oct. 2010 16:42
Diese Parole findet nicht nur unter Autofahrern, sondern auch bei zuzugswilligen Arbeitnehmern und unter Gewerbebetrieben immer mehr Anhänger.

Kein Wunder! Seit seinem Amtsantritt 2002 will der Bürgermeister die Gemeinde schrumpfen lassen, und er hofft, den Schrumpfungsprozess in seiner zweiten Amtsperiode zu beschleunigen.

Der Rathausengpass beweist die kräftige Unterstützung, die Merz dafür vom Regierungspräsidium erhält. Der Belag wird dort erneuert, aber die verkehrsbehindernde Einbahnstraße, eine originelle Schöpfung von Dr. Merz, sie bleibt bestehen. Die drei Muschelkalkbrocken bleiben zum Erstaunen der Verkehrsteilnehmer liegen.

Es hat sich herumgesprochen: Nach Magstadt soll möglichst kein Auto mehr hineinkommen, und die Magstadter nur über Hindernisse hinaus. Darum die berechtigte Warnung:

"Magstadt besser meiden"

RE: Magstadt besser meiden
von Hasso am 13 Oct. 2010 17:03
Einen Ort wie Magstadt,
künftig umzingelt von Straßen,Tangenten
und halb umschlungen von einer Güterzugstrecke,
mit künstlichen Engpässen in der Ortsmitte,
und nicht zu vergessen,
einem Moloch von Steinbruch
zu meiden, eine wirklich gute Empfehlung.
Sturheit und ein Mangel an Kompetenz scheinen hier besonders ausgeprägt zu sein.
Meinen Dank an den dortigen Bürgermeister, der mit solchen Dingen eindringlich warnt.
Zum Glück gibt es auch noch wohnlichere Orte.

RE: Weil der Stadt - Pferdegestüt im Landschaftsschutzgebiet
von Ulrich am 10 Oct. 2010 20:26
Wochenlang haben viele Abteilungen im Regierungspräsidium Stuttgart in langwierigen, anstrengenden Untersuchungen festzustellen versucht, ob das vom Weil der Städter Rathaus und dem Böblinger Landratsamt im Eiltempo durchgewinkten Baugesuch der Porsches im Landschaftsschutzgebiet Mönchsloh überhaupt genehmigt werden konnte.

Die vielen Mühen gipfelten in der Frage, ob das Projekt eine "Raumbedeutsamkeit" hat. Diesen neuen Allerweltsbegriff ganz allgemein und im Besonderen für das Mönchsloh auszuloten, bis in alle Facetten des Baurechts hinein, blieb indessen ohne Ergebnis.

Das ist verständlich, sollte in diesem Fall doch das Unmögliche gelingen: Alle (Behörden) wollten schließlich ihr Gesicht in der total verbockten Bausache wahren.

Der Weil der Städter Stadtrat Fischer (Grüne) als Gegner des Projekts kommt laut Sindelfinger Zeitung zur Meinung, dass es Regierungspräsident Johannes Schmalzl (FDP) überraschend gelungen ist, den gordischen Knoten zu zerschlagen und die Porsches zur Zurücknahme ihres Bauantrags zu bewegen.

Nach dieser angeblichen "Großleistung" des Regierungspräsidenten dürften dem Landrat Roland Bernhard (FWV) wie dem Bürgermeister Hans-Josef Straub (SPD) große Steine vom Herzen gefallen sein.

Kein Wunder also, dass Ministerpräsident Mappus nach dem schmählichen Rückzug Wolfgang Drexlers (SPD) einen früheren Regierungspräsidenten einschaltete. Dr. Udo Andriof (CDU) hat ja schon beim Messeprojekt die Filderbauern gefügig gemacht und versteht es, hart durchzugreifen. Sind doch prompt nach seiner Amtsübernahme im Schlossgarten die Wasserwerfer zur Unterstützung von Stuttgart 21 vorgefahren.

Wird es ihm mit einem etwas abgespeckten, zum Schein verschmälerten "Andriof-Brückle" gelingen, den bis jetzt unüberwindlich tiefen Graben zwischen den Kontrahenten zu überwinden? Man darf gespannt sein.

