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Aus unserem Live-Forum vom 16.05.-03.07.2011
Die Beiträge stellen die Meinung der jeweiligen Verfasser dar.

Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Steffen am 30 Jun. 2011 22:12
40 Seiten enthält die Broschüre "Neue Ideen für Magstadt/innerörtliches Verkehrskonzept". Beim Durchblättern entdeckte ich keine Neuigkeiten. Die verschiedenen Varianten sind alle schon vor Jahren erstellt und diskutiert worden. Auch die innerörtlichen Ideen waren schon Diskussionsgegenstand im Gemeindeentwicklungsplan, in Workshops und in verschiedenen Gemeinderatssitzungen der letzten Jahre. Wo sind also die neuen Ideen?

Vermisst habe ich aber die hier im Forum schon früher diskutierten Vorschläge:

Verkehrslenkungsmaßnahmen, wenn die Hölzertalstraße offenbleibt, und zwar nach der Zufahrt zum Gewerbegebiet Ost in der Neuen Stuttgarter Straße.

Abwarten mit weiteren Straßenbaumaßnahmen bis die B 464 in Betrieb geht, um einfach zu sehen, welche Entlastungen in der Praxis gegeben sind.

Vielleicht hört man bei der Veranstaltung am 5. Juli in der Festhalle auch etwas zu den Kosten der einzelnen Varianten. Die Kosten von Verkehrslenkungsmaßnahmen, wenn die Hölzertalstraße offenbleibt, sind aber unschlagbar günstig gegenüber allen Varianten.

Also: in Magstadt nichts Neues.

RE: Magstadter Verkehrskonzept - neuer Wein in alten Schläuchen
von Der Kantor am 30 Jun. 2011 23:05
Sorry woher sollen denn die neuen Ideen und Vorschläge kommen, nachdem unser allseits geschätzter BM sich ein Gefälligkeitsgutachten von seinem Haus&Hof-Planungsbüro erstellen lässt? So lässt sich leicht in eine bestimmte Richtung argumentieren. Das ganze Mach(t)werk ist doch nur eine konsequente Fortschreibung des Gemeindeentwicklungsplans von 2008.

Wieder wurden konsequent die gleichen Fehler fortgeführt. So gehen die prognostizierten Verkehrsschätzungen nur bis 2020, also für die nächsten 8 Jahre und das auf einer Basis der veralteten Zahlen aus 2003, einem Jahr in dem die geplante Süd-West-Umfahrung noch im Planungsstand war. D.h. also wir machen eine Verkehrsplanung nur für die nächsten 8 Jahre, tolles Konzept!

Glaubt denn allen Ernstes einer, dass in 8 Jahren die Osttangente schon Realität sein wird, die unser BM so vehement fordert?

Wie sagt die CDU: die Osttangente ist ja noch gar nicht beantragt, das Landesstraßenprogramm, mit der die Osttangente bezuschusst werden muss, ist gnadenlos überzeichnet, dann kann das noch viele Jahre dauern. Wenn das stimmt dann gute Nacht, auf der dürren Basis planen wir unsere Zukunft im Ortskern. Das passt doch gar nicht zusammen.

Was wir bräuchten wäre ein Weitblick für die nächsten 30-40 Jahre aber bei dem Zahlenmaterial lässt sich eine solche Schätzung nicht machen.
Denn was haben wir aus den Verkehrsschätzungen z.B. zur B464 gelernt. Keine der Schätzungen hat gestimmt, alles ist nachher ganz anders gekommen.

Das Ganze ist halt recht unausgegoren, man könnte auch sagen "Neuer Wein, in alten Schläuchen".

Die ganzen 40 Seiten gaukeln doch nur eine Bürgerbeteiligung und einen Bürgerwillen vor mit dem Datenmaterial ist doch auch das Ergebnis schon festgelegt so wie 1+1=? ergibt.

RE: Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Gertrud am 01 Jul. 2011 12:32
Neue Ideen enthält die Broschüre gewiss nicht. Ich hatte mir das schon mehr erhofft. Hier wurden einfach die viele Jahre alten Pläne nochmals "aufgewärmt" und zusammengefasst. Das war es auch schon. Dass der Gemeinderat jetzt wegen einer veränderten Situation jetzt erneut beschließen muss, dafür fehlen die Voraussetzungen.

Wer sich bisher mit dem Verkehrskonzept nicht oder nur wenig befasst hat, wird von der 40-seitigen Broschüre regelrecht erschlagen.

Wer die Entwicklung verfolgt hat, ist einfach nur enttäuscht über den Wirbel, der hier veranstaltet wird. Spannend wird es auf jeden Fall, was die einzelnen Maßnahmen kosten werden. Treten die zugesagten Effekte nicht ein, könnten die Verantwortlichen später auch einmal zur Verantwortung gezogen werden. Einige Beispiele gibt es in Wirtschaft und Politik schon. Der persönliche Leidensdruck bei Fehlentscheidungen und Geldverschwendung ist aber aus Haftungssicht noch nicht groß genug für die Verantwortlichen.
RE: Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Magstadter am 01 Jul. 2011 21:00
Hallo Mitbewohner,

Kritik zu üben ist bei diesem Thema einfach, aber unser Ortsvorsteher hat auch ein schweres Erbe angetreten nachdem seine Vorgänger beim Thema Umgehungsstraße und Verkehrskonzept nur geschlafen haben.

Das die Broschüre so umfangreich ausgefallen ist mag viele abschrecken, aber es bietet auch die Möglichkeit sich umfassend zu informieren und macht die Entscheidung transparent.

Warum soll es denn 8 Jahre dauern bis die Osttangente gebaut wird? Wenn die Weichen richtig gestellt werden ist ein solches Bauvorhaben auch zeitnah möglich. Wenn man aber von Anfang an alles immer nur in Frage stellt dann ist das sicher der Sache nicht förderlich.

Es würde mich freuen wenn alle Seiten sich offen beteiligen und nicht schon im Vorfeld Stellung beziehen. Also Mitbewohner gebt euch Mühe am Dienstag, ich zähle auf Euch.

Gruß,
ein vom vielen Straßenverkehr betroffener Magstadter Bürger

RE: Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Kerstin am 01 Jul. 2011 23:20
Mit fehlt einfach der Nachweis, ob der Bau einer Osttangente notwendig ist und der gleiche Zweck nicht auch mit einfacheren Mitteln erreicht werden kann. Dazu gibt es in der Broschüre keine griffige Darstellung. Sicher ist es möglich, anhand der Angaben eine Untersuchung selbst vorzunehmen. Solche zeitaufwendigen Untersuchungen sind aber bei einer Informationsbroschüre, die an die Einwohnerschaft verteilt wird, dem einzelnen Bürger nicht zumutbar. Hier erwarte ich griffig auf maximal einer Seiten eine Darstellung über die verbesserte Leistung. Diese Daten sind dann auch später in der Praxis verbindlich einzuhalten. Negative Wirkungen sind ebenfalls eindeutig anzusprechen. Auch eine Kostentransparenz vermisse ich völlig. Schließlich sind die Prioritäten über die Notwendigkeit von Ausgaben im Gemeindehaushalt in ihrer Dringlichkeit nicht alle gleich.

RE: Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Eugen am 02 Jul. 2011 11:32
Au au, do lobt sich aber Oiner selber.

"Schweres Erbe" isch doch stark übertrieba.

Wem‘r em a fiedlicha Ort so mit am Dampfhammer neihaut ond bloß d‘Leut gegaanander uffhetzt, no macht m‘r an wichtiga Faktor von ra Erbschaft, das friedliche Miteinander, oifach hee.

Magstadter, dein Beitrag isch aber arg staatstragend, des wär jo net netig gwä.

Des Geld ond dia Zeit hättet ihr eich spara könna. Es goht doch bloß darom, de Magstadter zu vermittla, dass se 2008 omasonst an dia Wahlurna ganga send. Dene ihr Entscheidung beim Bürgerentscheid war doch eindeutig - oder net?

Wia lang wellat ihr denn no Geld zom Fenschter nausschmeißa, bis endlich a Entscheidung raus kommt, dia eich passt?

Der Appell, dass sich des Volk am Dienschtag Mühe geba soll, isch scho etwas dreischt - ond vor ällam - dermaßa überheblich. Aber mir Magstadter send des jo so gwehnt von der Magstadter Obrichkeit.

Mühe - wofür?

Mühe zu verstanda, dass durch dia viele neie Stroßa onser Ort en Zukunft no me Verkehr verkraffta muaß.

Mühe zu verstanda, dass a demokratische Abstimmung, der Bürgerentscheid, en onserm Ort koin Schuss Pulver Wert isch.

Mühe zu verstanda, dass m‘r en onserem Flecka koin Fuaß me uff d‘r Boda kriagt, wenn m‘r net em Schultas seiner Moinung isch.

Mühe zu verstanda, dass m‘r froh sei ka, wenn zwoi Naherholungstäler fir d‘Magstadter nemme zugänglich send, dafür aber fir d‘Maichinger ond Stuagerter.

Mühe zu verstanda, dass bei ons so viel Entscheidunga en nichtöffentliche Gemeinderatssitzungen fallat ond bei de öffentliche Sitzungungen bloß no dia Händ hochganga sollat.

Mühe zu verstanda, worom onser Bürgermeischter fir sei Gemeinde so viel zu ihrem Nachteil entscheidet.

Nein Magstadter, deine Aufforderung an die Mitbewohner sich Mühe zu geben, ist nicht der Mühe wert. Es ist der wiederkehrende Versuch, der Magstadter Bevölkerung Sand in die Augen zu streuen.

Forget it.

RE: Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Rolf am 02 Jul. 2011 11:16
Wie schreibt der Lebens-Wertes Magstadt e.V. im Mitteilungsblatt dieser Woche:

Denn mit dieser Gerichtsentscheidung haben sich die Umstände und Erkenntnislage dahin geändert, dass es eben nur eine Straße, entweder die Hölzertalstraße oder die Osttangente, geben kann.

Dann ist doch alles klar: Die Hölzertalstraße bleibt offen, wird gerichtet und die Osttangente wird nicht gebaut. Auf der Hölzertalstraße wird der Durchgangsverkehr durch Magstadt gesperrt und der Ort ist entlastet. Die eigenen Bürger werden ja wohl noch nach Magstadt hinfahren dürfen?

Wieso muss da eigentlich seit Jahren diskutiert werden? Einen Neubau dieser Buckelstraße braucht keiner und es wird viel Geld gespart.

Alles sehr seltsam!

RE: Magstadter Verkehrskonzept - alter Wein in neuen Schläuchen
von Marc am 03 Jul. 2011 11:06
Durch Wiederholen wird dieses Murkskonzept zwar auch nicht besser, aber viele glauben den Schmarren, weil oft das Erinnerungsvermögen bei dieser langen Planungsdauer vielen Leuten einen Streich spielt. Mit Rhetorik und seinem Erscheinungsbild war unser Bürgermeister schon immer gut drauf. Der verkauft einem Eskimo sogar einen Eisschrank, da kennt der nix. Der Gemeinderat nickt das sowie ab, ohne überhaupt nach den Kosten zu fragen, dabei kann sich die Gemeinde bei so einem miserablen Ergebnis eine solche kostspielige Sache gar nicht leisten.

Hölzertalstraße schließem? - Keine Alternativ zur Alternative
von Armin am 03 Jul. 2011 10:52
Die Alternative zur Beseitigung der Hölzertalstraße ist für Bürgermeister Merz, dass es keine Alternative zu deren Beseitigung gibt,

Über Verkehrsplanungen in Magstadt gibt es viele Broschüren. Die wichtigste stammt aus dem Jahr 1987. Es ist das Steierwaldgutachten für die B 464. Mit ihren 188 Seiten, Schreibmaschinentext schwarz auf weiß, kommt diese Untersuchung mit 3 Farbtafeln aus.

In dem Gutachten werden 6 Varianten untersucht. Die Verkehrszahlen sind falsch, weil viel zu niedrig angesetzt. Sie haben sich verdoppelt, so wie die Kosten und auch die Bauzeit.

Von Regierungspräsidenten, dem Landrat und dem Bürgermeister wurde den Gemeinderäten gedroht: Die ortsnahe Trasse 3a wird‘s - oder ihr bekommt gar keine Straße. So trauten sich nur zwei der 18 Gemeinderäte, gegen die Variante 6 (die ortsnahe Trasse 3a war Variante 6) zu stimmen, einer enthielt sich.

Heute ist klar: Mit seiner erzwungenen Zustimmung hatte der Rat mit schlafwandlerischer Sicherheit die schlechteste aller Trassen gewählt. Dieses haben ihm vor Jahren Ministerpräsident Günter Oettinger, der Miterfinder der Trasse 3a und spätere Landrat Bernhard Maier und indirekt auch 2010 Regierungspräsident Schmalzl bestätigt. Wollte doch der im letzten Jahr den Anschluss Ihinger Straße streichen. Dieser war wegen des hochgelobten kurzen Anfahrtswegs aus Magstadt der Hauptgrund für die Favoritenrolle der ortsnahen Trasse. Rudolf Franko (SPD) ist der Einzige, der heute noch im Gemeinderat sitzt und seine damalige Fehlentscheidung vehement verteidigt.

Jetzt liegt wieder eine Broschüre vor. Auch sie beschäftigt sich mit 6 Varianten. Auf ihren 40 Seiten bringt sie nichts Neues. Dafür aber ist sie in tollen Farben auf Hochglanzpapier gedruckt mit einem Vorwort nebst Bild des Bürgermeisters versehen. Viele Planzeichen und nicht nachprüfbare Zahlen verwirren den Bürger. Der Bürgermeister ist darum im Zweifel, ob sich jemand in das Machwerk überhaupt vertieft, und meint: "das Thema ist insgesamt sehr kompliziert und äußerst komplex" , vor allem dann, "wenn an einer Stelle eine Veränderung durchgeführt wird" . Für ihn gilt darum die Forderung seines Mentors Bernhard Maier "keinerlei Veränderungen"!. Maiers Magstadter Verkehrskonzept kann nur im Gesamtpaket durchgepaukt werden. Die Hölzertalstraße muss beseitigt werden. Für den eiligen Leser bietet Merz darum eine Zusammenfassung seines Diktates an.

In der Bürgerversammlung am 5. Juli braucht also nicht gefragt und auch nicht diskutiert werden, sie ist eine reine Alibiveranstaltung . Merz hat bei der letzten Gemeinderatswahl jetzt seinen Wunschgemeinderat Gemeinderat, sodass das Abstimmungsergebnis jetzt schon klar ist. Freie Wähler (FWV) und SPD bringen es auf 13 Stimmen, die CDU vielleicht auf 5 Stimmen. Merz, in der Vergangenheit oft mit seiner Stimme das Zünglein an der Waage, kann sich enthalten und zufrieden in seinen Stuhl zurücklehnen. Auch Altgemeinderat Franko (SPD) wird wieder seine Chance wahrnehmen, um unsere Gemeinde im Äußeren wie im Inneren weiter zu beschädigen.

Die Hölzertalstraße genießt ......
von Herausforderer am 30 Jun. 2011 20:26
So beginnt der Gemeinderatsbeschluss vom 14.11.2006. Ihm folgte der Bürgerentscheid am 02.03.2008. Danach waren zwei wichtige Wahlen in 2009, die beide für Dr. Merz ausgegangen sind. Leider!

Was mir positiv in Erinnerung geblieben ist vom Bürgermeisterwahlkampf, war das freundliche und konstruktive Gesprächsklima mit einzelnen Menschen, viel E-Mail-Kontakt und ein Termin beim CDU-Ortsverein.

Die politische Gesamtkonstellation und die Kommunikation im Gemeinderat ist in Weil der Stadt im übrigen auch mit der CDU besser als mit den anderen. Ich selbst bin ja ein überzeugter Grüner.

Nun steht die Versammlung in Magstadt bevor, wo über das Verkehrskonzept gesprochen werden soll. Hier gäbe es viel detailiertes zu sagen; hoffentlich wird erwähnt, daß die Mehrheit der Bürger immernoch die Hölzertalstraße offenhalten wollen!

Leider habe wir Landratsamtfest, so daß ich dorthin gehen werde. Aber eine Verbundenheit mit Magstadt ist immernoch spürbar bei mir.

"First things first"

HomePage http://www.detlef-reppenhagen.de

Landrat Bernhard als gemeindeübergreifender Ortskernverdichter
von Dietmar am 25 Jun. 2011 18:46
Die Stuttgarter Beratungsgesellschaft Ökokonsult berät Bürgermeister Merz: Magstadt soll schrumpfen. Irgendwoher sind Gelder für Schrumpfungsforschung versprochen, darum lassen sich auch Böblingen, Nufringen und Mötzingen von der Ökokonsult beraten. Aber, o Schreck, Nufringen wird wegen der S-Bahn, Mötzingen sogar ohne S-Bahn wachsen. Auch Böblingen kann wegen des Flugfelds mit Zuwanderung rechnen.

Also schrumpft nur Magstadt. Das Unterfangen von Merz ist wieder einmal etwas Einmaliges, hat Modellcharakter. Es ist ein raumübergreifendes Leuchtturmprojekt mit kolossalen Verdichtungseffekten. Vorzüglich passt es als Ausrede für die in zehn Jahren versäumte Bereitstellung von gemeindeeigenem Bauland im Ortskern, in Wohn- und Gewerbegebieten.

In den Baugebieten der Nachkriegszeit will er Grundstücke zusammenlegen, dichter bebauen und Grünflächen reduzieren. Doch ein Großteil der Gebäude wurde längst erweitert und auf die Bedürfnisse veränderter Nutzung zugeschnitten. Für kleine Rasenflächen, Blumen- und Gemüsebeete sind auch die nachfolgenden Generationen dankbar.

Merz aber verfolgt seine famosen Ideen hartnäckig weiter, ohne Rücksicht auf Gemeinderatsbeschlüsse. So in den nassen Erbachwiesen südlich der Hauffstraße. Auch dort will er auch die vor 50 Jahren gebauten Einfamilienhäuser verdichten. Ihre seitherige Aussicht auf die Erbachaue verbaut er ihnen nun freilich mit denselben Haustypen wie dereinst. Die Grundstücke sind so groß wie damals. Und man staune, diese Neubauten werden dazu noch große Freiflächen für die Begegnung von Mensch und Tier (Tierweide) umgeben.

