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In Magstadt gehört. 26.01.2006
Ein aufmerksamer Bürger
Nachrichtensperre in Magstadt?
Am 28. November 2005 wurden in aller Herrgottsfrühe so kurz nach fünf Uhr viele Magstadter aus dem Schlaf gerissen. Am Bahnübergang in der Ihinger Straße tat es einen gewaltigen Schlag, Funken sprühten, ein Feuerwerk erhellte die Nacht.
Herbeieilende Nachbarn erfuhren, ein Lastwagen mit hochgestelltem Kipper sei in die Oberleitung der Eisenbahn gefahren. Unbeeindruckt von Blitz und Donner habe der Fahrer das Weite gesucht.
Die Bahnlinie musste für einen Tag gesperrt werden. Zwei schwere Einsatzfahrzeuge und ein Dutzend Spezialisten rückten an, um die Schäden zu beheben. Der Güterzugverkehr wurde umgeleitet. Das dürfte logistisch schwierig und kostenträchtig gewesen sein.
Auch die Ihinger Straße (K 1006) war gesperrt. Einen Tag lang mussten die Steinbruchlaster über den Ihinger Hof auf die B 295 Richtung Stuttgart fahren. Zum ersten mal galt für sie die Route, welche ihnen der Gemeinderat am 30. Januar 2001 vorgeschrieben hat, als Bedingung für die Genehmigung des Schotterwerks NSN. Es wurde ruhiger im Ort. Das Adlereck wurde durchlässiger, denn im letzten Jahr sollen häufig über 500 Fahrzeuge täglich, manche mit Anhänger, durch Weilemer und Neue Stuttgarter Straße gerumpelt sein.
Die Umleitung verursachte höhere Transportkosten und die liegen dem Magstadter Bürgermeister besonders am Herzen. Erklärte er doch am 19. Januar 2005 seinem Gemeinderat dem Betrieb seien zusätzliche sechs Euro pro Fuhre für diesen Umweg zur Fildermesse nicht zuzumuten. Überhaupt sei eine solche Forderung, den Steinbruchverkehr aus dem Ort zu verbannen, in Wirklichkeit lediglich ein Wunsch an die Baurechtsbehörde gewesen. Rechtlich verbindlich sei der Gemeinderatsbeschluss weder für das Landratsamt noch für den Steinbruchbetreiber. Noch nicht erklärt hat er dem Gremium, warum für die Schwerlaster die Büsnauer Straße von der Stadt Stuttgart kurzerhand geschlossen wird!
So werden die Magstadter Bürger halt weiterhin den Staub von Straße und Ladungen inhalieren und sich mit Ohropax in den Ohren in ihren Betten durchschütteln lassen, denn im Steinbruch ist auch Nachtbetrieb an der Tagesordnung.
Über den Unfall war aus der Polizei sehr nahestehenden Kreisen zu erfahren, dass das Landeskriminalamt diesen brisanten Fall an sich gezogen habe und dafür gesorgt wurde, das kein Sterbenswörtchen über die nicht ganz billige Kollision in die Presse gelangte.