RE: Weil der Stadt - Pferdegestüt im Landschaftsschutzgebiet
von Lisbeth am 13 Oct. 2010 11:37
Hallo, Ulrich,
Sie haben aber Pikantes zu sagen!

Sie berichten über eine "Großleistung" des Regierungspräsidenten, die darin bestand, die Familie Porsche davon zu überzeugen, ihr Projekt im Mönchsloh zurückzuziehen. Wäre also eine nächste "Großleistung" denkbar, wenn ein anderes Projekt in Stuttgart, nämlich Stuttgart 21, auch von seinen Betreibern zurückgenommen würde?

Wollen in dieser auch "total verbockten Bausache" nicht ebenso alle Behörden ihr Gesicht wahren? Mit einer einzigen "Großleistung" kann sich das Regierungspräsidium eigentlich nicht zufriedengeben.

Stuttgart 21: Offenbar Morddrohungen gegen DB-Chef Grube
von Mark am 04 Oct. 2010 16:46
Der Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube hat offenbar wegen des umstrittenen Bahnprojekts „Stuttgart 21“ Morddrohungen erhalten. Die „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag-Ausgabe) berichteten, dass Grube deshalb seit kurzem rund um die Uhr unter Polizeischutz stehe. Demnach sind sowohl die Polizei in Berlin als auch das Landeskriminalamt in Stuttgart eingeschaltet, die den Hauptsitz der Bahn in Berlin und Grubes Wohnhaus im Landkreis Calw (Baden-Württemberg) bewachen. Bahnkreise bestätigten laut Zeitung die Bedrohung, ein Sprecher Grubes machte jedoch keine näheren Angaben.

Nach Angaben der Zeitung wurden im Umfeld des Wohnhauses zuletzt Aufnahmen der Familie gemacht und ins Internet gestellt. Grubes Frau und seine beiden Kinder wurden daraufhin zeitweise an einen geheimen Ort gebracht. Einige der Drohbriefe an den Bahnchef enthielten den Angaben zufolge ein weißes Pulver, das an den Milzbranderreger erinnerte, sich aber als harmlos entpuppte.

Publiziert am 04.10.2010

OE3 Ticker

RE: Stuttgart 21: Offenbar Morddrohungen gegen DB-Chef Grube
von Mark am 04 Oct. 2010 22:30
Schaut mal unter dem genannten Link nach, dann könnt ihr das Chaos um Stuttgart 21 sehen.

HomePage http://twitpic.com/2tp8ui

RE: Stuttgart 21: Offenbar Morddrohungen gegen DB-Chef Grube
von Steffen am 08 Oct. 2010 17:28
Die Polizei bewacht Rüdiger Grubes Wohnhaus, ihn und seine Familie. Offenbar sind sie gefährdet, es könnten sich ja Demonstranten im Heckengäu herumtreiben.

Eben solches war laut Sindelfinger Zeitung schon im Juni des Jahres 2009 den MItgliedern des Vereins Lebens-Wertes Magstadt empfohlen worden, und zwar von ihrem Vorsitzenden und Bürgermeisterintimus Dieter Beuter. Das Ausbaldowern der Adresse des frischgebackenen Bahnchefs fiel dem Expolizisten nicht schwer. Wer vom Personenschutz etwas versteht, muss ja wissen, wo er notwendig werden könnte. Also wollte Beuter mit seinen Getreuen nach Gechingen aufbrechen.

War es bei den Gegnern von Stuttgart 21 die Beschleunigung beim Bäumefällen im Schlosspark, die sie in helle Aufregung versetzte, so waren es im Magstadter Gemeinderat und bei Beuters Anhang die ewigen Verzögerungen beim Bau der S 60. Die haben bis heute angehalten. Aus solchem Blickwinkel könnte sich eine kombinierte S 21 / S 60-Demo echt lohnen.

Dem Aktivisten Beuter wird man auf dem Rathaus nahelegen, lieber nicht in der Bannmeile seiner früheren Kollegen bei der Polizei aufzutreten. Die nassen Füße und tränenden Augen der Stuttgart 21-Gegner sind eine martialische Warnung.

Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Dietmar am 26 Sep. 2010 22:10
Vor 20 Jahren plante der Magstadter Gemeinderat ein "Interkommunales Gewerbegebiet" nördlich der Schafhauser Straße. Mit dem damaligen Bürgermeister war man sich einig: Industrie- und Gewerbegebiete müssen zukünftig an privilegierte, hoch qualifizierte Straßen gelegt werden. Das sind Autobahnen, Ersatzautobahnen (B 464) und Bundesstraßen.

Man fragte sich damals, was denn daran interkommunal sein sollte, liegt doch die Markungsgrenze zu Schafhausen einen Kilometer westlich des Schlegdorns.

Dieses Rätsel löste sich aber überraschend, als der Renninger Schultes Bernhard Maier im Jahr 2001 etwas Unvorstellbares zuwege brachte. Aus seinem, in alten Zeiten zu Magstadt gehörenden, 40 Hektar großen Breitlaubwald, dieser Insel für Flora und Fauna, machte er im Einverständnis mit den zuständigen Behörden einen Steinbruch mit Deponie, von der Gemeinde Renningen teuer verpachtet. Die Magstadter wurden dazu nicht gehört, die Lastwagen waren kein Thema!

Heute kann sich dieser landschaftszerstörende Moloch über 100 Hektar ausdehnen. Der Steinbruch ist privilegiert, renaturiert sich selbst und braucht keine Ausgleichsmaßnahmen zu fürchten.

Privilegiert war auch vor ein paar Monaten das Fuhrunternehmen Fischer, das sich mit seiner mächtigen Baulasterflotte auf dem früheren KRONIMUS-Gelände eingenistet hat. Auf dreieinhalb Hektar steht es Steinbruch und Deponie Tag und Nacht zu Diensten.

Erst seit 14 Tagen wissen wir, dass sich wieder ein privilegierter Betrieb ansiedelt, die Straßenmeisterei des Landkreises. Wie üblich wird erzählt, dass viele Varianten für die Wahl des Standorts im Gespräch waren. Gegen den Superstandort am Brückenbauwerk BW 10 der B 464 hatte aber kein anderer eine Chance. Der Bürgermeister will auf 1,5 Hektar die Gebäudegruppe so hinter dem Straßendamm "verstecken", dass man sie von Maichingen aus gar nicht sieht. Warum denn, hat er da ein schlechtes Gewissen? Den Anblick für die Magstadter fürchtet er nicht.

Das Schlimmste aber ist, dass Bürgermeister Merz bei all diesen Erkenntnissen über Standortgunst an Hauptstraßen nächstes Jahr das Hauptgewerbegebiet im Ort von der Hölzertalstraße abhängen will. Für die Magstadter Betriebe tut es auch ein sehr gewunden zustande gekommenes Ortssträßchen, meint er, denn die sind ja nicht privilegiert.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Walter am 27 Sep. 2010 23:08

Bereits unglücklich genug ausgestattet mit Steinbruch, Deponie und Lastwagendepot fehlen uns Magstadtern jetzt gerade noch die Schuppen einer Straßenmeisterei am Schnittpunkt der B 464 mit der L 1189 an der Schafhauser Straße.

Sichtlich irritiert will Bürgermeister Merz die Gebäudeansammlung "verstecken". Ablehnen will er nicht, denn der Wille der Obrigkeit ist ihm seit jeher ein strenger Befehl. Mit billigen Argumenten - schließlich streue der Winterdienst in Magstadt dann zuerst – damit kam er in seinem Gemeinderat durch.

Die Firma NSN beschäftigt in Magstadt auf 100 Hektar bereitgestelltem Steinbruchgelände gerade mal sieben Personen.

In Renningen schafft die Firma Bosch auf 100 Hektar Flugplatzfläche 1500 hochwertige Arbeitsplätze.

Der Ausverkauf der Magstadter Markung geht unablässig weiter. Im Schlegdorn werden für die Straßenmeisterei 2,5 Hektar bester Ackerboden verschleudert. Das ist wieder einmal eine gesicherte Planung für Merz, für die Gemeindekasse ein gesichertes Nullsummenspiel.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Holger am 02 Oct. 2010 20:45

Magstadt ist eine Gemeinde, die selbst keine Konzepte für seine Infrastruktur entwickeln kann. Das anflicken an Gewerbegebiete mit nicht mehr zeitgemäßen Standorten, den Bau einer Osttangente in einer ungeeigneten Topografie und eine untertänige Handhabung bei Maßnahmen, wenn es um den Steinbruch geht, sprechen eine eindeutige Sprache. Auch ein Gemeindeentwicklungsplan mit um die 60 Punkten muss unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden. Inzwischen wird die Fläche der Gemeinde genutzt, um überregionale ungeliebte Vorhaben auf dem Gemeindegebiet von Magstadt durchzuführen.