Dem sich immer mehr in Widersprüche verwickelnden Schultes kommt jetzt der Landrat zuhilfe. Er "hofft auf die solidarische Abkehr von Neubaugebieten. Mit jedem Neubaugebiet wird die Innerortsentwicklung des Nachbarorts geschwächt". So seine erstaunliche Aussage in der Sindelfinger Zeitung vom 10. Juni 2011. Der Magstadter Bürgermeister fordert also Solidarität im Nichtstun von seinen Kollegen in der Nachbarschaft, um nicht weiter unangenehm aufzufallen.

Da wollen wir doch einmal abwarten, ob solche unsinnigen Appelle an die Nachbarn am Elend seiner Innerortsentwicklung etwas zu verändern vermögen.

RE: Landrat Bernhard als gemeindeübergreifender Ortskernverdichter
von Steffen am 29 Jun. 2011 18:25
In Weil der Stadt hat der Landrat wegen der Panne mit dem Porschegestüt auf dem Mönchsloh keine gute Presse.

In Magstadt hat er, erst zwei Jahre im Amt, noch mehr Dreck am Stecken.

Die vom Landratsamt unkontrollierten Deponieverfüllungen haben der Firma NSN nämlich Millionen von Euro eingebracht und den Magstadtern zigtausende Schwerlaster zusätzlich zur hohen Verkehrsbelastung auf ihren Straßen.

Das KRONIMUS-Gelände an der Schafhauser Straße wurde wegen seines günstigen Anschlusses an die Steinbruchstraße (Südumfahrung von Magstadt) und der direkten Nachbarschaft zum Steinbruch NSN in seiner sonderbaren Zeremonie dem Fuhrunternehmen Fischer vorbehalten. Auf dem Gelände werden nächstens der Stuttgarter Hauptbahnhof und, was sonst noch auf der Baustelle Stuttgart 21 anfällt, zerkleinert. Die Entfernung ist optimal. Zeit ist Geld!

Auf der Suche nach einem Bauplatz für die Straßenmeisterei des Kreises Böblingen hat der Landrat das seit Jahren ungenutzte KRONIMUS-Areal verschmäht, ließ sich doch für die Bundesstraße B 464 so viel Fläche aufkaufen, dass die 1,5 Hektar für die Straßenmeisterei zum Ackerpreis auf den besten Magstadter Böden untergebracht werden kann.

Über die Kanalisation des Projekts zulasten der Gemeinde Magstadt hat Bürgermeister Merz schon vor zwei Jahren mit einem "Hochwasserkanal" im Erschel gesorgt. Kurz nach der Zustimmung zur Straßenmeisterei im Magstadter Gemeinderat wurde bereits mit der Verlegung einer Wasserleitung begonnen, für die ganz unüblich gar keine Planungszeit vonnöten war. Der Deal war über Jahre vorbereitet. Der Magstadter Gemeinderat brauchte nur noch zuzustimmen.

Im Gegenzug kommt jetzt der Landrat dem Magstadter Bürgermeister zur Hilfe, hat ihm der doch so treu zur Seite gestanden. Wegen der beliebig erweiterbaren Unterstützungsmaßnahmen für die Obrigkeit hat der Bürgermeister in seiner nun zehnjährigen Amtszeit keine Zeit gehabt, das Ortsinnere in Magstadt auf Vordermann zu bringen, von einem Neubaugebiet ganz zu schweigen. Manche meinen, Bürgermeister Merz sei einfach zu bequem gewesen, um den heruntergekommenen Ort mit seiner eigenen Mannschaft zu sanieren, statt ständig irgendwelche Investoren zu bemühen, bei denen Profitmaximierung im Vordergrund steht.

Und wie hilft in dieser prekären Situation der Landrat seinem Schützling? Er dreht den Stiel einfach herum. Zusammen mit einem Herrn Flaig, Besitzer der Firma Ökokonsult, wird kurzerhand den aufstrebenden Nachbarorten der Vorwurf gemacht, auch sie hätten ihre Ortszentren herunterkommen lassen. Der Landrat "will in den Kreiskommunen ausmisten" und tut so, als läge der Mist nicht vorwiegend in Magstadt herum. (Stadtanzeiger vom 22. Juni 2011)

Ringsum werden in den Nachbarorten Neubaugebiete geplant und bebaut. Indes stellt Landrat Bernhard fest: "Neubaugebiete sind Unsinn."

Wie wäre es, wenn der Landrat sich bei der Volksbank Magstadt erkundigte, wieviel Bauplätze ihr von der Gemeinde Magstadt in der Regierungszeit des Dr. Merz angeboten wurden? Besser noch wäre ein Anruf bei Bürgermeister Faißt in Renningen. Der weiß nämlich, wo die gut betuchte Bauherrschaft der Voba Magstadt ihre Häuser/Wohnungen kauft/baut.

Ortskernsanierung als Aufgabe für die Wohnungsbau Magstadt GmbH
von Astrid am 29 Jun. 2011 14:09
In Magstadt hat es lange gedauert, bis eine örtliche kommunale Wohnungsbaugesellschaft zustande kam. Am Gemeinderat und den örtlichen Finanzinstituten lag es nicht. "Neues aus Magstadt" vom 24. Juni 2011 berichtet über den aktuellen Stand auf der Grundlage von Kämmerer Schnebergers Auskunft vor dem Gemeinderat und hält fest:

"Die Gemeinde Magstadt ist Alleingesellschafterin der Wohnungsbau GmbH. Diese hat den Zweck, eine sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung sicher zu stellen, die kommunale Siedlungspolitik und Maßnahmen der Infrastruktur zu unterstützen sowie städtebauliche Entwicklungs- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen (§ 2 Nr. 1 des Gesellschaftsvertrages).

Neubauprojekte gab es dem Bericht zufolge 2010 keine. Die Wohnungsbau Magstadt GmbH konzentrierte ihre Kräfte darauf, Vorhandenes zu erhalten und zu verwalten. Konkret geht es um mehrere Gebäude mit insgesamt 34 Wohnungen."

Neubauprojekte gab es dem Bericht zufolge 2010 keine.....
Damit suggeriert die Gemeindeverwaltung, dass es solche in der Amtszeit Dr. Merz gegeben habe. Das ist nicht der Fall. Nur in der Amtszeit von Bürgermeister Benzinger wurden von der Wohnungsbau Magstadt GmbH im Altbaubestand wie auch in Neubaugebieten Wohnungen erstellt.

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft als verlängerter Arm des Gemeinderats wäre aber besonders in Sanierungsgebieten gefragt gewesen. Dort sind nämlich schwierige Abstimmungsprozesse zwischen den Grund- und Hausbesitzern notwendig, um Ordnung in die Quartiere zu bekommen und zu verhindern, dass durch unliebsame Einzelaktionen die gute Gestaltung eines Viertels gestört wird.

Die Stadt Renningen hat diese Lektion schon früh gelernt. In gelungener Abstimmung zwischen Bürgermeister, Baurechts-, Ortsbau- und Tiefbauamt hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft als Sanierungsträger zum Beispiel das Waldhorngelände in Malmsheim bebaut. Mit einem Investor war das nicht zu machen.

Die Magstadter Verwaltung hat sich solchen Mühen nie unterzogen, obwohl sie das Personal dazu hätte. Man sieht das dem Ort auch an!

Warum die Steinzeitmenschen ausgerechnet im Hölzertal lebten
von Ottmar am 26 Jun. 2011 22:39
Es ist eine Zeit lang her, da wurden in einer Leitungstrasse auf Magstadter Markung Siedlungsreste entdeckt, die wohl aus der Zeit der Bandkeramiker stammen.

Die Funde lagen nicht am Planbach, doch die Menschen in der Jungsteinzeit waren noch nicht so richtig sesshaft und streiften vielleicht auch durchs damals sumpfige Hölzertal. Sumpfig und waldig ist es auch heute wieder. Wo sich einst Blumenwiesen ausgebreitet hatten, steht heute wieder viel Schilf herum.

Wie früher die Steinzeitmenschen streift heute der Heckengäuführer Wanner mit einem Lerngang durch die Talaue. Er hat es ein bisschen mit den Steinen. Mit den Lesesteinen der Heckenriegel kennt er sich aus. Im April hatte er auch den 4. Naturerlebnistag der Agenda 21 mitgestaltet und in den Muschelkalkfelsen des Steinbruchs nach Ammoniten gesucht. Da es im Hölzertal aber keine Steine gibt, sucht er dort halt nach dem Steinzeitmenschen. Vielleicht findet er ein paar Knochen der Rulamänner, die sich von der Schwäbischen Alb herab in das Moor am großen See verirrt hatten oder von einem Mammut bei der Jagd zertrampelt wurden. Vielleicht findet er mit seinen Getreuen sogar einen Stoßzahn von diesem Urgetier.

Bei all dem Interesse an Steinen, eines fällt an den Routen des Naturführers auf: Sie liegen allesamt sehr auf der Linie des Bürgermeisters Merz. Der träumt von großen Jagdrevieren im Hölzertal, die von keiner Straße mehr durchschnitten werden. "Große Tiere" sollen sich dort ungestört tummeln dürfen und so dicht beieinander stehen, dass man mit einem Schuss gleich zwei erlegen kann. Wenn es keine Mammuts sind, dann sind es eben Wildschw eine, von denen viele auf der Markung herangezüchtet werden.

Merz will dafür sorgen, dass keines mehr von Autos überfahren und den modernen Nimroden entzogen wird. Solange die Hölzertalstraße noch befahren wird, sollen vor allem für die vielen Steinbruchlaster neue Warnschilder aufgestellt werden. Nicht mehr das springende Reh soll auf Wildwechsel hinweisen, sondern das urtümliche Signal aus der Steinzeit, der Mammut, soll an der ohnehin schauerlichen Blockhütte anzeigen: Hier ist Gefahr im Verzuge.

Bürgermeister Merz und Hermann Wanner hoffen, dass selbst dann, wenn die Osttangente nicht gebaut wird, die von Jägern verfluchte Hölzertalstraße von allen Autofahrern gemieden wird.

Stell dir vor, ein Mammut bricht aus dem Wald heraus. Man müsste zum Katastrophenschutz die Feuerwehr rufen. Hätte sie bei einem Zusammenstoß überhaupt das richtige Gerät?

Merz besorgt dem Landrat einen Billigbauplatz für die Straßenmeisterei
von Kurt am 23 Jun. 2011 17:11
Die Ansiedlung der Straßenmeisterei an der B 464 hat der Magstadter Bürgermeister von langer Hand vorbereitet.

Vor fünf Jahren begann der Aufkauf von Grundstücken für die B 464. Die Flurbereinigungsbehörde des Landratsamts kaufte für die Bundesstraße viel mehr Grundstücke auf als erforderlich. Die Grundbesitzer erhielten für die besten Böden 6 Euro/qm. Viele Magstadter Eigentümer waren froh, für ihr verpachtetes Land so viel Geld zu bekommen, zahlte doch ein Landwirt nur die Hälfte davon. So kam Bau- oder Tauschgelände zusammen für den Neubau einer Straßenmeisterei des Landkreises.

Im Umland kostet Gewerbeerwartungsfläche 60 Euro/qm. Der Landkreis kann seine alten Bauhöfe für 300 Euro/qm verkaufen. So viel hätte wohl auch das Kronimusgelände gekostet. Trotz des "geschenkten" Bauplatzes kann der Kreis die gestiegenen Baukosten kaum aufbringen. Sie sind von 5 auf 7,5 Millionen Euro gestiegen, hatte doch der Planer im Kostenanschlag seine eigenen Planungskosten und die Erschließungskosten vergessen.

Dass er sein eigenes Salär vergaß, ist ein Witz. Dass er die Erschließungskosten vergaß, lässt sich begründen. Schon vor zwei Jahren hat sich Bürgermeister Merz vom Gemeinderat, Hochwassergefahren vorschiebend, das Kanalprojekt Erschel absegnen lassen. Kostenpunkt: etwa 450 000 Euro zulasten der Gemeinde Magstadt.

RE: Merz besorgt dem Landrat einen Billigbauplatz für die Straßenmeisterei
von Rolf-Peter am 23 Jun. 2011 17:55
Zum Artikel "Die Behörden wenden die Salamitaktik an" in der Stuttgarter Zeitung vom 22.06.2011

So ganz aussichtslos wie der Grundstückseigentümer meint, ist die Hergabe (Enteignung) seines Grundstücks für die Straßenmeisterei nicht, wenn sein Betrieb durch die Maßnahme in der Existenz bedroht ist. Dem Eigentümer kann man nur empfehlen, sich die § 90 und § 100 des BauGB mit den dazugehörigen Kommentaren, Verweisen und der bisher erfolgten Rechtsprechung anzuschauen. In der Region Stuttgart gibt es allerdings noch nicht einmal eine Handvoll Anwälte, die sich in diesem Verfahrensrecht exzellent auskennen. Nur ein energisches und nachhaltiges Vorgehen kann den erwähnten Betrieb vor existenzbedrohenden Folgen retten.

Ein entsprechender Link zum erwähnten Artikel befindet sich auf der Startseite des Bürgerforums Magstadt e.V.

RE: Merz besorgt dem Landrat einen Billigbauplatz für die Straßenmeisterei
von Karin am 24 Jun. 2011 10:16
Wie kann man nur als Bürgermeister so augenscheinlich zum Nachteil derMagstadter Einwohnerschaft handeln? Das ist mit vorauseilendem Gehorsam oder
devotem Kratzfussgehabe nicht mehr zu erklären.
Warum haben wir in Magstadt einen Bürgermeister, der blind ist für die Belange seiner eigenen Gemeinde?
Die umliegenden Gemeindefürsten können sich über diese Art von Amtsführung ins
Fäustchen lachen. Sie haben den Dreck los.
Der von nicht einmal einem Drittel der Magstadter Wählerinnen und Wählern ins Amt Gehievte sollte sich darüber mal Gedanken machen.

RE: Merz besorgt dem Landrat einen Billigbauplatz für die Straßenmeisterei
von Joe am 24 Jun. 2011 16:17
Da stimmt doch was hinten und vorne nicht!

Warum wird einer der letzten Magstadter landwirtschaftlichen Betriebe von den Behörden in seiner Existenz bedrohend behandelt?

Warum erhält die Weilheimer Firma Fischer nach der skandalösen Ausbootung der einheimischen Firma Hurler die Erlaubnis, auf dem Kronimus-Gelände die Reste des Stuttgarter Hauptbahnhofs zu verarbeiten?

Warum erhält ebendiese Firma sowie der Magstadter Steinbruch eine exclusiv für sie gebaute, ein Naherholungstal für die Magstadter Bürgerschaft zerstörende, Südtangente?

Warum konnte die Straßenmeisterei nicht auf dem Kronimus-Gelände geplant werden?

Warum müssen die besten Ackerböden für eine Straßenmeisterei zubetoniert werden?

Warum müssen die Magstadter immer neue, sie benachteiligende, fadenscheinige Entschlüsse der Behörden hinnehmen?

Warum schläft der Magstadter Gemeinderat, wenn es um die Verhinderung weiterer Verkehrsbelastungen seiner Einwohner geht?

Warum gibt es im Rat niemanden mehr, der diese Missstände benennt?

Warum schweigen die Magstadter Naturführer und -schützer (?) zu diesen naturschutzwidrigen Vorkommnissen?

Warum wird in unserem Ort so viel Mist gebaut?

RE: Merz besorgt dem Landrat einen Billigbauplatz für die Straßenmeisterei
von Fred am 24 Jun. 2011 22:39
In Gemeinden sind in der Regel Verwaltungsfachleute, in Städten studierte Juristen Bürgermeister. Das ist gut so.

In Magstadt haben wir es mit einem studierten Agronomen zu tun. Wenn der von Verwaltungsaufgaben wenig und von kommunalen Planungsaufgaben noch weniger versteht, so müsste man wenigstens annehmen, dass er in seinem ureigensten Fach etwas zu bieten hat. Die Fälle Moser in der Talmühle und Winter im Schlegdorn zeigen aber, dass dem nicht so ist.

Die Magstadter Markung ist im Gegensatz zum Strohgäu und dem Oberen Gäu leider nicht mit großen Flächen guter Ackerböden gesegnet. Die drei verbliebenen hauptberuflichen Landwirte können sich solche auch nicht außerhalb der Markung beschaffen. Im Gegenteil, große Flächen auf Magstadter Markung werden von Maichinger und Renninger Bauern genutzt.

Anstatt die Landwirte im Ort zu stützen und ihnen in ihrer schwierigen Lage dabei zu helfen, ihre Betriebe zu stabilisieren, vernichtet Merz deren beste Böden.

In einer Welt, in der bei horrend ansteigender Bevölkerung die Nahrungsmittel knapp werden und die Lebensmittelpreise stärker steigen, müssen sich die Magstadter fragen: Über was für ein Thema hat denn der Magstadter Schultes seine Doktorarbeit gemacht?

RE: Merz besorgt dem Landrat einen Billigbauplatz für die Straßenmeisterei
von Kerstin am 24 Jun. 2011 23:24
BM Dr. Merz ist halt wie viele Politiker: Man sollte wissen, über was man spricht, ansonsten sollte man Fachleute fragen.

Die geplanten und im Bau befindlichen Verkehrswege zeigen planerische Mängel, weil die Vorgaben an die Fachleute von Nichtfachleuten, nämlich Politikern stammen.

Womit in Magstadt und Umgebung "im Kleinen" Geld verbraten wird, das geschieht in Berlin in ganz anderen Dimensionen.
Der beste Beweis ist die Finanz- und Schuldenkrise. Es werden der Öffentlichkeit täglich Märchen erzählt, damit hohe kaum vorstellbare Milliardenbeträge an Steuergeldern an marode EU-Länder gezahlt werden können. Gebetsmühlenartig wird ständig betont, wie viele Vorteile uns der Euro bisher gebracht hat. Großkonzerne unterstützen dabei die Politik in großen Tageszeitungen sogar mit ganzseitigen Anzeigen.

Von der Politik werden steigende Exporte aufgrund stabiler Wechselkurse im Euroraum gepriesen, was wachsenden Wohlstand bedeute. Deutschland profitiere vom Euro wie kein anderes Land.

Fakt ist:
1999 gingen 46% deutscher Exporte in den Euroraum, 54% in andere Länder.
2010 gingen nur noch 41% deutscher Exporte in den Euroraum, dafür aber 59% in andere Länder.

1990 bis 1998 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt im Durchschnitt um 2,4%,

1999 bis 2010 mit Euroturbo um 1,2%. Real haben die Menschen kaum mehr im Geldbeutel als bei Einführung des Euro.

Schon anhand dieser wenigen Zahlen sollten Zweifel an den politischen Aussagen erlaubt sein. Mit hohen Kreditbeträgen wurden in der Eurozeit Exporte in marode Eurostaaten finanziert, deren Rückzahlung jetzt gefährdet oder wenig wahrscheinlich ist. Deutschland hat diese Exporte genaugenommen verschenkt.

