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@Chris
12.04.2007

Standortdiskussion Wohnen
Das war ein Thema der Gemeinderatsitzung am 13. März 2007 in Magstadt.

Folgende Standorte wurden vom Büro KPS, vertreten durch Herrn Kleinhans, vorgestellt und bewertet: Seele/Metzlesbach – Östlich Eichenstraße – Verlängerte Oswaldstraße- Gollenberg – Erbach, außerdem zwei gemischte Bauflächen Östliche Eichenstraße und Verlängerte Oswaldstraße.

Zwei Bemerkungen ließen aufhorchen.

1. Dr. Merz sagte im Zusammenhang mit der Bewertung, Magstadt und Warmbronn lägen „hinterm Berg“. Was Warmbronn angeht, so hätte man vor 50 Jahren so urteilen können. Aber heute trifft das ziemlich daneben, denn es ist Teil der Stadt Leonberg und damit nicht „hinterm Berg“. Umgekehrt verhält es sich mit Magstadt. Jahrzehntelang war es Gewohnheit, als Adresse „Magstadt bei Stuttgart“ anzugeben, der Ort war gewiss nicht „hinterm Berg“. Er hatte den großen Vorzug, dass man seinen Besuch mit dem Auto rasch vom Stuttgarter Hauptbahnhof abholen konnte, in 25 Minuten war man am dortigen Nordausgang. Mit dem „Stäbler“ war man ähnlich rasch dort. Werden wir jetzt hinter den Berg geschafft?

2. Herr Kleinhans stufte Wohnen in Magstadt als ausschließlichen Eigenbedarf ein. Der Bericht der Sindelfinger Zeitung am 15. März führte aus, es solle kein Zuzug mehr nach Magstadt von außen möglich sein. Also konnte man auf die Bewertungen gespannt sein, denn nun konnten Magstadter über ihre Chancen am Ort etwas erfahren.

Um es kurz zu machen: Das große Gebiet Seele/Metzlesbach wäre ein „Superwohngebiet“, in einer „sehr schönen Lage“, sofort erschließbar. Man könne die andern Flächen vergessen, wenn man das Seele / Metzlesbach anbietet. So schwärmte Herr Kleinhans. Bei den andern Flächen handelte es sich um jeweils kleine Standorte. Sie sind nicht alle sofort erschließbar, weil sie heftig in die Tabuzonen von Grünzug und Landschaftsschutzgebieten eingreifen und die Genehmigungen dann lange brauchen. Von dem entlang der Osttangente geplanten Verlängerte Oswaldstraße und Östlich Eichenstraße sagte Herr Kleinhans, dort spielten Immissionen schon eine Rolle, „Sie kennen das alles“. In der Tat, wir kennen das. Haben die Anhänger der interfraktionellen Osttangentenwerbung dies ihren Unterschriftengebern mitgeteilt, dass Herr Kleinhans diesen Wohngebieten das Vermeiden von Fensterausrichtungen nach Osten empfehlen musste? Da soll der Ortskern mit Eifer total beruhigt werden, und einem neu zu planenden Gebiet mutet man von vorn herein wieder Lärm und Abgase zu. Herr Kleinhans lobte auch die Nähe zum schönen Erholungsgebiet im Hölzertal. Aber: Über die Straße komme man nur an wenigen Stellen weg. Die Aussicht verstellt sie ja ohnehin. Wie eine chinesische Mauer riegelt diese Osttangente die Bewohner vom Hölzertal ab.

Magstadter, ihr könntet ein Superwohngebiet bekommen, ihr könntet stolz darauf sein. Aber der Gemeindeentwicklungsplan will das vereiteln. Für euch und uns alle tut es die B-Ware, wie ein Gemeinderat die andern Standorte nannte, ihr braucht nichts Besseres. Der Bürgermeister sieht nicht den Bedarf von Magstadtern, sondern von Regionalplanern. Die könnten vielleicht die Standorte mit der schlechteren Qualität nicht genehmigen. Warum hat sie der Bürgermeister überhaupt erfunden, wo doch das Seele/Metzlesbach für einige Zeit groß genug ist? Ein Gemeinderat nannte den Verzicht auf ein Superwohngebiet einen „Schildbürger-Streich“.

Magstadter, jetzt wisst ihr, wohin ihr gehört: nicht dorthin, wo es super ist, sondern zwischen 2. Wahl und Ausschuss, hinter den Berg, nach Schilda an der chinesischen Mauer.