Magstadt entwickelt sich zu einer Müllkippe für solche Vorhaben, die andere Kommunen nicht haben wollen.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Dieter am 02 Oct. 2010 23:40
Lieber Holger,
dass in Magstadt die Uhren anders gehen als sonst wo, siehst Du alleine an der künstlich erzeugten Engstelle am Rathauseck. Unserem Bürgermeister. Dr. Hans-Ulrich Merz kann nur empfohlen werden, die Analysen im Zusammenhang mit den Durchfahrverboten und Tempobeschränkungen für Markgröningen durchzulesen. Hier wird klar und deutlich gesagt, wie Schadstoffemissionen reduziert werden können. Mit einer Engstelle, die den Verkehr behindert und ständig Anfahr- und Bremsvorgänge erforderlich machen, jedenfalls nicht.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Gudrun am 28 Sep. 2010 12:12
Seit Jahrzehnten bleiben die eigentlichen Kosten von Lärm- und Schadstoffbelastungen an den betroffenen Bürgern hängen. Die Betroffenen zahlen mit Ihrer Gesundheit und dem Wertverlust ihres Wohneigentums. Aus den betroffenen Gebieten wandern die Bewohner ab und es erfolgt der soziale Abstieg der dann dort wohnenden Bevölkerung. Folgen sind steigende Sozialausgaben, Beeinträchtigung der Landschaft und die Schwächung der in diesem Raum ansässigen Wirtschaft. Ein Teufelskreis! Hier von Demokratie, Gleichbehandlung, Gerechtigkeit und –wie beim Steuerrecht- von einer Belastung nach Leistungsfähigkeit zu sprechen, ist absurd. Lasten und Vorteile sind nicht richtig zugeordnet.

Dieses Szenario droht jetzt durch die lokalen Verkehrsvorhaben auch in Magstadt. Nicht nur das die Kosten für diese Vorhaben unkontrolliert steigen, Termine in einem kaum vorstellbaren Ausmaß nicht eingehalten werden, auch die erhofften Verbesserungen werden bescheiden sein, zu bescheiden für den betriebenen Aufwand. Bund, Bahn, Land und Region sind verantwortlich für diese Vorhaben, unterlassen es aber, die betroffenen Bürger vor den negativen Auswirkungen zu schützen. Die technischen Möglichkeiten hierfür sind vorhanden, werden aber in dem erforderlichen Umfang nicht genutzt. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden ignoriert, Teile der Bevölkerung einseitig übergebührlich geschädigt.

Eine Regel besagt: Das Bessere ist des Guten Feind. Das gilt nicht für Magstadt, wie leicht dem Beitrag von Dietmar zu entnehmen ist.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Jürgen am 29 Sep. 2010 17:01

Jetzt treten sogar noch die Arbeitgeber auf den Plan und fordern die zügige Umsetzung von Großprojekten. Schließlich sei doch alles demokratisch und rechtlich einwandfrei in Planfeststellungen beschlossen worden. Unsere Bundeskanzlerin bildet da auch keine Ausnahme.

Dabei geht es gar nicht um die angesprochenen Punkte. Wer sich als Normalbürger jemals mit einer Planfeststellung beschäftigen musste, erkennt schnell, wie hoffnungslos das Unterfangen ist, sich in einem von Fachchinesisch nur so strotzenden Unterlagen einen Überblick zu verschaffen, geschweige die Fußangeln zu entdecken. Allein schon der Umfang erschlägt den Bürger förmlich. Die heutigen Aussagen, die Fakten seien bei vielen Großprojekten seit Jahren oder sogar seit Jahrzehnten bekannt, müssen deshalb ins Leere laufen, schließlich hat der Normalbürger noch einen Job und muss seine Brötchen verdienen. Während das Verbraucherrecht für den Bürger immer mehr den aktuellen Verhältnissen, meistens verbraucherfreundlich, angepasst wird, geschieht auf dem Sektor der Planfeststellung nichts. Hier hat man den Eindruck, Transparenz und ehrliche Informationen sind unerwünscht. Knappe Einwendungsfristen und scheibchenweise Planfeststellungen über viele Jahre lassen Verfahren vollends unübersichtlich für die Bürger werden.

