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Aus unserem Live-Forum vom 15.08.-04.09.2011
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Straßenverwüstungen - Vordermänner und Hintermänner
von Helmut am 27 Aug. 2011 15:34
Die heftigen Auseinandersetzungen einer Magstadter Bürgerinitiative mit dem damaligen Magstadter Bürgermeister Benzinger um die ortsnahe B 464 waren, wie sich heute zeigt, mehr als berechtigt. Zusammen mit den Maichinger Bauern wollten ihre Anhänger eine Trasse auf der westlichen Markungsgrenze, der ursprünglichen Trasse der A 81 Leonberg/Gärtringen.

Die Gegner der ortsnahen Umgehungsstraße waren sich klar darüber, dass aus der ortsnahen Umgehungsstraße eine Ersatzautobahn wird. Ihr Einspruch im Planfeststellungsverfahren legte klar, dass das Verkehrsaufkommen vom Regierungspräsidium absichtlich von zu erwartenden 30 000 Kfz auf fast die Hälfte, nämlich 16 000 Kfz pro Tag fast halbiert wurde. Mit diesem Trick verharmloste man die B 464 als "Umgehungssträßle".

Inzwischen ist die ortsnahe B 464 3a während ihrer nunmehr sechsjährigen Bauzeit bereits an ihren Knotenpunkten "ertüchtigt" worden. Viele Brücken sind vierspurig. Im Regierungspräsidium war jetzt von 40 000 Kfz pro Tag die Rede. Die Magstadter Bürger und die Maichinger Bauern hatten recht gehabt. Vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim haben aber die Landwirte kein Recht bekommen.

Einer der Hauptakteure für die ortsnahe Straße war seinerzeit der forsch auftretende Renninger Bürgermeister Bernhard Maier. Er gibt heute unumwunden zu, dass er damals falsch lag und besser die Autobahn A 81 gebaut worden wäre.

Maier wurde als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler (FWV) ohne Gegenkandidaten vom Kreistag im Jahr 2000 zum Landrat in Böblingen gewählt.

Zur selben Zeit wurde der in Magstadt wohnende Dr. Hans-Ulrich Merz in Leonberg arbeitslos. Die Stadt hatte ihre überflüssige Umweltschutzgeschäftsstelle aufgelöst. Im Jahr 2001 wurde Merz praktisch ohne Gegenkandidaten in Magstadt zum Bürgermeister gewählt. Dabei erhielt er Schützenhilfe von der Freien Wählervereinigung (FWV) und im "Böblinger Boten".

Dessen Huatsempeln "isch nemlich uffgfalla", dass den Vorgänger Benzinger bei einer eventuellen dritten Kandidatur "a bissle d‘Sorg druckt, dass er nemme gwehlt worde wär". Der in der Glosse mit all seinen vielen Meriten hochgejubelte " veritable Dokter dr Agrarwissenschaft Merz wollte endlich einmal ganz vorne na", so die Zeitung. "On sei Blitzstart isch vielleicht gar net so domm, damit er manche andere, mo mit dem Schultesposchte liebäugelet, von der Kandidatur abschrecke". Als besonderer Pluspunkt für ihn stellen d Huatsempel heraus, dass er keiner Partei angehöre und so von allen gewählt werden könne. Tatsächlich zogen sich mehrere CDU-Kandidaten nach diesem schlauen Erguss sofort zurück.

Mit wem hat wohl der Chefredakteur des "Böblinger Boten" diese Glosse ausgetüftelt? Beim Abgang des Landrats Maier 2008 hatte er diesen als "stilbildend" gefeiert. Darf man da Zusammenhänge vermuten? Feststeht, dass Bürgermeister Merz bei seinem Amtsantritt das fünf Jahre alte Magstadter Verkehrskonzept des vormaligen Renninger Bürgermeisters Maier in der Aktentasche hatte. Mit Haken und Ösen versuchte er es sofort, rücksichtslos im Gesamtpaket durchzusetzen. Letzte Konsequenz: die Schließung der Hölzertalstraße.

Diese ortsumschließende Tangentenplanung ist noch eine größere Katastrophe für Magstadt als die ortsnahe B 464.

Die Dokumentation des letzten Jahrzehnts Ortsgeschichte ist aufschlussreich und niederschmetternd zugleich. Dr. Hans-Ulrich Merz schaltet und waltet nicht als Bürgermeister im Interesse seiner Gemeinde, sondern im Interesse des Regierungspräsidiums und des Landrats. Schlimmer noch, er ist ein übereifriger Lobbyist des Steinbruchs NSN, der in einem Netzwerk mit der vermögenden Werhahnbank in Neuss steckt.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner und Hintermänner
von Sabrina am 28 Aug. 2011 15:40
Hier stimmt das Sprichwort: Schuster bleib bei deinen Leisten 100%-ig.

Politiker sind "Allroundgenies", deshalb klappt es überall so gut. Ob es um die Wirtschaft, die Finanzen, oder wie hier in Magstadt, um die Verkehrsstruktur geht, Politiker können grundsätzlich alles besser. Fachleute müssen dann die Hirngespinste umsetzen, koste, was es wolle. Die Betroffenen sollten sich das nicht bieten lassen. Wer die Medien täglich verfolgt, muss feststellen, es klappt nirgends mehr. Man könnte fast schon meinen, Politiker wollen mit dem verzapften Unsinn die Belastbarkeit ihrer Bürger testen. Kein Wunder, wenn wir jetzt auch europaweit immer mehr Proteste haben und bisher friedliche Bürger auf die Straße gehen. Welchen Politiker juckt das schon, erst muss anscheinend alles im Chaos enden, bevor es besser werden kann.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner und Hintermänner
von Herausforderer am 28 Aug. 2011 17:19
Sehr geehrte Frau Sabrina,

so "düster", wie Sie es schreiben, ist es allerdings nicht. Wenn auch der Beitrag über das Verkehrskonzept in Magstadt viel Wahrheit enthält. Aber es kommt in der Politik hauptsächlich darauf an, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen. In Magstadt ist es, was den Verkahr betrifft, sehr schwer geworden, den Kurs zu korrigieren, nachdem wohl die Hölzertalstraße fallen soll, eine historische Fehlentscheidung.

