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Aus unserem Live-Forum vom 13.09.-28.09.2008
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Klageerhebung der Gemeinde wegen Osttangente
von Bernd am 27 Sep. 2008 17:29
Bei der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, den 30. September 2008, ist es soweit. Unter Tagesordnungspunkt 2 geht es um die "Klageerhebung gegen die Entscheidung des Regierungspräsidiums".
Nachdem der Bürgerentscheid die Schließung der Hölzertalstraße vom Tisch gebracht hat, wird es spannend, gegen was hier geklagt werden soll. Als Ausgleichsmaßnahme steht die Hölzertalstraße für die Osttangente nicht zur Verfügung, bis ein neuer Bürgerentscheid oder die Rechtsgültigkeit des jetzigen Bürgerentscheids abgelaufen ist. Ein Thema, ob die Forderung der Hölzertalstraße als Ausgleichsmaßnahme angemessen oder unangemessen war, ist deshalb zurzeit uninteressant.

RE: Klageerhebung der Gemeinde wegen Osttangente
von Carla am 27 Sep. 2008 18:27
Da kann man doch gleich das Geld nehmen und zum Fenster rauswerfen!
Und das alles finanziert mit unseren Steuergeldern, die so eine Misswirtschaft erst ermöglichen.
Zitat Stuttgarter Zeitung:
"Als ziemlich unwahrscheinlich gilt indessen in Expertenkreisen, dass eine Klage für den Bau der Tangente im Osten bei einer gleichzeitigen weiteren Nutzung der Hölzertalstraße erfolgreich ist."
Jeder Privatmann überlegt da nicht lange, ob er sich auf so ein aussichtsloses Unterfangen einlässt. Aber, wie gesagt, es ist ja nicht sein verdientes Geld, dass unser Bürgermeister dazu verwenden wird.

RE: Klageerhebung der Gemeinde wegen Osttangente
von Jürgen am 28 Sep. 2008 19:56
Bauen kann die Gemeinde die Osttangente nur, wenn Sie diesen Schaden in einem Landschaftsschutzgebiet anderweitig ausgleicht. Das dürfte schwierig werden, auch wenn der Gesetzgeber es den Vorhabenträgern leicht macht. Meistens wird es mit "Veredelung" oder "Verbesserungen" bereits vorhandener Flächen versucht. Bei genauem Hinsehen ist das aber oft ein besserer Rosstäuschertrick. Es werden immer mehr zusammenhängende Gebiete zerschnitten und damit auch entwertet. Mit kleinen und zerstückelten Flächen einen Ausgleich für in Anspruch genommene zusammenhängende Naturflächen zu erreichen, ist ein aussichtsloses Unterfangen. Viele kleine und verbesserte Ausgleichsflächen, oft in Form von Streuobstwiesen, können nicht das leisten, was mit großen Flächen möglich ist.