Dabei müsste der Politik eigentlich klar sein, dass Mängel und Fehlleistungen (bedarfsgerecht? Stand der aktuellen Entwicklung?) irgendwann doch ans Licht kommen. Dann sind die Politiker über die berechtigen Reaktionen der Bürger entsetzt und die protestierenden Bürger werden in die Schmuddelecke gestellt und deren Verhalten angeprangert.

Muss es soweit kommen? Nein! Wenn Vorhabenträger ihre Aufgaben sachgerecht erledigen und die Öffentlichkeit mit verständlichen Informationen einbinden, dann gibt es auch keine Probleme. Das von der Politik überall gezeigte Verhalten hinterlässt aber ein Geschmäckle, deshalb klappt es auch nirgends mehr und Vertrauen geht verloren.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Steffen am 01 Oct. 2010 21:12
Das Projekt Straßenmeisterei kommt zwar sehr "versteckt" daher, beschert aber der Gemeinde Magstadt beachtliche finanzielle Belastungen. Seit dreieinhalb Jahren wird nämlich, ohne Roß und Reiter zu nennen, unter anderem über eine Hochwassergefährdung im Erschelgraben verhandelt. Es geht um Kosten zwischen 400 000 und 500 000 Euro.

Hochwasser im Erschel gab es bisher nicht. Lediglich im Übergang von der Felsenstraße in die Ihinger Straße und an der Unterquerung der Renninger Straße traten schon leichte Überschwemmungen auf. Der Grund: Das Hochwasser bei Wolkenbrüchen führte Heu mit, das Dolen und Schächte verstopfte.

Bei normalen Wetterverhältnissen führt der Erschelgraben überhaupt kein Wasser und versickert im Muschelkalk. Während der Schneeschmelze und bei starkem Regen trat der teilweise verdolte Graben nicht über die Ufer, obwohl der Steinbruch NSN ständig Grundwasser aus dem Steinbruchsee hineinpumpt. Dieser wird von der unter Naturschutz stehenden Totstattquelle, einer Doline, gespeist, welche noch innerhalb der Wasserschutzzone der Bad Cannstatter Mineralquellen liegt.

Ständig führt der Bürgermeister zur Rechtfertigung seiner vielen Straßendämme ein "hundertjähriges Hochwasser" im Mund, das auch zu einer "eintausendzweihundertfachen" Überlastung des Erschelgrabens und damit zur Katastrophengefahr führe. Aber sind es nicht die vielen Hektar versiegelter Flächen im Steinbruch NSN, im Fischer-Areal, in der geplanten Straßenmeisterei und nicht zuletzt einer auf vier Spuren "ertüchtigten" B 464 mit zwei umfangreichen Anschlussbauwerken an den Brücken BW 10 und BW 13, die sich zu einem solchen Gefahrenszenario entwickeln könnten?

Sollte dies der Fall sein, so wurde der Gemeinderat bisher nicht darüber unterrichtet. Da Magstadt bis jetzt für die ganzen Kosten aufkommen soll, wäre das fatal. Sollten die großräumigen Flächenversiegelungen womöglich aber noch gar nicht berücksichtigt worden sein, so müsste umgeplant werden. Bei der Gelegenheit muss der Gemeinde dringend empfohlen werden, sich Gedanken zu machen, ob sie den Standort Magstadt im Umfeld des Kreuzungsbauwerks der B 464 mit der L 1189 (Schafhauser Straße) nicht mit einem attraktiven Gewerbegebiet aufwerten könnte, statt sich mit einer wachsenden Zahl lästiger, umweltschädlicher Betriebe abzufinden. Die haben uns Magstadter Bürgern seither allesamt das Landratsamt und das Regierungspräsidium aufgenötigt. Ein Blick über den Tellerrand hinaus ins Umland würde auch hier weiterhelfen.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Norman am 07 Oct. 2010 16:40