Dr. Merz gehört zu denjenigen, die nicht in der Lage sind, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu erkennen und umzusetzen. Er gehört zu denjenigen, die sich durch geschickte Kommunikation durch die Netzwerke der Lobbyisten und Lokalgrößen so geschickt durchmanövriert, daß er selbst gut durchkommt. Solche Politiker gibt es viele, besonders im schwarz-gelben Lager, oder bei den sogenannten "Freien". Die haben ein anderes Demokratieverständnis als ich. Man kann sie nicht argumentativ überzeugen, sondern man muß sie gelegentlich abwählen, und das kann leider dauern.

Geduld ist die Haupttugend in der Politik.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner und Hintermänner
von Gerlinde am 29 Aug. 2011 18:22
Lieber Helmut,
bei einer Rundwanderung um Magstadt habe ich mir die Bauarbeiten an der B 464 und an der Südumfahrung (L 1189) angesehen. Ich hoffe, dass dies wenigstens ein Teil des Gemeinderates ebenso gemacht hat.

Was für Eingriffe in die Natur, in die Magstadter Landschaft! Sind denn die Grünen nicht im Gemeinderat vertreten?

Hat denn kein Gemeinderat bei der mehrmaligen Auflage der Pläne im Genehmigungsverfahren erkannt, was da auf Magstadt zukommt?

Aus deinen Ausführungen geht hervor, dass die parteilosen und programmlosen Freien Wähler (FWV) das Heft im Kreistag und auf dem Magstadter Rathaus in der Hand haben. Landrats- und Bürgermeisterwahlen finden ohne Gegenkandidaten statt. Diese Posten werden ohne Beteiligung der Bürger ganz einfach ausgekungelt.

Ist das ein Zeichen der Parteiverdrossenheit? Es sieht so aus, als ob auch im Landtag bald die grauen Mäuse der Freien Wählervereinigung einziehen würden. Bei der schlechten Bewertung der Parteien allgemein und auch besonders vieler Politiker, könnten sie auch dort bald das Zünglein an der Waage bilden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie dort sogar eine Mehrheit erringen könnten.

Als SPD-Wähler sehe ich eine solche Entwicklung mit großer Sorge. Eine Abwendung der Wähler von den politischen Parteien ist verantwortungslos und kann für unsere Gesellschaft gemeingefährlich werden.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner und Hintermänner
von Berta am 29 Aug. 2011 20:27
Lieber SPD-Wähler Gerlinde,

warum fragst du nach den Grünen im Magstadter Gemeinderat?

Warum fragst du als SPD-Wähler nicht nach der Magstadter SPD?

Du musst wissen, dass die Magstadter SPD immer an vorderster Front der Befürworter zu finden ist, wenn es um "Eingriffe in die Natur, in die Magstadter Landschaft" geht.

Da hast du vielleicht die Falschen gewählt!

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner, Hintermänner u. Seilschaften
von Bernhard am 04 Sep. 2011 10:56
Der frühere Renninger Bürgermeister Bernhard Maier, ab dem Jahr 2000 Landrat im Kreis Böblingen und schon viel länger Regionalrat im Verband Region Stuttgart (VRS) hat seine Ämter weidlich für seine Heimatstadt Renningen genutzt und dabei die Magstadter Landschaft raffiniert beansprucht und nicht geschont.

Ursprünglich war er ein Verfechter der Autobahn A 81 Leonberg-Gärtringen. Später verstritt er sich mit Drohgebärden vehement für die ortsnahe B 464 in Magstadt. Heute stellt er fest, es wäre besser gewesen, die A 81 anstelle der fehlgeplanten und teuren B 464 zu bauen.

Den Magstadter Steinbruch hat er im Renninger Breitlaub wiederaufleben lassen, diesmal zu dreifacher Größe, mit einer über die Ihinger Straße erweiterbaren Fläche von über 100 Hektar. Den Steinbruch in seiner eigenen Gemeinde in Renningen hat er aus Umweltschutzgründen dichtgemacht. So geht das.

Mit seinem "Magstadter Verkehrskonzept" hat er den Magstadtern die beste Verbindung nach Maichingen abgeschnitten. Dann hat er für den Steinbruch der Firma NSN die Südtangente zur Baustelle Stuttgart 21 durchgesetzt. Noch ehe Magstadt eine S-Bahnhaltestelle bekommt, baut die Bundesbahn zum Schotterwerk NSN und zur Recyclinganlage Fischer für Millionen Euro die Landstraße L 1189.

Mit Hilfe der im Böblingern Landratsamt angesiedelten unteren Naturschutzbehörde stellte der Landrat für die ein Landschaftsschutzgebiet zerschneidende Osttangente eine ganze Anzahl von rechtlichen Fallen. Vom Verwaltungsgericht wird den Magstadtern ganz im Sinne des Bürgermeisters klar gemacht, dass sie für die Sünde einer Osttangente im Osten des Gollenbergs eine noch viel größere begehen müssen. Sie müssen ihren unschätzbaren Standortvorteil, die direkte Verbindung zur Landeshauptstadt übers Hölzertal, als Ausgleichsmaßnahme opfern. Das ohne die geringste Gegenleistung für Magstadt.

Schlimmer kann einer seine Nachbargemeinde, deren Landschaft und Liegenschaften, nicht schädigen. Der Magstadter Bürgermeister als des Landrats Vordermann bildet mit den Rezepten des Hintermannes den Gemeinderat um und feiert bei seinen vielen Festen Maiers Erfolge. So macht man das.

