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B 464 - Probleme im Erschelgraben!

In den dreißiger Jahren gab es bereits eine Planung A 81 Leonberg-Gärtringen. Die Trasse war optimal den verkehrstechnischen Erfordernissen angepasst, und im Bereich der westlichen Gemeindegrenze am Ihinger Hof landschaftsverträglich geplant. Wo heute die B 464 die Eisenbahn unterqueren soll, querte die A 81 auf einer Brücke das Bahngleis. Die B 464 3a haben keine Straßenbaufachleute, sondern Kommunalpolitiker aus dem Kreis Böblingen aus der Taufe gehoben und das ist deutlich erkennbar. Landrat Heeb und sein Nachfolger Maier haben sich leichtsinnig den Forderungen des Leonberger OB Dr. Ortlieb gebeugt und zusammen mit den Herren des Regierungspräsidiums einfach einen unüberlegten Strich auf der Landkarte gezogen. Damit werden Ortschaften geschädigt, deren Markungen zertrennt, und Verkehr der A 81 zwischen die Städte Sindelfingen und Böblingen verlagert.

Nur OB Brumme hat mit Weitblick diesen "historischen Fehler" (Min.-Präs. Oettinger) erkannt und mit seiner CDU-Fraktion bekämpft. Heftige Proteste in Magstadt und Maichingen gegen die vom Regierungspräsidenten Bulling durchgedrückte Fehlkonstruktion wurden mit der Drohung durchgesetzt: Es gibt diese oder gar keine Straße! Allen voran hat der damalige Renninger Bürgermeister Bernhard Maier bei den Kollegen entlang der Trasse 3a mit diesem Spruch erbitterte Straßenkämpfe ausgelöst. Heute ist er der Meinung, den Kreis gingen die Überdeckelungskosten der A 81 zwischen Sindelfingen und Böblingen nichts an.

Zwischen der Böblinger Hulb und Leonberg-West trieb Regierungspräsident Andriof den Bau der Ersatzautobahn (Ministerpräsident Teufel) langsam, aber sicher voran. Er war sich sicher, dass aus dem zweispurigen Umgehungssträßchen eine vierspurige Autobahn werden würde. Die wichtigsten Brücken sind bereits in Salamitaktik so gebaut worden und harren noch wie die zusätzlichen Auffahrten der Genehmigung. Sein Nachfolger, Regierungspräsident Schmalzl, tritt ein schweres Erbe an. Der "Dritte Mann" will darum die B 464 zunächst einmal an der Ihinger Straße enden lassen. Die unübersichtliche Auffahrt dort, mit tief in den massiven Muschelkalk hinein gegrabenen Fahrbahnen, und die Unterquerung der Eisenbahnlinie sind nämlich teure Maßnahmen. Die Absenkung der Renninger Straße um vier Meter schneidet den Grundwasserbereich des Planbachs an. Das wird laut Bürgermeister Merz schwierig. Die Baukosten explodieren.

Kein Wunder, dass das Regierungspräsidium in der ersten Planfeststellung den Erschelgraben einfach vergessen hat. Die erforderliche Ergänzungsplanung lässt seit dem letzten Jahr auf sich warten, d.h. die in der Gemeinderatssitzung vom 17. Februar 2009 vorgelegten Pläne sind nicht aktuell. Der Bürgermeister muss damit rechnen, dass noch mehr "Wasser, das wir nicht verkraften" von der B 464 in den Erschelgraben schießt. Wo bleibt sein Protest, konnte er doch angeblich seither damit rechnen, "ein einfacher Graben reiche für die Entwässerung der B 464 aus"? Ist das nicht der Fall, so erhebt sich die Frage, warum die Gemeinde für die Entwässerung dieser Bundesstraße aufkommen muss.

Nicht nur das Regierungspräsidium, sondern auch der Bürgermeister hat im Erschel einiges vergessen. Bis vor mehr als einem Jahr ging die Planung zur B 464 davon aus, dass die Trasse in einem Zug gebaut wird. Im September 2007 war plötzlich von einer Teilfreigabe zwischen Dagersheim und der Ihinger Straße die Rede. Wo bleibt der Protest des Bürgermeisters gegen diesen für Magstadt gefährlichen Torso, der am VW-Autohaus in die Renninger Straße mündet? In den vorliegenden Plänen befindet sich ein Teil des am Erschelgraben geplanten Gewässerrandstreifens auf dem zum Rückbau vorgesehenen Teil der bestehenden Straße nach Renningen (L 1185). Wie passt das zu dem Fall einer Teilfreigabe der B 464? Das würde bedeuten, dass bis zu 40 000 Fahrzeuge täglich die Straße nach Renningen benützen. Das ist bei einem vorgesehenen Rückbau dieser Straße zu einem Wirtschaftsweg (Feldweg) kaum möglich. Wird der Unterlauf des Erschelgrabens, erst nach Beendigung des Provisoriums einer Teilfreigabe der B 464, ausgebaut werden können? Nirgends wird deutlicher, dass die Planungen absurde Ergebnisse zeitigen und völlig unkoordiniert verlaufen. Für die Grabenplanung bezahlt die Gemeinde über 50 000 Euro.

Vergessen wird ferner, dass die Firma NSN im Steinbruch nicht nur Oberflächenwasser abpumpt. Sein 10 Meter tief herausgesprengter "Feschdlessee" hängt an der Todstadtquelle. Diese gehören zum Einzugsgebiet des Mineralbades Berg in Bad Cannstatt.

Noch viel wichtiger ist, dass der Bürgermeister vergessen hat, dass schon vor 20 Jahren an der Auffahrt zur B 464 an der Schafhauser Straße ein Gewerbegebiet geplant wurde mit, besonders heute, hervorragenden Standortvorteilen. Sollte es nämlich dem auch durch einen Bürgerentscheid nicht belehrbaren Bürgermeister gelingen, die Hölzertalstraße zu schließen, könnte er seine Pläne östlich der Hutwiesenstraße abschreiben. Besser als in einem Wassergraben im Erschel wären die 620 000 Euro Baukosten in einem Kanal zum Schlegdorn angelegt.

BF Arbeitskreis
27.02.2009