Im Dezember 1998 war im Magstadter Mitteilungsblatt in einer Weihnachtsbotschaft sinngemäß zu lesen:

Alle Gegner der Trasse 3a der B 464 sollten bedenken, dass eine Trasse am Rande unseres Gemeindegebiets oder auf anderen benachbarten Gemeindeflächen keine Begeisterung erweckt, sondern dort nur Widerstand hervorruft. Warum sollten diese Grundstücke für den Straßenbau und die erforderlichen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung stellen, wenn die neue Straße ausschließlich der Verkehrsentlastung von Magstadt dient?

Das war die Version des damaligen Renninger Bürgermeisters Bernhard Maier. In Sindelfingen sah man das anders, und in Maichingen prozessierte man gegen die ortsnahe Trasse.

Was das Regierungspräsidium uns als einzig möglichen Planfall für die Trasse der B 464 verkauft und aufgezwungen hatte, bezeichneten die beiden früheren Ministerpräsidenten Teufel und Oettinger Jahre später als "Fehler". Die Trasse 3a der B 464, dieses Unikum des Regierungspräsidiums, stellte sich als Irrtum heraus.

Am 24. September 2010 lesen wir im Mitteilungsblatt, dass dies jetzt auch auf dem Magstadter Rathaus erkannt wurde. Die Gemeinde habe dem Landkreis Böblingen vorgeschlagen, seine Straßenmeisterei im Gewann "Schlegdorn" zu bauen, weil hier Strecken mit hoher Belastung (B 464, B295) liegen!

Dem Leser dämmert, dass nicht nur die Ersatzautobahn Leo-West/BB-Hulb mit viel zu tief angesetzter Verkehrsbelastung vom Regierungspräsidium sehr bedeckt vorangetrieben wird. Auch die Straßenmeisterei, die im Landkreis sonst keiner will, muss Bürgermeister Merz sehr versteckt hinter Straßendämmen ansiedeln.

RE: Interkommunales Gewerbegebiet entlang der B 464
von Horst am 07 Oct. 2010 22:02
Wenn ich mich richtig erinnere, war in der Weihnachtsbotschaft 1998 auch zu lesen, dass im Jahr 2002 die ersten S-Bahnzüge fahren.

Im Jahr 1999 sollten darum zwei wichtige Fragen diskutiert werden, nämlich die Lage des Haltepunktes (Bahnhofs) und eine Ortsbusverbindung zu diesem. Die Sache mit dem günstigen Haltepunkt ging gründlich daneben, und ruhig wurde es auch um den Ortsbus und um Parkplätze beim alten und abgelegenen Bahnhof.

Dort arbeitet immer noch die Stahlhandelsgesellschaft (SHG). Ob sie jemals ins erst geplante Gewerbegebiet "Östlich Bahnhofstraße IV" von Dr. Merz umgesiedelt werden wollte? Das ist eine interessante Frage.

Magstadt plant Ortserneuerung
von Gertrud am 06 Oct. 2010 11:57
Aufgrund des demografischen Wandels rechnet Bürgermeister Dr. Merz in den nächsten 10-15 Jahren zunehmend mit zum Verkauf stehenden alten Häusern. Nach seiner Ansicht ist es billiger, Flächen neu zubebauen/zu sanieren (?), als neue Baugebiete für Wohnungen zu erschließen. Magstadt hat sich deshalb vorsorglich um entsprechende Fördermittel des Landes beworben. Ob Magstadt zum Zug kommt, muss abgewartet werden. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung sollen Fachleute über dieses Thema referieren.

RE: Magstadt plant Ortserneuerung
von Matthias am 07 Oct. 2010 17:07
Eine Erneuerung des Ortskerns von Magstadt ist notwendig, die Begründung von BM Merz aber unverständlich. Einmal sind solche Maßnahmen – wie Gertrud es schon schreibt – auf Jahrzehnte angelegt. Während dieser Zeit wird eine Weiterentwicklung und wünschenswerte Erneuerung des Orts blockiert. Neuansiedlungen gibt es dann keine, wenn kein neuer Raum vorhanden ist. Warum überlässt es Merz nicht den Bürgern, ihre Entscheidungen nach ihrem persönlichen Bedürfnissen zu treffen und schafft einfach nur die notwendigen Rahmenbedingungen. Wenn schon der demografische Wandel als Argument bemüht wird, so ist klar, je nach dem vorhandenen Lebensabschnitt des Einzelnen, sind auch die Wohnbedürfnisse unterschiedlich. Alle Bürger in ein Korsett zu zwingen, halte ich für nicht optimal und eher hinderlich für die Weiterentwicklung des Orts.