Der mit allen Wassern gewaschene Bernhard Maier setzt dabei auf die Vergesslichkeit der Bürger und auf die Unterstützung durch die Presse. Er kann sich auf die Zeitungen verlassen, allen voran auf den "Böblinger Boten".

In der schon seit Jahren sich anbahnenden Schuldenkrise fand er angeblich zwischen Straßenbau und Sozialbereich die richtige Balance. Kein Wort davon, dass er bei seinem Abgang im Jahr 2008 dem Landkreis 120 Millionen Euro Schulden hinterließ.

Gelobt werden von der Presse des Landrats Fähigkeiten beim Wahrsagen. In einer Terrorbilanz mit dem Alt-Landrat bringt Chefredakteur Kühnle heute den im Jahr 2001 in Sachen Mülleimer wackelnden Kreistag in Verbindung mit den einstürzenden Türmen des World Trade Centers. Mit den düsteren Worten "Da wird nichts mehr so sein wie vorher" findet der Landrat zur Rolle des hellseherischen Propheten, während draußen im Vorgarten des Landratsamts das Wasserspiel leise plätschert.

Dem Machtmenschen Maier fiel mit 63 Jahren der Abschied vom Landratsamt schwer. Die Stuttgarter Zeitung schrieb, "er wäre gern noch ein Weilchen im Amt geblieben". Es war die Zeit, als die Magstadter Unterstützer des Bürgermeisters Merz in ihrem Ortschef schon den Nachfolger Maiers im Landratsamt sahen. Maier hätte dann weiter den Hintermann spielen können und hätte als graue Eminenz weiter regiert. Das hat nicht geklappt. Der Posten wurde zwischen dem Holzgerlinger Bürgermeister Dölker und dem Calwer Vizelandrat Roland Bernhard ausgehandelt. Beide gehören der Vereinigung der Freien Wähler an. CDU-Leute oder SPD-Genossen hatten bei der Landratswahl keine Chance.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner, Hintermänner u. Seilschaften
von Frieder am 04 Sep. 2011 15:39
Lieber Bernhard,
in der KRZ-Serie "10 Jahre 9/11" stehen sich zwei Fotos gegenüber. Fürs Jahr 2001 zeigt es einen brennenden Turm des World Trade Center als schreckliche Erinnerung an das Flugzeugattentat, fürs Jahr 2011 ein liebliches Bild eines eigentümlichen Paares: Tete-à-Tete die Porträts der schönen Integrationsministerin Öney mit dem milde lächelnden Alt-Landrat Bernhard Maier.

Man muss sich fragen, wie der Exlandrat zum Nebensitzer der türkischen Schönheit wird, und welche Ziele der inzwischen 66-jährige, der laut Böblinger Boten "so jung und frisch wie ein 60-jähriger wirkt", mit diesem Bilderbuchfoto verfolgt.

Das Beisammensein der beiden dürfte der neue Landrat Roland Bernhard veranlasst haben. In seiner Sommerpressekonferenz fünf Tage zuvor saß Bernhard, vom selben Fotografen geknipst, als Dritter im Bunde neben Frau Bilkay Öney, von der Peter Hauk, früherer CDU-Minister, zwei Wochen später bösartig behauptete, sie sei eine "eklatante Fehlbesetzung".

Welche Ziele die beiden Landräte der Freien Wählervereinigung (FWV) bei ihrem Treffen mit der Ministerin verfolgten, ist im Artikel nachzulesen. Landrat Bernhard "outete sich als großer Fan der Landesintegrationsministerin" und meinte vor "ihren klugen Ideen" habe er großen Respekt.

Alt-Landrat Maier ging noch weiter. Er ließ im August wissen, er sei an das Integrationsproblem bei den Türken schon als Renninger Schultes aktiv herangegangen.

Er mache sich bei den kleinteiligen Strukturen des Kreises Böblingen keine Sorgen. "Wir sind nicht Kreuzberg". Übrigens werde die Religion der Muslime genauso an Einfluss verlieren wie bei uns Alteingesessenen das Christentum.

Darf man aus solch tiefschürfenden Erkenntnissen herauslesen, dass der rüstige 66-jährige wieder einmal seine Meinung ändern will? Will er erstmals in den Landtag einziehen, mit den Freien Wählern? Kann er sich nach einem Abgang des alternden Heinz Kälberer gar als Landesvorsitzender der "Parteilosen" vorstellen? Seite an Seite mit den Grünen und der SPD.

Bernhard Maier hat nämlich erkannt: Die Bürger wissen nicht mehr, welche Partei sie wählen sollen. Die Freie Wählervereinigung ist ja keine Partei. Sie kann aushelfen, sie können alle wählen!

Den am Boden zerstörten Magstadtern aber kann auch Bernhard Maier nicht mehr aus dem Elend heraushelfen, in das er sie hineingetrieben hat. Die Freien in Magstadt hatten da selbst auch einen erheblichen Anteil.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner, Hintermänner u. Seilschaften
von Herausforderer am 04 Sep. 2011 15:44
Die letzten Sätze sind nicht ganz richtig. Deshalb ergänze ich: Zuerst wollte Dölker Landrat werden. Als er merkte, daß es knapp wird, hat er abgewunken. Dann fand man den Roland Bernhardt. Der Gegenkandidat, Name leider vergessen, war ein Bürgermeister mit SPD-Mitgliedsbuch.

Übrigens ist Roland Bernhardt mein dritter Dienstvorgesetzer in Reihenfolge seit 1991, und hier stimmt das schwäbische Sprichwort:"s‘beschd kommt z‘letschd."
In diesem Sinne noch einen schönen Restsommer.

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RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner, Hintermänner u. Seilschaften
von Berta am 04 Sep. 2011 17:22
Der Gegenkandidat für Bernhard war Bürgermeister Jahn aus Denkendorf.