Ich hätte da schon bessere Verwendungsmöglichkeiten für die jetzt aufgewandten Beträge hier in Deutschland.

Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Hilde am 10 Jun. 2011 20:03
Ohne besondere Beteiligung der Öffentlichkeit wurde zur Wiedereröffnung der Zufahrt zum Steinbruch NSN ein "symbolischer Scherenschnitt" an der Bahnunterführung der K 1006 vorgenommen.

Neben Bürgermeister Dr. Merz beteiligten sich prominente Gäste, darunter der Abteilungspräsident Konradin Heydt vom Regierungspräsidium und der Landrat Roland Bernhard. Beim Gespräch der beiden kamen offenbar Zweifel auf, ob die S 60 tatsächlich bis Ende 2012 bis nach Renningen fährt. Auch soll die Diskussion über den Lückenschluss der B 464 in Renningen auf den Herbst verschoben werden. Dazu sagte der Landrat zu Präsident Heydt: "Provisorium beim Lückenschluß kommt im Wortschatz des Landrats nicht vor!" (Sindelfinger Zeitung vom 9. Juni 2011).

Das sind starke, sehr selbstbewusste und selbstsichere Worte des Landrats, war er doch gerade dabei, an der K 1006 den Teil eines anderen Provisoriums einzuweihen.

Ist ihm bisher nicht aufgefallen, dass er im Landratsamt neben einem jahrzehntelangen Provisorium residiert? Schließlich hat sich die B 14 zwischen Sindelfingen und Böblingen von der B 14 über die A 831 zu einer A 81 entwickelt und soll jetzt erst auf sechs Spuren verbreitert werden.

Er weiß doch auch gar nicht, ob die S 60, wie vom Landratsamt unermüdlich wiederholt, tatsächlich im Dezember 2012 bis nach Renningen fahren wird. Laut Heydt hängt das von den Finanzen des Bundes ab. Die Sackgasse bis Maichingen aber ist ein schlimmes Provisorium im geplanten S-Bahnring um Stuttgart.

Im Spätjahr will der Landrat jedenfalls mit der Schere wieder anrücken und die Teilfreigabe der B 464 bis zur Ihinger Straße in Magstadt feiern. Daraus wird womöglich ein länger dauerndes Provisorium. Mit dem Autobahnverkehr zwischen der A 8 in Leonberg und der A 81 in Böblingen wird daraus ein für Magstadt gefährliches Experiment.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Eberhard am 11 Jun. 2011 20:32
Erstaunlich ist es, wenn der Landrat beim symbolischen Scherenschnitt von einer "starken Entlastung" für die Gemeinde Magstadt sprach. Hat er die paar Steinbruchlastwagen gezählt, die in Richtung Renningen unterwegs waren? Hat er die Masse der LKWs aus dem Steinbruch übersehen, die in Richtung Stuttgart zweieinhalb Kilometer durch den Ort fahren? Jetzt sind bis zur Einmündung der neuen K 1006 auf die Renninger Straße noch 500 Meter dazugekommen. Die K 1006 bis zum Steinbruch ist ein Provisorium, sie wird später zur B 464 weitergeführt.

Solange nicht geklärt ist, wie die beiden Bundesstraßen B 295 und B 464 in Renningen ohne Ampeln "höhenungleich" zusammengeführt werden, bleibt die Straße nach Renningen, die L 1185, ebenfalls ein Provisorium. Wenn die Bundesbahn kein Geld hat, kann die S 60 nicht nach Renningen fahren und das Provisorium auf der Renninger Straße bleibt erhalten.

Vielleicht ist der Landrat gar nicht mehr im Amt, wenn all diese Provisorien bereinigt sind.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Lisbeth am 11 Jun. 2011 21:52
In der Reihe der scherenschneidenden Herren fehlt Herr Ulmer, der Geschäftsführer der Firma NSN in Magstadt. Hat Dr. Merz vergessen ihn einzuladen?

Das ist doch unverzeihlich. Denn ohne den mächtigen Einfluss der Firma NSN hätte das Regierungspräsidium den komplizierten und kostspieligen Anschluss Ihinger Straße an der B 464 im lTetzten Sommer nämlich wegfallen lassen.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Irma am 22 Jun. 2011 22:31
Hallo, Lisbeth,

Du bedauerst, dass der Geschäftsführer Ulmer vom Steinbruch NSN nicht zur Einweihung der neuen Steinbrucheinfahrt präsent war.

Bürgermeister Merz hatte ihm ja schon früher inbrünstig dafür gedankt, dass sein Betrieb den B 464-Anschluss an die Ihinger Straße vor dem Wegfall bewahrt hat. Das Regierungspräsidium (RP) wollte offenbar das teure Unterfangen im Muschelkalkhang an der Ihinger Straße weglassen.

Beim Scherenschnitt jedenfalls hatten der Abteilungspräsident Heyd vom RP und der Landrat den Bergzug vor sich fest im Blick. Der vom Bürgermeister so gelobte Betrieb NSN hatte dort 400 000 Kubikmeter zuviel Deponiegut abkippen lassen und dafür 4 Millionen Euro kassiert.

Landratsamt und RP haben einvernehmlich dieses starke Stück geahndet. Für Herrn Ulmer waren 6000 Euro Bußgeld fällig. Kein schlechtes Geschäft. Bei der Teilfreigabe der B 464 wird man sich sicher im nächsten Jahr die Hände schütteln.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
Liebe Lisbeth,
es ist verwunderlich, dass zur Einweihung der Steinbrucheinfahrt nicht der Regierungspräsident Schmalzl selber zur Schere griff.

Bei der Einweihung des Schotterwerks NSN griffen nämlich im Jahr 2003 der Regierungspräsident und Ex-Sprecher für Stuttgart 21 Udo Andriof nebst Gattin höchstpersönlich zum Sektglas.

Aber schließlich hat auch der Abteilungspräsident Konradin Heyd vom Regierungspräsidium seine Qualitäten.

Schon als Referatsleiter der Behörde hat er sich 2006 im Maichinger Ortschaftsrat seine Sporen verdient. Er musste erklären, wie ohne Genehmigung plötzlich eine vierspurige anstatt einer genehmigten zweispurigen Brücke an der Darmsheimer Straße stand und fügte dem hinzu, dass dies in der nicht öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats zwar verhandelt, der Bevölkerung jedoch verschwiegen werden solle. Das gelang Heyd aber ganz und gar nicht.

Seine Parteifreunde aus der CDU-Fraktion protestierten laut Böblinger Zeitung "Es ist schlichtweg unverschämt, wie mit uns umgegangen wird". Sie wähnten sich am "Anfang vom Begräbnis der Demokratie" und prophezeiten: "Der Schwindel geht weiter!"

So kam es denn auch. Ein Großteil der Brücken ist für einen vierspurigen Ausbau ohne Genehmigung gebaut worden. Die Genehmigungen wurden in diesem Frühjahr nachgereicht, zusammen mit der Ertüchtigung der Knotenpunkte an der Darmsheimer, Döffinger , Schafhauser und Ihinger Straße. Nach der Beseitigung der Ampeln sind sie jetzt autobahntauglich.

In der Zwischenzeit ist der Referatsleiter Konradin Heyd zum Abteilungspräsidenten in der Abteilung 4 - Straßenwesen und Verkehr im Regierungspräsidium aufgestiegen. Herr Heyd hat sich um die ortsnahe Ersatzautobahn B 464/B 295 Leonberg-Böblingen verdient gemacht.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Armin am 11 Jun. 2011 22:22
Provisorium, Lückenschluss? Dass das im Wortschatz des Landrats nicht vorkommt, ist wohl normal. Gibt es überhaupt noch Planfeststellungen die nicht mehrmals nachgebessert werden müssen? Vielmehr gehören unvollständige Planungen zum Standardrepertoire der Behörden. So bleiben die wirklichen Kosten und oft die Brisanz mancher Planung erst einmal im Dunkeln. Nach und nach werden dann scheibchenweise die ganzen Ziele sichtbar. Dann haben sich Vorhaben so weit verfestigt, dass eine Änderung nicht mehr möglich ist.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Lilo am 15 Jun. 2011 14:27
Ein Canossagang war die Heckengäuwanderung über das Weil der Städter "Mönchsloh" am 5. Juni 2011 für die Wanderer Landrat Bernhard und seinen Vize Eisenmann. Denn letztes Jahr hatten die Grünen wegen der Genehmigung eines Gestüts der Familie Porsche in diesem schön gelegenen Naturschutzgebiet das Duo in arge Verlegenheit gebracht.

Der umstrittene Verwaltungsakt des Böblinger Landratsamts bekam dann für die beiden Herren provisorischen Charakter, denn die Bauherrschaft Porsche verhielt sich klüger als die Behörde und zog ihren Bauantrag nach der Genehmigung zurück.

So fanden die Wandersleute auf dem Mönchsloh keine landschaftszerstörende Baustelle vor, sondern konnten sich an den Stützpflanzen und Unkrautfeldern ergötzen, auf denen die in der Zwischenzeit vom Landratsamt weltbekannt gemachten "Heckengäulinsen" auf den Äckern des Kreisbauernchefs Andreas Kindler wachsen. Der hat nun keinen Bauplatz verkaufen können, sondern muss sich halt mit der Dauergenehmigung für einen SwinGolfplatz zufrieden geben. Wer weiß, vielleicht ändert sich die Lage wieder, dann kann auch aus dieser Genehmigung ein Provisorium werden.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien
von Eddie am 15 Jun. 2011 19:16
In den letzten Jahren gab es bei manchen Anlässen auf dem Mönchsloh geistliche Begleitung. Am 5. Juli aber hat sie bei der Wanderung gefehlt.

Die Tour hätte nicht unbedingt an der Renninger Mühle enden sollen, sondern im viel näheren Magstadter Steinbruch NSN. Der diplomierte Magstadter Heckengäuführer Hermann Wanner hätte dann auch auf ein Provisorium hinweisen können, nämlich die Zwillingsbrücken der B 464. Die sollen nämlich zur Aufnahme von vier Spuren später verdoppelt werden. Im Erschel wird das einzige Heckengäutälchen in Magstadt kaputt gemacht, und das in einem FFH-Gebiet!

Statt in der Renninger Mühle hätte es dann ein Picknick am Grundwassersee des Steinbruchs gegeben. An dessen staubigem Ufer und angesichts der Mondlandschaft ringsum hätten die Naturfreunde vor Schrecken ein Kreuz schlagen müssen, und die geistliche Begleitung hätte ihnen dabei gut getan.

Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Kurt am 16 Jun. 2011 14:57
So mancher hat sich im letzten Jahr gefragt: "Warum legt die Bundesbahn für eine zweigleisige Strecke nur einen neuen Schienenstrang in Magstadt?"
Jetzt hört man: Die S 60 fährt vielleicht schon 2012, aber e i n g l e i s i g .
Schon wieder so ein verflixtes Provisorium in Magstadt, Herr Landrat!
Wissen Sie das vielleicht schon länger?
Weiß es Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz?

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Emma am 16 Jun. 2011 16:33

Eingleisig?
Die Planfeststellung ist aber für ein zweigleisiges Projekt gemacht.
Passt zur verlogenen Planfeststellung der S-21 Südtangente als Teil des Stuttgart- 21Gesamtprojekts.
Da geht‘s zu wie beim Stuttgarter S-21 Grundwassermanagement. Die Bahn wollte ursprünglich 3 Millionen Liter Grundwasser abpumpen, jetzt sind sie bei 6 Millionen. Und immer noch muss ein- und dieselbe Planfeststellung herhalten.
In diesem unserem Lande gibt‘s lauter kleine Herrgöttla, die sich einen Dreck um bestehende Vorschriften scheren.
Gerade hat die Grube-Golfplatz-Bekanntschaft, der S-21 Sprecher Dietrich aus Leonberg, im Fernsehen kundgetan, dass alles gemacht wird, wie die Bahn es sich vorstellt.
Wer stößt diese eingebildeten Gröfatze endlich von ihren hohen Rössern?

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Herausforderer am 18 Jun. 2011 10:44
Liebe Emma, der Begriff "Gröfaz" stammt aus einer anderen Zeit in Deutschland und sollte deshalb heute nicht mehr verwendet werden. Ich hörte schon "Rote Socke und [BAD]". Der das sagte, wußte aber nicht, daß ich eine "grüne Socke" bin.
Gruß aus Weil der Stadt

HomePage http://www.detlef-reppenhagen.de

Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von MichaSommi am 18 Jun. 2011 00:34
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Kurt:
So mancher hat sich im letzten Jahr gefragt: "Warum legt die Bundesbahn für eine zweigleisige Strecke nur einen neuen Schienenstrang in Magstadt?"
Jetzt hört man: Die S 60 fährt vielleicht schon 2012, aber e i n g l e i s i g .
Schon wieder so ein verflixtes Provisorium in Magstadt, Herr Landrat!
Wissen Sie das vielleicht schon länger?
Weiß es Bürgermeister Dr. Hans-Ulrich Merz?
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Lieber Kurt,

ich kann gar nicht fassen, wie viel Unsinn Sie hier verbreiten.

1. Wieso sollte man 2 neue Gleise bauen, wo das eine schon da ist? Ist ganz logisch, dass nur ein Gleis gebaut wird. Im April 2011 wurde in Magstadt und Renningen der Unterbau und Oberbau erneuert. Ab Januar 2012 werden die Schwellen erneuert und das zweite Gleis gebaut.

2. Im Oktober 2010 wurde der 3. Bauabschnitt der S60 Magstadt - Renningen ausgeschrieben. In der Baubeschreibung und den Unterlagen der Ausschreibung war eindeutig von einem zweigleisigen Ausbau die Rede. Im April 2011 wurde mit der Baufirma, die die Ausschreibung gewonnen hat, genau mit dem Inhalt der Ausschreibung ein Bauvertrag geschlossen.

3. Ab August 2011 werden die ersten vorbereitenden Bauarbeiten in Magstadt und Renningen stattfinden. Ab Januar 2012 wird der zweigleisige Ausbau bzw. der Bau bzw. Erweiterung der Brücken und der Bau der Haltepunkte begonnen. Im Dezember 2012 wird die S60 (falls nichts gravierendes dazwischen kommt) ZWEIGLEISIG in Betrieb gehen!

So Kurt, nun hätte ich gerne Ihre Beweise für Ihre Aussagen! Und bitte nicht sagen Gerüchte etc. Ich will klare Beweise! Im Gegensatz zu Ihnen hab ich die Ausschreibungs- und Bauunterlagen zu Hause!

Sollten Sie keine Beweise liefern können, ist das für mich nichts als Panikmache und Gerüchteverbreitung!

PS: Und nein, ich arbeite nicht bei der Bahn, bin auch nicht für S21. Bin nur jemand, der der Bahn bei der S60 etwas genauer auf die Finger schaut.

Liebe Grüße aus Maichingen

Geändert von MichaSommi am 18.Jun.2011 0:47

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
Hallo Micha,
ich glaube diese Diskussion hatten wir hier schon einmal. Vielleicht erklärst Du aber doch, wie sich die Güterzüge mit der S-bahn auf demselben Gleis vertragen. Ich kenne kein Betriebskonzept wo das bei diesem engen Takt möglich ist.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von MichaSommi am 19 Jun. 2011 13:10
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Armin:
Hallo Micha,
ich glaube diese Diskussion hatten wir hier schon einmal. Vielleicht erklärst Du aber doch, wie sich die Güterzüge mit der S-bahn auf demselben Gleis vertragen. Ich kenne kein Betriebskonzept wo das bei diesem engen Takt möglich ist.
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Das geht schon. Die Güterzüge fahren ja schon jetzt zwischen den S6 S-Bahnen, die später ja dann auch nach Böblingen fahren werden. Von dem her geht das schon ;).

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Jürgen am 19 Jun. 2011 11:14
Hallo MichaSommi,
ein zweigleisiger S-Bahnbetrieb? Hier scheint etwas gewaltig durcheinander zu kommen.

Ich habe zwar keine Planfeststellung, aber ich kann mich an die Berichterstattung der letzten Jahre in den Medien erinnern.

Ein paar Fakten:
Das 2. Gleis für die S 60 baut die Region (VRS). Die Bahn ist hier nur Auftragsnehmer und Betreiber im Auftrag der Region. Die Trasse gehört ihr nicht. Der spätere Betrieb wird in den nächsten Jahren irgendwann einmal ausgeschrieben. Ob die Bahn dann den Zuschlag für den weiteren Betrieb erhält, wird sich zeigen. Es gibt inzwischen genügend private Bahngesellschaften. Auch ausländische Gesellschaften wären vorstellbar.

Das bestehende Gleis gehört der Bahn und wird jetzt ertüchtigt für den Güterzugverkehr. Nach den EU-Vorstellungen sollen über die Güterzugstrecken künftig Güterzüge mit bis zu 160 km/h in der Stunde fahren, sofern die Strecke hohe Geschwindigkeiten zulässt und das rollende Material dafür geeignet ist. Letzteres kann allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis hier eine Sanierung oder Erneuerung stattgefunden hat.

Auf dem S-Bahngleis gibt es Gegenverkehr. In Maichingen können die S-Bahnen im Bahnhof einander ausweichen. Wir haben hier auch keinen üblichen Ringverkehr über Stuttgart. In Renningen wird nämlich "geflügelt und gekuppelt" mit der S-Bahn aus Weil der Stadt. Das kostet etwa 12 Minuten Zeit.

Das ist der Stand, wie ich ihn kenne. Ich lasse mich aber gerne belehren, wenn ich falsch liege.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von MichaSommi am 19 Jun. 2011 13:04
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Jürgen:
Hallo MichaSommi,
ein zweigleisiger S-Bahnbetrieb? Hier scheint etwas gewaltig durcheinander zu kommen.

Ich habe zwar keine Planfeststellung, aber ich kann mich an die Berichterstattung der letzten Jahre in den Medien erinnern.

Ein paar Fakten:
Das 2. Gleis für die S 60 baut die Region (VRS). Die Bahn ist hier nur Auftragsnehmer und Betreiber im Auftrag der Region. Die Trasse gehört ihr nicht. Der spätere Betrieb wird in den nächsten Jahren irgendwann einmal ausgeschrieben. Ob die Bahn dann den Zuschlag für den weiteren Betrieb erhält, wird sich zeigen. Es gibt inzwischen genügend private Bahngesellschaften. Auch ausländische Gesellschaften wären vorstellbar.