Noch eine Bemerkung zum demografischen Wandel:

Die Region hier ist nicht vergleichbar mit Regionen in den neuen Bundesländern mit ihrem Einwohnerschwund. Die Region Stuttgart ist ein Ballungsraum der wachsen will, deshalb müssen auch die Anforderungen erfüllt sein, die zuziehende Fachkräfte und die Wirtschaft an die Infrastruktur stellen. Eine Kirchturmspolitik, wie in Magstadt, ist hier fehl am Platz.

Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Steffen am 17 Sep. 2010 21:21
Ob es in Stuttgart zu einem Bürgerentscheid, über einen Durchgangsbahnhof kommt, ist noch ungewiss. SPD, Grüne und die Linke wollen einen Bürgerentscheid, die CDU sucht eine Entscheidung in der Landtagswahl im Frühjahr.

In Magstadt hat der Gemeinderat gegen die Stimmen von Bürgermeister Merz und Gemeinderat Walter Steegmüller (FWV) einen Bürgerentscheid über den Erhalt der Hölzertalstraße und damit der direkten Verbindung zur Landeshauptstadt beschlossen und durchgeführt. Mit deutlicher Mehrheit entschied sich die Bürgerschaft für den Erhalt der Hölzertalstraße.

Ob in Stuttgart ein Bürgerentscheid zustande kommt, ist noch offen. Da müssen wohl noch politische und juristische Hürden genommen werden. Die Parteien haben jedenfalls wissen lassen, dass sie sich dem Willen der Mehrheit beugen würden. Das ist in Magstadt anders. Nach etlichen taktischen Spielchen, bei denen Bürgermeister Merz der Offenhaltung der Hölzertalstraße auch schon zugestimmt hat, ging für Bürgermeister Merz der Bürgerentscheid verloren. Sofort hat er danach mit dem Regierungspräsidium Kontakt aufgenommen, um Strategien zu entwickeln, wie der Bürgerentscheid gekippt werden kann, aber seine Unterstützer im von ihm umgebauten Gemeinderat müssen sich drei Jahre gedulden. Dann werden die Freien Wähler und die SPD den Bürgerentscheid mit größer Wahrscheinlichkeit 2011 annullieren.

So verschieden die Entwicklungen in Stuttgart und in Magstadt auch sein mögen, eines haben sie gemeinsam: Der geforderte und der bereits erfolgte Bürgerentscheid hängen mit Stuttgart 21 zusammen. Das wird vermutlich auf Jahre hinaus die größte Baustelle Europas. Dort gibt es jede Menge Aushub und es wird viel Betonschotter gebraucht.

Deshalb hat der Exbürgermeister, Exlandrat und Regionalrat Bernhard Maier (FWV) in Renningen das "Magstadter Verkehrskonzept" kreiert. Dessen teure Südtangente führt vom Renninger Breitlaubsteinbruch geradewegs zur Baustelle Stuttgart 21. Die Kosten der Südtangente sind auch ein Grund, warum wir auf die S 60 schon und noch lange warten müssen.

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Emma am 18 Sep. 2010 15:21

Dass die Magstadter für den Erhalt ihrer Hölzertalstraße auf die Straße gehen, ist, glaube ich, nicht zu erwarten. Man könnte ja gesehen werden. Zu hoffen wäre, dass bei einem Versuch seitens der Magstadter Verwaltung, den Bürgerentscheid zu kippen, dieselbe Dynamik entstünde, wie bei Stuttgart 21. Da gehen Leute auf die Straße, die sich bisher in keinster Weise politisch engagiert haben. Das Engagement gegen S 21 geht durch sämtliche gesellschaftlichen Schichten und die Zahl der Demonstrationsteilnehmer nimmt ständig zu.