RE: Straßenverwüstungen - Vordermänner, Hintermänner u. Seilschaften
von Michael am 04 Sep. 2011 18:30
Bernhard und Frieder haben prima aufgezeigt, wie Planungen von Infrastrukturmaßnahmen in der Politik ablaufen. Vorzuhalten ist den Beteiligten, dass sie weiter hinter den Möglichkeiten bei den Verkehrsprojekten von S60, B464 und den Magstadter Tangenten geblieben sind. Schließlich verschlingen die Vorhaben über 200 Millionen Euro. Bei solchen Beträgen ist die Erwartungshaltung der Bevölkerung dann groß. Inzwischen wird nach jahrelangen Verzögerungen deutlich, wie die Planungen in der Realität aussehen.

Bei der B464 wurde über viele Jahre "geflickt", weil diese Bundesstraße am Bedarf vorbei geplant wurde. Die Gedanken der Politiker bei der Trassenführung haben die Arbeiten verzögert, verteuert und werden manchen Anwohner noch schlaflose Nächte verursachen. Wie es zu Spitzenzeiten auf dieser Straße dann aussehen wird, darüber gibt es schon heute erschreckende Vorstellungen. Etwa so wie heute am Magstadter Rathauseck?

Bei der S60 wurden die Magstadter ordentlich über den Tisch gezogen. Während es in Maichingen drei Haltepunkte gibt, muss Magstadt mit einem Haltepunkt auskommen. Ein teurer Zubringerbus ist notwendig, den schließlich der Fahrgast bezahlt. Dafür dauert dann die Gesamtfahrzeit eben etwas länger.

Bei den Tangenten dürfen sich die Anwohner schon heute freuen, schließlich rücken sie im Verkehrsgeschehen künftig in den Mittelpunkt. Leider bringt ihnen das herzlich wenig, mit der Ruhe und der frischen Luft ist es allerdings dann nicht mehr weit her.

Ein Trost bleibt: Die Übeltäter für diese Misere sind wenigstens identifiziert.

Mensch, Maier!
von Zeitzeuge am 31 Aug. 2011 23:28
Am 10. August 2011 ließ der "Böblinger Bote" die Türme fallen.

Gemeint waren die Wolkenkratzer des World Trade Center am 11. September 2001. Denn ausgerechnet an jenem Nachmittag 2001 unterhielt sich der Redakteur des Böblinger Boten mit dem damaligen Landrat im Landratsamt in Böblingen. Auf dessen sonst offenbar stillen Korridoren "schwirren Wortfetzen durch den Redaktionsflur" an diesem Nachmittag und auf den Bildschirmen der Behörde "tauchen diese Bilder auf". Der interviewte Landrat sei "sichtlich aufgewühlt" gewesen.

"Da wird nichts mehr so sein wie vorher" erkannte der Landrat 2001. Inzwischen ist er in den Stand des Ex-Landrats übergewechselt und kommentiert heute: "Es war mir klar, dass das Konsequenzen für die Weltgeschichte hat, auch wenn es nur ein Bauchgefühl war" und weiter "Das wird mich den Rest meines Lebens begleiten".

"Wir haben viel zu wenig gewusst" beschreibt der Ex-Landrat sein Verhältnis zum Islam im Jahr 2001. Heut weiß er dafür umso mehr, z.B. "wir sind nicht Kreuzberg".

MENSCH MAIER!!!

Sichtlich aufgewühlt sieht es heute auf jeden Fall um die Gemeinde Magstadt herum aus. Türme fallen keine, aber riesige Erdhaufen türmen sich und werden wieder abgetragen, Rampen werden aufgeschüttet und die Straßentrasse metertief aus dem puren Fels gesprengt. "Da wird nichts mehr so sein wie vorher", Herr Ex-Landrat, Ihre Worte atmen wahre Gültigkeit.

Was da entsteht, wird auch die Bürger in Magstadt den Rest ihres Lebens begleiten.

Wo war denn des Landrats "Bauchgefühl", als er vor über zwanzig Jahren sich herausnahm, den Magstadtern die ortsnahe Trasse vorzuschreiben, weil es sonst gar keine gebe? Hat ihm kein Bauchgefühl etwas über die Kosten ausgerechnet dieser Trasse mitgeteilt? Er ist ja so stolz der Herr Ex-Landrat, dass er 2001 Bürgerproteste abwimmelte, dass das Grauen in New York sie zur Marginalie werden ließ. Heute fühlt er sich "durch die Normalität erst recht bestätigt".

Welche Normalität sehen wir den heute beim Entstehen der B 464 bestätigt? "Wir haben viel zu wenig gewusst". Genau das ist die Normalität im Landratsleben. Bei landrätlichen Verkehrsprojekten vervielfachen sich die Kosten, siehe B 464 oder S 60. Falsch kalkulieren, das ist die Normalität.

Nicht nur bei finanziellen Folgen irrt und verirrt sich der Landrat. Ihm wurde beim Anblick der fallenden Türme auch klar, dass das Konsequenzen für die Weltgeschichte hat. Wie anspruchsvoll er ist, der Herr Ex-Landrat Maier! Mindestens die Weltgeschichte muss es sein, wenn der Berufsschwadroneur zum Worte greift.

Im gewaltigen Hauch der Weltgeschichte geraten freilich die menschlichen Proportionen etwas schief. Als "so jung und frisch wie ein 60-Jähriger" lässt sich der Ex-Landrat beschreiben. Jung und frisch, das gilt in der Tat für die Ministerin Öney, neben der sich Maier beim Fototermin platziert hat. Ihm selber ist anzusehen, dass er sich am Tag, als er in die Weltgeschichte zu blicken behauptet, in Wahrheit mit Restmülltonnen beschäftigt hat. Da stimmen die Proportionen wieder.

RE: Mensch, Maier!
von Herausforderer am 02 Sep. 2011 20:53
Der "Zeitzeuge" geht hart ins Gericht mit dem Ex-Landrat. Er war acht Jahre lang mein Dienstvorgesetzter.