Das bestehende Gleis gehört der Bahn und wird jetzt ertüchtigt für den Güterzugverkehr. Nach den EU-Vorstellungen sollen über die Güterzugstrecken künftig Güterzüge mit bis zu 160 km/h in der Stunde fahren, sofern die Strecke hohe Geschwindigkeiten zulässt und das rollende Material dafür geeignet ist. Letzteres kann allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis hier eine Sanierung oder Erneuerung stattgefunden hat.

Auf dem S-Bahngleis gibt es Gegenverkehr. In Maichingen können die S-Bahnen im Bahnhof einander ausweichen. Wir haben hier auch keinen üblichen Ringverkehr über Stuttgart. In Renningen wird nämlich "geflügelt und gekuppelt" mit der S-Bahn aus Weil der Stadt. Das kostet etwa 12 Minuten Zeit.

Das ist der Stand, wie ich ihn kenne. Ich lasse mich aber gerne belehren, wenn ich falsch liege.
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Doch doch, zweigleisiger S-Bahn-Betrieb zwischen Maichingen Nord und Renningen. Dafür werden Maichingen Nord, Magstadt und Renningen Süd jeweils 2 Außenbahnsteige erhalten. Siehe Maichingen Nord, fast schon fertig gebaut.

Klar baut die Region die Strecke mit aus. Fakt ist aber, dass laut Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen Bahn und Region die komplette Infrastruktur (sprich auch das zweite Gleis) nach Beendigung der Bauarbeiten in den Besitz der Bahn übergehen.

Ausgeschrieben wird nix. Die Ausschreibung war erst und die Bahn hat gewonnen, beginnt 2013 bis glaub 2026.

Und das Flügeln und Kuppeln in Renningen dauert maximal 2, 3 Minuten, 4 Minuten sind dafür jetzt schon im Fahrplan eingeplant. Aus diesem Grund stehen die S-Bahnen auch immer so lang in Renningen.

Zur Streckengeschwindigkeit. Die aktuelle Streckengeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Nach dem Ausbau wird sie auf 100 km/h angehoben. 160 km/h fährt da weder ein Güterzug noch die S-Bahn.

Geändert von MichaSommi am 19.Jun.2011 13:14

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Jürgen am 19 Jun. 2011 23:11
Hallo MichaSommi,

"2 Außenbahnsteige" in den Haltepunkten heißt nicht, dass die S-Bahn auch auf den Außenstrecken zweigleisig fährt. Das wäre auch zu viel des Guten. In den Haltepunkten können sich die S-Bahnen begegnen, weil dort zwei Gleise (sprich Bahnsteige) vorhanden sind. Hat eine S-Bahn Verspätung, muss auf die Gegen-S-Bahn gewartet werden. Die 12 Minuten für "Flügeln und Kuppeln" ist die Aussage des VRS. Man will den Fahrgästen nicht zumuten in Renningen umzusteigen und im Winter bei kaltem oder regnerischem Wetter auf dem Bahnsteig auf die S-Bahn aus Weil der Stadt zu warten (Originalton VRS).

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von MichaSommi am 19 Jun. 2011 23:21
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Jürgen:
Hallo MichaSommi,
"2 Außenbahnsteige" in den Haltepunkten heißt nicht, dass die S-Bahn auch auf den Außenstrecken zweigleisig fährt. Das wäre auch zu viel des Guten. In den Haltepunkten können sich die S-Bahnen begegnen, weil dort zwei Gleise (sprich Bahnsteige) vorhanden sind. Hat eine S-Bahn Verspätung, muss auf die Gegen-S-Bahn gewartet werden. Die 12 Minuten für "Flügeln und Kuppeln" ist die Aussage des VRS. Man will den Fahrgästen nicht zumuten in Renningen umzusteigen und im Winter bei kaltem oder regnerischem Wetter auf dem Bahnsteig auf die S-Bahn aus Weil der Stadt zu warten (Originalton VRS).
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Das was Sie meinen sind Kreuzungsbahnhöfe.

Aber tatsächlich wird die komplette Strecke zwischen Sindelfingen und Renningen zweigleisig und die S-Bahn fährt zwischen Maichingen Nord und Renningen auch auf beiden Gleisen.

Diese 12 Minuten, sind eigentlich sogar 19 Minuten und sind anders gemeint. Die S-Bahnen, die nur zwischen Böblingen und Renningen verkehren werden, sprich nicht nach Stuttgart fahren werden, werden 19 Minuten in Renningen stehen bis die S6 aus Stuttgart und Weil der Stadt gekommen ist, um so die Leute umsteigen lassen zu können.

Das Kuppeln und Flügeln für die Züge, die von Böblingen durchgehend bis Stuttgart bzw. von Stuttgart durchgehend nach Böblingen fahren, reichen diese 2 bis 4 Minuten aus.

Ich gebe Ihnen mal ein konkretes Beispiel, wie es sein wird:

S60 fährt von Böblingen nach Renningen. Ankunft laut Region 16:20 Uhr.

S6 aus Weil der Stadt kommt um 16:22 Uhr (wie heute auch schon) an, wird an die S60 angehängt und fährt um 16:26 Uhr (wie heute auch schon), zusammen mit dem S60 Zug nach Stuttgart.

S60 / S6 Zug kommt um 16:31 Uhr aus Stuttgart in Renningen an.

S6 Zug wird abgekoppelt und fährt um 16:35 Uhr (wie heute auch schon) nach Weil der Stadt weiter.

S60 Zug fährt um 16:39 Uhr nach Böblingen ab.

Nix mit 12 Minuten oder?

Geändert von MichaSommi am 19.Jun.2011 23:42

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Dieter am 19 Jun. 2011 23:48
Jürgen hat nicht behauptet, dass die Güterzüge über die hiesige Strecke 160 km/h fahren. Die EU-Richtlinie sieht das nur als Möglichkeit für Neubaustrecken als erstrebenswert an. Er schreibt deshalb auch bis zu ... zulässt. Der Verbund der S-Bahn gehört nicht zur Deutschen Bahn AG. Die Bahn ist hier nicht Eigentümer, sondern nur Betreiber im Auftrag der Region. Die Region bestellt und zahlt für den Betrieb an die Bahn. Die Bahn darf die vereinnahmten Erlöse für die Personenbeförderung nur mit dem vereinbarten Gesamtpreis aus dem geschlossenen Vertrag als Überschuss oder Abmangel verrechnen.

Wer die Schlichtungsrunden zu S 21 aufmerksam verfolgt hat, konnte sich mit dieser Art von System recht gut vertraut machen.

Die Verkehrsleistung sind im Übrigen aus Wettbewerbsgründen immer auszuschreiben. Lediglich die ersten 1-2 Jahren konnte auf eine solche Ausschreibung hier verzichtet werden. Ob eine Ausschreibung für die Zeit danach, wie Du schreibst, inzwischen erfolgt ist, kann ich nicht sagen. In den Zeitungen konnte man allerdings vor einigen Monaten über die Neuordnung von Verkehrsangeboten über Ausschreibungen im Landkreis lesen, was zu einem ziemlichen Wirbel bei den Omnibusunternehmen geführt haben soll. Ich habe das selbst nicht weiter verfolgt.

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von MichaSommi am 20 Jun. 2011 00:00
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Dieter:
Jürgen hat nicht behauptet, dass die Güterzüge über die hiesige Strecke 160 km/h fahren. Die EU-Richtlinie sieht das nur als Möglichkeit für Neubaustrecken als erstrebenswert an. Er schreibt deshalb auch bis zu ... zulässt. Der Verbund der S-Bahn gehört nicht zur Deutschen Bahn AG. Die Bahn ist hier nicht Eigentümer, sondern nur Betreiber im Auftrag der Region. Die Region bestellt und zahlt für den Betrieb an die Bahn. Die Bahn darf die vereinnahmten Erlöse für die Personenbeförderung nur mit dem vereinbarten Gesamtpreis aus dem geschlossenen Vertrag als Überschuss oder Abmangel verrechnen.

Wer die Schlichtungsrunden zu S 21 aufmerksam verfolgt hat, konnte sich mit dieser Art von System recht gut vertraut machen.

Die Verkehrsleistung sind im Übrigen aus Wettbewerbsgründen immer auszuschreiben. Lediglich die ersten 1-2 Jahren konnte auf eine solche Auschreibung hier verzichtet werden. Ob eine Ausschreibung für die Zeit danach, wie Du schreibst, inzwischen erfolgt ist, kann ich nicht sagen. In den Zeitungen konnte man allerdings vor einigen Monaten über die Neuordnung von Verkehrsangeboten über Ausschreibungen im Landkreis lesen, was zu einem ziemlichen Wirbel bei den Omnibusunternehmen geführt haben soll. Ich habe das selbst nicht weiter verfolgt.
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Dass die Region der Aufgabenträger ist und den Verkehr bestellt, ist mir bewusst...

Der VRS hat 2008 die Ausschreibung gemacht:

Los 1: Betrieb auf S1 und S5, erstere inklusive der Verlängerung nach Kirchheim (Teck), sowie auf der „Kleinen Teckbahn“ und der „Schusterbahn“ (3,68 Millionen Zug-Kilometer jährlich, davon 0,213 Millionen mit Dieselfahrzeugen)

Los 2: Betrieb auf S2, S3, S4 und S6 sowie S40 und S60 (6,116 Millionen Zug-Kilometer jährlich)

DB Regio, sprich S-Bahn Stuttgart, hat die Ausschreibung gewonnen. Dieser Vertrag gilt frühestens ab 1. Juli 2012, spätestens ab Dezember 2013 und wird 15 Jahre laufen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/S-Bahn_Stuttgart#.C3.96ffentliche_Ausschreibung_f.C3.BCr_den_zuk.C3.BCnftigen_Betrieb

RE: Landrat Bernhards Angst vor Provisorien - diesmal an der S 60
von Gertrud am 22 Jun. 2011 12:05
Hallo MichiaSommi,
es ist schon auffallend, wie unterschiedlich die Aussagen zu reinen Sachfragen sind. Verantwortlich dafür dürften aber nicht die Autoren dieser Beiträge sein. Ich vermute, die diskutierten Aussagen stammen aus unterschiedlichen Informationsquellen. Das wäre dann ein Beweis, welche Qualität Informationen von Behörden und Projektvertreter haben.

Aber der Reihe nach. MichaSommi nennte hier einige Fakten, die ich jedenfalls so bisher noch nicht gehört habe. Die Veranstaltungen zur S 60 in der Magstadter Festhalle sind zwar schon einige Jahre her, aber an bestimmte Aussagen dort kann ich mich schon deshalb genau erinnern, weil mir diese einfach merkwürdig erschienen.

Die Aussage eines Magstadter damals war: Da bin ich ja schneller mit meinem Fahrrad in Weil der Stadt als mit der S-Bahn. Diese Reaktion kam auf die Aussage eines Vertreters der Region auf die 12-minütige Pause in Renningen wegen "kuppeln und flügeln". Dem Publikum wurde das seinerzeit damit verkauft, dass Umsteigen und Warten auf die Anschlussverbindung auf dem Bahnsteig so entfiele. Untermauert wurde das mit dem Argument, der Fahrgast sitze während dieser Pause bequem in seinem S-Bahnwaggon, was doch außerordentlichen Komfort im Winter und bei Regenwetter bedeute. Damals wurden Fahrzeiten von Magstadt über Renningen nach Stuttgart von 50-55 Minuten genannt. Zum Fahrpreis gab es leider keine Aussage.

Nun zur Zweigleisigkeit der S-Bahnstrecke. Die Aussage von Jürgen hat schon seine Berechtigung. Bürgermeister Merz soll das auf eine entsprechende Frage genauso in einer Gemeinderatssitzung erklärt haben.

Zur Nutzung der beiden Gleise gab es den Hinweis, das ein zweites Bahngleis notwendig sei, da sich die "flinken" und im engen Takt fahrenden S-Bahnzüge mit Halts betriebstechnisch gesehen nicht auf einem Gleis mit Güterzügen durchführen lassen. Nachgeschoben wurde dann noch das Argument, das Güterzüge aus einer mit öffentlichen Mitteln des Personennahverkehrs finanzierten und gebauten Strecken gar nicht fahren dürften. Da gilt natürlich auch umgekehrt für die Güterzüge auf der S-Bahnstrecke. Selbst nachts, wenn kein S-Bahnverkehr mehr stattfindet, sollen keine Güterzüge über das neu S-Bahngleis fahren dürfen. Hier wurde eine Zunahme des Güterzugverkehrs mit einer entsprechender Zunahme des Lärms befürchtet.

Das nur beispielhaft zur Informationspolitik bei solchen Projekten. Ich habe den Eindruck, die Öffentlichkeit wird einfach von den Beteiligten nicht ernst genommen, nicht gehört und hat still zu sein.

Wer in den letzten Tagen die Berichte zu Stuttgart 21 und zum Calwer Bogen in Sindelfingen mit seiner gestiegenen Unfallhäufigkeit gelesen hat, weiß, was ich meine. Wie wäre es den in Sindelfingen mit einem übersichtlichen Kreisverkehr statt mit einem nicht benutzerfreundlichen Kreuzungsbauwerk gewesen?

Dein Link wegen der Ausschreibung war auch für mich interessant. Von einer wirklichen Ausschreibung kann man bei einer vorzeitigen Rücknahme der Angebote der Mitwettbewerber aber nicht sprechen. Vielleicht hast Du auch gelesen, dass der VRS mit der Bahn ständig im Clinch wegen unberechtigt gezahlter Beträge für den Personennahverkehr liegen soll. Die privaten Betreiber sind so schlecht nicht, wie man an der Schönbuchbahn und auf vielen Strecken nördlich der Mainlinie sieht. Der Betriebspartner Bahn ist aus meiner Sicht nicht der zuverlässigste Partner. Der S-Bahn-Verkehr in Berlin mit seinen über Monate dauernden Totalausfällen ist der Beweis hierfür. Mit einem Ausschluss der Bahn bei der Ausschreibung hätte man ein Zeichen setzen können. Dass der VRS der Bahn jetzt den Zuschlag bei der "Ausschreibung" erteilt hat, konnte ich Deinem Link nicht entnehmen. Hier heißt es lediglich: Am 9. November 2005 beschloss der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart, den S-Bahn-Betrieb für die Zeit ab spätestens Ende 2013 auszuschreiben. Die Ausschreibung hat stattgefunden. Eine Information über den Zuschlag und den Preis für die Leistung konnte ich nicht finden.

Ortskernsanierung unter besonderer Berücksichtigung von Bachläufen
von Joachim am 19 Jun. 2011 20:07
2003 legte die Stadt Renningen ihren Stadtentwicklungsplan mit drei Leitbildern vor. Die Gemeinde Magstadt stellte ihren Gemeindeentwicklungsplan vor mit sage und schreibe 57 Leitbildern.

Die Renninger Innenstadt war bis zum damaligen Zeitpunkt fast ganz saniert. In Magstadt ist seit der Amtszeit des Bürgermeisters Bohlinger nicht mehr viel passiert. Bohlinger hatte 1980 das Sanierungsgebiet förmlich ausgewiesen. Die Gemeinde kaufte zwischen Maichinger und Brauereistraße Flächen auf und schrieb einen Archítektenwettbewerb aus. Dem Entwurf des ersten Preisträgers folgend wurde dort gebaut. Das Quartier kann sich sehen lassen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden trat die Gemeindeverwaltung in Magstadt seither mit dem Ankauf von Altbauquartieren, aber auch Neubaugebieten, nicht mehr in Erscheinung. Im Altbaubestand versuchten viele Investoren an zusammenhanglosen Einzelobjekten ihr Glück. Mancher Entwurf wurde von der Gemeinde auch abgelehnt. Die Schuld an der Misere wurde der Einfachheit halber auf den Durchgangsverkehr geschoben. Dass diese Behauptung eine Entschuldigung für die Bequemlichkeit der Gemeindeverwaltung war, beweist aber die Bebauung an der Ecke Weilemer/Hohensteinstraße. Da blieb sogar noch Platz für Straßengrün. Die ahnungslose Gemeinderätin Armbruster (FWV) schrieb einen bösen Leserbrief zu dieser gelungenen privaten Sanierung.

2001 legte die STEG für Magstadt ein Neuordnungskonzept mit einem Maßnahmenkatalog vor. Es sah im Schoenenbergerareal ein Wohngebiet um den freigelegten Erbach vor und empfahl für den Platz am Planbach beim Waaghäusle einen Architektenwettbewerb.

Bürgermeister Merz ließ am Erbach einen Supermarkt entstehen, auf dem Restgelände durften Investoren walten. Auch am Planbach schaltete er einen Investor ein. Die Pläne waren untauglich und wanderten in den Papierkorb.

Für einen ähnlich sensiblen Bereich am Bach südlich der Malmsheimer Kirche schrieb die Stadt Renningen ihrem Stadtentwicklungsplan folgend einen Architektenwettbewerb aus. Der erste Preisträger erhielt den Planungsauftrag, er und die Städtische Wohnbaugesellschaft als Sanierungsträger und verlängerter Arm des Gemeinderats hatten bereits 2008 ein eindrucksvolles Ensemble von Bauten am Bach fertig. Gegenüber wird jetzt ein Pflegeheim im Grünen erstellt.

Wer von Stuttgart kommend auf die Magstadter Kirche zufährt, hat um den einbetonierten Planbach herum eine schreckliche Altbaumasse vor sich.

An der Krautstraßeneinmündung in die Planstraße hatte die STEG einen Platz mit Bäumen vorgesehen. Jetzt wird dort ein Altenheim in den Altbaubestand hineingequetscht und ums Alte Schulhaus herum alles verdichtet.

Die Mehrheit der Magstadter will ja, dass die Hölzertalstraße offen bleibt. Für den aus Stuttgart ins Ortszentrum fahrenden Ankömmling hätte die Schließung wenigstens den einen Sinn: Die abscheuliche Visitenkarte des Orts unterhalb der Kirche am Planbach bliebe ihm erspart.

RE: Ortskernsanierung unter besonderer Berücksichtigung von Bachläufen
von Hildegard am 20 Jun. 2011 12:47
Lieber Joachim,
vor ein paar Wochen saß ich unter einem Sonnenschirm vor dem Café Cabico im Malmsheimer Ortszentrum und hörte im Gespräch mit an, wie aus dem abbruchreifen Waldhornareal ein sehenswerter Platz am Planbach wurde, ganz in der Nähe von Rathaus und Kirche. Am Bachufer spielten auf den Natursteinen Kinder. Die Alten im auf der anderen Straßenseite entstehenden Pflegeheim wird solch ein Anblick freuen.

