Meinungen


Der Kommentator
03.02.2006
Aufwandsentschädigung für Gemeinderäte in Magstadt

Der Glaube an das Gute im Menschen, noch ist er nicht ganz ausgestorben. Da gibt es doch tatsächlich in Magstadt einen Gemeinderat der auf die Hälfte seiner Aufwandsentschädigung (Sitzungsgeld) freiwillig verzichtet. Was soll man davon halten? In einer Ellenbogengesellschaft, welche immer mehr von Arroganz und Abzocke strotz.

Gemeinderat Jäckel wollte ein positives Signal für die Bürgerinnen und Bürger in Magstadt setzen. Seht her, ihr seit von den Sparzwängen nicht allein betroffen, auch Politiker können sparen, sogar wenn es um die eigene Knete geht. Mit dieser Meinung standen er dann ziemlich alleine da und ist damit kräftig auf die Schnauze gefallen. Die anderen Gemeinderatskollegen haben, aus welchen Gründen auch immer, halt nicht mitgezogen. Auch die Begründung der nicht immer optimalen Qualität in der Gemeinderatsarbeit war ein Schuss in den Ofen. Hätten die anderen Gemeinderatskollegen zugestimmt, wäre das ja ein Eingeständnis für ihr Versagen gewesen. Soviel Einsicht und Selbstkritik sollte man nicht erwarten. Offenbar fühlen sich die Kollegen auch nicht so schlecht wie Sie, Herr Jäckel, und sind weniger von Gewissenbissen geplagt. So ist das halt, die Welt ist einfach schlecht, selbst wenn man Gutes tun will.

Mein Rat: Nehmen Sie alles was Sie kriegen können, Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben. Wenn Sie sogar Rückendeckung von Redakteur Reichert von der Sindelfinger Zeitung erhalten und von dort Argumente geliefert bekommen, kann absolut nichts mehr schief gehen. Ihr Edelmut kann zwar nicht hoch genug gewertet werden, die anderen haben aber die Mehrheit und sind demokratisch legitimiert. Da hilft es, wie so oft, nicht, dass die Mehrheit nicht immer Recht hat.

Eines mag Sie jedoch trösten: Gebe es mehrere Jäckels im Gemeinderat in Magstadt, wäre wohl manches besser in Magstadt. Die Aussage von Redakteur Reichert �r da ist ja die Einsicht der erste Weg zur Besserung“ stimmt so nicht, denn die meisten Ihrer Gemeinderatskollegen sind absolut unverbesserlich.