Im Jahre 2007 wollte ich ihn verklagen, weil er beim Essen neben mir in der Kantine das Rauchen nicht einstellen wollte, obgleich es damals ein neues Nichtraucherschutzgesetz in BW gab, und 90% der Belegschaft eine rauchfrei Kantine wollten. Exakt am Tage einer von mir vorbereiteten Pressekonferenz bei meiner Gewerkschaft in Stuttgart lenkte "der Pfeifenraucher aus Malmsheim" drei Stunden vorher dann doch noch ein mit den Worten: "Weil einer vor hat, zu klagen .....".
Nach Dr. Heeb waren viele leitende Beamte unter Maier dankbar für seinen lockeren Führungsstil, der sehr viel eigene Räume duldete. Der neue Landrat Bernhardt dagegen macht seit 2008 mehr und konkretere Vorgaben seinen Führungskräften, was so manchem ganz schön stinkt.

Der als erfolgreicher Bürgermeister im Konsens im Kreistag im Jahre 2000 gewählte Maier hat viele Straßen im Kreis gebaut oder geplant. Ein verkehrspolitisches Gesamtkonzept war jedoch nicht erkennbar. Sein persönlicher Freund Dr. Merz hatte es in dieser Konstellation leicht, Magstadt zu verwalten und sich in FW-Manier nach den Lokallobbyisten zu richten.

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Durchfahrverbot
von Gertrud am 01 Sep. 2011 12:26
Jetzt soll es auch in Leonberg ein Durchfahrverbot für Lastwagen ab 3,5t geben. Einbezogen sind Gebersheim, Höfingen Hirschlanden und Ditzingen.

In Magstadt dagegen werden Tangenten an den Ortsrändern gebaut und die Anwohner künftig mit Schwerlastverkehr traktiert. Verkehrte Welt! Wer trägt hier die Verantwortung, dass es in Magstadt keine Lösungen wie in anderen Orten gibt? Ganz klar, verantwortlich sind Gemeinderat und Bürgermeister!

Eine kleine Gruppe von Lobbyisten hat in Magstadt das Sagen und verhindert vernünftige Lösungen.

RE: Durchfahrverbot
von Herausforderer am 02 Sep. 2011 20:33
Daß Lobbyisten in Magstadt das Sagen haben, ist wohl wahr. Aber dennoch läßt sich die Verkehrssituation in Leonberg nicht mit Magstadt vergleichen. Allerdings stimmt, daß bald viel Verkehr angezogen wird, um die neuen Straßen zu nutzen. Der Weg zum nahegelegenen Steinbruch wird für Fernverkehr attraktiv und Fahrern aus Pforzheim Richtung Bodensee wird im Falle hohen Verkehrsaufkommens auf der Autobahn bald die Abkürzung knapp an Magstadt vorbei angeboten. Irgendwann wird es dann eine Bürgerinitiative geben, die sich für LKW-Fahrverbote, wie in Leonberg, einsetzen wird. Aber das sind Horrorszenarien.

Will man über den Straßenbau reden, reagieren Magstadter Bürger gereizt; das ist mir mehrmals passiert in letzter Zeit. Dennoch habe ich einen Gruß an Herrn Dr. Merz einer Gruppe mitgegeben, die unsere Vergärungsanlage sehen wollte und eine Führung unter meiner Leitung am 01.09. genießen durfte. Die Zeit war jedoch zu knapp, um über Magstadter Themen ins Gespräch zu kommen.

Baustellen B 464/L 1189 - Ohrendämme, Felsenschluchten und Kreisverkehre
von Nils am 21 Aug. 2011 10:38
Jetzt wird es in der Landschaft sichtbar für den Bürger: das "Magstadter Umgehungssträßle" verwandelt sich scheibchenweise im Westen zur vierspurigen Ersatzautobahn. Im Süden frisst sich die L 1189 mit ihren Kreisverkehren in Äcker und Wiesen.

Die vom Bürgermeisterverein in den Himmel hinein gelobte B 464 Trasse 3a wird für die Magstadter zum Alptraum. Im Schaukasten des Vereins hängen keine Fotos mehr von einsamen Brücken. Hat es der Vorsitzenden Sabine Schmidt und ihren Aktivisten jetzt die Sprache verschlagen?

1990 haben Initiativen in Maichingen und Magstadt wohlbegründet einen Straßenverlauf auf ihren westlichen Markungsgrenzen verlangt. Sie haben Einspruch gegen die ortsnahe Trasse erhoben. Regierungspräsident Bulling und der damalige Renninger Bürgermeister Bernhard Maier haben das mit der Drohung verhindert: Ihr Maichinger und Magstadter bekommt die ortsnahe oder gar keine Straße. Das Versuchsgut des Landes Baden-Württemberg, auf Renninger Markung gelegen, wurde gänzlich verschont. Dabei hatte die Planung der Autobahntrasse der A 81 Leonberg-Gärtringen Gelände des Ihinger Hofs schon seit 1934 einbezogen.

Die ortsferne Trasse der A 81 bzw. B 464 war bestens in die Landschaft eingebettet. Sie wäre leicht auf vier Spuren zu erweitern gewesen und hätte auf der Magstadter Markung nur marginale Eingriffe zur Folge gehabt. So war es auch mit der seit den Sechzigerjahren auf der südlichen Markungsgrenze geplanten Schwarzwaldstraße. Sie lief von der B 295 oberhalb Weil der Stadt in Ost-West-Richtung nach Stuttgart. Ihre Trasse hätte den Ihinger Hof diagonal zerschnitten. An seiner Stelle wird heute Magstadt mit der ortsnahen Südumfahrung (L 1189) zersäbelt. Beide ortsfernen Straßen wären viel unkomplizierter und billiger zu bauen gewesen.

