Meinungen

Bürgerbeteiligung
15.06.2006
Ein interessierter Bürger

Ruhe vor dem Sturm?

Unter dem Punkt "Zwischenbericht zur Bürgerbeteiligung" in der Gemeinderatssitzung vom 13.06.2006 sagte Bürgermeister Dr. Merz u.a.: Die Resonanz auf die Veröffentlichung des Arbeitsplans sowie das Angebot zur Mitwirkung über direkte Ansprache im Rathaus, schriftliche Anregungen oder über E-Mail war annähernd null. Ob die Ursache hierfür in allgemeiner Zustimmung oder allgemeinem Desinteresse zu suchen ist, bleibt dahingestellt. Eine große Ablehnung der einzelnen Maßnahmen wäre aber mit Sicherheit entsprechend artikuliert worden, wenn man zum Vergleich z.B. die derzeitigen Reaktionen der Böblinger Bevölkerung betrachtet".

Diese Feststellung lässt verschiedene Vermutungen zu:

- Die Bürger sind zwar interessiert, haben aber inzwischen aufgegeben "da man sowieso nichts erreichen kann".

- Die ruhige Lage täuscht und es ist lediglich die Ruhe vor dem Sturm.

Im ersten Fall muss sich die Verwaltung fragen warum das so ist. Viele Anregungen wurden in den letzten Jahren noch nicht einmal diskutiert. Im Prinzip haben wir noch die gleiche Ausgangssituation wie im Herbst 2002 bei der Vorstellung des Verkehrskonzepts. Von einer Weiterentwicklung kann also kaum gesprochen werden. Für den Bürger ist es auch schwierig bei den verschiedenen Projekten sich aus den laufend neu verbreiteten Teilinformationen ein Gesamtbild zu machen.

Im zweiten Fall warten die Bürger vielleicht auch erstmal auf die Veranstaltung zur Bürgerinformation, um dann hoffentlich verständlich einen Gesamtüberblick mit wirklich interessierenden Informationen zu erhalten.

Das Magstadt nicht mit Böblingen/Sindelfingen verglichen werden kann, ist wohl eine Binsenweisheit. Allein schon der hohe Ausländeranteil lässt das nicht erwarten. Sicher gibt es auch in Magstadt engagierte Bürger, ein Unterschied bleibt dennoch:

In Böblingen/Sindelfingen stehen die Oberbürgermeister und Stadträte voll hinter den Forderungen ihrer Bürger. Hier gibt es keine Diskussionen über Zumutbarkeit und Minimallösungen. Ebenso werden dort ausschließlich zuerst die Interessen und Bedürfnisse der eigenen Bürger vertreten. In Magstadt ticken die Uhren leider etwas anders.