Wie wäre es, wenn der Magstadter Gemeinderat seine nächste Auswärtstagung an diesen angenehmen Ort verlegt? Bei Kaffee und Kuchen käme ihm vielleicht der Gedanke, auch einmal etwas Rechtes zu machen. Bürgermeister Merz könnte um die Gebäudegruppe herumlaufen. Es soll ein Magstadter dort wohnen, der wie viele andere auch aus dem unwirtlichen Magstadt ausgewandert ist.

RE: Ortskernsanierung unter besonderer Berücksichtigung von Bachläufen
von Micha am 20 Jun. 2011 19:37
Ja ja, wie wahr, wie wahr.

Sehr schön gelungen da in Malmsheim. Da ich ja in der Maichingerstr. wohne, denke ich, wird jeder verstehen das ich fast täglich im Cabico bin.

Zugegeben ich suche auch ne Immobilie Renningen / Malmsheim. ( Also bitte anbieten ) !!!

Da das mit Magstadt nix mehr wird. Wobei... doch in ca. 150 Jahren sind wir dann bestimmt auch ggf. nen ansehnlicher Ort. Aber das juckt mich glaube ich nicht mehr .
Gruß
Die Fam. "Ortsflüchter"

RE: Ortskernsanierung unter besonderer Berücksichtigung von Bachläufen
von Elsbeth am 20 Jun. 2011 21:19
Hallo, Joachim,
was willst Du denn mit Deinem Malmsheimer Bachzauber?
Der Merz macht den Planbach am Waaghäusle genauso zu wie den Erbach für EDEKA. Denn er braucht Parkplätze für den Investor im Krautgässle.

Provisorien an der B 464 schädigen den Standort Magstadt schwer
von Ingo am 19 Jun. 2011 14:01
Die dilettantischen Planungen des Regierungspräsidiums (RP) führen zu bizarren Verkehrsbauten. Im Auftrag von politischen [BAD]ern aller Parteien erklärte das RP 1985 das seit 1934 geplante Autobahnstück Leonberg-Gärtringen der A 81 für "politisch nicht durchsetzbar". Seither wird mit einem verlogenen Vokabular und viel Geld an der untauglichen Ersatzautobahn aus den Bundesstraßen B 464 und B 295 herumgebastelt. Deren älteste Brücken stehen seit sechs Jahren ungenutzt in der Landschaft. Die in Salamitaktik vorangetriebenen Bauarbeiten an Straßen- und Eisenbahnprojekten schaffen reihenweise höchst problematische Provisorien.

Provisorium eins
Aus einer ortsfernen, vierspurigen A 81 wird ein zweispuriger Autobahnersatz aus den Bundesstraßen B 464/B 295. Innerhalb von 25 Jahren hat sich der Verkehr verdoppelt, aber die Straße halbiert.

Provisorium zwei
In weiser Voraussicht, dass dies nicht funktioniert, werden die meisten Brücken ohne Genehmigung vom RP vierspurig gebaut. Die restlichen heißen "Zwillingsbrücken", durch Anbauen werden sie später verdoppelt.

Provisorium drei
An den Knotenpunkten der B 464 werden die Ampeln beseitigt und autobahngerechte Auf- und Abfahrten geschaffen, damit der Verkehr flüssiger laufen kann. An der B 295 bleiben auf Renningens Forderung hin die Ampeln als Verkehrsbremsen.

Provisorium vier
Kürzlich wurde die Unterfahrung der S 60 mit der K 1006 an der Ihinger Straße feierlich dem Verkehr übergeben. Es ist ein nur halbes Provisorium zur B 464 hin und endet an der Steinbrucheinfahrt der Firma NSN.

Provisorium fünf
Die B 464 soll noch 2012 bis zur Ihinger Straße "teilfreigegeben" werden. Sie verläuft provisorisch über die K 1006 zum VW-Autohaus.

Provisorium sechs
Von dort läuft die B 464 provisorisch auf der Renninger Straße (L 1185) bis zur B 295 in Renningen.

Provisorium sieben
Nach 25-jähriger Planung gibt es noch keine Lösung dafür, wie die beiden Bundesstraßen in Renningen zusammengeführt werden. Bürgermeister Faißt wehrt sich gegen eine provisorische Lösung, in Magstadt freuen sich aber der Bürgermeister und seine Getreuen aus dem B 464-Verein, wie weit die Gemeinde doch mit ihren vielen Provisorien gekommen sei. Im Gemeinderat ist noch nie darüber gesprochen worden, dass nächstens Autobahnverkehr vor Magstadts Haustür vorbeifließen will und wohl nicht so richtig kann.

B 464-Ausbau: Freude in Magstadt, dicke Luft in Renningen
von Gabor am 03 Jun. 2011 12:53
Im Stadtanzeiger vom 25. Mai 2011 erklärt Sabine Schmidt, Vorsitzende des Bürgervereins B 464 3a, dass die fünfzehn Jahre lang für die Bundesstraße B 464 3a gekämpft hat. Die ausschließlich als Umgehungsstraße konzipierte Verbindung zwischen Leonberg-West und Böblingen-Hulb mutiert jetzt zur Autobahn.

Fest steht: Weder Bürgermeister Benzinger noch Bürgermeister Merz, auch nicht der Verein B 464 3a, haben an diesem Straßenbau überhaupt etwas bezweckt. Das ganze Verfahren lief an ihnen vorbei. Zweimal durfte Frau Schmidt im Gemeinderat über Änderungen an dem Straßenbauprojekt abstimmen. Es zieht sich im Schneckentempo dahin und wird in Salamitaktik ausgeführt.

Zunächst wollten die Gemeinderäte und ihr Bürgermeister die Straße dreispurig; dies, weil es sonst auf dem zweispurigen Anstieg der Strecke von der Renninger Straße bis nach Maichingen zu Staus kommt. Das Regierungspräsidium lehnte die Forderung ab, obwohl es bald darauf die meisten Brücken vierspurig baute.

Zum andern erhob die Gemeinde Einspruch gegen den vierspurigen Ausbau des Leonberger Westanschlusses der A 8 an die B 295 bis zur Abbiegung nach Warmbronn, die Magstadter Verwaltung befürchtete nämlich den Beginn einer Autobahn. Das Regierungspräsidium lehnte die Forderung ab.

Trotz dieser ernsthaften Bedenken will Sabine Schmidt ihren Verein nächstes Jahr auflösen. Bis dahin soll die B 464 mit der B 295 in Renningen zusammengeführt sein. Den befürchteten Stau soll es nur noch in Renningen geben. So sieht es auch Bürgermeister Merz und meint: "Wenn es da drüben nicht vernünftig laufe, werde es sicher Stau geben!"

In der seit kurzem vorliegenden Planfeststellung zur "Ertüchtigung" der Knotenpunkte auf Autobahnstandard, also der Beseitigung der bisherigen Ampeln an der B 464, heißt es aber: "Geplant ist zudem bereits der Umbau des Knotens B 464/B 295 ebenfalls ohne höhengleiche Kreuzung". D.h. auch an der B 295 in Renningen müssen die Ampeln verschwinden.

Eine Nachricht über den Umbau der B 464 habe er vom Regierungspräsidium noch nicht bekommen, sagt der Renninger Bürgermeister Faißt. Wenn er darum den Erhalt der Ampeln fordert, ist das reine Hinhaltetaktik. Das Regierungspräsidium läßt es notfalls auf lange Staus ankommen, die in die untergeordneten Straßen und die Ortschaften abfließen.

Faißt will gar über Rechtsmittel nachdenken und nicht klein beigeben. Warten wir‘s ab, der Stau wird‘s richten!

RE: B 464-Ausbau: Freude in Magstadt, dicke Luft in Renningen
von Kurt am 04 Jun. 2011 13:23
Die dicke Luft aus Renningen wird ja nicht Richtung Renningen transportiert sondern eher nach Magstadt. Auch Staus sind keine punktuelle Sache, sondern dehnen sich oft bis zu vielen Kilometern aus. Also werden die Magstadter eben ihre bisher gewohnten Kreis- und Landesstraßen weiter benutzen und durch ihren Ort fahren, wenn draußen auf der B 464 mal wieder der Verkehr steht. Besonders wenn man zur Arbeit muss, freut einem das besonders.

RE: B 464-Ausbau: Freude in Magstadt, dicke Luft in Renningen
von Eduard am 08 Jun. 2011 21:44
Für die Fehlplanung der ortsnahen B 464 kann man Sabine Schmidt nicht verantwortlich machen, denn diese Planung begann zu einer Zeit, als die Verkehrsaktivistin kaum wusste, wo die Gemeinde Magstadt liegt.

Seit sie Vorstand des B 464 3a-Vereins ist, hat sie allerdings gezeigt, dass sie von der falschen Einstufung dieses Straßenzwitters in das Verkehrsnetz um die Landeshauptstadt so wenig Ahnung hat wie die beiden Magstadter Bürgermeister, die an ihr herumgedoktert haben. Aus dem Umgehungssträßchen von Benzinger ist die vorerst zweispurige Ersatzautobahn von Merz geworden, mit einer Vielzahl von vierspurigen Brücken und neuerdings autobahngerechten Knotenpunkten ohne Ampeln.

Wer heute die Baustellen zwischen Schafhauser und Renninger Straße besucht, wird nicht mehr bestreiten, dass die ortsnahe Trasse die schlechteste Möglichkeit war, um im schwierigsten Geländeabschnitt die teuerste Verbindung von Böblingen nach Leonberg zu schaffen. Nach einem einzigen Spaziergang hätten das die Bürgermeister erkennen müssen und Sabine Schmidt sagen können, dass sie wegen dieser Straße in keinen Freudentaumel zu verfallen braucht.

Als schließlich Ministerpräsident Oettinger 2006 zugeben musste, dass die Aufgabe der Autobahn A 81 Leonberg/Gärtringen ein "historischer Fehler" war und der Ersatz durch die B 464 demnach auch, hörten die Lobgesänge nicht auf. Bürgermeister Merz hatte immer Platz im Mitteilungsblatt für viel zu optimistische Baufertigstellungsprognosen. Im Augenblick ist es der Dezember 2011, der Freude über eine Teilfreigabe der B 464 bis nach Magstadt bringen soll.

Schon zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland sollte der Verkehr auf deer B 464 rollen. Zur Fußballmeisterschaft in Südafrika 2010 hat es dann auch nicht gereicht, und dass zur Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien die B 464/B 295 zwischen Leonberg und Böblingen fertig ist, glauben nur Utopisten. Bürgermeister Faißt ortet jetzt erst große Probleme in Renningen.

RE: B 464-Ausbau: Freude in Magstadt, dicke Luft in Renningen
von Albrecht am 13 Jun. 2011 22:54
Freude in Magstadt, ja, die gab es in Magstadt im Jahr 1987, als das Steierwaldgutachten zu dem Ergebnis kam: Die B 464 werde eine starke Entlastung für die Ortsdurchfahrten in Magstadt und Maichingen bringen. Aber die Freude bekam rasch einen Dämpfer durch Drohungen. Die Magstadter sollten zu einer ortsnahen B 464 "gezwungen" werden. Renningens damaliger Schultes Bernhard Maier drohte zusammen mit dem Regierungspräsidenten Bulling: entweder die ortsnahe Trasse oder gar keine Umgehungsstraße. Nur eine ortsnahe Straße komme "schnell"!

Die ortsnahe Trasse gefiel dem Gemeinderat gar nicht, aber "mit der Faust in der Tasche" stimmte er schließlich zu (Böblinger Bote vom 8. September 1988). Seither warten die Anhänger der ortsnahen B 464 3a in ihrem Verein gleichen Namens auf ihre "schnelle" Umgehung.

Zehn Jahre warteten die Magstadter Vereinsmeier geduldig, dann mußten sie von Bernhard Maier hören, er rechne auch in den kommenden zehn Jahren nicht mit der Umgehungsstraße. Sein Kollege Benzinger in Magstadt behauptete immer wieder, die Umgehungsstraße diene ausschließlich der Verkehrsentlastung von Magstadt.

Was den Zeitpunkt der Fertigstellung angeht, so hatte sich Maier geringfügig verschätzt, es werden aber ein paar Jahre mehr, nämlich 23 werden. Schlimmer verschätzt hat sich damals Bürgermeister Benzinger, denn aus dem Umgehungssträßle wurde eine Ersatzautobahn.

Immerhin hatten in den zwei Jahrzehnten ungeduldigen Wartens auf die "schnelle" Entlastung die Magstadter die nötigen Verkehrsplanungen abgeschlossen. Dazu gehörte auch die Unterfahrung des Bahnübergangs an der Maichinger Straße.

Doch diese Planung wurde wieder umgeworfen. Der neue Bürgermeister Merz brachte zum Amtsantritt in seiner Aktentasche eine üble Überraschung mit: Das "Magstadter Verkehrskonzept" des Renninger Bürgermeisters Maier. Die Magstadter sollten nicht nur durch die B 464, sondern auch durch die Süd- und die Osttangente noch mehr entlastet werden. Bedingung war aber die Schließung der direkten Verbindung in die Landeshauptstadt durchs Hölzertal.

Mit der Südtangente wird der Firma NSN dafür eine Steinbruchstraße zur Baustelle Stuttgart 21 gebaut und in erster Linie das Firmennetzwerk der Werhahnbank in Neuss bedient.

Das Verkehrskonzept stieß bei vielen Magstadtern nicht auf Gegenliebe, für Merz eine schwierige Lage. Also sollte analog zum Verein B 464 3a ein weiterer Unterstützerverein "Lebens-Wertes Magstadt" Abhilfe schaffen. Aber Merz verlor den Bürgerentscheid, trotz seiner Lebens-Werten Seite an Seite mit dem Verein B 464 3a und trotz der massiven Unterstützung durch den inzwischen als Landrat amtierenden Bernhard Maier und des Regierungspräsidiums. Wenn schon die ganze Markung von Straßen zersäbelt werden sollte, dann wollten die Magstadter wenigstens ihr Hölzertal behalten.

Die Vorsitzende des Vereins B 464 3a, Sabine Schmidt, mischte auch bei den Lebens-Werten mit. Die Schließung des Bahnübergangs wurde zur Chance ihres Lebens. Als Agitatorin in zwei Vereinen gelang ihr so für ihr Anwesen eine zweifache Entlastung.

Bei Bernhard Maier steht es für seinen Heimatort Renningen nicht so gut aus. Am 15. Juni 2009, 21 Jahre nach seinen drohenden Worten im Jahr 1988, ließ er in der Stuttgarter Zeitung verlauten, "dass er die Ablehnung einer Bodenseeautobahn für falsch hielt und hält". Heute sehen sich die Renninger von Staus der Autobahnspange B 464/B 295 bedroht, und es gibt dort "dicke Luft".

Der Malmsheimer und Ex-Landrat Bernhard Maier (verkehrspolitischer "Großsprecher" im Regionalparlament) ist ungewöhnlich schweigsam geworden. Was wird aus dem Lückenschluss im Renninger Planungsloch?

Neues Verkehrskonzept?
von Otto am 05 Jun. 2011 13:45
Hallo in die Runde,
ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass bei der neuerlichen Vorstellung des Verkehrskonzept irgend welche bahnbrechenden Neuigkeiten zu Tage Treten. Ich finde dafür ist es ja auch noch zu früh!

Die B464 ist noch nicht fertig, die S60 Ist noch nicht fertig, die Südtangente ist noch nicht fertig!

Da hat also ein Arbeitskreis in geheimer Mission etwas erarbeitet.

Ich war dazu nicht eingeladen. Ich weiß auch nicht inwiefern die ominösen Mitglieder sich für diesen AK empfohlen haben. Welche Kenntnisse wurden den benötigt um dabei sein zu dürfen? Hat es schon gereicht, zu BM Merz‘ens Fangemeinde zu gehören?

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch das Thema Befangenheit. Im Gegensatz zum Gemeinderat wurde diese bei den AK‘lern sicher nicht überprüft, oder?

Und wie ist das mit der Befangenheit vom BM selbst?

Ist seine Befangenheit jetzt sowohl in der Waldstraße, als auch im Beethovenweg zu prüfen? Das kann ja richtig interessant werden!

Zum Himmel schreit allerdings an der ganzen Sache, dass in Magstadt KEINER der Amt- u. Würdenträger aus dem Fiasko um S21 auch nur irgend etwas gelernt hat. Echte Bürgerbeteiligung sieht jedenfalls anders aus!!!

RE: Neues Verkehrskonzept? - doch schon näher am Rumpfkonzept
von Joe am 07 Jun. 2011 12:01
Fragt halt mal die euch bekannten Gemeinderäte, wer diesem Arbeitskreis angehört und was da alles besprochen wird. Man kann der Presse viel erzählen, von Teilnehmern aus dem "einfachen Volk" , befangenen Gemeinderäten und dem Gedöns um die imaginäre Osttangente, die bestimmt in den nächsten 10 Jahren nicht kommen wird.

Man muss aber nicht alles glauben, was den Journalisten in die Feder diktiert wird.

Es sind bei der Osttangente ganz andere Voraussetzungen als bei der über die Köpfe der Bewohner durchgedrückten Südtangente. Wenn bei einem Bebauungsplanverfahren auch nur einer sein Land nicht hergibt, kann man die Osttangente den Hasen geben. Das kann dauern. Eine neue Planung wäre teuer und Zuschüsse zu einer Straße, die durch ein Landschaftschutzgebiet verlaufen soll, sind unter der neuen Regierung in Stuttgart sowieso keine zu erwarten.

Bei der Osttangente brennt es für die "Durchführer" an allen Ecken, vor allem im Zusammenhang mit der Aufhebung des Bürgerentscheid zum Erhalt der Hölzertalstraße. Du hast ganz Recht, Otto, man hat aus S-21 nichts gelernt. Interessant wird deshalb die Haltung der Fähnchen schwingenden Bürgerentscheidspartei SPD und ihren Magstadter Bürgerentscheidsaufhebungsräten. Die Südtangente hat die SPD-Regionalfraktion auch abgelehnt, während die Magstadter SPD-ler sich mächtig dafür ins Zeug gelegt haben. Der Wähler hat‘s ihnen nicht gedankt, sie spielen sich trotzdem auf, als hätten sie die Wahl gewonnen.

Und weil es in Magstadt halt so zugeht und man seit 2002 die Umsetzung des Magstadter Verkehrskonzepts nur aufgrund einer recht durchsichtigen Salamitaktik geschafft hat, wirft man zur Ablenkung mal wieder eingenommene Steuergelder für eine überflüssige Broschüre raus und vermittelt Bürgernähe, indem man die Bevölkerung wiederholt zu einer Alibiveranstaltung in die Festhalle einlädt.

