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Aus unserem Live-Forum vom 06.10.-11.10.2008
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Zeierlei Maß
von Oskar am 10 Oct. 2008 20:24
Der im Jahr 2001 unter seinem Vorgänger Benzinger gefasste Beschluss über die Fahrtrouten der Steinbruchlaster über den Ihinger Hof sind laut Bürgermeister Merz "das Papier nicht wert".
Na großartig! Sind dann die gefassten Beschlüsse zum Magstadter Verkehrkonzept auch das Papier nicht wert? Und wie wichtig war ihm doch der Beschluss seines Gemeinderats, das Rathauseck nicht zu verkleinern, als das Regierungspräsidium bereit war, die Straße um einen Meter zu verbreitern.
Sein gewähltes Vokabular ist manchmal doch arg daneben.

RE: Zeierlei Maß
von Andy am 10 Oct. 2008 23:18
Papier nicht wert. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Gab es da nicht mal Baupläne von der Gemeinde in der Blümchenstraße die unter den Tisch gefallen sind, aber jede Menge Geld gekostet haben?

Kostenexplosion bei S-Bahn-Strecken-Bau
von Jürgen am 10 Oct. 2008 12:30
Gelesen im:
Schwarzbuch 2008 vom Bund der Steuerzahler e.V.
Böblingen-Renningen/Region Stuttgart.
Zu einer wahren Kostenexplosion ist es beim Neubau der S-Bahn-Strecke 60 von Böblingen nach Renningen gekommen. Verantwortlich für die 14,5 Kilometer lange Strecke ist erstmals der Verband Region Stuttgart. Während nach alter Planung mit Baukosten in Höhe von 93 Mio. Euro gerechnet wurde, belaufen sich die Kostenschätzungen mittlerweile auf 149 Mio. Euro. Das ist eine Kostensteigerung von 60 Prozent. Jeder Kilometer verteuert sich somit um 3,8 Mio. Euro. Die Ursachen für die Kostenüberschreitungen liegen in der Marktpreisentwicklung, zusätzlichen Anforderungen im Rahmen der Planfeststellung sowie den zusätzlichen Anforderungen aus den Resultaten einer größeren Planungstiefe. Zwei Bauabschnitte waren zum Zeitpunkt des Baubeginns noch in der Vorplanung. Die insgesamt entstehenden Kosten werden zu 60 Prozent vom Bund, zu 25 Prozent vom Land und zu 15 Prozent von der Region Stuttgart und dem Kreis Böblingen getragen.
Die Steuerzahler haften also in Millionenhöhe.

RE: Kostenexplosion bei S-Bahn-Strecken-Bau
von Albert am 10 Oct. 2008 20:02
Zu den zusätzlichen Anforderungen im Rahmen der Planfeststellung zur S-Bahn gehört zweifelsohne die absolut überflüssige Südosttangente. Die Straße soll zur neuen Landesstraße 1189 werden, wenn die Hölzertalstraße geschlossen wird. Der Landesnaturschutzverband hat in seiner Stellungnahme einer Genehmigung der Straße nur unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass die Hölzertalstraße komplett geschlossen wird, also nichts mit Übernahme als Gemeindestraße oder Verringerung der Fahrbahnbreite. Der Bürgerentscheid ist aber ein eindeutiger Beschluss zur Offenhaltung. Die bisher rausgeworfenen Steuergelder für Gutachten und Planung auch und gerade bei der Südtangente sind zu Recht vom Bund der Steuerzahler kritisiert worden. Wäre man bei der ursprünglichen Planung der Bahnunterführung an der Maichinger Straße geblieben, hätte man viel Geld und Nerven sparen können. Dazu kommt noch der Wertverlust der Immobilien der angrenzenden Wohngebiete durch die ein Naherholungs- und Feuchtgebiet zerstörende Südosttangente, . Dieser Wertverlust ist bei der Kostenexplosion der S 60 noch nicht einmal erfasst.
Das vermurkste Magstadter Verkehrskonzept ist Teil dieser gigantisch gestiegenen Kosten.

RE: Kostenexplosion bei S-Bahn-Strecken-Bau
von Pauline am 10 Oct. 2008 23:21
Die Südosttangente wird sowieso zur Landesstraße, selbst wenn die Hölzertalstraße offen bleibt. Die Offenhaltung des Hölzertals bedeutet nicht, dass dort auch die Landesstraße verläuft. Die Hölzertalstraße wird - gerade im Falle der Offenhaltung - zur Gemeindestraße und dann hat in Zukunft an der Autobahnbrücke der Verkehr aus Sindelfingen Vorfahrt.