Tatsache ist, dass eine Aufhebung des Magstadter Bürgerentscheids eine weitere Zuspitzung für eine Spaltung im Ort mit sich brächte.

Ob man das verantworten will?

Diejenigen Magstadter, die für einen Bürgerentscheid in Stuttgart eintreten, sollten konsequenterweise den Magstadter Bürgerentscheid als unumkehrbares Votum der Bürger für den Erhalt der Hölzertalstraße anerkennen.

Schau mer mal.

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Karle am 18 Sep. 2010 20:16
Ja freilich, do send no wieder die SPD-ler en ihrm Element.

- Meischter des Durchlavierens -

Hauptsach, mr isch bei de Bestimmer ond nadierlich bei de Gwinner

- obwohl - des goht halt ällaweil en d‘Hos, weil dia Wähler halt doch ned so bled send.

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Ein Schwarzer am 21 Sep. 2010 19:01
Gleichgültig, wie man zu Stuttgart 21 eingestellt ist, dafür oder dagegen, eines muss festgestellt werden:

Die CDU-Fraktion im Magstadter Gemeinderat ist nach dem Bürgerentscheid unerschütterlich für dessen Einhaltung im Gemeinderat eingetreten.

Für ihren Widerstand gegen die diabolischen Intrigen des Bürgermeisters Dr. Merz mit dem Ziel, die Hölzertalstraße zu schließen, gebührt ihr Hochachtung und Dank.

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Fritzchen am 30 Sep. 2010 19:06

Wie die Staatsgewalt ihre Bürger behandelt, konnte heute bei den Protesten zu Stuttgart 21 in Stuttgart anschaulich beobachtet werden. Es gab Verletzte. Die Staatsmacht schränkt das Demonstrationsrecht ein, indem sie mit Gewalt gegen die Bürger vorgeht. Ein Satz bringt das dort recht gut zum Ausdruck:

"Einsatz, wie man ihn sonst nur aus Diktaturen kennt"
Wie das aussieht, kann man im SWR sehen. Einfach auf den Link unten klicken!

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Harald am 30 Sep. 2010 22:04
Größer können die Kontraste nicht sein. Auf der einen Seite das Bild unseres Ministerpräsidenten in Spiegel-Online auf der anderen Seite behacken seine Polizeikräfte die Demonstranten im Schlosspark mit Wasserwerfern und Gas. Über 400 Verletzte soll es laut den Medien gegeben haben.

HomePage Spiegel Online

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Gudrun am 01 Oct. 2010 12:31

Würden die öffentlichen Einsatzkräfte genauso konsequent wie bei Stuttgart 21 an der Schwarzen Elster vorgehen, dann würden dort nicht ständig reihenweise die Ortschaften absaufen. Dort haben die Leute in zwischen keine Bleibe mehr, weil der Staat unfähig ist, endlich nötige Maßnahmen durchzuführen.

RE: Bürgerentscheide in Stuttgart und Magstadt - Gemeinsamkeiten und Trennendes.
von Emma am 01 Oct. 2010 16:10
Wie man als Gegner eines sinnlosen Projektes beleidigt und diskriminiert wird, haben wir Gegner des Magstadter Verkehrskonzepts selbst erfahren müssen. Genauso ohnmächtig waren wir gegen ein politisches, nur Stuttgart 21, dem Steinbruch NSN und der Abbruchfirma Fischer dienendem, Projekt Südtangente, das nur mit Tricksereien und falschen Zahlen durchgesetzt wurde.

Saubere Luft in Magstadt?
von Veronika am 30 Sep. 2010 21:40
Das war schon lange fällig. Jetzt hat ein Magstadter wegen eines fehlenden Luftreinhalteplans Klage vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht eingereicht.

Bisher hielt es die Gemeinde mehr mit Nichtstun und Beschwichtigungen in dieser Sache. Während andere Städte und Gemeinden – zuletzt Markgröningen – ihre Bürger mit Durchfahrverboten und Tempolimits schützen, geschieht in Magstadt seit gut 10 Jahren nichts. Gehört das nicht auch zu einer Aufgabe einer Gemeinde, ihre Bürger vor gesundheitsschädigenden Auswirkungen zu schützen?