Und es gibt immer noch Leute im Ort, die auf dieses kommunalpolitische Schauspiel samt seiner Akteure hereinfallen.

Forellen im Planbach
von Peter am 04 Jun. 2011 15:38
Schon vor Jahren hat der Gemeinderat Adi Friedrich (FWV) am Eissee den Eisvogel vorgestellt. Es gibt den kleinen, bunten Gesellen mit seinem langen, gezackten Schnabel, mit dem er kleine Fischchen schnappt, jedoch weder am Eissee noch am Planbach.

Die Behauptung in Ihrem Forum, im Planbach gebe es keine Fische, stimmt aber so nicht.

Wie "Neues aus Magstadt" am 27. Mai 2011 berichtet, wurden nämlich bei der Bachputzete wenige Tage zuvor im Planbach ausgewachsene Forellen gefunden. Sie stammten angeblich aus der Tiefkühltruhe.

RE: Forellen im Planbach
von Poseidon am 05 Jun. 2011 22:23
Der Arbeitskreis ‘Natur und Umwelt‘ (örtliche Agenda 21) berichtet in "Neues aus Magstadt", dass der Planbach im Gemeindeentwicklungsplan als "grüne Achse" ausgewiesen ist und "mittelfristig" renaturiert werden soll.

Ich meine, schon bei Bürgermeister Benzinger das Vokabular: Bachweg, Bachquerungen, Trittsteine, Stege und Treppen, gehört zu haben. Ich meine sogar, einen Plan gesehen zu haben, den der Gemeinderat freudig begrüßt hat. Passiert ist seither gar nichts, der Planbach ist innerhalb der Ortschaft eine Kloake geblieben. Daran wird sich auch unter dem Bürgermeister Merz nichts ändern.

Bausubstanz und Bach im Magstadter Ortsinnern passen zusammen. Wie man mit Bauten und Bächen umgeht, können die Magstadter in Aidlingen, Renningen und Malmsheim studieren.

Dr. Merz in Weil der Stadt
von Herausforderer am 05 Jun. 2011 15:02
Erst nach vielen Metern erkannte ich, dass dieser Mann mit den zwei gleichen Hunden wohl Dr. Merz aus Magstadt ist. Er war wohl als Kreisrat da. Hier Auszüge aus einer Pressemitteilung von heute: "Schöne Sonntagswanderung von Weil der Stadt nach Renningen

Der Landrat hatte eingeladen, viele waren gefolgt

Persönliche Eindrücke von Detlef Reppenhagen

Per Pressemitteilung und Veröffentlichung im Internet hatte Landrat Roland Bernhard zu einer Wanderung mit drei Heckengäuführern von Weil der Stadt nach Renningen eingeladen. Über ein hundert Wanderfreunde, Vertreter von Umweltverbänden, Parteien und interessierte Bürgerinnen und Bürger waren da trotz eines unsicheren Wetterberichts....."

Den Rest können Sie auf meiner Homepage nachlesen.

HomePage http://www.detlef-reppenhagen.de

RE: B 464-Ausbau: Freude in Magstadt, dicke Luft in Renningen
von Evelyn am 05 Jun. 2011 14:34
Für Sabine Schmidt, Vorsitzende des Vereins B 464 3a gilt:

Wenn der Bahnübergang zu ist und die obersten 200 Meter der Maichinger Straße vom Durchgangsverkehr befreit sind, hat sie alles erreicht: Vor ihrem Massageinstitut wird es dann sehr ruhig. Dann kann sie ihren Verein auflösen.

Die in ihre eigene Tasche arbeitende Verkehrsregulatorin kann dann mit Kreisbrandmeister Guido Plischek ihren Vereinsmitgliedern froh zurufen:

"Der Verkehr wird nicht mehr so gut fließen wie jetzt schon nicht!" (Sifi Ztg vom 31. Mai 2011)

Kreistag und Landratsamt im Kreis Böblingen
von Helmut am 30 May. 2011 21:17
"Mit Erstaunen haben die Kreisräte zur Kenntnis genommen ...". So beginnt am 25. Mai 2011 ein Bericht in der Stuttgarter Zeitung.

Worüber staunen sie, die Kreisräte? Sie hatten im Sommer 2010 einem Plan des Landratsamts zugestimmt. Dabei war es um die Aufgabe der seitherigen Straßenmeistereien in Weil der Stadt und Leonberg gegangen und den Neubau einer bedeutend größeren Straßenmeisterei auf der Markung der Gemeinde Magstadt. Kosten für den Neubau: 5 Millionen Euro.

Nun staunen sie, denn die Gesamtkosten sind auf 7,7 Millionen Euro gestiegen. Das mehr als Anderthalbfache also, kein Wunder, dass der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreistag Wilfried Dölker kommentierte: "Das ist ein gewaltiger Kostensprung".

Was ist da vorgegangen?
Das beauftragte Ingenieurbüro hat "den Aufwand für die Planung und die Erschließung des Grundstücks nicht einkalkuliert".
NICHT EINKALKULIERT - kann das sein, dass im Kreistag bei seiner früheren Zustimmung zu den fünf Millionen Euro niemand aufgefallen ist, dass da z.B. die Erschließung des Grundstücks mit ihren Kosten fehlt? Sitzt im Kreistag nicht der Magstadter Bürgermeister persönlich als Kreisrat mit drin? Der müsste doch am allergenauesten studiert haben, was da auf dem Gelände seiner Markung vom Landratsamt geplant wird.

In dem Zeitungsartikel heißt es dazu genauer, dass "eineinhalb Hektar von einem Landwirt erworben werden" müssen.

Der Landwirt ist sicher ein Bürger in Magstadt. Hat der Bürgermeister angenommen, dass der dem Landratsamt die Hektar schenkt?

Aber die Bauplaner im Landratsamt haben noch mehr vergessen bzw. nicht "berücksichtigt".

An den notwendigen neuen Wasseranschluss hat man nicht gedacht und nicht erkannt, dass der eine neue Leitung nach Grafenau-Döffingen erfordert. "Außer Acht gelassen" hat man im Landratsamt auch "die zahlreichen Umweltbestimmungen", zu denen in diesem Fall Amphibien und der Landschaftsverbrauch "im grünen Gürtel von Magstadt" gehören.

Das Landratsamt ist die Behörde, die den Gewässer- und Bodenschutz verwaltet. Die unterste Ebene im Umwelt- und Naturschutz ist im Landratsamt zuhause. Ist, was diese Abteilungen des Landratsamts verwalten und kontrollieren, den Bauplanern dort einfach nicht bekannt? Gibt es bei den landrätlichen Bauplanern niemanden, der den Überblick über die gesamten Aufgaben der Behörde hat?

Um viele Millionen Euro, aufgebracht vom Steuerzahler im Kreis, geht es und da passieren der Bauplanung im Landratsamt solche, wahrlich gewaltigen Unterlassungen. Jetzt, möchte man einwenden, gibt es wenigstens noch das oberste Organ im Landkreis, den Kreistag, dessen vom Steuerzahlervolk gewählte Vertreter, die Kreisräte, die obersten Beschlüsse fassen. Aber - siehe oben! - die Damen und Herren Kreisräte waren dieser Aufgabe nicht gewachsen und können nur staunen.

Wer da vollends ins Staunen gerät, ist der Bürger hierzulande. Als Leser des Zeitungsartikels hat er über die Straßenmeisterei noch erfahren: "Der neue Standort an der B 464 gilt als ideal". Von der B 464 hat der Bürger auch so manches mitbekommen, sie musste mehrmals "ertüchtigt" werden, weil auch bie ihr die Planer allerhand nicht einkalkuliert hatten.

"Ertüchtigung" haben in diesem Fall der Straßenmeisterei vor allem zwei politische Organe nötig, der Kreistag und das Landratsamt im Kreis Böblingen.

RE: Kreistag und Landratsamt im Kreis Böblingen
von Emma am 31 May. 2011 11:41
Sehr guter Artikel, Helmut.
Schick ihn als Leserkommentar an sämtliche Zeitungen im Kreis, damit die Leute sich ein Bild davon machen können, was für "Volksvertreter" sie in den Kreistag gewählt haben.

Weil die Lokalpresse nicht in der Lage ist,sich näher mit diesem Vorgang zu befassen, ist es gut, wenn man denen Arbeit abnimmt, die sie zu überfordern scheint.

Hinweis zur Nutzung
von BF am 27 May. 2011 16:02
Die Grundsatzthemen in diesem Forum sollten Umwelt und Natur behandeln. Das BF ist in dieser Hinsicht bisher großzügig und lässt in geringem Umfang auch andere Sachthemen (z.B. Soziales, öffentliche Finanzen) zu. Für eine Befragung ist das Forum jedoch gesperrt. Nutzen Sie bitte nur die Diskussionsthemen und Beiträge zur Äußerung Ihrer Meinung. Das System lässt Befragungen und Bewertungen zu, diese Funktion ist jedoch gesperrt, da bei einem anonymen Forum ein Missbrauch leicht möglich wäre, was das Ergebnis verfälschen kann. Allgemeine Aufrufe sind unerwünscht, da diese rechtlich problematisch sein können.

Wir bitten um Verständnis, wenn wir solche Inhalte entfernen.

Flächen gewinnen und demografische Entwicklung
von Gertrud am 18 May. 2011 13:26
Die demografische Entwicklung scheint ein großes Problem in Magstadt zu sein. Rund 80 Minuten referierten 2 Mitarbeiter des Statistischen Landesamts in der Gemeinderatssitzung vom 17.05. über dieses Problem. Ein Vortrag zu diesem Thema hatte bereits im Herbst 2010 vor dem Gemeinderat stattgefunden. Die Probleme sind erkannt, aber über die Lösungswege ist man sich nicht einig.

Die heutige Leerstandsrate im Wohnungsbestand von Magstadt soll 5% betragen. Bis zum Jahr 2030 soll sich diese glatt verdreifachen, also 15%. Mögliche statistische Bewertungsprobleme bei der Berechnung dieser Rate wurden eingeräumt, es solle aber der Trend aufgezeigt werden.

Während in den umliegenden Gemeinden Neubaugebiete erschlossen und auch bezogen werden, soll in Magstadt das Risiko eines hohen Leerstands von Gebäuden/Wohnungen in 30-40 Jahren nicht eingegangen werden. Für Neubürger und den Nachwuchs sind Baulücken und abrissreife Häuser vorgesehen. Auch die Häuser von verstorbenen Bürgern stünden zur Verfügung.

Während also um uns herum in anderen Gemeinden Neubürger auch durch Schaffung von Neubaugebieten eingeworben werden, geht Magstadt einen anderen Weg.

Fazit: Durch Neubaugebiete entstehen Zuwanderungen, hauptsächlich in der arbeitenden Gruppe der Bevölkerung (Industrieansiedlung/Erweiterungen wie: Daimler, Bosch, Porsche, IBM u.a.), der Durchschnitt im Alter der Gemeindebevölkerung sinkt also. Das demografische Problem der Überalterung wird gemildert. In bereits bestehenden Wohnungsbestand können mit der Zeit Leerstände entstehen, die der Gemeinde "Kosten verursachen". Das Problem liegt aber noch einige Jahrzehnte entfernt. Prognosen auf diesen Zeitraum sind in der Genauigkeit mit erheblichen Risiken belastet und berücksichtigen andere Entwicklungen nicht.

In Magstadt werden keine Neubaugebiete wie in anderen Gemeinden erschlossen. Zuzug ist also nur in einem begrenzenden Ausmaß möglich. Was in anderen Gemeinden vielleicht erst in 30-40 Jahren eintritt, nämliche eine negative demografische Entwicklung, wird deshalb in Magstadt mangels geringerem Zuzug schon früher geschehen.

Die Gemeinde sieht Präsentationen und Veranstaltung für die Bürger zu diesem Thema vor. Jeder kann sich also seine Gedanken machen, ob ihm die Argumente der Gemeinde und des Statistischen Landesamts überzeugen oder nicht.

Zur Erinnerung: Eine Werkrealschule wird Magstadt nicht haben, mangels Masse.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung
von Jürgen am 18 May. 2011 17:32
Die Messlatte für Leerstandskosten der Gemeinde bei Häusern und Wohnungen sollte nicht so hoch gehängt werden. Schließlich zahlen die Bauherren in Neubaugebieten Erschließungsbeiträge und damit fast die ganzen Kosten der Erschließung. Später als Haus- oder Wohnungseigentümer wird dann Grundsteuer fällig, deren Hebesatz die Gemeinde nach freiem Ermessen festlegt. Auch bei Leerstand gibt es einen Zahlungspflichtigen. Im Finanzausgleich erhalten die Kommunen Gelder, deren Bemessungsgrundlage sich nach der Einwohnerzahl richtet. Bei einer guten Entwicklung der Gemeinde sind Leerstände und Werterhalt der eigenen Immobilie kein Thema. Hier sind zuerst der Bürgermeister und der Gemeinderat mit einer klugen Politik gefordert.

Zu einer Standortentwicklung gehört nicht nur die Weiterentwicklung im vorhandenen Siedlungsgebiet. Die Weiterentwicklung durch veränderte Baustile und der technische Fortschritt wären erheblich eingeengt und oft sehr kostspielig bei einer reinen Innenentwicklung und damit nicht wettbewerbsfähig. Bedarfsgerechte Entwicklung verlangt beides am Standort Magstadt:

Modernisierung im Siedlungsgebiet und Erschließung von Neubaugebieten. Schließlich haben wir in der Region Stuttgart eine andere Wirtschaftsstruktur als in vielen Teilen der neuen Bundesländer. Das wird sich in den kommenden Jahrzehnten deutlicher an den Arbeitsmärkten zeigen. Die dann fehlenden und begehrten Fachkräfte werden dort hingehen, wo Arbeitsplatz und Wohnortqualität stimmen. Ob das dann Magstadt mit seiner bunt zusammengewürfelten Baustruktur sein wird, wie es jetzt die Gemeinde vorhat, wird sich zeigen. Wir werden dann einen Käufermarkt bei Immobilien bekommen, d.h., der Käufer kann sich seine Immobile aussuchen und bestimmt damit den Markt. Die Gemeinde, die über keinen attraktiven Immobilienbestand verfügt, fällt durch das Raster.

Bedarfsgerechte Neubaugebiete sind deshalb auch bei der vorausgesagten negativen demografischen Entwicklung notwendig. Dabei kann sich der vermutete Bedarf nicht nur an einem Zeitraum von 30-40 Jahren orientieren. Im Augenblick trägt die Gemeinde nur das zeitlich überschaubare Verkaufsrisiko. Neubaugebiete lassen sich aber auch stufenweise entwickeln, wodurch dieses Risiko minimiert wird. Bei unseren Nachbargemeinden läuft der Verkauf in Neubaugebieten prächtig, schließlich gibt es genügend neue Industrieansiedlungen im Landkreis Böblingen. Ein guter Zeitpunkt, den Magstadt schon fast verpasst hat, den Magstadt hat nichts anzubieten. Teilweise sind auch öffentliche Einrichtungen nur teilweise ausgelastet (Klärwerk, Schule, Hallen usw.). Hier ergibt eine bessere Auslastung eine Kostendegression, die nicht unterschätzt werden sollte.

Das Leerstands- und Investitionsrisiko bei Immobilien trägt in erster Linie der Eigentümer, daran sollten sich Bürgermeister und Gemeinderat bei der Diskussion solcher Themen erinnern. Risiken für die Gemeinde lassen sich bei einer vernünftigen und nicht überzogenen Infrastruktur vermeiden.

Zur Innenentwicklung und dem demografischen Wandel gibt es bereits jede Menge Beiträge in diesem Forum aus dem Herbst 2010. Link unten!

HomePage Demografischer Wandel in Magstadt

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
von Emma am 19 May. 2011 12:02
Gegen die Bebauung brachliegender innerörtlicher Flächen und das Herrichten alter Bausubstanz für Wohnzwecke ist nichts einzuwenden.
Nur - im Magstadter Fall wird die Ökconsult und sein Mitarbeiter in einer großartigen Alibiinszenierung missbraucht. Es geht Merz einzig und allein um die Verhinderung eines Neugebiets Seele/Metzlesbach vor seiner Haustür.

Man sollte den Herrn von Ökonsult, gerade, weil er Funktionär beim BUND oder NABU ist, vielleicht auch mal auf die bisherige Naturzerstörung im Süden aufmerksam machen.Das wäre eine nützliche Aufgabe für die Magstadter Naturführer und Frau Gemeinderätin Garschke. Es wird in einem Naherholungstal ein Industriegebiet gebaut, das vorher mit seinen vielen großen Bäumen ein Brut- und Schlafstättenparadies für viele Vögel und Fledermäuse war. Während in der Magstadter Blumenstraße gewaltige Industriebauten mit ihren langsam verkommenden Außenbereichen seit Jahren leer stehen, versiegelt man ein funktionierendes Naherholungstal mit der Begründung, ein neues Industriegebiet benötige ein Zufahrt in Form einer Landesstraße.

Was für eine Heuchelei! Wo sind sie denn, die Firmen, die hier bauen wollen?

Unter den Magstadter Betrieben will keiner so recht. Aber vielleicht finden sich ja irgendwelche Auswärtige, die froh sind, wenn sie im Magstadter Naherholungstal "Erbachaue" eine Lagerhalle für ihre Produkte hinstellen können. Dann ist aber nichts mit zu erwartenenden Steuereinnahmen.

Merkt denn keiner, was hier vorgeht? Das ist der Magstadter Stuttgart 21-Beitrag, der wird mit allen möglichen politischen Volten kaschiert.

Die heeren geheuchelten Absichten des Magstadter Bürgermeisters gelten nur, wenn es um sein Wohlfühlen geht. Ökologie interessiert den keinen "Fatz".

Brachflächen und Baulücken - dass ich nicht lache.

Magstadter Gemeinderäte, die ihr auch nur ein halbwegs ausgeprägtes ökologisches Gewissen habt, hört endlich auf, euch wie Ignoranten durch die kommunalpolitische Manege führen zu lassen.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
Hallo Emma,
dein Satz: "Es geht Merz einzig und allein um die Verhinderung eines Neugebiets Seele/Metzlesbach vor seiner Haustür." ist vermutlich zukünftig nicht mehr gültig.
Wie mir zu Ohren kam, hat unser Bürgermeister inzwischen Eigentum in der Alten Stuttgarter Straße erworben.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
von Nils am 24 May. 2011 22:37
Bravo! Vielleicht sollten wir aber erst einmal die Umstände und Hintergründe abwarten, um den Vorgang richtig werten zu können.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
von Horst am 24 May. 2011 23:02
Richtig Nils! Vielleicht hat er die Immobile ja für einen Apfel und ein Brot erworben? Wer weiß das schon. Vielleicht ist, wenn die ganzen Belastungen so kommen, es einfach nur eine schlechte Investition. Auch die Gemeinde Magstadt tätigt nicht unbedingt nur werthaltige Investitionen. Vielleicht wissen wir aber auch nicht, ob die Belastungen in der geplanten Form überhaupt so kommen. Spekuliert darf werden. Es gibt immer Leute, die wissen mehr als andere. Wir normale Bürger gehören nicht dazu.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
von Joe am 25 May. 2011 14:09
Leute, hört auf zu spekulieren. Die Sache ist vielleicht ganz trivial.