RE: Kostenexplosion bei S-Bahn-Strecken-Bau
von Jörg am 11 Oct. 2008 21:01
Das ist zu kurz gesprungen. Hier geht es nicht darum, ob die Südosttangente Landesstraße wird und die Hölzertalstraße nicht mehr Landesstraße ist.
Grundsätzlich ist die Südosttangente nach der jetzt vorgelegten Planung einfach nur überflüssig. Die Tangente dient nur den Interessen eines einzigen privatwirtschaftlichen Unternehmens. Wer an der Autobahnbrücke Vorfahrt hat, ist in diesem Zusammenhang zweitrangig. Wie bei der Südosttangente gibt es durch die Mehrbelastung der neuen L 1189 auch für die Anwohner des Eichholzes eine wesentlich stärkere Belastung. Auf der Hölzertalstraße gibt es keine Anwohner. Auch Umwege sind bei Ausführung dieses Vorhabens künftig in Kauf zu nehmen. Außerdem müsste die umgewidmete L 1189 ab Magstadt für das künftige Verkehrsaufkommen ertüchtigt werden. Das sind nur ein paar Punkte, die mir im Zusammenhang mit dieser Planung einfallen.
Das Land will mit der Durchführung beginnen, war bisher aber nicht in der Lage, eine vollständige Planung vorzulegen.

RE: Kostenexplosion bei S-Bahn-Strecken-Bau
von Eberhard am 11 Oct. 2008 21:58
Die Vorhaben, B 464, L 1189 und S 60, sind durch die derzeitige Entwicklung an den Finanzmärkten in ihrer zügigen Ausführung problembehaftet. Wenn der Staat die Finanzmärkte noch mehr stützen muss, eine Konjunkturabkühlung weniger Steuereinnahmen in die öffentlichen Kassen spült, dann hat sich manches Vorhaben von selbst erledigt.

RE: Kostenexplosion bei S-Bahn-Strecken-Bau
von Andy am 10 Oct. 2008 23:23
Solcher Quatsch passiert halt, wenn es aus allermöglichen Töpfen Zuschüsse und Förderungen gibt. Da lohnt es sich so richtig, weil selber muss man ja kaum was zahlen.

1 Jahr Live-Forum BF-Arbeitskreis
von BF Magstadt am 10 Oct. 2008 12:10
Genau vor einem Jahr wurde dieses Forum eingerichtet. Seitdem wurden die Seiten 113779-mal angeklickt und 1015 Beiträge wurden eingestellt.
Wir freuen uns über das rege Interesse.
Bürgerforum Magstadt e.V.
Arbeitskreis Lebenswertes Magstadt

RE: 1 Jahr Live-Forum BF-Arbeitskreis
von Andy am 10 Oct. 2008 23:28
Gratuliere, für einen Ort wie Magstadt schon ganz respektabel!