Nachdem seit 2005 die Brücken der ortsnahen B 464 ohne Genehmigung weitgehend schon für die notwendigen vier Spuren gebaut wurden, sind diese Schwarzbauten in Planfeststellungsbauten 2010 nachträglich legalisiert worden. Gleichzeitig wurden die Auffahrten an Schafhauser und Ihinger Straße mit zusätzlichen Ohren und Rampen auf ampelfreien Autobahnstandard gebracht.

Die Auswirkungen wurden im Magstdter Gemeinderat gar nicht diskutiert, die "Ertüchtigung" einfach abgenickt.

Nur das Regierungspräsidium bekam Hemmungen. Erfahrenen Straßenbauern muss der Bau des Knotens an der Ihinger Straße sehr obskur erschienen sein, auch wegen dessen hohen Kosten. Kurzfristig wollten sie auf den Knoten verzichten. Bürgermeister zollte dem Schotterwerk NSN hohes Lob, weil es diese Auffahrt erhalten konnte. Nicht die Gemeinde Magstadt, sondern der Steinbruch hat diese Auffahrt auf die B 464 an der Ihinger Straße durchgesetzt.

Beide Auffahrten auf die B 464 werden für die Magstadter wohl nicht so wichtig werden wie 1990 angenommen. Sie fahren nach der Stilllegung der Maichinger Straße über die Alte Stuttgarter Straße nach Sindelfingen und Böblingen.

Magstadt ist in dem Interessenkonflikt mit seiner Nachbargemeinde Renningen schwer heimgesucht worden und in jeder Hinsicht "total" unterlegen.

RE: Baustellen B 464/L 1189 - Ohrendämme, Felsenschluchten und Kreisverkehre
von Berta am 21 Aug. 2011 15:15
Die verkehrsberuhigte Alte Stuttgarter Straße war doch aber einer der drei Gründe, weshalb die Klagen gegen die Südtangente abgewiesen wurden.

Dabei ist doch ganz klar, dass die Magstadter nach Schließung der Hölzertalstraße nicht über die Auffahrt an der Schafhauser Straße den langen Umweg über die Südtangente bis zu den Buchen nehmen werden.

Da haben sich die Anwohner der Alten Stuttgarter Straße mit ihrer Unterschriftenaktion für die Südtangente selber ins Knie geschossen.

Das kommt davon, wenn man eilfertig alles glaubt, was einem der Magstadter Bürgermeister vorgaukelt.

Der Eindruck, dass die drei Begründungen für die Ablehnung der Klagen gegen die Südtangente an den Haaren herbeigezogen waren, verfestigt sich so nach und nach.

Erster Grund:
Die Beseitigung des Bahnübergangs an der Maichinger Straße
Dass es bereits eine, vom damaligen Gemeinderat abgesegnete, Lösung in Form einer fix und fertigen Planung gab, begründete der gleiche Planer damit, dass er ja so froh war, was anderes planen zu können. Klar, wenn man für die gleiche Lösung zweimal abkassieren kann, ist das aus seiner Sicht nachvollziehbar.

Bei der jetzigen Lösung einer Millionen teuren Straße, anstatt einer kleineren Lösung direkt am Bahnübergang, müssen halt die Steuerzahler ordentlich blechen. Aber was sind diese Millionenkosten, die man den Steuerzahlern aufbürdet schon gegen die Einbußen der Physio-Praxis der Gemeinderatin Schmidt, die wegen des nahezu versiegenden Durchgangsverkehrs etliche Kunden verlieren wird, die sich mal eben schnell auf der Durchreise eine Massage gönnen wollen.

Zweiter Grund:
Die Zufahrt zum neuen Industriegebiet "Östlich der Bahnhofstraße IV"
In diesem Forum schon des Öfteren angesprochen.
Bei der Vorstellung des Magstadter Verkehrskonzepts war von einer Erweiterung des Industriegebiets keine Rede. Das Gewerbegebiet wurde nachgeschoben, damit die Südtangente ihre Berechtigung bekommt und der Steinbruch seine Stuttgart 21-Trasse.

Dritter Grund:
Die Entlastung der alten Stuttgarter Straße
(siehe Einleitung)

Hat man dann noch ein paar St.Florians-Schreier hinter sich, ist die Sache gebongt.

RE: Baustellen B 464/L 1189 - Ohrendämme, Felsenschluchten und Kreisverkehre
von Hilde am 22 Aug. 2011 09:29
Ich denke, wenn das ganze unausgegorene Verkehrskonzept einmal umgesetzt ist, dann geht der Ärger erst richtig los. Von den Wunschträumen des Bürgermeisters, Teile des Gemeinderats und der heutigen Gleichgültigkeit mancher Zeitgenossen, kann man sich dann verabschieden. Fluchen und sich ärgern wird dann zum Alltag gehören, weil die Chancen für ein vernünftiges Verkehrskonzept vertan wurden. Dann wird fleißig geflickt werden, aber das hilft dann auch nicht mehr. Bürgermeister Merz wird dann aber noch im Amt sein und darf dann die ganze Malaise hoffentlich reichlich auskosten.

RE: Baustellen B 464/L 1189 - Ohrendämme, Felsenschluchten und Kreisverkehre
von Herausforderer am 28 Aug. 2011 17:46
Sehr geehrte Frau Hilde,
Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Leute wie Dr. Merz sich über irgendetwas politisch ärgern, schon gar nicht über eigene Fehler. Er gehört eher zum Typ: "Ich weiß, wo es langgeht."

Fehler eingestehen, fällt im übrigen den meisten Menschen sehr schwer. Und wenn man schon sehr lange auf einem falschen Weg geht, dann erst Recht.
Tragisch, aber wahr für Magstadt.

Ich habe mich nur gewundert, daß bei so viel politischer Kompetenz niemand im Jahre 2009 gegen ihn antreten wollte.

Ich selbst bin heute zur Erkenntnis gekommen, daß der Beruf Bürgermeister aus zeitlichen Gründen kaum ernsthaft erstrebenswert ist. So denken viele, deshalb gibt es auch so viele nur mittelmäßige BMs in BW.