Nachdem der Verkaufswert der Häuser und Grundstücke aufgrund der Verschandelung des Wohngebiets "Steußler" durch die Zerstörungen drumherum ordentlich gefallen ist und weiter fallen wird, wurde das Anwesen (nicht in der Alten Stuttgarter Straße sondern im Beethovenweg) vermutlich günstig erworben.

Das Grundstück ist möglicherweise so groß, dass man mit gutem Beispiel vorangehend, darauf mindestens noch 2-3 Häuser für seine Nachkommen erstellen könnte.
Vielleicht will man den "Steußlern" auch Mut machen und ihnen demonstrieren, wie wunderschön "Wohnen an der Südtangente" in Zukunft sein kann.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
von Ilse am 25 May. 2011 20:07
Beethovenweg - ist das nun mutig, oder d u m m?
Na dann auf gute Nachbarschaft!

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung -Das ökologische Mäntelchen
von Rolf am 27 May. 2011 00:05
Da traut sich aber jemand was. Wahrscheinlich sehr lärm- und schadstoffresistenz.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung
von dirk am 19 May. 2011 18:05
Da muss schon der "geballte Sachverstand" am Dienstag in der Gemeinderatssitzung gewirkt haben, wenn man die Beiträge in diesem Forum und heute in der Sindelfinger Zeitung liest.

Beklagt werden die Leerstände von 120 Wohnungen und die negative demografische Entwicklung. Damit das bisherige Ansinnen von Bürgermeister Merz zur Verdichtung im Ortsgebiet mehr Nachdruck erhält, hat man lt. SZ einen Herrn Flaig von der Ökonsult GbR zu einem Vortrag in der Gemeinderatssitzung bemüht.

Was mir persönlich an der ganzen Betrachtung nicht gefällt, ist die einseitige Auswertung von Zahlen ohne das Umfeld entsprechend zu berücksichtigen. Auch die Beiträge im Forum lassen einige Aspekte offen. Dazu im Einzelnen:

Leerstandsraten sind ein normaler Vorgang, die demografische Betrachtung nur ein Teilaspekt. So erzeugt Fluktuation, Renovierungen, der Mietpreis oder nicht mehr zeitgemäße Ausstattung oder mangelndes Einkommen automatisch eine Leerstandsrate. In einem Ballungsraum wie Stuttgart spielt der Standort wohl keine so ausschlaggebende Rolle. Die Arbeitsplätze sind in der Regel alle gut erreichbar, Einkaufsmöglichkeiten der Grundversorgung fast überall ausreichend vorhanden.

Viele ältere Ehepaare haben nach dem Auszug der Kinder oder nach einem Todesfall des Ehepartners auch eine nicht mehr bedarfsgerechte Wohnung. Aber selbst Einliegerwohnungen oder richtige Wohnungen werden von den älteren Leuten nicht mehr vermietet. Das hat seinen Grund.

Vermieter sind nicht ausreichend vor Risiken der Vermietung geschützt. Daran ist der Gesetzgeber nicht ganz unschuldig. Wer im Fernsehen Beiträge über Mietnomaden gesehen hat, weiß, wovon ich spreche. Nicht nur dass die Miete nicht gezahlt wird, man den Mieter nur schlecht loswird, die Wohnung wird auch in einem verwahrlosten und zugemüllten Zustand zurückgelassen. Wenn diese Mietnomaden dann endlich fort sind und den nächsten Vermieter heimsuchen, kann der Vermieter erst einmal aufwändig renovieren.

Wohnquartiere in Ortskernen können durchaus ihre Berechtigung haben, wenn dort wohnliche Verhältnisse herrschen. In Magstadt kann in der Weilemer, Renninger und Maichinger Straße kaum von wohnlichen Verhältnissen gesprochen werden. Selbst in der Alten Stuttgarter Straße möchte ich nicht wohnen. Hinzu kommt, die Wohnlage an den künftigen Tangenten und an der Bahnstrecke kann sich schnell zu einem sozialen Brennpunkt mit erhöhten Leerstandsraten entwickeln.

Leerstandsraten werden auch durch nicht bedarfsgerechte Angebote hervorgerufen. Hat Merz oder Flaig die Qualität der leer stehenden Wohnungen begutachtet? Oft stimmt der Standort nicht –wie vorstehend beschrieben- oder der angebotene Wohnraum entspricht den heutigen Anforderungen nicht mehr. Leerstandsraten von 3-5% sind unter diesen Umständen durchaus normal. Eine weitere Zunahme der Leerstandsrate ist vorprogrammiert, wenn im Ortsgebiet nicht saniert und keine Neubaugebiete erschlossen werden. Um Leerstandsraten zu produzieren, bedarf es nicht unbedingt einer negativen demografischen Entwicklung.

Magstadt muss für einen attraktiven Wohn- und Gewerbestandort mehr tun als bisher. Die Bürger über die jetzt geplanten Maßnahmen zu gängeln, wird nicht funktionieren. Für die Aussage von Flaig: "Sie müssen sich aus dem Konkurrenzkampf verabschieden", kann ich nur die Verständnisfrage stellen. Leben wird in einer Planwirtschaft? Wohin das führt, haben wir in der ehemaligen DDR gesehen.

Mit dem demografischen Wandel haben sich auch die Wohnbedürfnisse geändert. Wo sind den in ausreichender Menge die kleineren und altengerechten Wohnungen im Ortsgebiet? In der Lebensbiografie eines Menschen hat dieser 3-4 Mal im Leben einen geänderten Bedarf an seinen Wohnanspruch. Berufliche Veränderungen sind hier noch gar nicht enthalten. Also meine Herren, kümmern sie sich erst einmal um eine ordentliche Infrastruktur, damit Magstadt attraktiv für die Bürger wird.

Das sind nur ein paar Denkanstöße, die bisher nirgends erwähnt wurden. Die Argumente in den bereits vorhandenen Beiträgen haben durchaus Charm und zeugen von einem gewissen Sachverstand, den ich in der hiesigen Kommunalpolitik zu diesem Thema vermisse.

HomePage Pro und contra neue Siedlungen

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung - Die Magstadter werden ausgemerzt
von Otto am 19 May. 2011 22:22
Schon zum zweiten Mal hat Bürgermeister Dr. Merz seinen Vordenker und Gesinnungsgenossen Stefan Flaig von der Ökonsult GbR vor den Gemeinderat geführt. Wenn man die Vorstellungen der beiden konsequent zu Ende denkt, dann strebt die Magstadter Bevölkerungszahl langsam, aber sicher, gegen Null.

Den beiden "Schrumpfungstheoretikern" fehlt es offensichtlich an fundamentalen statistischen und historischen Kenntnissen. Es ist nicht damit getan, dass sie in Magstadt leer stehende Häuser zählen, von denen man zur Besichtigung gern eine Liste gesehen hätte. Wer für die Gemeinde so schwerwiegende Prophezeiungen wagt und solche einschneidenden Forderungen für deren Fortbestand in Konkurrenz zu ihren Nachbarn erhebt, muss selber den Blick über den Tellerrand hinaus richten.

In diesem Jahrzehnt wird die Weltbevölkerung von sechs auf neun Milliarden zunehmen. Historisch bewiesen ist auch, dass sich in einem annehmbaren, in unserem Fall sogar attraktiven Siedlungsraum außer bei Naturkatastrophen oder Seuchen noch nie ein länger währendes Vakuum eingestellt hat, und wäre es der Fall, auch schnell wieder füllt.

Merz und Flaig sollten sich Gedanken darüber machen, mit wem.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung - Die Magstadter werden ausgemerzt
von Emma am 20 May. 2011 13:41
Was bei der Diskussion auch fehlt, ist der Aspekt der kindergerechten Betreuung für Alleinerziehende und junge Familien. Und da ist Magstadt weiß-Gott-nicht Spitze.

Diese Thema ist für den Magstadter Gemeinderat meistens nur eine lästige Pflichtveranstaltung. Kein Wunder, dass junge Familien andere Gemeinden, in denen das besser klappt, vorziehen.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung - Die Magstadter werden ausgemerzt
von Steffen am 20 May. 2011 15:15
Lieber Otto,
dass Merz sich seit seinem Amtsantritt stur weigert, das seit Jahrzehnten ausgewiesene Gewann "Metzlesbach" in ein Wohngebiet für Häuslesbauer zu verwandeln, hat verschiedene Gründe, auch private. Sie haben dazu geführt, dass er im Kreis Böblingen zum Außenseiter und Einzelgänger unter seinen Bürgermeisterkollegen wurde. Rechthaberisch und arrogant, wie er ist, stört ihn das nicht. Schließlich arbeitet er ja an vielen, vermeintlich vorbildlichen Leuchtturmprojekten.

Es wird zehn Jahre brauchen, bis er mühselig und umständlich sein kleines, deplatziertes Gewerbegebiet am Bahnhof zustande bringt. Die angeblich Schlange stehenden Interessenten, sofern es sie überhaupt ernsthaft gegeben haben sollte, haben sich jedenfalls in den langen Jahren der Planung verlaufen.

In seiner bald zehnjährigen Amtszeit ist es Merz auch im Ortskern nicht gelungen, etwas Vernünftiges auf die Beine zu stellen. Er hat gleich gar nicht versucht, wie früher üblich, die nötigen Flächen aufzukaufen, um ganze Quartiere überplanen und überbauen zu können. Statt dessen lädt er Investoren in den Gemeinderat ein, die es für ihn richten sollen. Damit diese billig bauen und viel verdienen können, streitet er im Gemeinderat herum, dass die Zahl der Parkplätze entgegen baurechtlichen Erfordernissen vermindert wird. Er sollte bei den Nachbarorten lernen, wie Bürgermeister vertrauensvoll mit den Grundbesitzern verhandeln, welches Personal sie dafür ausgebildet haben und welche Banken und Bauträger sie einsetzen, um die Altbausubstanz in Abschnitten erfolgreich zu sanieren.

Seinen punktuellen Verdichtungswahn lebt der Schultes im Augenblick an der Kinderaufbewahrungsstätte an der Brunnenstraße und der Altenaufbewahrungsanstalt an der Krautstraße aus. Die Frage drängt sich auf: Warum muss man die im Ortskern meist zu dichte Bebauung noch weiter verdichten und auch die letzten grünen Flecken und Bäume wegnehmen, wo die Siedlung doch sowieso schrumpfen soll?

Unter dem Magstadter Bürgermeister Merz wird wohl kein Neubaugebiet mehr entstehen und auch innerhalb der bestehenden Bebauung wird mit Sicherheit von der Gemeindeseite her nicht viel geschehen. Wenn die Gemeinderäte attraktive Kommunen sehen wollen, müssen sie Rutesheim, Renningen oder Holzgerlingen besuchen. Mit diesen drei Gemeinden lag Magstadt nach dem Kriegsende noch Kopf an Kopf!

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung - Die Magstadter werden ausgemerzt
von Andreas am 21 May. 2011 17:23
Hallo, Steffen,
Dein Beitrag vom 20. Mai ist lesenswert, aber in einem irrst Du Dich: Bürgermeister Merz ließ nämlich erst kürzlich seine Gemeinderäte beschließen, was sie früher noch rundweg abgelehnt hatten, dass jetzt in die Feuchtwiesen östlich vom Erbachbrunnen hineingebaut werden darf. Ein "Leuchtturmprojekt" soll dort entstehen, generationenübergreifend sollen dort Menschen und Tiere zusammen wohnen.

Im Süden dieser Häuser soll ein Hochwasserdeich aufgeschüttet werden. Auf ihm weiden dann Ziegen, vielleicht auch Kühe oder, besser noch, ein Esel.

Nach einem Sturm musste man an der klaren Quelle, in der vor einigen Jahren noch Brunnenkresse gedieh, die Trauerweide ersetzen und neu pflanzen. Das hat einen guten Sinn, denn sie ist ein Symbol für ein sinnlos zerstörtes Tal. Die Quelle wird kurzerhand eingemauert.
Vielleicht soll der Viehweidendamm auch helfen, den Damm zu verharmlosen, auf dem die Steinbruchstraße verläuft. Warum soll der Ex-Gemeinderat Wanner (CDU) nicht einen billigen Bauplatz bekommen, wenn sein Parteifreund Ulmer für den Steinbruch NSN eine ganze Straße geschenkt bekommt?

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung - Die Magstadter werden ausgemerzt
von Roland am 21 May. 2011 18:09
Nun der Flaig mit seiner GbR wird auch nicht kostenlos in den Gemeinderatssitzungen erscheinen. Schade um das schöne Geld.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung
von Gerhard am 20 May. 2011 15:30
Wie risikoreich Altbausanierung sind, hat der Ritter gezeigt. Die Kosten stiegen und stiegen und die Gemeinde musste den Zuschuss nachträglich noch aufstocken. Auch beim Adler war es direkt ein Segen, dass ein Autofahrer dem sowieso schon einsturzgefährdeten Gebäude den Rest gab. Damit war die Diskussion einer kostspieligen Sanierung endgültig beendet.

Ein weiterer Punkt ist auch die energetische Sanierung von alten Gebäuden. Oft ist diese nicht oder nur eingeschränkt möglich. Auch die Anpassung bei einem Abriss an die Umgebungsbebauung schränkt eine zeitgemäße Nutzung und Gestaltung ein. Neubaugebiete sind deshalb in einem gegrenzten Umfang nötig. Hier lassen sich auch energetische Vorgaben leicht und kostengünstig einhalten.

An diese Probleme haben Merz und Flaig wahrscheinlich nicht gedacht oder nicht denken wollen. Ich habe darüber bisher nichts gelesen.

Jedenfalls gratuliere ich Dirk und auch den anderen Bloggern für ihre fundierten Beiträge.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung- Trauerweide in der Erbachaue
von Ellen am 23 May. 2011 21:11
Trauerweide in der Erbachaue - das bekommt einen Doppelsinn. Da steht der Baum, die Trauerweide, und trauert um das dem Wannerschen Leuchtturmprojekt zum Opfer gefallene idyllische Tal.

Wenn erst das Vieh der generationenübergreifenden neuen Häuslesbewohner dort auf dem Damm grast, muss das eine wahre Trauerweide genannt werden. In der zerstörten Talaue ist doppelte Trauer angesagt.

RE: Flächen gewinnen und demografische Entwicklung - Gehwegbreite an der Villa
von Sabine am 25 May. 2011 23:21
Schon als junge Leute haben sich die Bewohner des Gebäudes Hohberger Straße 2 (genannt Villa) Gedanken über neue Wohnformen und moderne soziale Netze gemacht.

Sie sind gealtert und machen sich jetzt wieder Gedanken. Es geht um das "generationenübergreifende Wohnen" in der Erbachaue.

Seither wollte der Bürgermeister für solche Zwecke die unter ihm immer mehr herunter gekommene Bausubstanz im Ortsinnern aufmöbeln und verdichten. Er will ja jetzt wohl selber in ein Einfamilienhaus am östlichen Ortsrand umziehen, eine Wohnform, die er anderen bisher partout nicht gönnen wollte. Jetzt muss er sie jedem Bürger zugestehen, besonders noch, wenn es sich um einen Altgemeinderat der CDU handelt. Letzterer versteht sich als Außenseiter seiner Partei ausgesprochen gut mit Merz.

Was Flächengewinne angeht, sollte sich der Bewohner aber erst seinen Gehweg entlang der Hohberger Straße vornehmen und dort seine Hecke schneiden. Fußgänger kommen dort nämlich nicht mehr aneinander vorbei.

Die Straßenmeisterei an der B 464 - eine Zumutung für Magstadt
von Helmut am 26 May. 2011 07:38
An der B 464-Auffahrt an der Schafhauser Straße wollte schon Bürgermeister Benzinger ein Gewerbegebiet ansiedeln. Dort, nicht in die Erbachaue, gehört es auch hin. In Döffingen wird die Standortgunst der B 464-Auffahrt konsequent genutzt. Die bisherige Fläche für Industrie- und Gewerbegebiet muss bereits erweitert werden.

Obwohl oft darauf hingewiesen, hielt sich Bürgermeister Merz bis vor kurzem in dieser Sache bedeckt. Im Gemeindeentwicklungsplan, voll von fragwürdigen Experimenten, wurden die wichtigsten Themen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Steigerung der Gewerbesteuer, nebensächlich behandelt.

Dem Bürgermeister war wohl schon lange bekannt, dass die Straßenmeisterei des Kreises nach Magstadt soll. Sie bringt der Gemeinde nichts, niemand will sie, jeder will sie loshaben. Sein Schweigen zu diesem für Magstadt vorzüglichen Gewerbestandort hat durchaus einen Sinn. Das Flurbereinigungsamt konnte so von vielen ahnungslosen Grundbesitzern um 6 Euro/qm Flächen erwerben, die weit über dem Flächenverbrauch der
B 464 hinausgehen. Durch Flächentausch mit Grundbesitzern auf dem Bauplatz ergibt sich so ein Baulandaufkauf zum Ackerpreis.

Wenn man der Stuttgarter Zeitung vom 25. Mai 2011 glauben darf, hat der Landrat noch um ein paar Euro aufgebessert.

Grafenau zahlt den Grundbesitzern in Gewerbeflächen 60 Euro/qm.

Erschelkanal: Rückbau vor Inbetriebnahme!
von Michael am 22 May. 2011 22:05
Die Magstadter mussten es schlucken, Renninger, Ihinger und Maichinger Straße werden zurückgebaut oder verschwinden von der Landkarte. Diese uralten Wege verliefen mit der kürzestmöglichen Entfernung zu den Nachbarorten. Die Umwege auf den neuen Straßenverbindungen sind viel länger, sie kosten mehr Zeit, mehr Treibstoff mit mehr Abgasen und damit den Nutzer viel mehr Geld.