Frommer Wunsch und geduldiges Papier? - Die Steinbruchlaster
von Lucky am 07 Oct. 2008 23:44
Bedingung für die Genehmigung des Schotterwerkes NSN war, dass der Steinbruchverkehr den Weg nach Stuttgart über die K 1106/K1007 / B 295 nehmen muss, solange, bis die B 464 fertig ist (Gemeinderatsbeschluss vom 30.01.2001). Bürgermeister Merz hat diese Bedingung herablassend zu einem "Wunsch" heruntergeredet, obwohl Landrat Maier an dem Gemeinderatsbeschluss mitgewirkt hatte. Laut Anlage zum Beschluss des Magstadter Gemeinderats hat dieser am 6. November 2000 in Magstadt erklärt, mit der Realisierung der B 464 neu-Nord werde für das Jahr 2002/2003 gerechnet.
Weitsichtiger und ehrlicher hat der Verband Region Stuttgart in seinem Beschluss vom 21. Februar 2001 gefordert, dass "verkehrliche Entlastungen des Siedlungsbereiches vorzunehmen seien", weil "aufgrund der knappen Haushaltsmittel des Bundes und des Landes" nicht mit einer schnellen Realisierung der B 464 zu rechnen sei. In dem Beschluss steht außerdem, dass der Steinbruch- und Deponiebetreiber zu Verhandlungen über Transportrouten bereit sei.
Bürgermeister Dr. Merz hat solche Verhandlungen nie ernsthaft geführt. Er hat aber schon ein paar Tage nach seinem Amtsantritt 2002 der Firma NSN ein zusätzliches Auffüllvolumen von mindestens einer Million Kubikmeter einräumen lassen. Das gibt 267 000 Dreiachser, welche großenteils in den letzten sechs Jahren durch den Ort rumpelten (Erlös: acht Millionen Euro). Schließlich musste der Landrat in die Gemeinderatssitzung kommen, um zu erklären, dass er die "Lufthoheit" sogar über die Gemeindestraßen besitze. Es ging dabei um die Spange Renninger-Ihinger Straße, welche die Steinbruchlaster in Richtung Renningen nutzen. Sie ist nicht klassifiziert als Kreis-, Landes- oder Bundesstraße.
In der Gemeinderatssitzung vom 30. September 2008 meinte der Bürgermeister nach der hochaktuellen Frage eines Gemeinderats respektlos dazu, der Beschluss des Regionalverbands zur Verkehrsumlenkung "sei das Papier nicht wert"! (Sindelfinger Zeitung vom 2. Oktober 2008)
Da muss sich der Bürgermeister aber dann schon fragen lassen, was die Beschlüsse des von Bürgermeistern und Landrat Maier in den letzten Monaten hart angegangenen Regionalverbandes zu der Ortsumfahrung wert sind. Wie steht es so gesehen dann um das "Magstadter Verkehrskonzept" des damaligen Renninger Bürgermeisters Bernhard Maier? Hatte er nicht herausgestrichen, dass er dieses Verkehrskonzept schon fünf Jahre vor dem Amtsantritt von Bürgermeister Dr. Merz für Magstadt entworfen und seither in der Schublade hatte?
Eine Information hierzu gibt es auch unter dem nachstehenden Link:

HomePage http://www.buergerforum-magstadt.de/Aktiv18.html

RE: Frommer Wunsch und geduldiges Papier? - Die Steinbruchlaster
von Albert am 10 Oct. 2008 00:22
Der Antrag der SPD zum Steinbruchverkehr ist nichts anderes als WAHLKAMPFGETÖSE. Ihr in 24 Jahren Gemeinderatszugehörigkeit populistisch-trainierter Fraktionsvorsitzender glaubt, mal wieder ein Thema gefunden zu haben, mit welchem er bei den nächsten Gemeinderatswahlen punkten könnte. Glaubwürdig ist dieses Manöver in keinster Weise, denn des Problems der Steinbruchlaster hätte sich die SPD schon längst annehmen können.
"Jetzt uff oimol!"
Oder ist es wieder mal ein JA mit verhaltenem Lustgefühl, wie seinerzeit 1990 zur B 464?
Was tut man nicht alles,.......

Nachfahrverbot für Lastwagen, Sindelfinger Zeitung vom 2.10.2008
von Karl am 09 Oct. 2008 23:28
Für mich war die Aussage von Bürgermeister Merz: "Entscheidend ist, was der Gesetzgeber vorgibt" typisch. Was gibt der Gesetzgeber den vor? Wer sich die unpassenden Gesetzesvorschriften heraussucht, hat freilich Pech. Vor Jahren wurde beispielsweise die Umweltbelastung durch den Verkehr beim Rathaus gemessen. Die Werte waren weit über den Grenzwerten. Lärmmessungen brauchen auf den Durchgangsstraßen nicht mehr gemessen werden, diese liegen auch weit über den Grenzwerten. Wenn jetzt die Steinbruchlaster sogar nachts fahren, ist der Fall eigentlich klar. Nachts sind die Grenzwerte für Lärm noch niedriger als am Tag. Während keine 30 Kilometer weiter auf der B 463 in einer Ortsdurchfahrt Beschränkungen angeordnet werden, gelten für Magstadt wohl andere Gesetze. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Merz, für wie naiv halten Sie Ihre Bürger eigentlich?