Massenbewegung in Magstadt
von Joachim am 25 Aug. 2011 21:55
Sabine Schmidt, Vorsitzende des Bürgermeistervereins B 464 3a, rühmt sich seit Jahren ihrer außergewöhnlichen Verbindungen zum Regierungspräsidium.

Seit Jahren hat sie dessen Bauzeitpläne im Magstadter Mitteilungspläne für Bürgermeister Merz verkünden dürfen. Oft waren die Teilfertigstellungstermine falsch, manchmal sogar utopisch. So sollten ja zur Fußballmeisterschaft 2006 bereits die Fahrzeuge auf der B 464 fahren.

Jetzt ist Realismus in Magstadt angesagt. Aus dem laienhaften Strich von Landräten und Bürgermeistern, welchen sie für eine Umgehungssträßle leichtfertig in die Landkarte zogen, ist in Magstadt ein Moloch geworden.

Wer hat diesen straßenbauunkundigen Laien eigentlich Prokura erteilt, die gut trassierte Autobahn A 81 Leonberg/Gärtringen zu torpedieren?

Der von Sabine Schmidt fürs Jahresende 2011 prophezeite Fertigstellungstermin wird wohl wieder nicht eingehalten, auch wenn die Baufirmen an Wochenenden arbeiten. An das wichtigtuerische Geschwätz der von Eigeninteressen getriebenen Badbuckelaktivistin hat man sich in der Zwischenzeit gewöhnt.

Wichtig wäre, wenn die Merzunterstützerin im Namen des Bürgermeisters an das Regierungspräsidium zwei Fragen stellen würde:

Wie viele Kubikmeter wurden im Erschel beim Abbau der Abraumhalden des Steinbruchs und im Aufbau der Straßentrasse hin und her geschoben und wie hoch waren die Kosten dafür?

Wie viele Kubikmeter Aushub und darunter wieviel Felsmaterial mussten zum Durchstich von der Ihinger bis zur Renninger Straße ausgeschachtet werden und wie hoch waren die Kosten dafür?

Es wäre hochinteressant im Magstadter Mitteilungsblatt solche Informationen zu lesen. Aus den Aushubbergen werden nämlich die Schuldenberge unseres am Bankrott herumlaborierenden Staates.

Unsere Schuldenmassen sind nicht beeindruckend, sie sind beängstigend!

RE: Massenbewegung in Magstadt
von Berta am 26 Aug. 2011 16:37
Wenn auf den durchreisenden RP-Präsidenten Schmalzl bald ein Grüner dessen Position einnimmt, wird die Großsprecherin Schmidt zweimal überlegen müssen, was sie in Zukunft von sich gibt.

RE: Massenbewegung in Magstadt
von Steffen am 26 Aug. 2011 20:06
Herr Held vom Böblinger Boten lässt im Sommerinterview seiner Zeitung den Magstadter Schultes Erstaunliches verkünden. Dr. Merz bewirtschaftet einen halben Hektar Streuobstwiesen und beißt demonstrativ in einen Mostapfel. Für den Laien ein toller Gag, für den Pomologen ein Grund zum Nachdenken. Streuobst ist nämlich kein Tafelobst und schmeckt sauer bis bitter. Aber vielleicht ist der Apfel von EDEKA.

Noch bitterer aber schmeckt den Magstadtern ein weiterer Trick des fintenreichen Bürgermeisters. Die Überschrift des Artikels lautet: "900-Jahrfeier baut Emotionen der Verkehrsdebatte ab". Da werden nun wirklich Äpfel mit Birnen verglichen. Kostümiert, wie der Herzog von Württemberg, empfing Merz den Ministerpräsidenten zu diesem Jubiläum. Es ist kein Geheimnis, dass er die 900-Jahrfeier um neunzig Jahre in seine Amtszeit vorgezogen hat. Lachend hat ihm das der Landrat bei der Festlichkeit bescheinigt.

So wollte der herzoglich Kostümierte ergebenst der anwesenden Obrigkeit imponieren und den Bürgern mit huldvollem Blick auch. Außer Festivitäten hat aber der Schrumpfungstheoretiker Merz in der Gemeinde nicht viel vorzuweisen. Beim Straßen- und Eisenbahnbau war er Statist.

So lang der Festzug beim vermeintlichen Jubiläum auch war, so prächtig die Festwagen und Kostüme, wie viele Kapellen auch gespielt haben, das Fest war ein schönes Tagesereignis. Das war eine Massenbewegung der anderen Art, die beeindruckt hat.

Die irreparable Verwüstung in den Äckern und Wiesen um Magstadt herum hat eine andere Dimension. Sie begann mit der verfehlten Trassenwahl für die B 464 und setzt sich im Magstadter Verkehrskonzept fort. Der dauerhaft schwere Schaden für Magstadt lässt sich nicht einfach abfeiern.

RE: Massenbewegung in Magstadt
von Herausforderer am 28 Aug. 2011 17:31
Mir fällt bei solchen Diskussionen immer die alte Weisheit ein: "Neue Straßen ziehen neuen Verkehr an."

Staunen muß man aber, wenn dieser alte Spruch in keinen Planungen und Konzepten ausreichend Beachtung findet.

Das ist so ähnlich, wie wenn in einem Atomkraftwerk der Strom wegbleibt für ein paar Stunden. Der Gau tritt ein, und das darf nicht sein. Deshalb wird dieser Fall nicht untersucht.

Im Magstadt hat man all‘ die Jahre vergessen, daß das Stuttgarter Kreuz, ähnlich wie in Ulm, irgendwann an seine Leistungsgrenze kommt, zeitweise stockt es, und der Autofahrer sucht oder sein Navi einen anderen Weg! Trivial, wie wahr, diese Erkenntnis.

In der Tat war die alte Trasse ab Gärtringen gar nicht so schlecht durchdacht.

Aber das hat in Magstadt keine so richtig verstanden.