Genauso will es Bürgermeister Merz auch mit der Hölzertalstraße halten, unserer nächsten, unmittelbaren Anbindung an Stuttgart. Als einzige eingeschotterte, überregionale Verbindung in den Schwarzwald wurde sie Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. Der Magstadter Gemeinderat soll in diesem Jahr den Beschluss zu ihrem Rückbau fassen. Den Rückbau, der eine Million Euro verschlingen dürfte, zahlt die Gemeinde Magstadt.

Ein besonderes Kabinettstückchen aber bietet jetzt Bürgermeister Merz seinen Bürgern mit dem Rückbau eines Teilstücks des erst vor Monaten verlegten, nördlichen Erschelkanals. Kostenpunkt: rund 18 000 Euro.

Man erinnert sich: Schon vor längerer Zeit hat der Gemeinderat beschlossen, den Erschelkanal herauszureißen und durch einen Kanal mit größerem Querschnitt zu ersetzen. Als Grund dafür mussten zunächst die auf allen Flanken des Ortes angeblich dramatisch zunehmenden Hochwassergefahren herhalten, und das war dem Gemeinderat 430 000 Euro wert. Nachträglich stellte sich heraus, dass es um die Entwässerung der B 464, den Anschluss einer Straßenmeisterei und einer Recycling-Anlage geht. In dieses Entwässerungssystem wird auch viel Grundwasser aus dem See im Steinbruch NSN gepumpt.

Warum muss nach solchen nachträglichen Offenbarungen ein Teil des Kanals wieder herausgerissen werden, obwohl die Hauptstrecke noch gar nicht verlegt ist?

RE: Erschelkanal: Rückbau vor Inbetriebnahme!
von Steffen am 23 May. 2011 22:35
Hallo, Michael,
die Antwort auf Deine Frage, warum ein Teil des vor einigen Monaten neu verlegten Erschelkanals entlang der Renninger Straße wieder herausgerissen werden muss, ist im Gemeinderat kein Geheimnis, in der Bürgerschaft aber schon.

Der Doktor der Agrarwissenschaft Hans-Ulrich Merz ist in diesem Fall seinen eigenen Intrigen zum Opfer gefallen, und das kam so:

Immer noch kommt es gelegentlich vor, dass Merz unangenehme Wahrheiten im Gemeinderat zu hören bekommt, obwohl er das Gremium tatkräftig mit seinen Unterstützern besetzen konnte. Das Mitglied der CDU-Gemeinderatsfraktion Walter Moser hat gleich zweimal kontra gegeben.

Ihm sollte untersagt werden, das einrutschende Erdreich am Bach bei der Talmühle mit Steinen zu befestigen. Begründung: Eher ignorant zu nennende Ökoaktivisten wollten dort Bruthöhlen für den Eisvogel anlegen. Der hingegen kundige Kenner von Ackerbau und Viehzucht Moser weiß, dass ein Eisvogelbrutpaar täglich 120 Kleinfische für seine Jungen braucht, aber die gibt es im Bach an der Talmühle nicht.

Noch schlimmer war der nächste Fall. Während die Sindelfinger Zeitung nach der Wiederwahl des Bürgermeisters Merz von einem "souveränen Wahlsieg" schrieb, relativierte das Walter Moser in einem Leserbrief mit dem Satz, nicht einmal ein Drittel der Bürger hätten Merz gewählt.

Das ärgerte den Dr. Merz sehr, und die Revanche kam prompt. Für den Erschelkanal muss ein Übergabebecken vor der Einmündung in den Planbach angelegt werden. Dafür war nach dem Plan der Gemeinde ein Platz auf Mosers gutem Boden südlich des Bachs vorgesehen. Das wollte der Eigentümer nicht, das Landwirtschaftsamt gab ihm recht und schlug als Platz für das Tosbecken die Stelle zwischen Renninger Straße und Eisenbahnlinie vor. Das war im Februar 2010.

Aber der Bürgermeister hielt sich nicht daran. Wiederholt brachte er im Gemeinderat das Thema zur Sprache, stellte Moser als "Egoisten" dar, der die "Sozialpflichtigkeit der Eigentums" nicht ernst nahm, gewissermaßen ein "Volksschädling" war. Der Erbachkanal wurde nicht wie im Vorschlag des Landratsamts verlegt, sondern wie ihn der Bürgermeister eigensinnig auf Mosers Grundstück hinlenken wollte. Indes, nach einem halben Jahr musste sich Merz Ende August 2010 dem Widerstand des Landwirts und den Argumenten des Landratsamts beugen.

Jetzt fragt sich nur noch: Wer bezahlt diese Bürgermeisterintrige? Merz ist selber schuld an der teuren Kanalkorrektur, er persönlich hat wider besseres Wissen das überflüssige Kanalstück bestellt. Heißt es nicht: Der Besteller zahlt?

RE: Erschelkanal: Rückbau vor Inbetriebnahme!
von Emma am 23 May. 2011 17:08
Hallo Michael,
das wäre doch ein interessanter Punkt für den Bund der Steuerzahler. An solchen "Kabinettsstückchen" sind die doch bestimmt interessiert.
Und Futter für ihren jährlichen Bericht über Steuerverschwendung brauchen die immer.

RE: Erschelkanal: Rückbau vor Inbetriebnahme!
von Joe am 24 May. 2011 18:07
Das mit der Sozialpflichtigkeit des Eigentums scheint Standard im Merz‘schen Repertoire zu sein. Es taucht auf, wenn verkaufsunwillige Eigentümer etwas gegen seine Ideen undEinfälle haben und partout nichts hergeben wollen.

Meistens ist dieser Appell an das soziale Gewissen der Anfang von Zuckerbrot und Peitsche - also das Zuckerbrot.

RE: Erschelkanal: Rückbau vor Inbetriebnahme!
von Dieter am 24 May. 2011 22:51
Sozialpflichtigkeit des Eigentums? Stelle man sich vor, ein Häuslebauer zahlt 20-25 Jahre sein Haus ab. Vielleicht nimmt er sogar die Möglichkeiten in Anspruch, welche ihm die Riester-Rente bietet. Dann kommt eine Tangente und der Immobilienpreis fällt. Schöne Alterssicherung! Besonders dann, wenn im Alter ein Pflegefall eintritt, die Rente hinten und vorne nicht reicht und die hart erarbeitete Immobilie dann dank Tangente unter dem Wert verkauft werden muss, um die anstehende Pflege und die Krankheitskosten zu bewältigen. Bei den heutigen Preisen für einen Pflegeplatz kann der Pflegebedürftige dann schnell zum Sozialfall werden. Die Leistungen hier gehen aber ständig zurück. Man gibt sich dann am Besten die Kugel, sofern man dazu noch in der Lage ist.

Magstadt - der Ausverkauf hat schon längst begonnen
von Rolf am 24 May. 2011 08:36
Herr Merz verkauft uns Magstadter regelmäßig.

Es gibt kein Fettnäpfchen, das er nicht auslässt. Manchmal kann man meinen, dass Herr Merz nicht die Qualitäten zum regieren hat. Einige Beispiele gefällig?

Südtangente: Uns wird vorgegaukelt, wir bräuchten eine Umgehungsstraße im Süden, in Wirklichkeitist es eine NSN-Steinbruchstraße. Wir wurden verkauft an den Steinbruch!

Er setzt sich dafür ein, dass wir eine Straßenmeisterei auf wertvolle Ackerlandschaft gesetzt bekommen.

In Leonberg und Weil der Stadt freuen Sie sich, dass dort neues Bauland dadurch entsteht.

Wir werden an das Landratsamt verkauft!

Er nimmt es hin bzw. er hat mit eingewirkt, dass wir ein Bauschutt-Recyclingwerk hingesetzt bekommen.
Wenn man mal überlegt, wie das Magstadter Rieß in zwei Jahren aussehen wird. B464, Straßenmeisterei,
und Recyclingwerk - Wir werden an das Landratsamt verkauft!
Ganz zu schweigen von seiner innerörtlichen Verdichtung mit dem Wohnungsbau. Sämtliche Gemeinden im Landkreis Böblingen agieren gegenteilig. Auf lange Sicht verkauft er uns an die umliegenden Städte und Gemeinden. Viele haben uns schon längst überholt, andere werden es noch mit links schaffen.

Wir werden verkauft!

Das sind nur einige Beispiele aus der jüngsten Zeit. Es wäre mühsam, alle Ausverkäufe der letzten Jahre aufzulisten. Wann merkt der letzte Bürger, dass diese Person unserem Magstadt schadet??

Der letzte macht das Licht aus.

Nur noch Murks
von Murksentdecker am 20 May. 2011 16:12
Geld ist für die Gemeinde Magstadt ein relativer Begriff. Wurde im Sommer die Elektrotechnik für die Schlammfaulungsanlage zu rund Euro 18000 vergeben, so müssen jetzt noch zusätzlich rund Euro 38000 nachgeschossen werden. Bis auf das letzte Angebot hatten damals alle Anbieter so um die Euro 20000 plus minus Euro 2000 die Leistung angeboten. Lediglich der teuerste Anbieter wollte für seine Leistung über Euro 30000 haben.

Warum jetzt die Technik so teuer wird, ist nicht so ganz ersichtlich. In der Regel werden solche Anlagen durch ein Ingenieurbüro geplant. In der Ausschreibung sind dann genau die zu erbringenden Positionen detailliert enthalten. So daneben liegen kann man eigentlich mit den Kosten gar nicht.

Wer hat da wieder geschlafen?

RE: Nur noch Murks
von Alfred am 23 May. 2011 21:22
Ich finde das schon sehr eigenartig. Hat der Gemeinderat hier nicht nachgehackt und die Mehrkosten so einfach abgesegnet. Vielleicht wird diese Scheibchenpolitik auch nur angewandt, um Projekte durchzukriegen. Ist das Ding erst mal im Bau, bleibt wohl auch nichts anderes übrig, als die Mehrkosten abzusegnen. Die prognostizierte Wirtschaftlichkeit bleibt dann meistens auch auf der Strecke.

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Herausforderer am 16 May. 2011 17:55
Der neue Politikstil, der mit der Landtagswahl nach Baden-Württemberg kommen soll, ist wohl in Magstadt noch nicht angekommen. Solch ein Arbeitskreis muss öffentlich tagen, wenn er die Legitimation der Bürgerinnen und Bürger haben soll. Das ist offenbar nicht der Fall. Außerdem werden in derartigen Fragestellungen immer Alternativen oder Varianten erarbeitet. Legt der Arbeitskreis nur einen Vorschlag vor, bestätigt er damit die Interessenlage des Auftraggebers. Diesen "Arbeitskreis" könnte man sich also sparen. Auch die Broschüre wird wohl nichts neues enthalten.

Richtiger wäre eine regelmäßige öffentliche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger über einen längeren Zeitraum. Also erst eine Startveranstaltung öffentlich mit Gründung eines Arbeitskreises aus der Mitte der Bevölkerung, möglichst ohne Gemeinderäte, damit neue Ideen eingebracht werden. Nach mehreren Sitzungen eine weitere Veranstaltung, an der mindestens zwei alternative Vorschläge von sachkundigen Fachleuten vorgestellt werden. Begleitend hierzu eine gute Öffentlichkeitsarbeit, in der alle Positionen erörtert werden. Dann erst wäre das Thema aufgearbeitet und zur Entscheidung reif. Ob ein Bürgerentscheid möglich ist, muss juristisch nochmals geprüft werden, ansonsten Gemeinderat.

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Carsten am 16 May. 2011 21:08
Hallo Herausforderer,
da bin ich ganz Deiner Meinung. Ein Arbeitskreis, der nicht aus einem repräsentativen Querschnitt der Einwohnerschaft besteht, interessiert mich nicht. Das sieht vielmehr nach einer Gruppe von Interessenvertretern aus. Da der Arbeitskreis nicht öffentlich arbeitet, ist Misstrauen angebracht. Die Bezeichnung "Arbeitskreis" soll dem Bürger suggerieren, dass er über andere Bürger an der Entscheidungsfindung beteiligt ist. Gemeinderäte haben, ausgenommen vielleicht ein kleiner untergeordneter Anteil, in einem solchen Arbeitskreis nicht verloren. Die angekündigte Broschüre, die Informationsveranstaltung für die Bürger, können an meiner Einstellung hierzu nichts ändern, da hier nur Ergebnisse verkündet werden, an denen die Bürgerschaft nicht repräsentativ beteiligt ist.

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Ellen am 16 May. 2011 21:22
Die Art und Weise wie das durchgezogen wird, wundert mich nicht. Es reiht sich sogar nahtlos in die Beschlüsse des Verkehrskonzepts aus der Vergangenheit ein. Am allerwenigsten haben hier die Magstadter selbst etwas zu sagen. Die Entscheidungen kommen alle von Stellen außerhalb von Magstadt. Dass wir eine Änderung brauchen, wird gar nicht bestritten, aber mit etwas gutem Willen hätten die Magstadter Bedürfnisse berücksichtigt werden können.

Hat der Gemeinderat geschlafen?

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Joe am 17 May. 2011 14:04
Was für eine Frage, Ellen.
Der Magstadter Gemeinderat ist doch schon seit zwei Jahren im Dauerschlaf.

Dass wir noch mal erleben, dass diese Schlafhauben irgendwann mal aufwachen, ist nicht anzunehmen.

Arbeitskreise, Informationsveranstaltungen und sog. Broschüren dienen doch nur zur Beruhigung der Bevölkerung, damit die den Schlaf der Gemeinderäte durch zu lautes Aufbegehren nicht stört.

Was am meisten verwundert, ist die sedierte Presse. Die riechen doch sonst kilometerweit (oder meinen es zumindest zu riechen), wenn an einer Sache was stinkt. Deshalb wirken sich die gemeinderätlichen Magstadter Schnarchrunden auf die Leser der Lokalzeitungen in der Art aus, dass man bei der Lektüre der Artikelchen vor Langeweile fast einschläft.

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Gertrud am 17 May. 2011 14:35
Der Arbeitskreis hier in Magstadt ist im Grunde nur ein Mäntelchen, mit dem Bürgernähe suggeriert werden soll.

Da lobe ich mir schon die Aktivitäten von Bürgermeister Faißt aus Renningen. Ein paar Zitate aus der heutigen Stuttgarter Zeitung:

"Dennoch wollen wir mit dem Provisorium für einen durchgehenden Verkehr sorgen", sagte ein RP-Sprecher. Bisher sei es aber noch nicht gelungen, die kommunalen Planer, die Straßenexperten des Kreises und die des RP an einen Tisch zu bekommen.

Der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt meldet indessen schon jetzt Redebedarf an. "Der provisorische Anschluss ist mit uns nicht zu Ende diskutiert worden", merkte er an. Er habe auch noch keine Nachricht aus dem RP über den nun beschlossenen kreuzungsfreien Ausbau der B 464 erhalten. Die Renninger Stadtverwaltung wehrt sich schon seit Längerem gegen eine provisorische Verbindung der beiden Bundesstraße vor ihrer Haustür – sie befürchtet nämlich, dass eine einmal gebaute Übergangslösung für Jahrzehnte bleibt. Und diese vor dem Hintergrund, dass zwischen Böblingen und Sindelfingen die A 81 saniert und ausgebaut werden soll. Staus während der Bauzeit sind da vorprogrammiert. Und die Route über Renningen wäre die perfekte Umfahrung ...

HomePage Renningen: Die B 464 wird kreuzungsfrei

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Joe am 17 May. 2011 16:23
Nö Gertrud, den Faißt kann man nicht loben.

Der merkt nach 20-jähriger Planung endlich, dass die B 464 eventuell eine Abkürzung zwischen den Autobahnen 8 und 81 sein könnte, und deshalb eine LKW-Maut angebracht wäre. Also da fragt man sich schon, was das für weitsichtige Provinzfürsten sind. Und was haben seine Einwände bisher bewirkt? Garnichts!

Die im RP haben doch bisher gemacht, was sie wollten. Hoffentlich ändert sich da endlich was und einige dieser Arrogantlinge bekommen ordentliches Muffensausen.

Wer die B 464 heute noch für eine gelungene Umgehung hält, vor allem die Großschwätzer vom Club Trasse 3a, dem ist nicht mehr zu helfen.

RE: Arbeitskreis in Magstadt und Arbeitskreise anderswo
von Ottmar am 18 May. 2011 22:32
Hallo Helmut,
Du wunderst Dich, dass in Magstadt ein Arbeitskreis seit Monaten nicht öffentlich tagt. Du möchtest gerne wissen, wer ihm angehört außer den Gemeinderäten und wer der wegen Befangenheit ausgeschlossene Gemeinderat ist.

Zunächst eines: In Magstadt braucht man sich über überhaupt nichts mehr zu wundern. Schon gar nicht in dem speziellen Fall, wie Merz den Bürgerentscheid umdrehen will. Noch nie hat er Zweifel daran gelassen, dass er die Hölzertalstraße dicht machen will.

Den Gemeinderat hat Merz schon vor der letzten Gemeinderatswahl mit einer ganz einfachen Methode umgestaltet. Er hat Personen, welche gelegentlich Widerspruch anmeldeten, zur Überzeugung gebracht, dass sie am besten daheim bleiben, wenn er eigenmächtig die Projekte des Landrats durchzieht.

So blieb nur eine Minderheit, die CDU-Fraktion, die noch zur Offenhaltung der Hölzertalstraße stand. Für die hat er aber auch schon eine Auswechselgarnitur aus Dissidenten zusammengestellt. Sabine Schmidt lief der CDU zuerst davon. Sie könnte die befangene Gemeinderätin sein, wer am Badbuckel wohnt, muss ja mitmischen.

Aber wer von den Bürgern außerhalb des Gemeinderats darf als V e r k e h r s e x p e r t e im Arbeitskreis auftreten? Bürger braucht Merz nämlich, weil Beschlüsse des von ihm gestalteten Gemeinderats allein wenig glaubwürdig sind. Die beim Bürgerentscheid "noch unwissenden" Magstadter sollen nämlich möglichst geschlossen ihre Meinung ändern.

Bei diesem Manöver dürfen sich die Leute nicht wundern, wenn die Unterstützer aus den Bürgermeistervereinen den Ton angeben. Die möglicherweise befangene Gemeinderätin Schmidt kommt dann als Vorsitzende des B 464 Trasse 3a-Vereins sowieso in den Arbeitskreis, genauso wie der Vorsitzende der Lebens-Werten. Zu zwei Dritteln abschreiben wie aus Dr. Heimbergers Ortsgeschichte braucht er nicht, denn den Text für das "Magstadter Verkehrskonzept" des Landrats Maier übernimmt er wortwörtlich ganz mit dem Ziel: Die Hölzertalstraße muss zum Feldweg werden, koste es, was es wolle!