Rat einmal, wo ist denn das?
von Bettina am 09 Oct. 2008 22:49
Die Rede ist von einem Landschaftsraum mit Feuchtgebieten, Seggen- und Röhrichtbestand, Grünland und Äckern. Er stellt sich optisch "als besonders reizvoll" dar und wird geprägt "von dem offenen, weitgehend unbelasteten Talraum" eines Baches und "topografisch vielfältigen Landschaftsstrukturen". Er ist "von herausragender Bedeutung für die Naherholung der Bevölkerung" und für "die Erholung der Menschen im stark belasteten Verdichtungsraum".
Schon erkannt, wo dieses schöne Plätzchen zu finden ist? Aber fragen wir erst einmal, wer es so attraktiv beschrieben hat. Es ist das Regierungspräsidium in seiner Antwort auf den Widerspruch der Gemeinde Magstadt. Dasselbe Schreiben, das in grotesk bürokratischen Formeln seine Ablehnung des Widerspruchs begründet, findet für den Gegenstand, um den es geht, eine ganz andere, natürliche Sprache. Es geht um das Hölzertal am östlichen Ortsrand. Das Regierungspräsidium beschreibt auch, was der Plan einer "Osttangente" in diesem Tal am östlichen Ortsrand bedeutet: Beeinträchtigung von Naturgütern, des Naturgenusses, empfindliche Störung und nachteilige Zerschneidung des Landschaftsbildes. Der Bau der neuen Straße ist als "besonders schwerwiegend einzustufen."
Das war den Planern in der Region auch alles bekannt, weshalb sie das betroffene Gebiet zu einem regionalen Grünzug und Landschaftsschutzgebiet von regionaler Bedeutung erklärten.
Diesem hochrangigen Allgemeininteresse gegenüber ist der Bau der zerstörerischen Straße von örtlichem Interesse und "allenfalls gleichrangig" neben den Belangen des Landschaftsschutzes, was genau besehen heißt, dass es nachrangig ist. Der verkehrskonzeptionellen Zerstörungswut im Magstadter Rathaus setzt das Regierungspräsidium darum ein besonders hohes Ausgleichsopfer entgegen, die Schließung der Hölzertalstraße. Das würde im oberen Bereich des Tals die Erholungseignung des Landschaftsraums für die Allgemeinheit erhöhen. Für die Allgemeinheit aus Richtung Stuttgart und Frauenkreuz oder für die zur Allgemeinheit zählenden Jäger sicher. Für die Bewohner Magstadts, für die Gemeinde aber entsteht ein großer Verlust. Von Naherholung und Blick in eine reizvolle Landschaft bleibt nichts übrig.
Das Regierungspräsidium hat sich das Verkehrsobjekt Osttangente genau angesehen und stellt fest: Es bringt "nur eine partielle Verkehrsentlastung für den Bereich der Neuen Stuttgarter Straße" und für den Ortskern nur eine nebensächliche Entlastung. Aber die Ostumgehung führt zusätzlichen Verkehr an den Ortsrand und in die Nähe des Wohngebiets Ost.
Als "Bilanzierungsgedanke", wie das Regierungspräsidium umständlich formuliert, steht für den Magstadter Bürger fest: Ein Naherholungstal wird zerstört, die Wohngebiete im Osten in ihrem Wert erheblich gemindert (dieser finanzielle Verlust wird sich auf die ganze Gemeinde ausdehnen), ein Gewerbegebiet und die Einwohner einer bewährten und zügigen Anbindung an die Landeshauptstadt beraubt. Die Bilanz fällt für Magstadt katastrophal aus.

RE: Klageerhebung der Gemeinde wegen Osttangente
von Lea aus B. am 08 Oct. 2008 19:50
Hat denn unser Bürgermeister schon irgend wann mal etwas für die Anwohner seine geplanten Tangenten getan? Das sind doch auch seine Untertanen. Er glaubt, der große Macher mit seinem Konzept zu sein, dabei belastet er doch nur die Leute in einer Gegend, die entsprechend weit von seinem Wohnsitz liegt. Ihr habt alle vollkommen Recht, der große Wurf ist dieses Konzept nicht - im Gegenteil - die belasteten Bürger sind mittlerweile so stocksauer, dass er bei den nächsten Wahlen hoffentlich keinen Fuß mehr auf den Boden bringen wird.
Noch ein Wort zur demokratischen Mehrheit:
Bei einem so unsinnigen Beschluss von Mehrheit zu reden, entbehrt jeglicher Grundlage. Der Umgang mit dem Geld Anderer, die einem den täglichen Lebensstandard sichern, ist zutiefst unseriös und hat mit Demokratie nicht das Geringste zu tun.

RE: Klageerhebung der Gemeinde wegen Osttangente
von Pauline am 09 Oct. 2008 14:33
Hallo Lea,
wen meinen Sie denn mit "unser Bürgermeister", wenn Sie aus B. sind?

RE: Klageerhebung der Gemeinde wegen Osttangente
von Andy am 10 Oct. 2008 23:10
Vielleicht ist das Lea aus Blubberblog? Blubberblog ist überall, vielleicht auch in Magstadt.