S60 / Güterzugverkehr

Von der Web-Seite der "Bürgerinteressengemeinschaft Gartenstadt/Glemstal e.V."
von Ewald Thoma am 11 May. 2006 17:20

Die Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung enthält auf Seite 19 unter "Schienenfernverkehr" auch einen Satz zur Gäubahn, der die Bahnanlieger in Leonberg stark betrifft:

"Als Zulaufstrecken zur neuen Alpentransversale fordern wir auch die weitere Ertüchtigung der Gäubahn und der Südbahn für den wachsenden internationalen Transitverkehr."

Im Klartext bedeutet dies, dass die Landesregierung die Gäubahn inzwischen definitiv als Zulaufstrecke zum Gotthard- Basistunnel ansieht und ihren Ausbau will. So klar war dies bisher nicht. Als Zulaufstrecke war eigentlich nur die Rheintalbahn vorgesehen. Ein wesentlicher Teil des Ausbaus ist bereits im Gange: Der zweigleisige Ausbau zwischen
Renningen und Böblingen. Ein weitere Teil ist im Verkehrswegeplan enthalten: der teilweise zweigleisige Ausbau zwischen Horb und Tuttlingen. Hauptzielrichtung der Maßnahmen ist dabei der internationale Güterverkehr, weniger der Personenverkehr. Die Güterzugstrecke führt bekanntlich mitten durch unsere Stadt.

Nun ist es durchaus wünschenswert, dass die Güter auf die Schiene kommen, aber die Bürger müssen auch vor dem Lärm geschützt werden (vor allem in der Nacht). Was mir auch missfällt ist die ‘Salamitaktik‘ der Bahn bzw. der Behörden. Bisher wurde eine beabsichtigte Zunahme des Güterzugverkehrs immer bestritten. In Wirklichkeit werden jedoch einfach Fakten geschaffen.
Unter dem Deckmantel der S60 werden z.B. die Streckenkapazitäten erheblich erhöht. Hinterher wird niemand danach fragen, wenn diese Kapazitäten nicht nur für die S-Bahn ausgenutzt werden.

Die einzige Möglichkeit ist nun, dass wir -ähnlich wie die Bürger auf den Fildern in Sachen Flughafen- der Politik zeigen, das wir aufpassen und rechtzeitig gewisse Rechte einfordern. Das mindeste ist, dass vor dem weiteren Ausbau der Zulaufstrecke die nötigen Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Ich hoffe, dass wir hierzu die Unterstützung aller politischer Gruppierungen in Leonberg erhalten. Es betrifft ja bei weitem nicht nur die Gartenstadt.