Wir werden bald Autobahnfernverkehr auch in Magstadt haben, das sage ich voraus. Aber bis dahin ist sowieso wieder alles ganz anders.

HomePage http://www.detlef-reppenhagen.de

Massenbewegung in Magstadt
von Zeitungsleser am 23 Aug. 2011 19:32
Sabine Schmidt, die Vorsitzende des Bürgermeistervereins B 464 3a, sagt zum Berichterstatter Daniel Krauter von der Sindelfinger Zeitung:

"Das ist schon beeindruckend, was für Massen hier bewegt werden."

Es geht um den Einbau von Brückenbauteilen an der Unterführung der B 464 unter die S 60 an der Renninger Straße.

Was sie nicht sagt und als Reingeschmeckte vermutlich auch nicht weiss, ist: Diese Massen hätte man gar nicht zu bewegen brauchen: Die ursprünglich geplante A 81 Leonberg/Gärtringen wäre über die S 60 geführt worden. Selbst Ex-Landrat Bernhard Maier ist heute der Meinung, man hätte die Autobahn A 81 und nicht die von ihm favorisierte Umgehungsstraße B 464 bauen sollen. So lernt jeder dazu.

Die elegante und wirtschaftliche ortsferne Trasse würde nicht im Grundwasserbereich des Planbachs liegen.
Bürgermeister Benzinger hatte das superteure Unterführungsbauwerk einst in einer Bürgerversammlung darum für nicht realisierbar erklärt.

Die großen Massen werden garantiert massenweise Geld verschlingen und den zu erwartenden Verkehr trotzdem nur unzureichend bewältigen.

Wie laut kann ein Zug sein?
von Admi BF am 19 Aug. 2011 12:21
Der Kurierhausmeister geht den Klagen der Rheingauer über Bahnlärm persönlich nach… und macht dabei neue Selbsterfahrungen....

Zum Abspielen wird der neueste Adobe Flash Player 10.3.183.5 benötigt. Die Zeitung bietet über einen Link einen Download an, falls dieser Flash Player nicht installiert ist. Bevor dieser Player installiert wird, muss eine eventuell vorhandene Version über

Start/Einstellungen/Software deinstalliert werden. Beim Download Flashplayer nur speichern, Explorer schließen, aber Internetverbindung aufrecht erhalten und dann die gespeicherte Downloaddatei öffnen und ausführen. Die geladene Setupdatei lädt nun den Flashplayer und installiert diesen. System danach neu starten.

HomePage Wie laut kann ein Zug sein?
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/wiesbaden/meldungen/11062471.htm?tsUser=Ts

RE: Demografie zwingt Kommunen zum Handeln
von Gertrud am 18 Aug. 2011 13:05
Wie solche Innenentwicklungen in Magstadt aussehen, hat das Bürgerforum schon im Januar 2010 auf seiner Webseite geschildert. Die Altbausanierung im Ort kommt nur schleppend voran. Verwunderlich ist das kaum, haben die Hauseigentümer und später deren Erben doch nicht genügend Finanzmittel um vorhandene Objekte anzupassen oder gleich abzureisen und einen Neubau zu erstellen. Die Attraktivität leidet auch im alten Ortskern, wenn nicht gleich ein ganzes Quartier saniert wird. Die vermeintliche Förderung der Gemeinde endet für die Sanierungswilligen in einem Nullsummenspiel.

Ohne das hier mit Fördermitteln rangeklotzt wird, läuft da nichts. Wenn der Landrat und der Bürgermeister hier was sehen wollen, müssen vernünftige Konzepte und Geld her. Mit Flickerei läuft da kaum was.

Für die Gemeinde Magstadt heißt das auch klipp und klar ausgedrückt: Es müssen Mittel im Haushalt umgeschichtet werden. Solche Mätzchen wie beispielsweise den Bau einer Osttangente, die Ausgabe von Haushaltmitteln der Gemeinde für Vorhaben, die eigentlich Landes- oder Bundesaufgaben oder total überflüssig sind, geht das nicht. In Magstadt gilt es Versäumnisse von Jahrzehnten nachzuholen. Das Erscheinungsbild einer schuldenfreien Gemeinde mit einem top Haushalt trügt hier mächtig.

HomePage Sanierungsgebiete/Innenentwicklung in Magstadt
http://www.buergerforum-magstadt.de/Aktiv28.html

RE: Dokumentation Stähle/Kreß - Blick in Abgründe
von Frieder am 16 Aug. 2011 17:45
Hallo, Gerd,
ich glaube, Du irrst Dich. Deine Annahme, Merz gehe es darum, als akademisch gebildeter Dorfschultes seinen Kollegen im Kreis, weise vorausschauend, das Schrumpfungsprinzip bis zur letzten Konsequenz vorzuführen, ist falsch.

Vermutlich liegt der Fall viel einfacher. Merz will in den ihm bleibenden Amtsjahren in Magstadt "keine Bäume mehr rausreißen". Dazu ist er viel zu bequem. Wenn er nämlich die Bevölkerung und die Gewerbegebiete schrumpfen lässt, braucht er sich nicht anzustrengen. Daran wird der "von ihm gestaltete Gemeinderat" kaum Anstoß nehmen.

Wider Erwarten richtet er sich in dem von ihm beschädigten Ort jetzt häuslich ein.

Nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit bekommt er wie sein Vorgänger eine dicke Pension. Dann schultert der Jägersmann seine Flinte und streift durchs autofreie Hölzertal.

Waidmanns Heil!

RE: Dokumentation Stähle/Kreß - Blick in Abgründe
von Karle am 17 Aug. 2011 21:04
Lieber Frieder, Gerd on wie ner sonscht no hoaßet,
oins miaßt ihr Euch merka:
Wenn mr über da Merz schreibt, no därf mr ebbes ja net vergessa,
S E I N E _ D A C K E L,
dia wo emmer om en romsprenget!