Wen wundert‘s?
von Miraculix am 13 Sep. 2008 15:33
Da wundert sich der Bürgermeister in sämtlichen Zeitungen über den Einwohnerschwund in Magstadt.
Während andernorts des oberste Chef des Ortes aus einem verlorenen Bürgerentscheid die Konsequenzen zieht und seine Politik nicht mehr vertreten sieht, schwadroniert der unsrige in Analystengefilden. Nicht ein Wort zur Akzeptanz des Votums seiner Einwohner - im Gegenteil - er will’s in 3 Jahren wieder versuchen. Soviel zur demokratischen Einsicht!
Jetzt wieder dasselbe Spiel, Eigenanalyse, warum hier niemand wohnen bleiben will. So etwas kommt nicht von Ungefähr, wenn man sich das Ansehen und Aussehen unserer Gemeinde vor Augen hält. Aber unser Schultes wäscht - wie immer- seine Hände in Unschuld.
Alles - aber auch Alles - wird abhängig gemacht von seinem unglücklichen Verkehrskonzept.
Alles - aber auch Alles - wird geplant in Bezug auf sein unglückliches Verkehrskonzept.
Jedes Handeln und jede Planung ist nur darauf ausgerichtet, dass das unglückliche Verkehrskonzept gut dasteht und durch etwaige sofort abhelfende Verbesserungen (z.B. eine Südwesttangente bis zur Renninger Straße) ja nicht gefährdet wird.
Beispiele?
Die Steine am Rathauseck (schon ausgiebig im Forum diskutiert).
Das Gewerbegebiet Östlich der Bahnhofstraße IV ( es dient zur Rechtfertigung der überflüssigen Südosttangente und gehört an die B 464)
Die Steinbruchlaster, die längst eine andere Route über den Ihinger Hof zu nehmen haben (sie braucht man zur Rechtfertigung der Tangenten)
Gute Wohnlagen werden durch seine Tangenten unattraktiv (Hausverkäufe im Steußler und Hanfländer sind so gut wie unmöglich)
Wohnhäuser werden fast bis an die Straße "geknallt" und es bleibt nicht mal Platz für einen Blumentopf (siehe das Wohnhaus gegenüber der Bäckerei Keller oder die total verdichteten Reihenhäuser in der Blumenstraße) -wer will so schon wohnen?
Wohnen am Erbach (daraus hätte man ein schönes Wohngebiet machen können, mit freigelegtem Erbach und ansehnlichen Einfamilienhäusern und viel Grün drumrum)
Ach ja, was wird eigentlich aus der Ruine der unrechtmäßig abgebrochenen Bahnhofswirtschaft- vielleicht P&R Plätze ?
Selbstverständlich muss man mit der Ausweisung neuer Wohngebiete sehr vorsichtig umgehen(Zitat Böblinger Zeitung). Wahrscheinlich ganz besonders vorsichtig, wenn familiengerechter Wohnraum direkt vor der eigenen Haustür zu finden ist (Wohngebiet Seele/Metzlesbach).
Da wundert einen dann gar nichts mehr.

RE: Wen wundert‘s?
von Hanna am 13 Sep. 2008 16:47
In der Sindelfinger wird geschrieben, dass die Weichen zur Verbesserung gestellt seien. Das wundert mich doch sehr, entspricht aber wohl der Merz‘schen Brille, bzw. seiner Sicht der Dinge. Ob der öffentliche Nahverkehr in Magstadt mit der S-Bahn wirklich "attraktiver" wird? Die Linie 757 entfällt und zu deren Haltestellen hat es heute niemand sehr weit. Ob wir wirklich einen attraktiven und funktionierenden Ortsbus kriegen? Das glaube ich nicht, in anderen Orten wurde sowas auch immer aus "Kostengründen" schnell beiseite gelegt. Ob also unsere Verbindung nach Sifi/BB, also die "Kurzstrecke", für den Einzelnen schneller wird, bleibt zu bezweifeln.
Und wo ist das attraktive, familiengerechte Baugebiet ohne (zukünftig) Straße vor der Nase und ohne festgelegten Investor? Interessant wäre auch zu erfahren - seit wann sinkt die Bevölkerung so in Magstadt? Könnte es auch etwas mit der abschreckenden Wirkung des Merz‘schen Verkehrskonzeptes zu tun haben? Vielleicht ziehen es die Älteren, die hier nicht mehr durch die Arbeit gefesselt sind, einfach vor, ihren Lebensabend in einer Merz-freien Zone zu verbringen?

RE: Wen wundert‘s?
von Heinrich am 21 Sep. 2008 13:07
Wenn, wie hier in Magstadt, intakte Wohngebiete durch Umgehungsstraßen und Gewerbegebiete verschandelt werden, wundert es nicht, wenn niemand mehr hier wohnen will. Es ist eine so unsäglich verfehlte Kommunalpolitik, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Und viele Gemeinderäte stimmen dem, aus was für persönlichen Beweggründen auch immer, noch zu. Die eifrigsten Befürworter dieses Schildbürgerstreichs sind doch diejenigen, die selber zur Miete oder fernab der jetzt noch guten, familiengerechten Wohnlagen wohnen.
Das werden die Bewohner der entwerteten Häuser und Gründstücke bei der nächsten Wahl bestimmt nicht vergessen haben. Die älteren Mitbürger, die ihr Leben lang dafür gearbeitet haben, damit sie ihre Häuser abbezahlen können, sind durchaus in der Lage zu erkennen, wer für diese Verschlechterung ihrer Wohgebiete verantwortlich ist.
Derzeitige Mandatsträger und Mandatsträgerinnen werden sich dann noch ganz schön wundern. Anscheinend haben sie aus der letzten Gemeinderatswahl und dem Bürgerentscheid nichts gelernt.

