Sindelfinger Zeitung vom 29.11.2004
Getrickst
Zu: "Region soll bei der S-Bahn bremsen" (SZ/BZ vom 10. November)
Neben dem Stuttgarter Pragsattel leidet Magstadt in seiner Ortsdurchfahrt unter dem Ausstoß der höchsten Stickoxidwerte in der Region. Dabei bringen es die Lastwagen auf das 33-fache der von Personenwagen verursachten Luftverschmutzung.
Dem sollte der Beschluss des Magstadter Gemeinderates vom 30. Januar 2001 Rechnung tragen, in den auch Landrat Maier mit bis dato unerfüllten Versprechungen hineingewirkt hat, Er versprach nämlich eine imaginäre B 464 Neu-Nord zur sicheren Abhilfe dieses Notstandes, als das ihm sehr am Herzen liegende Schotterwerk NSN samt Deponie zur Genehmigung anstand. Der Magstadter Gemeinderat beschloss, dass die Schwerlaster des Steinbruchs nicht mehr durch den Ort, sondern über den Ihinger Hof (K 1006) und die K 1007 zur B 295 nach Stuttgart fahren müssen. Diese beiden Kreisstraßen will der Landrat neuerdings schließen.
Den Gemeinderatsbeschluss vom Januar 2001 hat das Duo Maier/Merz kurzerhand als undurchführbar erklärt. Der Gemeinderat hat das stillschweigend akzeptiert. Seit Jahrzehnten um die Beseitigung des Durchgangsverkehrs kämpfend, war er nicht einmal imstande den äußerst lästigen Quellverkehr aus dem örtlichen Steinbruch aus dem Ort zu bringen. Eine solche Vorgehensweise erinnert tatsächlich an das von Bürgermeister Merz gepriesene Skatspiel, bei dem man der Bevölkerung gegenüber ja nicht alle Karten auf den Tisch legt, bei dem getrickst und getäuscht wird.
Ihm muss endlich klargemacht werden, dass die Magstadter Bürger sich nicht mit weiteren unhaltbaren, nicht finanzierbaren Versprechungen hinhalten lassen. Sofort müssen jetzt die Karten auf den Tisch. Bevor die S-Bahn gebaut wird, muss der Straßenverkehr aus dem Ort. Zuerst brauchen wir die B 464. Sonst werden im Ortszentrum, in der Alten-Stuttgarter-Straße und vor allem an der Schafhauser Steige chaotische Verkehrsverhältnisse entstehen, welche niemandem zumutbar und erklärbar seinen würden.
Reinhold Kienle, Magstadt