RE: Wen wundert‘s?
von Nelly am 21 Sep. 2008 16:17
Das kommt davon, weil manch einer meint, sich überall und ohne Qualifikation zum Schultes wählen lassen zu können, auch wenn er für diesen verantwortungsvollen Beruf keine Erfahrung mitbringt.
Ein Verwaltungsfachmann käme nie und nimmer auf die Idee, intakte, lebenswerte und an Naherholungstäler grenzende Wohngebiete mit überflüssigen, direkt an Wohnhäuser grenzende Umgehungsstraßen, kaputt zu machen.
Das liegt nämlich ganz und gar nicht im Interesse einer prosperierenden Gemeinde, die besonders für junge Familien attraktiv sein will.
Das Ergebnis des Magstadter Demokrafieberichts spricht Bände und verwundert nicht.

RE: Wen wundert‘s?
von ulli am 21 Sep. 2008 18:34
also da hätte ich doch mal einen Vorschlag für unseren Bürgermeister!
Warum gibt er nicht seine schön am Ortsrand gelegene Mietwohnung (da kommt komischerweise keine "Tangente" hin) auf und kauft sich eine Wohnung oder ein Häuschen! Anzubieten hätten wir: Das wunderschön zentral gelegene Schönenberger-Gelände mit Minigrundstücken und Investor inklusive. Oder er sucht sich ein Häuschen im Steußler oder in der Eichenstraße! Los ran an die Tangenten oder in den Ortskern! Dem Waldi gefällt das bestimmt auch. Am Geld kann es eigentlich ja nicht liegen, so ein Bürgermeister verdient ja meines Wissens ganz ordentlich. Also, mit gutem Beispiel voran Herr Doktor, zeigen sie den Magstadtern mal, wo es sich zukünftig zu leben lohnt! (Ja, das wundert mich auch immer wieder, dass die am Lautesten für die Tangenten sind, die selbst noch nicht mal Eigentum haben. . .)

RE: Wen wundert‘s?
von Silke am 25 Sep. 2008 20:01
Dass die Gemeinden wegen der demografischen Entwicklung auch um Einwohner und nicht nur Gewerbebetriebe künftig im Wettbewerb stehen könnten, ist unserem Bürgermeister und den Gemeinderäten noch nicht so richtig klar. Stattdessen ist die Freude über mehr Neugeburten gegenüber anderen Gemeinden groß. Ein Wermutstropfen trübt jedoch diese Freude: In Magstadt dürfte diese erhöhte Geburtenrate wahrscheinlich mit dem höheren Anteil ausländischer Mitbürger zusammenhängen.
Also nicht die gute Wohnqualität oder vielleicht ein besonders gutes Angebot an Arbeitsplätzen oder Bildungseinrichtungen sind für die höhere Geburtenrate verantwortlich, sondern vielmehr eine andere Einstellung dieser Bevölkerungsgruppe zu diesem Thema.
Wird diese Kennzahl im Zusammenhang mit der Stagnation der Einwohnerzahl für Magstadt für die nächsten 15-20 Jahre betrachtet, ist das sogar negativ zu werten.
Was unternehmen Bürgervertreter und Bürgermeister, außer einer reinen Präsentation von Zahlen, gegen diese nicht gerade positive Entwicklung?

RE: Wen wundert‘s?
von Carla am 25 Sep. 2008 20:14
Ach Silke, ich glaube, das interessiert unsere Gemeinderatsmitglieder und den Bürgermeister herzlich wenig. Man nimmt den Bericht zur Kenntnis - und das war‘s.
Dasselbe gilt für Gewerbebetriebe - man stimmt halt einem neuen Gewerbegebiet zu,
egal, ob sinnvoll oder nicht;
egal, ob der richtige Standort oder nicht;
egal, ob Anwohner geschädigt wären oder nicht;
egal, ob darauf gebaut wird oder nicht.
Man kann sich doch nicht mit allem beschäftigen, das wäre ja noch schöner.